Sehr spontan kündigen - wie?

FreddyCollin

Ensign
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Dez. 2014
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236
Hi Leute,
ich bin aktuell befristet (bis 1.9) bei einem großen Konzern bzw. deren Tochterfirma über die Zeitarbeit angestellt... ich wollte immer einen Festvertrag aber hab nie einen bekommen. Letztes Angebot war dass ich "vllt nochmal 6 monate verlängert werde". Ich wollte nun endlich was festes und habe mich nebenbei umgeschaut, dass ich zum September einen neuen Job finde.
Nun tat sich eine krasse Gelegenheit auf und eine Firma will mich ab sofort mit krasser Bezahlung und tollem Jobinhalt. Einziger Nachteil: Ich muss quasi sofort, spätestens bis zum 29.3 aber, kündigen und ab 1.5 im neuen Job starten. Da ich ab dem 15.4 auch noch im Urlaub bin heisst das: Ich kündige, arbeite 2 Wochen, also 10 Tage und bin dann im Urlaub und danach komme ich nie wieder.

Ich bin IT Sachbearbeiter und verwalte ein paar Projekte mit die noch laufen. Das lasse ich nun alles liegen wenn ich kündige. Meine Chefin ist lieb, meine Kollegen so lala. Mir tut es hauptsächlich für meine Chefin leid und dass es so kurzfristig ist.

Mach ich mir zu viele Gedanken und bin zu persönlich? Ich will diese Chance für mich und meine Karriere nicht missen, hab jedoch Schiss das meiner Chefin zu sagen. Ab Montag ist sie wieder aus dem Urlaub da, dann werd ichs direkt in Angriff nehmen denke ich... Email? Telefon? Persönlich (seh ich sie erst nächsten Mi) oder einfach über die Zeitarbeit kündigen und in letzter Sekunde dem Rest mitteilen`?


Danke für jede Erfahrung, Tipp und so weiter.
 
Ordentlich persönlich verabschieden / die Kündigung mitteilen. Der Rest kann und sollte Dir egal sein. Offensichtlich denkt man dort auch nicht sonderlich an Dich. Auch wenn die Kollegen und Chefin nett sind. Das ist begrüßenswert aber es ändert an Deinem Vertrag ja nichts.
 
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Also ich hab in dem Bereich auch noch nicht allzu viel Lebenserfahrung, aber denk mal so nach: Die geben dir keinen Festvertrag, warum solltest du dann Rücksicht auf die nehmen? In der heutigen Zeit ist man schnell weg vom Fenster....
Daher musst du dir überlegen, ob du so eine Chance nochmal bekommst mit dem neuen Job.
 
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Danke für das Feedback schonmal.
Ja ich werde so eine Chance glaube ich nichtmehr so schnell kriegen. Bin jemand, der sich bisher nur von Geld hat leiten lassen, weil ich mir keinen Job vorstellen konnte der mir Spaß macht. Das neue Angebot reizt mich zum ersten mal aber richtig und weckt ehrlich mein Interesse. Außerdem ist es ein ordentlicher Karrieresprung und wird mich Skilltechnisch ordentlich weiterbringen.


Ihr habt natürlich recht. Ich hab auch weniger schlechtes Gewissen der Firma/Organisation gegenüber, als meiner Chefin persönlich, die einen Ersatz für mich finden muss weil ihr sonst Arbeiten wegknicken.

Werde wohl am Montag ein Telefonat führen.
 
10 Tage sollten für dich genügen um deine Arbeit auf einen übergabefähigen Stand zu bringen. Deine Chefin wird das natürlich spüren, aber andererseits bist du kurzfristig sowieso weg und wenn deine Arbeitskraft benötigt werden würde, dann hätten sie dir einen Festvertrag angeboten... Außerdem könntest du genauso krank werden - sprich es sollte möglich sein kritische Arbeiten zu erledigen und der Rest wird halt aufgeschoben.

Ich würde mich telefonisch so früh wie möglich mit ihr in Verbindung setzen bzw. persönlich dann treffen um alles zu besprechen. Möglicherweise bekommst sogar noch ein Gegenangebot, oftmals rechnen die ja damit das man sowieso bleibt und befristen damit so lange wie möglich.
 
