xexex schrieb:
Deine Kalkulation von Raid5 zu Raid6 ist falsch. Dazu empfehle ich dir gerne das Dokument hier.
https://www.heinlein-support.de/vortrag/raid-mathematik-fuer-admins
Das ist nicht Dein Ernst, oder? Der Type weiß nicht mal, dass eine MTBF keine Lebenszeit ist, sondern eben eine Ausfallwahrscheinlichkeit. Die MTBF wird zwar in Stunden angegeben, ist aber eine Ausfallwahrscheinlichkeit und kann keineswegs in Betriebsstunden umgerechnet werden. Die bezieht sich ja auch nur auf einen bestimmten Zeitraum und der umfasst nur die mittlere Zeit der Badwannenfunktion der Ausfallrate technischer Geräte. Diese neigen dazu am Anfang besonders häufig auszufallen. Dann fällt die Ausfallrate aber steil ab und bleibt für eine Zeit, die der geplanten Betriebsdauer entspricht, auf einem geringen Niveau stabil und genau für diese Zeit gilt auch nur die MTBF. Gegen Lebensende (Wear-Out Phase) steigt sie dann wieder deutlich an. Schon diese Definition auf einen beschränkten Zeitraum verbietet jede Umrechnung in eine Betriebszeit.
Dann gibt der Hersteller z.B. 2 Millionen Stunden MTBF/MTTF an:
Hat man 2 Millionen der Geräte in einem System, kann man jede Stunde einen Fehler / Ausfall erwarten.
Hat man nur 2000 Geräte, so wird etwa alle 1000 Stunden eine Fehler auftreten, also so alle 43 Tage.
Hat man nur eines, wär ein Fehler nach spätestens 2 Millionen Stunden oder 83 Jahren zu erwarten, nur ist dann die Lebensdauer schon lange überschritten und damit ist die MTBF/MTTF bei so wenigen Geräten nicht aussagekräftig und damit irrelevant.
Wieso das so ist? Nun ein durchschnittlicher Mitteleuropäer von 46 Jahren mit einem BMI von 27, Nichtraucher und mäßiger Konsument von Alkohol hat eine statistische Sterberate von 1,8 Todesfällen pro 1000 solcher Personen. Damit rechnen die Versicherungen und daraus ergibt sich eine MTTF von 1000(Personen) * 365 (Tage/Jahr) * 24 (Stunden/Tag) / 1,8 (Personen, die Ausfälle pro Jahr) = 4,867 Millionen Stunden, was 555 Jahren entspricht.
So alt wird aber offensichtlich keiner, die Versicherer rechnen mit 81 Jahren Lebenserwartung, also nur etwa 0,71 Millionen Stunden.
Ist ihm auch nicht bekannt, die ganzen RAID Rechner ignorieren dieses ja gerne, alles über 5 Jahren, der üblichen geplanten Nutzungsdauer von HDD, ist unseriös. Aber er ist ja kein Mathematiker.
Die UBER hat er auch nicht verstanden und man kann die HDDs auch nicht addieren, es ist ein Unterschied ob man 6 x 2 TB HDDs hat oder 2 x 6TB HDDs hat. Bei einer UBER von 1:10^14 ist bei der 2TB HDD die Wahrscheinlichkeit 0,8333 die fehlerfrei zu lesen, die Wahrscheinlichkeit 6 fehlerfrei zu lesen ist also 0,8333^6 = 0,3349. Bei der 6TB ist die Wahrscheinlich nur noch 0,5 und für 2 dann 0,5^2 = 0,25, also deutlich geringer. Davon weiß der Typ offenbar nicht, oder wer wollte es bei der Verwaltung die wohl eine Kaffeefahrt war, nicht genauer erzählen. Aber ja, die MTTF unterschlage ich ja, aber die realistischere AFR ist vielleicht vielleicht schlimmstenfalls 2%, bei 5 HDDs ist es daher unwahrscheinlich das in den 24 oder auch 48 Stunden eine ausfällt, für so kleine Populationen ist die eher irrelevant und ja, man sollte die alles nicht ewig auf die lange Bank ziehen, sonst wird die MTBF doch irgendwann relevant, auch wenn diese meist als einzig relvant für die Ausfallsicherheit von RAIDs angesehen wird. Ich habe aber nicht die Wahrscheinlichkeit von Fehlern im Sinne des MTBF kalkuliert, sondern die Chance auf ein Rebuld im Bezug auf die UBER, für die man eben nicht einfach die Kapazitäten der einzelnen Platten addieren darf.
