Software RAID 5 mit 4 Festplatten - Windows mit ins RAID?

Rick7

Cadet 4th Year
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Hallo liebe CB'ler,

bin aktuell noch meinen eigenen NAS-Server (hauptsächlich Mediasharing + paar Programme) am planen. Nun habe ich meine Daten noch mal durchgeschaut und bin zum Entschluss gekommen, dass meine anvisierten 6 TB Speicher doch innerhalb von 1-2 Jahren erreicht werden könnten. Daher werde ich nun um weitere 6 TB aufstocken. Da ich aber durch aus auch eine gewisse Datensicherheit haben möchte (die wirklich wichtigen Daten werden natürlich gesondert gesichert) würde ich ganz gerne mit den 4 Platten in ein RAID 5 gehen (damit dann 9 TB Platz). Da ja mehr Platten auch mehr Performance bringen (hier mal ein Speedtest: http://www.tomshardware.com/reviews/raid-5-scaling-tests-drives,852-4.html), wollte ich direkt 4 Platten einbauen. Da das ganze über's Netzwerk läuft und es dort einige Flaschenhälse gibt sollte ein Software-RAID wohl ausreichen.

So nun zur Frage:
Was macht mehr Sinn?
a) Schon vor der Installation mit Software-Mitteln (DOS) die 4 Platten in ein RAID packen und Windows auf das eine RAID installieren und die Daten dort ebenfalls hinschieben?
Meine Idee: Wenn die Daten und Windows auf der gleichen (virtuellen) Platte liegen, braucht Windows zum sharen nichts mehr rüberschieben (PC -> NAS Share -> NAS Temp/Cache (Windows) -> NAS HDD), anders rum gesehen muss ja in beiden Fällen auf mehrere Platten zugegriffen werden...

b) Windows auf eine eigene Platte packen (evtl. sogar der Einsatz einer SSD), über Windows dann das RAID 5 der "anderen" 4 Platten anlegen und so Windows und Daten getrennt halten

Da das ganze (prüfe aktuell noch ob nur Daten oder auch OS) später verschlüsselt werden soll, wäre mir eine gewisse Geschwindigkeit aber schon ganz lieb. Raid 10 würde ich nicht so gerne nehmen, da ich 50% "Speicherverlust" doch schon recht viel finde.

Ich habe die verschiedenen Konstellationen spaßeshalber mal in einer VM getestet, das ist natürlich kaum aussagekräftig da ja in allen Fällen physikalisch auf eine HDD zugegriffen wird ;)
Aber hier mal die Ergebnisse, Zugriff jeweils über eine Windows-Freigabe, VM lief lokal (In Klammern steht die Anzahl der virtuellen Platten):

C-Laufwerk (kein RAID) - PC nach NAS: 140 MB/s
C-Laufwerk (kein RAID) - NAS nach PC: 100 MB/s

Übergreifendes Volume (3) - PC nach NAS: 100 MB/s
Übergreifendes Volume (3) - NAS nach PC: 90 MB/s

Stripe (3) - PC nach NAS: 70 MB/s
Stripe (3) - NAS nach PC: 80 MB/s

Mirror (2) - PC nach NAS: 60 MB/s
Mirror (2) - NAS nach PC: 65 MB/s

RAID 5 (3) - PC nach NAS: 30 MB/s
RAID 5 (3) - NAS nach PC: 40 MB/s

RAID 5 (4) - PC nach NAS: 25 MB/s
RAID 5 (4) - NAS nach PC: 50 MB/s

RAID 5 (5) - PC nach NAS: 20 MB/s
RAID 5 (5) - NAS nach PC: 50 MB/s

Besten Dank schon mal.

Gruß
Rick
 
Windows auf Software raid?! das war eigentlich nie möglich, da die bootplatte kein dynamischer Datenträger sein kann/darf. und die treiber für ein Software raid würden ja erst beim Systemstart geladen. also hilft hier nur Hardware raid, wenn Windows mit auf ein raid soll/muß. sonst geht's wieder ums Henne/Ei Problem.
 
Was für ein NAS bzw. Server ist es denn? Bei einem "Fertig-NAS" wird im Consumerbereich sowieso ein SW-RAID verwendet und Du musst Dir auch im das Filesystem und die Einrichtung des NAS keine Gedanken machen, dass übernimmt das NAS selbst und hat mit NTFS auch nichts zu tun, zum Glück.
 
Hmm OK... Habe dazu auch noch folgenden Bericht gefunden: http://www.heise.de/ct/hotline/Windows-Server-auf-Software-RAID-1251361.html
Der ist allerdings schon über 2 Jahre alt, das wird heute aber dann wohl immer noch der Fall sein. Ich denke dann pack ich nur die Datenplatten in das RAID.
Wobei das Board würde auch bereits einen "Easy Raid Installer" mit bringen: http://www.asrock.com/mb/AMD/FM2A88M-HD+/?cat=Specifications
Sieht für mich aber nach einem Software-RAID aus, was dann ja wieder auf das gleiche raus kommt.