Wenn es keine Möglichkeit gibt das persönlich zu machen (vor Mittwoch) musst du das erst mal am Telefon machen.
Ist ja nichts schlimmes.

Ich kann dir aus eigener Erfahrung nur raten, einen "Sauberen" Schnitt zu machen. Das heißt deine Arbeit weiterhin so gut machen wie bisher, und nicht plötzlich "krank" werden oder so.
Man sieht sich immer zweimal im Leben und mir hat es schon mal geholfen das ich quasi bis zur letzten Sekunde meine Arbeit gemacht habe.

Ich möchte dir nichts unterstellen, es ist nur als Hinweis gedacht..
 
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Was hast du denn für eine Kündigungsfrist? Ich kenne i.d.R. 6 Wochen zum Quartalsende
 
Er ist über eine Zeitarbeitsfirma befristet angestellt, da dürften die Fristen recht kurz sein.
 
Sauber kommunizieren & saubere Übergabe machen. Nicht nur weil es sich so gehört, sondern weil man dieses strukturierte Vorgehen später im Berufsleben immer mal wieder benötigt und man es daher nicht früh genug üben kann.
 
Meine Kündigungsfrist beträgt 4 Wochen ab Monatsende. Sprich: Ich muss bis Freitag maximal Kündigung eingereicht haben. Dann arbeite ich bis zum 14.4 und dann bin ich auf Reise bis zum 1.5....Mein Urlaub ist schon seit Anfang des Jahres eingetragen und bewilligt worden. Also arbeite ich effektiv eben nur noch vom 1.4 bis 14.4 und bin danach weg.
Danke für eure Tipps. Ich werde meine Arbeit so anständig wie möglich noch erledigen. Am Montag werde ich gleich telefonisch meiner Chefin die Nachrichten überbringen und der Zeitarbeit auch Bescheid geben und noch am selben Tag die Briefe bzw. Einschreiben mit Kündigung rausschicken. Ich denke meine Kollegen und Chefin werden evtl. persönlich angepisst sein. Aber ich steh ja selbst einfach unter Zugzwang, da ich so oder so nur noch 5 Monate Arbeit sicher hätte und so ein Angebot nicht jeden Tag reinschneit.
 
Kurze Frage am Rande:

Steht dir der Urlaub in seiner Gänze überhaupt zu, wenn du vor Ablauf der ursprünglich geplanten Vertragslaufzeit kündigst?
 
Ich habe auch einmal einen befristeten Vertrag über eine Zeitarbeitsfirma in ein unbefristeten Vertrag mit dem Drittunternehmen quasi erzwungen (ähnlich wie in deinem Fall). Wurde trotzdem dann nach 9 Monaten gekündigt. Das war mir eine Lehre. Ich würde jetzt wie in deinem Fall die "krasse Gelegenheit" wählen.
 
Krafty schrieb:
Steht dir der Urlaub in seiner Gänze überhaupt zu, wenn du vor Ablauf der ursprünglich geplanten Vertragslaufzeit kündigst?
Ich meine mich zu erinnern, dass das dann mit dem Urlaub in der neuen Firma verrechnet wird. Sofern es sich nicht um Resturlaub handelt natürlich.
 
Was hat denn die neue Firma mit dem Jahresurlaub aus dem Vorgängervertrag zu tun, ich bitte Dich!
 
Nick Riviera schrieb:
Was hat denn die neue Firma mit dem Jahresurlaub aus dem Vorgängervertrag zu tun, ich bitte Dich!

Wechselt der Arbeitnehmer in der zweiten Jahreshälfte den Arbeitgeber hat er für diesen Zeitraum vollen Urlaubsanspruch beim bisherigen Arbeitgeber erworben, als auch einen Teilurlaubsanspruch beim neuen Arbeitgeber. Fälle von Doppelurlaub entsprechen aber nicht dem Urlaubszweck und sind deshalb von § 6 Abs. 1 BUrlG ausgeschlossen: Der Arbeitnehmer hat gegen seinen neuen Arbeitgeber deshalb keinen Urlaubsanspruch, soweit ihm für das laufende Kalenderjahr Urlaub bereits von seinem bisherigen Arbeitgeber gewährt wurde.

https://www.haufe.de/personal/arbei...bei-arbeitgeberwechsel-im-jahr_76_440920.html

Jetzt schaust du ganz schön blöd aus der Wäsche, nicht wahr? Ich bitte dich...
 
