AnkH schrieb:
Das wissen wir jetzt langsam. Nur, hättest Du meinen Post gelsen, müsste Dir auch endlich aufgefallen sein, dass der "Witz" von DDR3 RAM ist, im Vergleich zu SDRAM acht Befehle GLEICHZEITIG verarbeiten zu können und dass der "Fake" CL eben nicht wie Du es sagst vom Faktor 4 abhängt, sondern einfach halbiert wurde, damit die Zahlen nicht zu gross werden (es wurde also faktisch das "Double Data" bereits mit eingerechnet).
Sehr richtig erkannt!
Juchuuu, so langsam fruchtet meine Texterei ja doch ein bischen!
Der Umstand, dass ein Prefetchfaktor von 2 im Bus integriert ist, wäre eine schöne Erklärung, warum die Hersteller das Fake-CL nur mit einem Faktor 4 berechnen, das habe ich mir auch bereits überlegt.
Ich kenne die wahre Begründung ja nicht, weswegen die Hersteller meinen sich erlauben zu können, die Fake-MHz um den Faktor 8 erhöhen, aber die Fake-CL nur um den Faktor 4.
Wie auch immer sie es begründen, irgendeinen Fakegrund müssen sie ja vorschieben!
So wie damals Bush, als er i.d. Irakkrieg zog...
Es ist auch egal, weil jeder logisch denkende Mensch sofort den Täuschungsversuch dahinter erkennt!
Bei der Berechnung der Fake-MHz wird bekannterweise folgendermaßen gerechnet , zb.B. bei unserem DDR3-1600-Bsp:
"echte" MHz (200Mhz) * Prefetchfaktor (8) = 1600Mhz
Somit müsste man, wenn man "ehrlich" vorgehen würde, bei der CL ebenso rechnen:
"echte" CL (2) * Prefetchfaktor (8) = CL16
Man bastelt sich aber vermutlich aus dem Umstand der anders gearteten Faktor-Verteilung im Bus eine fadenscheinige Begründung, um bei der Fake-CL nur mit dem Faktor 4 rechnen zu müssen, damit die Fake-CL-Zahlen nicht so hoch ausschauen.
Real ist die CL jedoch unverändert.
So berechnet sich die Geschwindigkeit des Busses:
"echte" MHz RAM (200Mhz) * 4 = "echte" MHz Bus (800Mhz)
Also, angenommen, sie würden als Fakegrund vorschieben, dass der Bus 4x so schnell getaktet ist wie der RAM, dann wäre das dennoch inkonsistent gedacht, weil man dabei ja den Prefetchfaktor von 2 "geschickt" unter den Tisch fallen lässt, während man zur Berechnung der Fake-MHz den vollen Prefetch von 8 ansetzt.
Daher ist man alleine mit der obigen Rechnung noch nicht fertig! Denn auch im Bus gibt es einen Prefetch!
Und zwar mit einem Prefetchfaktor von 2:
"echte" MHz Bus (800Mhz) * Prefetchfaktor (2) = 1600Mhz
Diesen müsste man ebenfalls i.d. Fake-CL einrechnen, da man dies ja auch bei der Berechnung der Fake-MHz getan hat.
Man lässt es einfach weg!
Das ist aber geschummelt.
Wie auch immer, zur Berechnung der Fake-CL muss man ohnehin nicht den Umweg über den Bus gehen.
Wenn man es korrekt berechnet, wendet man bei der Berechnung der Fake-CL einfach den selben Multiplikationsfaktor an, wie bei der Berechnung der Fake-MHz, nämlich ==> 8!
Den Umweg über den Bus muss man m.E. eh nur gehen, wenn man den Versuch unternimmt, alles möglichst kompliziert zu gestalten, damit man seinen Täuschungsversuch besser verschleiern kann!
Wenn die Hersteller schon in so offensichtlichen Zusammenhängen täuschen, will ich gar nicht wissen, wie sie in weniger offensichtlichen Zusammenhängen vorgehen.