@ Holt: Das ist (wird) ein eigener aufgesetzter Windows Server 2008 (ASRock FM2A88M-HD+, AMD Dual 3 GHz, 8 GB RAM).
 
Die c't schreibt da nur von einem RAID 1, nicht von einem RAID 5 und außerdem "Windows Server 2008 kann zwar auch die Systempartition spiegeln, doch Microsoft rät davon ab."

Was auch immer nun wieder dieser "ASRock Easy RAID Installer" sein soll, das RAID auf dem Boad kommt vom A88X Chipsatz und das sind immer sogeannte "Fake-RAIDs", also Halb HW und halb SW-RAIDs. Wobei der SW-Teil von AMD steinalt und nicht zu empfehlen ist. Wenn Du ein Chipsatz RAID machen willst, würde ich Intel vorziehen.
Ergänzung ()

PS: Sehe gerade, dass der RAID Treiber bei AMD jetzt "AMD Bolton RAID Driver" heißt, der Name ist also zumindest neu. Bei meinem 890FX Board war das RAID mit dem Raid Xpert jedenfalls noch großer Mist und die Treiber total veraltet. Vielleicht kann jemand mehr zum aktuellen Stand bei RAIDs von AMD sagen.
 
nur mal so zur allg Belustigung:

ich hab mal vor jahren gesehen, wie in einem Server mit SE7525 Brett und zwei XEONs ein "echtes" HW-RAID aufgezogen wurde in einem Geschäft, deren Schrauber ich seit jahren kannte. dies war Wunsch des Käufers und man suchte also einen entsprechenden Controller raus und es wurde ein RAID 1 aus zwei Platten eingerichtet und das System installiert. Beim Installieren zeigte die Inst-Routine auch nur eine HDD und alles lief wie sonst auch gewohnt; man mußte halt nur zu Beginn F6 drücken, um den sonst in Windows nicht enthaltenen Treiber fürs RAID einzubinden per Diskette.

nachdem ich das alles erfahren hatte, war ich neugierig und fragte, ob man nicht einfach mal die Probe aufs Exempel machen könnte und einmal nur die erste und dann nur die zwite HDD des RAIDs laufen läßt, einfach nur mal, um zu sehen, ob das wirklich ein vollständiges bzw. vollwertiges RAID1 inklusive aller Sektoren im Bootbereich ist.

man kann sich denken was dabei raus kam. nur mit HDD 0 lief alles hoch und es wurde freilich gemeckert, daß das RAID degraded ist. nur mit HDD 1 lief es gleich nach dem Controllerbios schief, da stand "NTLDR missing" und ich habe den Jungs damit noch rechtzeitig den Arsch gerettet, obwohl sie vorher noch behaupteten: "Der Controller kann das, steht ja im Faltblatt!"

soviel zu Fake-RAID ^^

ich habe noch nen schicken alten LSI SATA 6ch Controller im DataServer laufen (RAID 50 oder sonstwas kein Problem) und im DC steckt ein schicker SCSI PERC4 drin. alt aber wunderbar, was die Zuverlässigkeiten angeht. besser als der ganze Consumermist der letzten 10 jahre, und dabei sind die Teile nun wahrlich nicht die Creme de la Creme!
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn man das Test will was Du damals gemacht hast, dann aber bitte richtig. Man ziehe eine Platte ab, bootet und fährt ihn wieder runter. Dann steckt man beide Platten an und bootet erneut, mit beiden Platten! Das RAID sollte erkennen, dass es einen Unterschied gibt und das RAID neu synchronisieren, was beendet werden muss. Dann erst kann man die andere Platte abziehen und testet ob auch nur mit der gebootet werden kann!
 
Wenn im normalen leben dieser zwischenschritt nicht existieren kann, wieso sollte ich den dan künstlich zur verfügung stellen?

zwei hdds mit "identischem inhalt" sollen nacheinander denselben pc booten?! Simpler gehts nicht für einen damals recht teuren controller.
 
OK, dann werde ich die Datenplatten als RAID 5 installieren (mit den Windows-Boardmitteln). Damit sollte ich dann auf der sicher(er)en Seite sein.
Danke an alle, ist für mich dann soweit erst mal geklärt.

PS: Das mit den Platten würde ich lieber in einer VM testen, geht denke ich am schnellsten und flexibelsten :)
Sind zwar keine physikalischen HDD's, aber das Prinzip mit dem gleichmäßigen Schreiben sollte ja das gleiche sein.
 