Wenn das Deine Quellen sind, solltest Du an seiner Informationsbeschaffung arbeiten und vielleicht mal ein Studium in Betracht ziehen, da lernt man mehr als auf der Verkaufsveranstaltung einer IT Consultingfirma.
xexex schrieb:
Du weist aber Fakten von dir, die den Einsatz von Raid Systemen in der heutigen Zeit vielfach obsolet machen.
Dann nenne mir Fakten, aber solche die ersten stimmen und zweitens stichhaltig sind!
xexex schrieb:
eine Wiederherstellung eines Servers war möglichst zu vermeiden, da diese mehrere Stunden Arbeit bedeutete.
Das ist sowieso klar, nur spielt dies beim Heimanwender keine Rolle, der kann auch mal einen Tag ohne die Daten auskommen.
xexex schrieb:
Heutzutage sind das alles alte Schinken (Ich rede von Umgebungen im Mittelstand bis zu 1000 Mitarbeiter).
Da liegt der erste Fehler, es geht hier um ein privates NAS mit einigen TB welche auf einige Dutzend TB erweitert werden soll.
xexex schrieb:
Die Festplatten haben längst eine Kapazität erreicht, bei der eine einzige Platte den Datenbestand eines Unternehmens speichern könnte
Erstens hängt das sehr vom Unternehmen ab, Dein Blick reicht da wohl nicht über den Tellerrand der Unternehmen die Die kennst und zweitens geht das dem TE und jedem anderen Heimanwender der eben privat mehr als 10TB Daten speichert, ich gehöre auch dazu, reichlich weit irgendwo hintern Popo vorbei, wie viele Unternehmen mit 10TB auskommen.
xexex schrieb:
Im privaten Sektor ist das nicht anders.
Doch, aebr Du siehst das nicht ein und liegst daher total daneben.
xexex schrieb:
Bei der Kapazität sieht das nicht anders aus - Raid? 10TB musst du erst einmal voll kriegen
Also ich bin nahe an 40TB, ich bekomme nicht nur eine 10TB locker voll! Der
TE hat 6 x 3 TB im RAID 5 und will erweitern, der dürfte auch mehr als 10TB voll bekommen, also ist Deine Argumentation hinfällig, dass man alles auf eine Platte bekommen könnte.
xexex schrieb:
Was Storage Spaces anbetrifft, liegst du komplett falsch. Storage Spaces sind nicht Raid1 da dabei nicht ein ganzer Datenträger repliziert wird sondern einzelne Dateien.
Was ändert das am Prinzip ob ich jede Datei einzeln oder die ganzen Volumen repliziere? Nichts, denn ich kann dann nur die Hälfte der Bruttokapazität nutzen, wenn jede Datei zweimal gespeichert wird (Datenkompression mal ausgenommen, die hängt auch von der Art der Daten ab) und wenn ich sie nicht repliziere, muss ich eine Prüfsumme bilden und dann habe im Prinzip das gleiche wie bei einem RAID 5 oder RAID 6, je nachdem wie das genau ausgeführt wird.
xexex schrieb:
Dadurch entfällt dann auch die Problematik die "normale" Raid System haben.