Ich finde das ziemlich übel, in meinen Augen ist das skandalös, mit welcher Arrognaz man hier m.E. als Kunde verarscht und für dumm verkauft wird und ich wäre stark dafür, diesen ganzen Umstand endlich mal i.d. öffentliche Diskussion zu bringen.
Wenn ich mal etwas Zeit und Lust habe, werde ich dazu sicher irgendwann einemal eine englischsprachige kleine Website ins Netz stellen, um diesen üble jahrzehntelange Täuschung endlich mal zu busten.
Allein schon, es wäre interessant zu sehen, auf welche Weise die Speicherhersteller dann versuchen würden gegen mich vorzugehen.
hier nochmal ein kleines bildhaftes Beispiel:
Wenn ich aus irgendeinem Grund, vermutlich um besser Marketing betreiben zu können, die PS-Zahl eines Autos mit dem Faktor 8 multiplizieren würde, den Benzinverbrauch aber nur mit dem Faktor 4, das würde vom Prinzip in etwa dem selben Vorgehen entsprechen, wie dem der Speicherhersteller.
An diesem anschaulichen Beispiel aus dem Alltag wird hoffentlich den meisten dann auch klar, wie verwerflich das ist, was die Speicherhersteller hier seit Jahren machen.
Fake-MHz-Vorteile übertrieben groß darstellen, Fake-CL-Nachteile übertrieben klein darstellen.
AnkH schrieb:
Rechnen wir also mal, was der 08/15 RAM mit 1600MHz und CL8 für Zeiten hat: 200MHz Grundtakt, acht Befehle gleichzeitig und 16 Zyklen "Pause". Gibt? Oh Wunder, 10ns. Hat er 20 Zyklen "Pause" (also CL10), so sind es eben nicht 10ns, sondern 12ns. Da ist weder was krumm, noch gibts ungerade Zahlen, Zyklen oder was auch immer
Einzig die CL-Zahl muss man verdoppeln, und schon sind halbe Zyklen, viertel Zyklen oder was Du auch immer phantasierst, erledigt.
Nun nochmals DDR3 2133MHz mit CL9: 266MHz Grundtakt, acht Befehle gleichzeitig und 18 Zyklen "Pause". Ergibt? Huch, Überraschung, exakt die 8.4ns, die auch überall angegeben und beschrieben werden.
Dass du meinen Gedankengang mit der "Pause" in deinen Text einbaust und weiterführst, finde ich echt toll!
Ich freue mich ehrlich sehr, dass wir hier eine Diskussion auf eine hohen, objektiven und intellektuell nicht ganz niedrigen
Level entwicklen!
Jedoch würde ich gerne eine Anmerkung anbringen.... Der Trugschluss, dem du hier unterliegst ist weiterhin, dass du dem RAM "echte" 1600 unterstellst.
Ich habe es ja mit meinem Bahnbeispiel ganz gut gezeigt.
Der RAM hat nur 200MHz und damit eine Taktzykluszeit von 5ns.
Bei einer CL2 kommen somit alle 10ns die Daten an.
Aber... alle 10ns kommen halt 8 Datenpakete an.
Jedoch: Quasi-gleichzeitig!
Sprich im Bahnbeispiel die Bahn kommt alle 10Minuten und es steigen jedesmal 8 Leute aus/ein.
Also das mit deinen 16 Zyklen stimmt nicht so ganz.
Es sind in 10ns genau 2 Zyklen@200MHz, weil der RAM ja gar nicht schnell genug taktet, um innerhalb von 10ns 16 Zyklen zu durchlaufen, weil er halt einfach real keine 1600MHz hat sondern nur 200Mhz.
Ich habe Sorge, dass ich es jetzt womöglich etwas zu kompliziert mache, wenn ich hier anmerke, dass die 8 Datenpakete real schon nacheinander ankommen.