MahatmaPech schrieb:
zwei hdds mit "identischem inhalt" sollen nacheinander denselben pc booten?! Simpler gehts nicht für einen damals recht teuren controller.
Ein ordentlicher RAID Controller schreibt zwar bei RAID 1 immer auf beide Platten, aber er liest nur von einer (solange keine Lesefehler auftreten), womit er bei parallelen Zugriffen den Durchsatz steigern kann. Daher muss er merken, wenn eine Platte eine Zeit lange nicht präsent war und erkennen, auf welche die aktuellen Daten stehen, denn identisch sind die Inhalte der Platte nach einem Start von Windows ja nicht mehr, da Windows ja auch immer in die Logs schreibt und daher Schreibzugriffe ausführt. Dann muss er die Inhalte der abgleichen, indem er die von der aktuelleren Platte auf die andere überträgt (Resync) und wenn er dabei gewissenhaft ist, lässt er eben vorher, also während das RAID degradiert ist, keine Zugriffe nur auf diese nicht aktuelle Platte zu.

MahatmaPech schrieb:
Wenn im normalen leben dieser zwischenschritt nicht existieren kann, wieso sollte ich den dan künstlich zur verfügung stellen?
Weil das eben ein im normalen Leben eines guten RAID Controller nötiger Schritt ist, sonst gäbe es ja Datensalat.

Würde der RAID Controller so simple funktionieren wie Du es Dir denkst, dann wäre bei dem Test z.B. im Log von Windows auf der ersten Platte vermerkt, dass Windows um 16:00 gebootet wurde, bei der zweiten Platte würde dann dort stehen, dass Windows um 17:00 gebootet wurde, aber es gäbe den Eintrag von 16:00 nicht und wenn dann um 18:00 wieder mit beiden Platten gebootet worden wäre, so würde dort entweder 16:00 oder 17:00 erscheinen, je nachdem von welcher Platte die Daten gerade gelesen werden. Das wäre vielleicht noch lustig, aber stelle Dir mal vor, das wäre ein Buchungssystem für ein Hotel und man geht zufällig eine und mal die andere Platte, dann hätte nach dem Booten um 16:00 Herr Müller Zimmer 203 für morgen gebucht und um 17:00 ruft Frau Meyer ab, Zimmer 203 scheint für morgen ja frei zu sein, die Information steht ja nur auf der anderen Platte und sie bucht es. Morgen laufen beiden Platten, Herr Müller und Frau Meyer sind auf das gleiche Zimmer gebucht, aber jedesmal wenn man die Buchung für Zimmer 203 aufruft, erscheint an da anderer Name.

Das ist dann nicht mehr lustig und damit das nicht passiert, funktioniert ein guter RAID Controller eben anders als Du es erwartest und braucht diese Zwischenschritt der Synchronisierung der Daten.
 
@Holt

wenn ich nen pc mit raid1 runterfahre und ausschalte, haben beide Platten doch den gleichen inhalt, oder?! wenn ich jetzt den pc einmal mit hdd0 und das zweite mal mit hdd1 starte, müßte er in beiden fällen doch booten, oder woher generierst du hier den unterschiedlichen inhalt in iwelchen logfiles?!

wenn der pc von beiden gebootet hätte, DANN hätte es diese unterschied zwar gegeben, ABER halt erst NACH diesem versuch. das ist chronologisch betrachtet für mich simpel und für dich nicht? dann entschuldige bitte diese komplexen prozesse. ^^

und zu den "ordentlichen" RAID controllern:

Ein ordentlicher RAID Controller schreibt zwar bei RAID 1 immer auf beide Platten, aber er liest nur von einer (solange keine Lesefehler auftreten), womit er bei parallelen Zugriffen den Durchsatz steigern kann.

das ist iwie doch ein Widerspruch in sich! nur von einer lesen, um schneller zu sein als mehrere?! sorry, aber das ist dann für mich zu hohe Mathematik! ^^

heutige spitzenware sollte es beherrschen, auch bei einem RAID1 von allen im RAID-verbund angelegten HDDs gleichzeitig unterschiedliche Datenhäppchen lesen zu können, um den Vorteil des gleichen Datenbestandes ausnutzen zu können.

de.wikipedia.org schrieb:
Zur Erhöhung der Leseleistung kann ein RAID-1-System beim Lesen auf mehr als eine Festplatte zugreifen und gleichzeitig verschiedene Sektoren von verschiedenen Platten einlesen. Bei einem System mit zwei Festplatten lässt sich so die Leistung verdoppeln. Die Lesecharakteristik entspricht hierbei einem RAID-0-System. Diese Funktion bieten aber nicht alle Controller oder Softwareimplementierungen an. Sie erhöht die Lese-Geschwindigkeit des Systems enorm, geht aber auf Kosten der Sicherheit. Eine solche Implementierung schützt vor einem kompletten Datenträgerausfall, aber nicht vor Problemen mit fehlerhaften Sektoren, zumindest falls diese erst nach dem Speichern (read after write verify) auftreten.

das mit der Fehleranfälligkeit kann ja bei unbedingtem Willen und Wollen unter Umständen über ein RAID10 abgefangen werden.
 
