Skaiy
Commander
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- Jan. 2018
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SPOILER: ES WIRD INHALTLICH ÜBER DAS VIDEOSPIEL PERSONA 5 GESCHRIEBEN!
Guten Tag,
ich möchte mit euch über einen fiktiven Sachverhalt diskutieren. Am Ende habe ich ein paar Fragen für euch.
Stellt euch folgende Situation vor:
Wir nehmen uns ein fiktives Land.
Wie in der Realität gibt es in diesem Land schlechte Menschen. Menschen, die gesellschaftsübergreifend als böse angesehen werden. Ich rede nicht von Kleinkriminellen, sondern schon einige Stufen darüber.
Zum Beispiel haben wir einen Sportlehrer an einer Schule, der seine Volleyballmannschaft körperlich misshandelt und eine Schülerin damit erpresst, dass ihre beste Freundin keinen Stammplatz bekommt, wenn sie mit ihm nicht in einer Beziehung ist. Die Schülerin, die den Stammplatz hat, weiß nichts davon und wird zusätzlich sexuell von ihm belästigt, woraufhin sie irgendwann einen Suizidversuch begeht. Dem Sportlehrer war das egal.
Der Direktor der Schule und einige Eltern wissen das, jedoch wird nichts unternommen, da der Sportlehrer eine einflussreiche Stimme hat Schüler eine Empfehlung für ein Stipendium zu geben.
Ich denke, dass wir uns alle einig sind, dass das ein relativ schlechter Mensch ist.
Eines Tages wird überall in der Schule eine Karte verteilt, indem steht, was der Sportlehrer tut und das man ihm sein Herz stehlen wird. Gezeichnet von den "Phantomdieben".
Einen Tag später gesteht der Sportlehrer alle seine Taten, zeigt Reue und stellt sich der Polizei.
Jetzt zur Erklärung, wie es dazu gekommen ist. Nicht vergessen, dass das alles fiktiv ist.
Jeder Mensch hat Begierden. Mal mehr, mal weniger. Sei es Glück, Gesundheit, Geld, Macht usw. Sie können positiv, aber auch negativ sein. Jene Menschen, die von ihren Begierden sehr stark negativ beeinflusst werden, beispielsweise ein machthungriger Politiker, der sprichwörtlich über Leichen geht, manifestieren ihre Begierden in einem sogenannten Meta-Universum.
In diesem Meta-Universum manifestiert sich eine kognitive Welt, Palast genannt. Der Sportlehrer sieht seine Schule im Unbewussten als sein Schloss, indem er der König ist und die Schüler seine Sklaven.
Dementsprechend sieht sein Palast im Meta-Universum wie ein Schloss aus. Zudem haben nur Menschen einen Palast, die von ihren Begierden sehr stark negativ beeinflusst werden. Ein Kleinkrimineller, der eine Jacke geklaut hat, hat also keinen.
Jeder Palast hat einen Schatz, welches die Begierde des Menschen repräsentiert. Im Falle des Sportlehrers ist es in seiner Realität eine olympische Goldmedaille. In seinem Palast hat es sich als Krone manifestiert.
Zudem existiert in jedem Palast eine Kognition des Menschen, sprich in dem Schloss gibt es tatsächlich einen König, der den Sportlehrer symbolisiert.
Nun dringen die Phantomdiebe mithilfe einer App in das Meta-Universum ein, betreten den Palast und stehlen den Schatz, sprich seine negative Begierde.
Das Resultat: In der Realität unterliegt der Sportlehrer einen Sinneswandel, weil ihm seine negative Begierde genommen worden ist. Er gesteht, zeigt Reue und stellt sich. Das Leid ist vorbei.
Zu beachten ist, dass das Stehlen des Schatzes einen Sinneswandel auslöst, der zu 100 % ohne Risiko für den Menschen in der Realität ist.
Sollte man aber das kognitive Ich des Menschen töten (hier: König), erleiden die Menschen in der Realität einen mentalen Infarkt. Das kann sich beispielsweise äußern, indem Menschen komplett durchdrehen.
Der Mensch in der Realität ist sich seiner Kognition nicht bewusst. Er hat weder Kenntnis vom Palast, noch vom Schatz oder von seinem kognitiven Ich.
Die Phantomdiebe würden niemals (!) das kognitive Ich töten, sondern ausschließlich den Schatz stehlen.
Die Phantomdiebe sind zu 100 % nicht identifizierbar.
Jetzt übertrage ich das Prinzip auf unsere echte Realität. Was wäre, wenn Wladimir Putin morgen gesteht, sich stellt und Reue zeigt? Oder Jan Marsalek? Oder der Chef der Hamas? Auf dem Weg, wie ich es beschrieben habe.