Allerdings in so kurzen Abständen, dass sie erst wieder -bildlich gesprochen- in die Bahn einsteigen können, wenn die nächste Bahn kommt... sprich wenn der nächste Taktzyklus beginnt.
Wer früher am Bahnsteig ist, kann nicht von seiner früheren Anweseheit profitieren...
Das liegt daran, dass ein Takt wie eine Welle aufgebaut ist und an 8 definierten Punkten dieser Welle einen Datenbit mit sich trägt.
Die Welle kommt natürlich Stück für Stück an.
Allerdings kann man diese Unterteilung des Taktes in diese 8 Wellenpunkte, die die Daten tragen, nicht einfach mit einem 8x schnelleren Takt gleich setzen, weil das würde ja bedeuten, dass der Speicher nach jedem Takt die Daten weiterverarbeiten können müsste.
Sprich, die 8 Wellenpunkte sind einfach die 8 Wellenpunkte, diese liegen i.d. Hierarchie eine Stufe unterhalb des Taktes und sind keineswegs gleichzusetzen mit dem Takt, denn nur der Takt ist der Takt.
Der Speicher kann somit auch die 8 Datenbits, die über die 8 Wellenpunkte eines Taktes angekommen sind erst weiterverarbeiten, wenn der komplette 5ns - Takt abgeschlossen ist, sprich alle 8 Datenpakete angekommen sind und dann ein NEUER Taktzyklus startet.
In das Bahnbild übersetzt würde es sich z.B. so darstellen:
Im Zug reisen 8 Fahrgäste, diese können aber nicht gleichzeitig aussteigen, sondern sie rutschen auf einer wellenförmigen Rutsche immer nur einer nach dem anderen aus der Türe.
Man braucht somit einen Takt, dass alle ausgestiegen sind und auf dem Bahnsteige stehen (Zwischenspeicher) und einen weiteren, bis alle auf einer weiteren wellenförmigen Rutsche in den nächsten Zug eingesteigen sind.
Ergibt zusammen 2 Takte, bzw. CL2.
Es kann auch keine Zwischentakte geben, da der nächste Zug ohnehin erst nach Ablauf von t=CL2 losfährt.
Das erklärt m.E. auch sehr gut, warum es bei der derzeitigen Organisationsform von RAM keinen RAM mit einer CL1 geben kann.
Denn die Daten müssen immer erst in einem Buffer gesammelt und Zwischengespeichert werden, bis der nächste Zyklus beginnt.
Dieser kann aber erst beginnen, wenn alle Daten angekommen sind, also
CL2.
Ein zeitlich überlappendes Lesen/Schreiben wäre mir jedenfalls nicht bekannt.
Ich meine hiermit, dass der erste der 8 Wellenpunkte bereits i.d. nächsten Takt geschrieben wird, während der letzte der 8 Wellenpunkte noch vom letzten Takt im Buffer ankommt... das wäre nämlich CL1.
Zum besseren Verständnis hilft immer eine abgrenzende Fallanalyse:
CL0 hingegen wäre, wenn die Wellenpunkte ohne Buffering und komplett ohne Zeitverzögerung weitergereicht würden.
Sprich -bildlich gesprochen- wenn die Fahrgäste völlig ohne einen Bahnsteig zu berühren einfach quasi in einen anderen Zug teleportiert würden.
Die Züge müssten so nie anhalten.
Es würde keine Zeit für das Umsteigen benötigt und es würde auch keine Zeit mit Warten am Bahnsteig verschwendet.
Das wird es sicher noch für lange Zeit nicht geben, ist aber nicht komplett undenkbar=> Quantenspeicher in einem Quantencomputer würden vermutlich genau auf diese Weise arbeiten.
Natürlich nicht mit Beamen!
Das wäre nur in unserem bildhaften Bahn-Beispiel so, in der Realität des Quantenspeicher würde stattdessen die Quantenverschränkung dem bildhaften "Beamen" entsprechen.
