Setup fuer Balkonkraftwerke

matthias_nbg

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Hallo Zusammen,

ich möchte in einer Wohnung ein Balkonkraftwerk mit 3-4 Modulen installieren (Module teilweise schon vorhanden).
Nun will ich einen Speicher aber erst zu einem späteren Zeitpunkt nachrüsten.

Was sind denn so die empfehlenswerten Komponenten, wenn man die 0-Einspeiung mit 2kwp ausnutzen will und dann später auch gut Speicher nachrüsten?

Bei meinen Recheren bin ich auf den Hoymiles 1600-4t für ca. 150,- Euro und einen Shelly für die Messung des Energieverbrauchs gestoßen. Damit sind dann einige Speicher kompatibel.

Oder habe ich die eierlegende Wolllmilchsau zum Kampfpreis verpasst? :-)
 
matthias_nbg schrieb:
Oder habe ich die eierlegende Wolllmilchsau zum Kampfpreis verpasst?
Growatt Noah.

Der kümmert sich selbst um die Nulleinspeisung in Kombination mit einem Shelly Pro 3EM. Benötigt dafür aber zwingend eine Internetverbindung. Da redet die Growatt Cloud mit der Shelly Cloud.
Funktioniert ziemlich gut. Verschenke dadurch nur noch ca. 0,01 - 0,03kWh am Tag.

matthias_nbg schrieb:
Grundsätzlich okay um die Nulleinspeisung über den Wechselrichter zu steuern mit Open-DTU-On-Battery. Die Frage ist, ob dein Netzbetreiber mitspielt, wenn du versuchst einen gedrosselten 1600W WR anzumelden.

Willst du die Nulleinspeisung über den WR fahren lieber den Hoymiles HMS-800-2T (ohne W!) nehmen.

Aktuell liegt die Wartezeit auf den Noah bereits im Mai. Ich warte seit Anfang Februar auf meinen zweiten. Die Auslieferung soll angeblich Ende März erfolgen.


Wenn du mehr als zwei Module nutzen möchtest, achte darauf zumindest paarweise identische Module zu nehmen. Die kannst du dann parallel an einem MPPT betreiben. Erst am WR und später dann an deinem Speicher.
Bei Parallelschaltung gilt es den maximalen Eingangsstrom des MPPT zu beachten. Die Hoymiles WR sind da mit 25A+ schon ziemlich gut. Bei den Speichern wird es da schon schwieriger. Hier fällt dann der günstige Marstek B2500 zum Beispiel schon raus mit seinen max 500W. Der Noah kann max 900W bzw. 26A pro Eingang ab.

Des Weiteren enpfehle ich Module mit 144 Halbzellen zu nehmen. Die haben eine Arbeitsspannung (Umpp) über 40V und somit einen geringeren Strom um auf die volle Leistung zu kommen. Module mit 108 Halbzellen haben zwischen 30 und 35V und entsprechend fließen höhere Ströme.

Ich betreibe ein Setup aus
  • 2 x 435Wp + 2 x 400Wp Trina Vertex S+
  • 1 x Growatt Noah 2000 (der zweite kommt hoffentlich demnächst)
  • Hoymiles HMS-800W-2T (Die Variante mit W ist nicht openDTU kompatibel)
 
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Anker hat eine neue Solix Solarbank 2 E1600 AC Version zum nachrüsten bestehender Anlagen. Für die 0 Einspeisung müsstest du den Smart Meter nehmen. Künftig sollen aber auch Shelly 3EM möglich sein evt. auch schon möglich? Bei der Pro & Plus werden diese jedenfalls laut Website unterstützt. .

Ist erweiterbar auf bis zu 9,6 kWh und die AC Version kann auch als Notstrom / Powerstation herhalten da eine 230V Steckdose vorhanden ist.
 
Viele der Balkonkraftwerkspeicher werden auf der PV ( DC ) Seite direkt mit den Modulen verbunden.
Bei Umrüstung auf Speicher ist der Wechselrichter dann über. Ausserdem bedeutet das an der Stelle dann neue Verkabelung.

So lange man keinen Speicher hat ist es doch im Grunde egal ob man Nulleinspeisung hat oder nicht.
Über die 800W dürfte man ja eh nicht hinaus gehen. Bei mehr als 800W müsste man ja eine eigene Leitung nur für den WR haben.

Eine Cloud-Anbindung für die Regelung von Shelly auf WR würde ich nicht machen, viel zu träge und instabil.