1. Findet ihr, dass das gesetzeskonform ist?
2. Findet ihr die Phantomdiebe gerecht?
3. Findet ihr das, was die Phantomdiebe machen, gut? Unabhängig davon, ob ihr es gerecht findet oder nicht.
Eigene Meinung: Ich bin weder ein Jurist, noch kenne ich mich ausgiebig mit der Gesetzeslage in Deutschland aus. Vielleicht könnte es alleine aus ethischen Gründen gesetzeswidrig sein. Der Aspekt der Selbstjustiz könnte vielleicht zum Tragen kommen, wobei der Mensch in der Realität absolut nichts davon mitbekommt und es auf diesem Weg absolut keinen Nachteil gibt.
Ich komme davon nicht weg zu sagen, dass ich es tatsächlich gerecht finde. Leid hört auf. Menschen bekommen ihre (hoffentlich) gerechte Strafe. Sie müssen endlich ihre Konsequenzen tragen.
Nichtsdestoweniger, so gerecht ich es finde, muss meine objektive Seite leider sagen, dass ich es nicht gut finden würde. Anscheinend würde es einen Weg geben in die mentale Ebene eines Menschen einzugreifen und wer garantiert, dass dieser Weg nicht in böse Hände gerät, die das kognitive Ich töten würden?
Hier würde man meiner Meinung nach eine Büchse der Pandora öffnen, die in den Händen der Phantomdiebe zwar ausschließlich für gute Zwecke, aber in bösen Händen für schlechte Zwecke genutzt würde.
Das bedeutet natürlich, dass der Sportlehrer weiter machen kann. Oder in unserer Realität Putin weiter machen kann, Marsalek sich weiter verstecken kann oder die Hamas weiter werkeln kann und dadurch Menschen leiden. Hier kann man jeden beliebigen bösen Menschen einsetzen. Wie so vieles ist es leider nicht so einfach.
Ich würde mich über einen regen Austausch freuen.
Guten Tag,
ich möchte mit euch über einen fiktiven Sachverhalt diskutieren. Am Ende habe ich ein paar Fragen für euch.
Stellt euch folgende Situation vor:
Wir nehmen uns ein fiktives Land.
Wie in der Realität gibt es in diesem Land schlechte Menschen. Menschen, die gesellschaftsübergreifend als böse angesehen werden. Ich rede nicht von Kleinkriminellen, sondern schon einige Stufen darüber.
Zum Beispiel haben wir einen Sportlehrer an einer Schule, der seine Volleyballmannschaft körperlich misshandelt und eine Schülerin damit erpresst, dass ihre beste Freundin keinen Stammplatz bekommt, wenn sie mit ihm nicht in einer Beziehung ist. Die Schülerin, die den Stammplatz hat, weiß nichts davon und wird zusätzlich sexuell von ihm belästigt, woraufhin sie irgendwann einen Suizidversuch begeht. Dem Sportlehrer war das egal.
Der Direktor der Schule und einige Eltern wissen das, jedoch wird nichts unternommen, da der Sportlehrer eine einflussreiche Stimme hat Schüler eine Empfehlung für ein Stipendium zu geben.
Ich denke, dass wir uns alle einig sind, dass das ein relativ schlechter Mensch ist.
Eines Tages wird überall in der Schule eine Karte verteilt, indem steht, was der Sportlehrer tut und das man ihm sein Herz stehlen wird. Gezeichnet von den "Phantomdieben".
Einen Tag später gesteht der Sportlehrer alle seine Taten, zeigt Reue und stellt sich der Polizei.
Jetzt zur Erklärung, wie es dazu gekommen ist. Nicht vergessen, dass das alles fiktiv ist.
Jeder Mensch hat Begierden. Mal mehr, mal weniger. Sei es Glück, Gesundheit, Geld, Macht usw. Sie können positiv, aber auch negativ sein. Jene Menschen, die von ihren Begierden sehr stark negativ beeinflusst werden, beispielsweise ein machthungriger Politiker, der sprichwörtlich über Leichen geht, manifestieren ihre Begierden in einem sogenannten Meta-Universum.
In diesem Meta-Universum manifestiert sich eine kognitive Welt, Palast genannt. Der Sportlehrer sieht seine Schule im Unbewussten als sein Schloss, indem er der König ist und die Schüler seine Sklaven.
Dementsprechend sieht sein Palast im Meta-Universum wie ein Schloss aus. Zudem haben nur Menschen einen Palast, die von ihren Begierden sehr stark negativ beeinflusst werden. Ein Kleinkrimineller, der eine Jacke geklaut hat, hat also keinen.
