Sinn und Unsinn eigener Equalizer-Einstellungen

PassJ

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Heya zusammen,

90 Prozent meiner Zeit am PC habe ich das Beyerdynamic MMX 300 auf dem Kopf. Damit höre ich Musik aus verschiedenen Genres, von "River Flows In Me" (Yiruma) über "Can't Hold Us" (Macklemore & Ryan Lewis) bis hin zu "Survival" (Eminem) und "Can't Stop" (Red Hot Chili Peppers). Es ist wirklich ein umfangreicher Mix. Zusätzlich zur Musik nutze ich das Headset noch beim Zocken, aktuell überwiegend Battlefield 4, also Shooter, gelegentlich aber auch Strategie- und Rennspiele oder GTA.

Die anderen 10 Prozent gebe ich Musik wieder mit Lautsprechern von Teufel: Teufel Concept D 500 THX. Das aber nur, wenn niemand sonst daheim ist, weil ich das System nur anschmeiße, um mit deftigen Bässen eventuellen Staub aus dem Zimmer zu pusten.

Derzeit verwende ich noch die interne Soundkarte Creative X-Fi Titanium, möchte diese aber bald aufrüsten (Wer dazu ein paar Tipps parat hat: https://www.computerbase.de/forum/threads/welche-interne-soundkarte-fuer-gaming-headset.1297061/). Die Soundkarte verwalte ich über die Creative-eigene Software "Creative Konsole Starter".

So viel zum Vorwissen und technischen Gegebenheiten, nun zu meiner eigentlichen Frage:

Macht es Sinn, eigene Equalizer-Einstellungen vorzunehmen und zu speichern?
Wie stelle ich das am geschicktesten an?
Nutzt ihr eigene Equalizer-Einstellungen?
Können mit eigenen Equalizer-Einstellungen Treiber oder ganze Geräte kaputt gehen?

Mir geht es nicht darum, welche Einstellungen für welches Lied die besten sind. Mir geht es echt nur um die Vorangehensweise und ob man mit eigenen Equalizer-Einstellungen wirklich noch mehr aus der Soundkarte und einem Wiedergabegerät herausholen kann. Ich habe nämlich im Internet mehrere Meinungen gelesen, dass es absoluter Schwachsinn ist, Musik mit eigenen Equalizer-Einstellungen kaputt zu machen und stets die Einstellung "Flat" zu nutzen, weil nur diese Einstellung Musik so wiedergibt wie der Künstler es möchte.

Meine Herangehensweise wäre jetzt so, dass ich ein Lied anmache und so lange an den einzelnen Regler drehe, bis es für mich gut klingt. Ist das so sinnvoll? Kann ich auf diese Weise eine Grundeinstellung "Musik" vornehmen oder muss ich tatsächlich für jedes Genre eigene Equalizer-Einstellungen justieren?

Und wie sieht das bei Spielen aus? Ich bin ein Laie, wenn ich Battlefield 4 spiele, kann ich nicht sagen "Okay, ich brauche auf dieser Frequenz etwas mehr oder weniger". Ich müsste also RICHTIG oft zwischen Software und Spiel wechseln, habt ihr das auch so gemacht? Lohnt sich der Aufwand?
 
Hallo,

generell sind Equalizer-Einstellungen eine Sache des persönlichen Geschmacks und des persönlichen Hörempfindens.

Dazu gibt es kein Patentrezept.

Die Flateinstellungen entsprechen in der Tat dem Original.
 
Ich höre gerne metal, deswegen hebe ich die Höhen etwas an damit der Gesang etwas klarer wird und Gitarren etwas stärker raus klingen. Kaputt machen kannst du damit nichts. Ist im Prinzip nur lautet drehen, allerdings nur bestimmte Frequenzen.

Aber wie gesagt ist persönlicher Geschmack.
Andere können nicht urteilen was die gefällt
 
so einen großen sinn seh ich in den Equalizer Einstellungen nicht. früher hatte ich in winamp auch immer auf "full bass" gestellt, bis ich dann mal gemerkt habe, wie die lieder eigentlich klingen *g*

letzten endes musst das aber du wissen, je nachdem wie es dir gefällt. Hauptsache nicht systemweit einstellen sondern maximal im mediaplayer deiner Wahl, sonst haste die Equalizer Einstellungen auch beim zoggen. kaputt machen tut man mit Equalizer Einstellungen nix (wie soll das auch gehen, es wird ja nur vorhandenes betont oder reduziert)
 
Ich hab sowohl im Auto, als auch am AVR die Höhen angehoben. Ab 500Hz stell ich linear immer um 0,5dB höher. 16kHz ist dann bei +3,5dB

Ist aber wie schon gesagt eine Frage des persönlichen Geschmacks.
 