Wie gut der Hoymiles auf die 800W regeln kann müsste man auch ergoogeln, die älteren 4-Port konnten das nicht perfekt. Wenn ich mich recht erinnere wurden da 2 Ports zusammengefasst und auf den halben P-out Wert gedrosselt.
 
cscmptrbs schrieb:
Viele der Balkonkraftwerkspeicher werden auf der PV ( DC ) Seite direkt mit den Modulen verbunden.
Bei Umrüstung auf Speicher ist der Wechselrichter dann über. Ausserdem bedeutet das an der Stelle dann neue Verkabelung.
Der Noah wird einfach nur zwischen Module und WR gesteckt. Da kann man den bestehenden WR einfach weiternutzen. Verkabelung braucht man nicht erneuern. Bei mir hat der Einbau 5 Minuten gedauert. und das nur weil man diese verflixten MC4 Stecker immer so schwer auf bekommt.

Ein großer Vorteil des Noah ist, dass man das DC Limit des Wechselrichters umgeht und mit 2 x 900W den Akku laden kann. Nutzt man vier Module an einem 800W WR ist bei ~830W DC Schluss.

cscmptrbs schrieb:
Eine Cloud-Anbindung für die Regelung von Shelly auf WR würde ich nicht machen, viel zu träge und instabil.
Das weißt du aus Erfahrung? Die Regelung dauert bei mir zwischen 5 und 10 Sekunden und funktioniert tatsächlich sehr gut. Bei Verbindungsschwierigkeiten wird der einstellbare Default genommen. Den stellt man idealerweise auf die Grundlast ein.

cscmptrbs schrieb:
die älteren 4-Port konnten das nicht perfekt. Wenn ich mich recht erinnere wurden da 2 Ports zusammengefasst und auf den halben P-out Wert gedrosselt.
Das ist mit dem letzten Firmwareupdate Geschichte.

Edit: Hier mal eine Grafik zur Nulleinspeisung:
1741937644080.png

13 Uhr war der Akku voll, da gehen dann permanent 800W richtung Netz. Überschuss wird dann eingespeist.

19:00 - 20:30 sieht man die Achillesverse der "langsamen" Regelung. Da lief der OLED TV, der schnell schwankende Lasten erzeugt zwischen 150 und 250W. Da kommt dann die Regelung nicht hinterher.

Das Gleiche 12:30 Uhr. Da war das Induktionskochfeld auf niedriger Stufe an. Das pulst und ist somit auch schlecht zu regeln. Die Frage ist, ob man da bei einer rein lokalen Rgelung deutlich besser ist, da ja im Sekundentakt nachjustiert werden muss. Beim Fernseher sogar noch schnller. Und ob das Speicher bzw. WR auch in der Geschwindigkeit verarbeiten können.

20:30 Uhr war dann der Akku leer.

Die Tagesbilanz:
1741937750267.png
 
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SaxnPaule schrieb:
Der Noah wird einfach nur zwischen Module und WR gesteckt. Da kann man den bestehenden WR einfach weiternutzen. Verkabelung braucht man nicht erneuern. Bei mir hat der Einbau 5 Minuten gedauert. und das nur weil man diese verflixten MC4 Stecker immer so schwer auf bekommt.
Solange der vorhandene WR kein String-Wechselrichter ist! Mit zB einem MIC TL-X wird das nix und die Dinger sind an sich sehr gut, super günstig und daher weit verbreitet, können aber eben nicht mit den kleinen Batteriespeichern. Was schade ist.
 
Knighty schrieb:
Solange der vorhandene WR kein String-Wechselrichter ist!
String WR bei Steckersolaranlagen?

Aber dennoch ein guter Hinweis. In der App zum Noah muss man den WR auswählen und da werden nur ein paar angeboten. Klar kann man auch ein Modell auswählen was man nicht hat, aber ob dann alles reibungslos funktioniert ist ungewiss.

Kompatibilitätsliste
 
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@SaxnPaule Wobei der Begriff Nulleinspeisung i.d.R. so verwendet wird, dass nichts eingespeist wird, also auch kein Überschuss.

Ganz grundsätzlich finde ich es aber ziemlich perfide, dass Wechselrichter und Energy-Meter über die Cloud miteinander reden müssen. :freak:
 
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Ich kann dir nichts zu den anderen Produkten sagen.

Ich habe mir letztes Jahr die Anker Solarbank 2 Pro mit zwei Bifazialen Modulen gekauft und habe inzwischen aufgerüstet. Ich habe noch zwei Aiko Full Black Module dazu gekauft und 100m Kabel um die Solarbank in den Keller stellen zu können...und seit kurzem habe ich einen Zusatzakku...irgendwann installiere ich auch das Anker Verbrauchsmessgerät, aber da ist zu wenig Platz im Schrank.

