Klar wenn man für gleiches Geld mehr Kerne bekommt ist das nett. Wenn aber Budget begrenzt ist, muss man haushalten und sollte dann überlegen, was sinnvoll ist.
Ja, wenn irgendwann vielleicht irgendwer mal irgendwas anschafft das mehr braucht, hast du Glück gehabt. Wenn das nicht passiert: brach liegende Ressourcen und verschwendetes Geld.
Wenn das passiert aber selbst die extra gekauften Ressourcen nicht ausreichen hast du auch nix gewonnen und brauchst extra Budget.
Sorry aber der kleine Punkt wo die plötzlich auftauchende Anforderung perfekt passt ist sehr konstruiert.
Wer neue Sachen einführen will muss halt auch die Ressourcen dafür einkalkulieren.
Wir können die Diskussion aber auch hier abkürzen denn am Ende läuft es auf den Begriff "Capacity Planning" hinaus und das Problem dabei ist: Du kannst nur auf dem kalkulieren was du bereits an Daten hast um darauf basierend weiteres Wachstum in der Zukunft zu extrapolieren. Oder sofern du Einnahmequellen aus Vermietung der Ressourcen hast, diese komplett reinvestieren. Genau so macht es jeder Hoster, egal ob es Hetzner oder AWS ist. Auch deren Kapazitäten ist begrenzt und am Ende müssen diese sich angucken wie ihre Datacenter ausgelastet sind und entweder rechtzeitig für die nächsten x Jahre einkaufen/aufrüsten und streichen die Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben ein oder investieren alles in neue Datacenter oder naja irgendwas dazwischen. Der Punkt ist: Weder Hetzner noch AWS wissen wie viele Server ich übermorgen bei denen starten will. Daher haben auch die kleinen und großen Anbieter entweder eine Prüfung ob genug Ressourcen da sind wenn ich buchen will oder ein "rate limit" wenn ich in einem gewissen Zeitrahmen mehr als Menge X an Ressourcen belegen will.
Du versuchst das hier nur gerade in einem sehr kleinen Maßstab. Natürlich kannst du auch 100% vom Budget raus hauen und hast das Maximum an möglichen Ressourcen aber ob das jemals auch nur ansatzweise ausgenutzt wird oder sehr schnell komplett verwendet wird und trotzdem nicht ausreicht wirst du nie wissen. Die einzige Möglichkeit basiert eben auf Analyse der bisherigen Daten und des Wachstums um die Zukunft grob zu extrapolieren.
Was glaubst du warum alle dem Hype "Cloud Computing" hinterher rennen? Weil man sich mit diesem Problem nicht mehr herum schlagen muss sondern Ressourcen mehr oder weniger sofort da sind wenn man diese benötigt. Du bist maximal flexibel für neue Anforderungen, eine Fähigkeit, die das eigene Datacenter niemals bieten können wird weil entweder nicht genug Leistung abrufbar ist oder wenn ausreichend da ist, heißt es die IT hätte zu viele/teure Server gekauft.
X-TR4 schrieb:
Schwierig. Wir starten bei 0.
Dann reden wir etwas aneinander vorbei. Der jetzige Server mit den 4 VMs wird ja auch Speicherplatz haben aber auch wenn eine neue (zentrale) Datenablage geplant ist dann startest du nicht bei 0. Die Daten sind ja oft schon vorhanden, nur eben bei jedem Lehrer/Mitarbeiter auf dem eigenen Gerät.
Dann muss dies eben initial einmal erfasst werden. Bei "Office" Daten kannst du dann fast ein jährliches Wachstum von 20% als Minimum annehmen, so zumindest meine Erfahrung mit Fileservern bei mehreren KMUs und Konzernen. Andererseits war meine Erfahrung mit Lehrenden, dass deren Unterlagen gerne mal viele Jahre lang identisch sind und sich nicht änderten^^
Werden die Daten denn dann zukünftig (also nach Corona) nur in der Schule bearbeitet oder sollen Lehrer und/oder Schüler auch remote darauf zugreifen? Dann ist dein Upload ein Flaschenhals...
X-TR4 schrieb:
ob es einen gravierenden Nachteil hat VM und OS auf dem gleichen Raid 1 laufen zu lassen. Für Storage käme dann ein zweites Raid 1 oder 5 aus HDDs oder alternativ ebenso SSDs dazu.
Kann man machen, sollte aber mindestens unterschiedliche Partitionen verwenden für Host-OS und die VMs.
Kommt 'irgendwann' die magische tolle Software, die du erwähnt hast und die die zusätzlichen brach liegenden Kerne nutzen will, muss diese VM ja auch irgendwo gespeichert werden. Was wenn diese mehr Speicher braucht als du noch auf dem Raid 1 hast? Entweder du müsstest dann das bestehende Raid 1 in ein 5 oder 6 umwandeln (absolut 0 Ahnung ob das mit Windows Server vernünftig geht, würde eher nein tippen denn auch unter Linux ist das frickelig).
Also müsstest du dann für die neue Software/VM mindestens zwei neue SSDs für das nächste Raid 1 kaufen. Setzt auch voraus, dass noch Platz im Gehäuse ist und noch freie Slots am Raid-Controller sind. Im Gegensatz zu CPUs kann man Storage nicht überbuchen. Du merkst: Auch hier geht es in Richtung Capacity Planning.
Es empfiehlt sich also Host-OS vom Rest zu trennen. Bei der zu schaffenden Dateiablage könnte man dann 3+ HDDs im Raid 5 oder 6 verwenden wobei ich mir hier Gedanken machen würde wie viele Anwender parallel Daten bearbeiten werden. Wenn Änderungen eher selten oder nicht mega-zeitkritisch sind ist das ok aber ansonsten hast zu wenig IOPS. Außerdem musst dann strikte Trennung machen zwischen Datenablage auf HDD-Raid und sonstige Daten in den VMs.
Somit hast du dann schon 2x HDDs/SSDs für das Host-OS, 2x SSDs für die VMs und 3+ HDDs für die Datenablage. Wichtig: Beim DL360 Gen10 können z.B. von vorn maximal 8x 2,5" Sata/SAS und 2x 2,5" NVMe verbauen und mit Aufpreis auf der Rückseite entweder ein weiteres 2,5" oder 2x M.2 Laufwerke.
Ach ja du schreibst weiter oben, dass ggf. ein 2HE Chassis angedacht ist. Der DL360 Gen10 ist ein 1HE System
Du hast dann jetzt schon drei Raids und mindestens ja die VM für die Dateiablage liegt auf zwei davon. Kann man alles so machen, erhöht aber die Komplexität gegenüber einem Raid für's Host-OS und ein Raid für die VMs, zumindest sobald ein Laufwerk getauscht werden soll oder irgendwas erweitert werden soll. Du wirst nicht der Erste sein, der bei einer Erweiterung das falsche Raid erweitert. Das sind so typische Fehler die jeder mal macht. Spätestens dann zeigt sich ob die hoffentlich vorhandene Backupstrategie was taugt^^
Für 2 HE und ganz viele Optionen für Disks müsstest du schon zum Dell R540 oder HPE DL380 Gen10 greifen und dann wird bald das Budget knapp.