Welche Problematik entfällt damit? Wenn eine HDD ausfällt muss ich die Daten von der anderen Lesen können um ein "Rebuild" zu machen, nachdem die ausgefallene ersetzt wurde, wenn es dabei einen Fehler gibt, habe ich ein Problem. Vielleicht verlieren ich nicht alle Dateien, aber zumindest die wo es einen Fehler gab und wenn das die Metadaten eines Directories waren, dann habe ich schnell eine Menge Datenverlust und muss zum Backup greifen. Oder ich habe mehr Redundanz und kann wie beim RAID 6 noch einen Fehler beim Rebuild verkraften, dann aber auch weniger Nettokapazität.
Das einzige was entfällt ist die TLER Problematik, aber HDDs die keine TLER/ERC haben, sind in aller Regel auch nicht dafür geeignet mit so vielen HDDs in einem Gehäuse zu arbeiten, genau wie die ST3000DM002, die der TE eingangs erwähnt hat. Damit ist also auch nicht wirklich etwas gewonnen.
xexex schrieb:
Zudem bist du mit SS auch komplett flexibel was die Zuordnung der Datenträger und die gewünschte Sicherheit anbetrifft. Etwas was du sonst nur von sehr teuren Systemen in ähnlicher Form bekommst.
Linux ist kostenlos und die md SW-RAID sind mächtig und sehr performant!
xexex schrieb:
Wirf den Billigraidchip aus dem Fenster
Ja stimme ich Dir zu.
xexex schrieb:
, aktualisiere das System auf Windows 10 und nutze Storage Spaces mit den SED Festplatten die du kaufen wolltest.
Ob er Storage Spaces nutzen möchte muss er seibst wissen, diese HDDs würde ich dafür nicht empfehlen.
xexex schrieb:
einen anderen Teil mit 2fach oder 3fach Replikation nutzen.
Wie ist dann das Verhältnis der Netto- zur Bruttokapazität?
xexex schrieb:
Mit Storage Spaces bekommst du auch nicht das Problem der elend langen und fehleranfälligen Rebuilds.
Wieso nicht? Wenn eine HDD ausfällt und ausfällt und ersetzt werden muss, müssen die Daten auch wieder auf die neue HDD kopiert werden, was nichts anderes als ein Rebuild ist, egal wie sich der Vorgang nennt und auch auf ein RAID kann man während ein Rebuild läuft noch zugreifen. Man kann meist sogar die Geschwindigkeit des Rebuilds drosseln um die Zugriffe in der Zeit nicht zu sehr zu auszubremsen. Die Folgen eines Fehler einer HDD (der Prozess des Rebuilds ist bei RAIDs ja nicht anfällig, nur die Platten sind es und zwar vor allem für unkorrigierbare Bitfehler) sind vielleicht geringer, aber ohne mehrfache Redundanz (wie beim RAID 6) auch genauso wahrscheinlich vorhanden, zumindest wenn das Volumen sehr voll ist. Der Vorteil von Lösungen die RAID und FS vereinen ist ja, dass dann nur wirklich mit Daten belegte Teile wiederhergestellt werden müssen, wenn die 6TB HDDs also nur halb voll sind, müssen nur 3TB von ihnen rebuilded werden und damit ergibt sich die Wahrscheinlichkeit wie für 3TB HDDs.
xexex schrieb:
In beiden Fällen ist es günstiger EINE 6TB Platte zu kaufen und eine zusätzliche auf die du die Daten in regelmäßigen Abständen sicherst.
Er hat aber 6 x 3TB im RAID 5, die 15TB HDD um die Daten auf einer HDD zu speichern, gibt es eben noch nicht.
xexex schrieb:
Die größte Gefahr durch Raid ist dazu noch die trügerische Sicherheit.
Da geben ich Dir recht, aber jeder muss auch selbst entscheiden wie wichtig ihm die Daten sind und ob der Aufwand eines Backups gerechtfertigt ist oder nicht, was letztlich eben nicht bedeutet, das man die Dateien dann eigentlich auch löschen könnte, nur eben, dass man das Risiko billigend in Kauf nimmt sie zu verlieren.