Naja der Vorteil der Pro Version sind 4 seperate PPT. Da kann man die Module alle individuell positionieren und hat auch weniger Probleme mit Teilverschattung.

Ich habe noch einen rückwärts drehenden Zähler und kann einfach bis 800W einspeisen. Wenn die Sonne scheint, liefen da aber die 1,6kWh mittags voll....dann verschenke ich Potential und ich mag es auch nicht, wenn der Akku stundenlang bei 100% steht. Daher jetzt der Extraakku, der mich auf 3,2kWh bringt...jetzt sollte das besser funktionieren.

Die App ist ziemlich schnell im aktualisieren der aktiellen Solarleistung und soll wohl auch die Steuerung in 3s anpassen können....aber diese Statistik Graphen die den Tagesverlauf von Solar, Einspeisung und Akku zeigen, die brauchen oft ewig bis sie aktualisiert sind...das läuft über die Server und wäre ein großer Kritikpunkt.

Bei den Modulen bin ich deutlich mehr Fan von den Bifazialen Modulen, obwohl die Aikos besser getestet waren.

Die Aiko Module schaffen auch etwas mehr Leistung bei hoher bis sehr hoher direkter Einstrahlung, aber dann produziert man ja meist eh mehr als genug. Aber bei schwachem Licht , oder wenn die Sonne noch noch nicht direkt aufs Modul fällt liefern die Bifazialen Module deutlich mehr, da dann das Streulicht auf der Rückseite einen signifikanten Einfluss haben.
 
Das MatZe schrieb:
Wobei der Begriff Nulleinspeisung i.d.R. so verwendet wird, dass nichts eingespeist wird, also auch kein Überschuss.
Das wäre dann ja quasi eine Inselanlage (ja ich weiß, dass die BKW WR nicht ohne Netzsynchroniserung funktionieren). Ich wüsste auch nicht, wie man das bei einem BKW ohne noch mehr zusätzliche Komponenten realisieren sollte.
Ist in meinen Augen auch unnötig. Ich kann den Strom nicht selbst nutzen und kann ihn nicht speichern. Warum sollte ich ihn dann nicht einspeisen?

Das MatZe schrieb:
Ganz grundsätzlich finde ich es aber ziemlich perfide, dass Wechselrichter und Energy-Meter über die Cloud miteinander reden müssen. :freak:
Ja, gefällt mir auch nicht. Geht bei meinem WR aber nicht anders. So lange es gut funktioniert investiere ich aber nicht in einen anderen WR.

Im Zweifel kann man auch über Zeitpläne die Einspeisung in 50W Schritten steuern. Und einstellen ob Batterie oder Verbraucher zuerst mit dem PV Strom versorgt werden sollen.

Bei ~450 EUR für 2kWh Speicher ein ziemlich gutes Gesamtpaket.
 
SaxnPaule schrieb:
String WR bei Steckersolaranlagen?
Bei gleicher Ausrichtung ohne Verschattung spricht ja nichts dagegen.

Soweit ich weiß "gaukelt" der Noah dem WR aber ein Modul vor und kann dementsprechend keine Spannungsebenen erreichen, die zB bei einem String mit 4 Modulen herrschen. (da der MIC genügend Schnittstellen hat, kann man mit zB ESPhome, Home Assistant & Co selbst Nulleinspeiselösungen basteln, aber das ist ja ne andere Geschichte)
 
SaxnPaule schrieb:
Das wäre dann ja quasi eine Inselanlage
Nope. Eine Inselanlage ist das erst, wenn keine elektrische Verbindung zum öffentlichen Stromnetz besteht, ergo das Netz selbst aufgebaut wird.
SaxnPaule schrieb:
Ich wüsste auch nicht, wie man das bei einem BKW ohne noch mehr zusätzliche Komponenten realisieren sollte.
Richtig erkannt, ohne zusätzliche Hardware nicht möglich.
SaxnPaule schrieb:
Ist in meinen Augen auch unnötig. Ich kann den Strom nicht selbst nutzen und kann ihn nicht speichern. Warum sollte ich ihn dann nicht einspeisen?
Absolut. Dann haben wenigstens die Nachbarn, die Umwelt (und der Energieversorger) noch was davon.

Was du hast, ist eine klassische Teileinspeiseanlage. Den Strom verbrauchst du primär selbst und alles, was übrig ist, schiebst du ins Netz.
Eine Nulleinspeiseanlage wird so geregelt, dass potenzieller Überschuss eben nicht ins Netz eingespeist wird, etwaige Regelschwankungen natürlich außen vor gelassen.
Eine Inselanlage hat man eben erst, wenn das Netz selbst gebildet wird und man elektrisch vom öffentlichen Netz getrennt ist.