Jeder Palast hat einen Schatz, welches die Begierde des Menschen repräsentiert. Im Falle des Sportlehrers ist es in seiner Realität eine olympische Goldmedaille. In seinem Palast hat es sich als Krone manifestiert.
Zudem existiert in jedem Palast eine Kognition des Menschen, sprich in dem Schloss gibt es tatsächlich einen König, der den Sportlehrer symbolisiert.
Nun dringen die Phantomdiebe mithilfe einer App in das Meta-Universum ein, betreten den Palast und stehlen den Schatz, sprich seine negative Begierde.
Das Resultat: In der Realität unterliegt der Sportlehrer einen Sinneswandel, weil ihm seine negative Begierde genommen worden ist. Er gesteht, zeigt Reue und stellt sich. Das Leid ist vorbei.
Zu beachten ist, dass das Stehlen des Schatzes einen Sinneswandel auslöst, der zu 100 % ohne Risiko für den Menschen in der Realität ist.
Sollte man aber das kognitive Ich des Menschen töten (hier: König), erleiden die Menschen in der Realität einen mentalen Infarkt. Das kann sich beispielsweise äußern, indem Menschen komplett durchdrehen.
Der Mensch in der Realität ist sich seiner Kognition nicht bewusst. Er hat weder Kenntnis vom Palast, noch vom Schatz oder von seinem kognitiven Ich.
Die Phantomdiebe würden niemals (!) das kognitive Ich töten, sondern ausschließlich den Schatz stehlen.
Die Phantomdiebe sind zu 100 % nicht identifizierbar.
Jetzt übertrage ich das Prinzip auf unsere echte Realität. Was wäre, wenn Wladimir Putin morgen gesteht, sich stellt und Reue zeigt? Oder Jan Marsalek? Oder der Chef der Hamas? Auf dem Weg, wie ich es beschrieben habe.
1. Findet ihr, dass das gesetzeskonform ist?
2. Findet ihr die Phantomdiebe gerecht?
3. Findet ihr das, was die Phantomdiebe machen, gut? Unabhängig davon, ob ihr es gerecht findet oder nicht.
Eigene Meinung: Ich bin weder ein Jurist, noch kenne ich mich ausgiebig mit der Gesetzeslage in Deutschland aus. Vielleicht könnte es alleine aus ethischen Gründen gesetzeswidrig sein. Der Aspekt der Selbstjustiz könnte vielleicht zum Tragen kommen, wobei der Mensch in der Realität absolut nichts davon mitbekommt und es auf diesem Weg absolut keinen Nachteil gibt.
Ich komme davon nicht weg zu sagen, dass ich es tatsächlich gerecht finde. Leid hört auf. Menschen bekommen ihre (hoffentlich) gerechte Strafe. Sie müssen endlich ihre Konsequenzen tragen.
Nichtsdestoweniger, so gerecht ich es finde, muss meine objektive Seite leider sagen, dass ich es nicht gut finden würde. Anscheinend würde es einen Weg geben in die mentale Ebene eines Menschen einzugreifen und wer garantiert, dass dieser Weg nicht in böse Hände gerät, die das kognitive Ich töten würden?
Hier würde man meiner Meinung nach eine Büchse der Pandora öffnen, die in den Händen der Phantomdiebe zwar ausschließlich für gute Zwecke, aber in bösen Händen für schlechte Zwecke genutzt würde.
Das bedeutet natürlich, dass der Sportlehrer weiter machen kann. Oder in unserer Realität Putin weiter machen kann, Marsalek sich weiter verstecken kann oder die Hamas weiter werkeln kann und dadurch Menschen leiden. Hier kann man jeden beliebigen bösen Menschen einsetzen. Wie so vieles ist es leider nicht so einfach.
Ich würde mich über einen regen Austausch freuen.
Ich gebe das Prinzip des Videospiels Persona 5 wieder und würde es gerne auf unsere Realität übertragen. Auch in dem Videospiel gibt es gespaltene Meinungen der Gesellschaft gegenüber den Phantomdieben.
Je mehr schlechte Menschen erfolgreich einem Sinneswandel vollzogen worden sind, desto gerechter finden die Bürger die Phantomdiebe.
Die Justiz sieht das kritisch und sucht die Phantomdiebe, weil sie es als Selbstjustiz sehen. Für sie sind es Verbrecher.
Je mehr schlechte Menschen erfolgreich einem Sinneswandel vollzogen worden sind, desto gerechter finden die Bürger die Phantomdiebe.
Die Justiz sieht das kritisch und sucht die Phantomdiebe, weil sie es als Selbstjustiz sehen. Für sie sind es Verbrecher.
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