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Da hast du sicher Recht -Zufriedenheit am Arbeitsplatz ist keine alleinige Funktion der Bezahlung -hier fallen auch Faktoren wie das kollegiale Umfeld, guter "Draht" zur Geschäftsleitung/Vorgesetzten -eben ein eingespieltes Team in die Waagschale. Wie auch immer, deine Noch-Chefin verfügt über ein gutes kaufmännisches Gespür.

Auf das Phänomen AÜ bin ich in meinem Berufsleben immer wieder gestoßen -darunter befähigte Kollegen mit berufsnaher/fachfremder Ausbildung (ich bin im IT Umfeld tätig) die z. T. bereits mehrere Jahre von den Betrieben "ausgeliehen" wurden.

Für den jeweiligen Personaldienstleister/die Unternehmen rein monetär eine Win-Win Situation -aus AN Perspektive zweifelsohne mit einigen Nachteilen im Vergleich zu einem Beschäftigungsverhältnis auf dem 1. Arbeitsmarkt behaftet.

Welche Vertragsbedingungen in deinem jetzigen AV konkret fixiert wurden will ich hier nicht aufzählen. Das weißt du selbst am Besten.

Mir hat das früher anfangs auch immer nen "leichten Kloß" im Hals verursacht wenn man ein gutes Team verlässt. Gründe dafür gibt es genug -letztendlich arbeiten wir alle fürs Geld.

Wenn du dir also vorstellen kannst in dieser neuen Firma zu arbeiten würde ich diese Chance in jedem Fall nutzen.

Viel Erfolg

IT_Nerd

Edit: Hier wäre die Kenntnis hilfreich nach welchem Gesetzestext (vmtl. BUrlG, i. d. a. F. 24 Tage) sich dein Urlaubsanspruch bemisst bzw. welche Differenz sich zu deinem neuen AV ergibt.
 
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Der Vertrag ist die Grundlage deiner professionallen Beziehung mit deinem AG. Wenn es deinem AG nicht passt das du so kurzfristig kündigen kannst soll er andere Verträge aufsetzen.... aber das will er vermutlich nicht, weil er selber so gerne kurzfristig dem Arbeitnehmer kündigen will...

Von daher sehe ich da absolut kein Problem, mach halt deine Arbeit gut und versuche eine möglichst gute Übernahme hin zu kriegen und den Rest-Urlaub auszahlen zu lassen oder was auch immer im Rahmen des Vertrages möglich ist und dann geh entspannt in den Urlaub.
 
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Moin,
Krafty schrieb:
Kurze Frage am Rande:

Steht dir der Urlaub in seiner Gänze überhaupt zu, wenn du vor Ablauf der ursprünglich geplanten Vertragslaufzeit kündigst?
das kommt darauf an wie lange du im laufenden Jahr bei der Firma beschäftigt bist. Länger als 6 Monate -> Anspruch auf den Jahresurlaub. Unter 6 Monaten ist es Jahresurlaub geteilt durch 12 mal die Anzahl der beschäftigten Monate.
ABER: Es wird dir der bereits genommene Urlaub vom Gesamturlaub im neuen Arbeitsverhältnis abgezogen!
Quelle: https://www.gesetze-im-internet.de/burlg/index.html#BJNR000020963BJNE000401308

Und zurück zum Thema:
Kündige und mache dir nicht allzuviele Sorgen. Eine Arbeitsstelle ist nur ein Tausch deiner Zeit gegen Geld. Die Firma hat auch keinen Skrupel dir zu kündigen wenn es Ihr schlecht geht oder Sie dich nicht mehr brauchen.

Wie schon geschreiben, solltest du den Wechsel organisiert gestalten. Eine Übergabe, etc. gehört dort dazu.

Und viel Erfolg und Spass in der neuen Stelle.

gruß
 
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