Der Vollständigkeit halber gibt's auch noch Volleinspeiseanlagen, die erst mal alles ins Netz einspeisen. Es wird also die gesamte Erzeugung über einen geeichten Zähler ins Netz exportiert und du kaufst dann zum normalen Tarif den Strom ein. Das kann auch auf deinem Dach passieren.
 
Knighty schrieb:
Soweit ich weiß "gaukelt" der Noah dem WR aber in Modul vor und kann dementsprechend keine Spannungsebenen erreichen, die zB bei einem String mit 4 Modulen herrschen.
Korrekt. Die Ausgangsspannung liegt zwischen 40 und 50V bei max 20A.

Datenblatt
 
Baal Netbeck schrieb:
ch habe noch einen rückwärts drehenden Zähler und kann einfach bis 800W einspeisen
und dann stellst du dir nen fetten akku hin? Finanziell ist das nicht sinnvoll. Müsstest nur schauen dass bei der Jahresabrechnung der Zählerstand nicht unter dem von letztem Jahr liegt ;-)
 
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Mit nem "Cloud-Speicher" kann man sich die Batterie tatsächlich sparen, bis der Zählerwechsel stattfindet.
 
Knighty schrieb:
da der MIC genügend Schnittstellen hat, kann man mit zB ESPhome, Home Assistant & Co selbst Nulleinspeiselösungen basteln, aber das ist ja ne andere Geschichte
Preislich liegt der aber nicht wirklich weit weg von einem HMS-800-2T mit dem das gleiche möglich ist mit openDTU.
 
cscmptrbs schrieb:
Eine Cloud-Anbindung für die Regelung von Shelly auf WR würde ich nicht machen, viel zu träge und instabil.

Wie gut der Hoymiles auf die 800W regeln kann müsste man auch ergoogeln, die älteren 4-Port konnten das nicht perfekt. Wenn ich mich recht erinnere wurden da 2 Ports zusammengefasst und auf den halben P-out Wert gedrosselt.

Der Hoymiles ist wohl recht flexibel und je nach Akku reagiert das ganz gut:
https://www.smartzone.de/hoymiles-hm-800-im-test-800w-wechselrichter-fuer-das-balkonkraftwerk/


@SaxnPaule Balkonkraftwerke werden doch nur im Marktstammregister eingetragen. Da kommen solche Details doch sowieso nicht rein.
 
@SaxnPaule Mal von allem anderen abgesehen, sind die 600er bis 2000er baugleich und auf alles dazwischen umstellbar. Als ich den damals geholt hatte gab es keine Mikrowechselrichter, die ACseitig gedrosselt wurden. Und eine DCseitige Drosselung fand ich extrem unpraktisch. Habe mich deshalb einfach für nen String entschieden, mit dem ich auch auf evtl. Gesetzesanpassungen reagieren kann (600VA/800VA), den ich ohne Cloud einbinden kann und der preislich im Rahmen liegt. Momentan geht der bei 107€ los. Dafür, dass der auch mehr Module und theoretisch bis zu 2kW AC kann ist das doch in Ordnung. Mittlerweile können die Mikrowechselrichter deutlich mehr und die Batteriespeicher sind attraktiv, aber umbauen kann ich immer noch wenn Bedarf besteht, bezahlt hat er sich ja schon selbst.
 
matthias_nbg schrieb:
Der Hoymiles ist wohl recht flexibel und je nach Akku reagiert das ganz gut:
Der HM-800 ist die alte Version und wurde vom Markt genommen.
https://www.pv-magazine.de/2024/05/03/wechselrichter-hoymiles-hm-800-vom-markt-genommen/

Nachfolger sind die HMS Modelle.

matthias_nbg schrieb:
Balkonkraftwerke werden doch nur im Marktstammregister eingetragen. Da kommen solche Details doch sowieso nicht rein.
Ja, dort gibst du nur die WR Leistung an.
Das MaStR meldet es aber an deinen Netzbetreiber und der muss es dann abhaken.

https://www.reddit.com/r/Balkonkraf...erweigert_anmeldung_wegen_zu_hoher/?rdt=49218

https://www.photovoltaikforum.com/t...eistungsbegrenzung-bei-balkonkraftwerk-nicht/

https://mikrowechselrichter.eu/blog...nzelfälle,ob er gedrosselte Geräte akzeptiert.
 
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