Es kommt auch sehr auf die Anlage an. Am PC mit meinen Logitech Z-2300 hebe ich die Höhen, da Logitech einen sehr kräftigen Bass verbaut hat. Bei meinem iPhone hatte ich früher immer "Rock", weil dort sowohl Bass als auch Höhen angehoben. Seit meinen neuen Kopfhörern (HoM Zion) habe ich den EQ ausgestellt, weil die Köpfhörer mir einen so sehr guten Klang geben.
 
Ich arbeite mit einem grafEQ in der Sidechain des ersten Kompressors sowie einem parametrischen EQ hinter dem letzten Limiter, um Schwächen der Lautsprecher, der Aufnahmen oder der Geräte nachträglich noch ein wenig zu korrigieren. Nicht zu viel, meist eher Absenkungen um 1-2dB und das meist im Mittenbereich. Über Kopfhörer nutze ich keinen EQ. Ist nicht nötig, da sind andere Spielereien verschaltet, die den Klang angenehmer machen.

Ich schließe mich meinen Vorrednern an: Die Verwendung von EQs ist Geschmackssache. Oftmals werden EQs jedoch so verwendet, daß sie das Signal verzerren. Ganz dummer Unsinn. Besonders in der digitalen Tontechnik.
 
Zwei sinnvolle Anwendungsfälle für EQ gibt es.

1. Der bereits genannte persönliche Geschmack, stell das ein, was Dir am besten gefällt.
2. Ausgleich von Defiziten der Lautsprecher. Bsp. Bei 120Hz hast du eine Überhöhunh durch Hall/Raumgeometrie, jetzt nimmst du die 120Hz per EQ etwas weg und es wird besser.
 
Wenn man es ganz genau nimmt dann wird ein Equalizer nur benutzt um Frequenzen anzusenken. Wenn "richtige" Tontechniker einen Equalizer nutzen, dann wird nur nach unten geregelt, nie nach oben.
Es geht auch nicht um "persönlichen Geschmack" sondern um ein Ausgleichen von schlechtem Equipment.

Eine Einstellung für alles zu nutzen ist wenig sinnvoll. Selbst wenn es nur um Musik geht, also z.B. Equalizer-Einstellungen im Player.
Da Musik natürlich sehr unterschiedlich ist und auch ein einzenles Stück aufgrund von Kompressionsverfahren usw. unterschiedich klingen kann.

Kaputt machen kann man damit aber natürlich nix. Im Zweifel kann es höchstens schlechter klingen...

Edit:
Ohh... ich lese gerade was von Equalizern mit Parametrik... das ist eine Wissenschaft für sich... ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
KnolleJupp schrieb:
Kaputt machen kann man damit aber natürlich nix. Im Zweifel kann es höchstens schlechter klingen...

Dem kann ich so nicht zustimmen. Gerade in der digitalen Tontechnik kann man durch übermäßige Anhebung das Signal so verzerren, daß man wunderbare Sägezahn- oder Dreieckspannungen erzeugt. Das mögen die Kopfhörer oder Lautsprecher nun wirklich nicht gerne. Aber das hat auch die Musikindustrie nicht so wirklich kapiert.

In der digitalen Tontechnik ist halt eben bei 0dBFS Schluss. Hart.

Bei der analogen Tontechnik kann man sich zwar ebenfalls so einiges versauen, und auch das ist dann auf technisches Unverständnis zu führen. Allerdings gibt es da auch genügend Spielweisen, diese Auswirkungen sanft zu bremsen und jeder, der auch nur halbwegs vernünftiges Equipment besitzt, sollte sich auch mit der Materie soweit auseinandergesetzt haben, daß er weiß, wann übersteuert ist und wo die Belastungs- und Schmerzgrenzen sind. Sollte man zumindest meinen. Die Realität belehrt einen dann doch oft eines besseren.
 
Lass am besten die EQ Einstellungen ruhen, da kannst du eher was "verschlimmbessern"

Ich bin der Meinung, dass man lieber Kopfhörer oder Boxensystem passend kaufen soll. Wer zu viel am EQ spielt hat einfach etwas falsches gekauft :)
 
KnolleJupp schrieb:
Es geht auch nicht um "persönlichen Geschmack" sondern um ein Ausgleichen von schlechtem Equipment.