CL1 hingegen wäre tatsächlich mit einer Anpassung der jetzigen Speichertechnologie machbar!
CL1 wäre bildlich gesprochen, wenn der Fahrgast am Bahnhof ankommen würde und gleich ohne Wartezeit zu jedem Zeitpunkt sofort am ggü. liegenden Gleis i.d. nächsten Zug einsteigen könnte, der auch sofort losfahren würde. Es würde keine Wartezeit geben, einzig die Zeit für den Umstieg würde verstreichen (CL1).
Zum kompletten Verständnis müssen wir hier das Bild erweitern:
Es gibt quasi keine kompletten Züge mehr aus denen 8 Fahrgäste quasi-gleichzeitig aussteigen, sondern jeder Fahrgast hat sein eigenes Abteil, welches jeweils autonom mit nur einem Fahrgast fährt.
Aus diesem Abteil, bzw. Ein-Mann-Zug steigt der Fahrgast dann aus und wechselt gleich in sein eigenes Abteil auf dem nächsten Bahnsteig, welches auch sogleich losfährt, ohne dass er warten muss, bis die anderen 7 Fahrgäste angekommen sind.
Bitte verwechselt das von mir genannte "Überlappen" jetzt nicht mit dem bereits existierenden, ähnlich klingenden Begriff des "Interleaving", bzw. mit dem überlappenden Schreiben in verschiedene Speicherbänke, die in verschiedenen "interleaved" Steckplätzen sitzen... das ist etwas Anderes...
AnkH schrieb:
Finde DU ihn doch erst mal. 55ns stimmen rein rechnerisch schon, aber da acht Befehle gleichzeitig ausgeführt werden, sind es eben nicht 55ns, sondern nur 55/8 = 6.875ns. Du hast einfach noch nicht begriffen, dass man mit dem geeigneten Multiplikator JEDE Zahl wieder ganzzahlig machen kann, und Dir ist nicht aufgefallen, dass jede von Dir genannte Bruchzahl mit acht multipliziert wieder eine gerade Zahl ergibt. Beispiel "13.125ns geht nicht". Rechne mal acht... Gibt, oh Wunder, erstens eine gerade Zahl (105) und erst noch eine, die durch Deine 5ns geteilt werden kann
Ja eben das war der Fehler, du hast ihn ja gefunden.
Aber du musst schon mit den "echten" MHz rechnen und mit der "echten" CL und nicht mit Werten, die der Speicher real nicht hat!
Es ist einfach Schwachsinn mit 1600MHz zu rechnen, wenn der Speicher nur mit 200MHz taktet.
Daher ists genau der gleich Schwachsinn mit einer Fake-CL zu rechnen, die der Speicher real ebenfalls nicht hat.
Möglich ist das Rechnen mit den Fakewerten zwar, aber wie ich bereits sagte:
Nenne mir bitte einen Grund, weswegen man mit den Fakewerten bzw. den willkürlich hohcgepushten Marketingwerten der Hersteller kompliziert herumrechnen/umrechnen sollte, wenn man es mit den "echten" Werten viel anschaulicher und unkomplizierter völlig ohne Umrechnungsfaktoren tun kann!
Dabei kommt man auch nicht zu i.d. Realität nicht existierenden Zwischenwerten.
Ich meine eben mit der "echten" CL3 rechnen und nicht mit der Fake-CL9/10/11/12, dann kommt man auch auf die richtigen Werte.
Nämlich 3x5ns=15ns
Bez. wie ich oben erläutert habe, der von dir genannte Wert von 13.125 ist ohnehin nicht praxisnah und muss intern aufgrund der Taktstruktur auf 15ns aufgerundet werden.
Die Fake-CL-Werte führen einen hier nur i.d. Irre... allein schon, weil die Hersteller sie -wie ich vermute- in Täuschungsabsicht um den Faktor 2 zu klein angeben!