Ich geb Dir zwar sonst 100% recht mit deiner Aussage, aber bedenke, dass wir hier nicht von Veranstaltungstechnik reden sondern von einem User, der mit Headset/5.1 System vor seinem Rechner sitzt. Persönlicher Geschmack steht da eben doch deutlich mehr im Mittelpunkt als eine saubere Abstimmung für eine Veranstaltung ;)
 
Das stimmt, aber auch zu Hause hat man selten das "perfekte" Equipment. Das ist natürlich in erster Linie eine Preisfrage. Auskennen muss man sich natürlich auch.

Generell ist ja alles irgendwie richtig was bisher gesagt wurde.

Mit "kaputt machen" meine ich natürlich das man wohl hören müsste wenn das Signal deutlich verzerrt.
Durch Equalizer-Einstellungen kann man aber kaum Gleichspannungsanteile im Signal produzieren. Wenn der Signalpegel über 0dB ansteigt (übersteuert) wird das wohl so gut wie jeder hören und zurück regeln.

Aber das geht jetzt wohl deutlich zu weit. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Immer dieser Mythos von wegen Gleichspannungsanteilen...
Ein abgeschnittener Sinus hat nichts mit Gleichspannung zu tun, auch wenn es auf den ersten Blick so aussehen mag. Die durch Clipping kurzzeitig entstehende konstante Spannung hat Frequenzen die (theoretisch) bis ins unendliche gehen. Deswegen geht ja auch der Hochtöner kaputt. Eine Gleichspannung hätte dagegen eine Frequenz von 0Hz, würde den Hochtöner also überhaupt nicht betreffen (Frequenzweiche). Eine überlagerte Gleichspannung verschiebt das gesamte Signal einfach nur nach oben oder unten.

Zum Equalizer:
Bei richtiger Handhabung spricht meiner Meinung nicht wirklich was gegen den Einsatz von EQs. Es gibt keine perfekten Lautsprecher/Kopfhörer und Schwächen im Frequenzgang lassen sich nun mal noch mit am Einfachsten ausgleichen(solange es nicht zu schmalbandig wird). Auch Eigenheiten des Raumes lassen sich mit einem guten EQs besser kompensieren, als so manch einer vielleicht glauben mag.

Gerade bei digitalen Equalizern gilt dabei natürlich:
In Summe IMMER nur absenken! Natürlich kann man der Einfachheit halber auch einzelne Bänder anheben, dann muss aber der Overall Gain gesenkt werden (sowas bietet normalerweise jeder anständige EQ an).

Von graphischen Equalizern halte ich aber ohnehin nicht so viel, da man nur in den seltensten Fällen wirklich weiß, was man da überhaupt genau am Signal verändert. Da sind mir parametrische deutlich lieber, dafür muss man bei denen allerdings etwas genauer wissen, was man tut. In der Hinsicht kann ich jedem nur mal Electri-Q empfehlen. Der ist einfach gestalltet, gut parametrierbar und zeigt das Ergebnis auch noch direkt an. So muss das aussehen. :)
 
Ich glaube wir reden alle vom gleichen, benennen es nur anders.

Durch Clipping entstehen Gleichspannungsanteile in der modulierten Wechselspannung die am Lautsprecher anliegt.
Durch diese Gleichspannung kann ein Lautsprechersehr wohl schnell kaputt gehen. Beispielsweise könnte die Schwingspule durchbrennen.

Die häufigste Ursache von Clipping ist entweder ein z.B. durch einen Equalizer übersteuertes Signal oder durch Überbelastung des Verstärkers.
 
Grammophon schrieb:
Von graphischen Equalizern halte ich aber ohnehin nicht so viel, da man nur in den seltensten Fällen wirklich weiß, was man da überhaupt genau am Signal verändert.

In der Sidechain machen die Dinger durchaus noch Sinn, da man vor allem in einem sehr engen Band Frequenzen unterdrücken oder betonen möchte. Im Hauptsignalpfad hingegen bevorzuge auch ich parametrische EQs. deutlich angenehmer und einfacher in der Bedienung.

Zum Mythos Gleichspannungsanteil: Man kann durchaus auch bei falscher Verwendung eines EQs (analog, nicht digital) eine pulsierende Gleichspannung erzeugen bei Consumer-Geräten. Dazu muß man lediglich die Eingangswechselspannung gegenüber dem Referenzpotential nicht verstärken, sondern nur anheben.

Gab mal im Car-HiFi in den 80ern ein paar billig-Importe, die genau das gemacht haben. Die hatten das Bezugspotential schlichtweg ignoriert und zum Signal eine Gleichspannung dazuaddiert. Wenn man Pech hatte, hatte man dann tatsächlich eine pulsierende Gleichspannung und Lautsprecher, die beim Einschalten erst einmal ein paar millimeter in die Höhe hüpften und vorgespannt verharrten. Ich habe immer noch Albträume davon...

Heutzutage trifft man dieses Bild meist eher bei falscher Beschaltung der Geräte an. Aber auch das kommt öfter vor, als man denkt.

@KnolleJupp: In dem geschilderten Verwendungszweck geht es um digitale Tontechnik. Ein Pegel über 0dBFS ist da nicht möglich. Und zum Thema "wird wohl so gut wie jeder hören und zurück regeln": Hast Du in letzter Zeit mal einen Blick auf das geworfen, was im Radio so rauf und runter gespielt wird? Von wegen "hören". Und zurückregeln tut da auch keiner, dann wäre man ja wieder leiser als die Konkurrenz.

Fernsehwerbung war auch mal ein Paradebeispiel für "nicht hören und nicht zurückregeln". Und wahrscheinlich ist sie es immer noch.
 
Twostone schrieb:
Ich arbeite mit einem grafEQ in der Sidechain des ersten Kompressors sowie einem parametrischen EQ hinter dem letzten Limiter, um Schwächen der Lautsprecher, der Aufnahmen oder der Geräte nachträglich noch ein wenig zu korrigieren. Nicht zu viel, meist eher Absenkungen um 1-2dB und das meist im Mittenbereich. Über Kopfhörer nutze ich keinen EQ. Ist nicht nötig, da sind andere Spielereien verschaltet, die den Klang angenehmer machen.

Ich schließe mich meinen Vorrednern an: Die Verwendung von EQs ist Geschmackssache. Oftmals werden EQs jedoch so verwendet, daß sie das Signal verzerren. Ganz dummer Unsinn. Besonders in der digitalen Tontechnik.

Die Signalkette würde mich persönlich interessieren. Analoger Kompressor mit EQ in der Sidechain, Limiter etc. Wirkt ein wenig awkward.
 
iwo. Es geht bei diesem Aufbau lediglich darum, dem Breitband-Kompressor ein wenig mehr Spielraum zu geben. Die Sidechain triggert in diesem Falle die Kompression. Ich vermeide damit lediglich ein "pumpen" des Kompressors bei etwas dichteren Einstellungen.

Zur Signalkette:


Quelle
Verteiler
Symmetrierer
erster Kompressor (zweikanal), sanfte Komprimierung, lockere Einstellung und graph EQ in der Sidechain
zweiter Röhrenkompressor (Stereo) mit etwas engeren Grenzen, aber höherer Einsatzschwelle
Parametrischer Equalizer, diskret (AA) mit Röhre, wechselweise auch vor dem zweiten Komp
Hard Limiter als Schutzbeschaltung
Übertrager
Vorverstärker
Endverstärker

An den Vorverstärker geht noch ein zweiter Pfad mit nur einem Kompressor und ein weiterer Pfad mit dem Ursprungssignal, beide Pfade hinter dem Verteiler symmetriert. Klingt recht interessant, dem Ursprungssignal noch ein zweites, komprimiertes und leicht abgeschwächtes Signal unterzumischen. Der zweite Kompressorpfad war eigentlich nur ein experiment mit aktiver symmetrierung und ist auch nur ein kleiner dbx 266XL, dem ich ein neues Netzteil, neue Kondensatoren und bessere Operationsverstärker spendiert habe, damit er etwas offener und ausgeglichener klingt. Ist jetzt nur noch in der Signalkette für DVDs oder Radio.

Bis auf den Limiter, Vorverstärker und die Endverstärker (und die Quelle, meist meine Workstation) verfügen die Geräte mittlerweile alle auch über integrierte Ausgangsübertrager. Zusätzlich dazu sind sie alle auf das gleiche Bezugspotential geführt, das wiederum an den ZEP des Gebäudes geführt ist.
 
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