MahatmaPech schrieb:
wenn ich nen pc mit raid1 runterfahre und ausschalte, haben beide Platten doch den gleichen inhalt, oder?!
Bis dahin ja.
MahatmaPech schrieb:
wenn ich jetzt den pc einmal mit hdd0 und das zweite mal mit hdd1 starte, müßte er in beiden fällen doch booten, oder woher generierst du hier den unterschiedlichen inhalt in iwelchen logfiles?!
Wenn Du das gemacht hast und es hat funktioniert, dann ist der Inhalt der Platten nicht mehr identisch, darüber sind wie uns doch wohl einig, oder?

Das Problem ist ja, dass Windows, wie auch eigentlich alle anderen Betriebssystem beim Booten auf ihre Systemplatte schreibt, z.B. in seine Log-Files.

Einig sind wir uns wohl auch, dass ein unterschiedlichen Inhalt der Platten bei einem ein RAID 1 keineswegs jemals vorkommen darf und wenn es passiert, eben weil man mal die eine dann gleich die anderen Platte abgezogen hatte, dass der Controller dies dann erkennen und Schaden verhindern muss. Sonst passiert sowas wie in dem Hotelbeispiel, wenn er das nicht macht.

Macht er es richtig und man zieht Platte 2 ab und es wird auf Platte 1 geschrieben, dann muss er erkennen, dass die Daten auf Platte 2 ungültig sind, bis ein neuer Abgleich erfolgt ist. Deshalb funktioniert es genau wie in dem Test, beim Abziehen der Platte 2 funktioniert es noch, aber wenn ich dann Platte 1 abziehen und Platte 2 anstecke, dann darf es nicht gehen, weil eben die Daten auf der Platte 1 aktueller sind. Sonst hätte ich ja plötzlich und unbemerkt einen Snapshot aus der Vergangenheit und würde es nicht einmal bemerken. Es mag Controller geben bei denen das so ist, aber von einem guten Controller erwarte ich, dass es nicht passiert.
MahatmaPech schrieb:
wenn der pc von beiden gebootet hätte, DANN hätte es diese unterschied zwar gegeben, ABER halt erst NACH diesem versuch. das ist chronologisch betrachtet für mich simpel und für dich nicht? dann entschuldige bitte diese komplexen prozesse. ^^
Wenn er gebootet hätte, wäre das Booten von dem alten Snapshot passiert und das wäre unbemerkt passiert, was eben nicht sein darf. Außerdem stelle Dir das Beispiel des Hotels vor und nicht einen Test, da steht dann die Reservierung von Herr Müller nicht auf der Platte, nur die von Frau Meyer und keiner merkt, dass vorher Reservierungen auf die andere Platte vorgenommen wurden, die nun nicht mitläuft. Deshalb darf das nicht sein, darüber brauchen wir auch gar nicht zu diskutieren!

Der Controller damals hat den Test 100%ig bestanden, das Problem waren die falschen Vorstellungen wie ein RAID Controller arbeitet und wohl auch, was ein RAID leisten soll. Das dem automatischen ziehen eines Images verwechselt, aber das ist ein RAID 1 nicht, auch wenn die Daten gespiegelt sind.
MahatmaPech schrieb:
das ist iwie doch ein Widerspruch in sich! nur von einer lesen, um schneller zu sein als mehrere?! sorry, aber das ist dann für mich zu hohe Mathematik! ^^
Von einer heißt ja nicht immer von der gleichen,wie Du am Beispiel des Hotels sehen kannst, aber es ermöglicht eben, bei parallelen Zugriffen von beiden Platten gleichzeitig unterschiedliche Daten zu lesen. Ein RAID Controller liest eben nicht ständig auch parallel alle Daten von beiden Platten und überprüft, ob diese auch wirklich identisch sind, wie viele sich das vorstellen, so wie zwei absolut synchron laufenden HDDs. Das ist nur beim Schreiben so.


MahatmaPech schrieb:
heutige spitzenware sollte es beherrschen, auch bei einem RAID1 von allen im RAID-verbund angelegten HDDs gleichzeitig unterschiedliche Datenhäppchen lesen zu können, um den Vorteil des gleichen Datenbestandes ausnutzen zu können.
Genau das ist doch damit gemeint, das er eben die Daten nur von einer Platte liest und nicht ständig synchron von beiden!


MahatmaPech schrieb:
das mit der Fehleranfälligkeit kann ja bei unbedingtem Willen und Wollen unter Umständen über ein RAID10 abgefangen werden.
Nein, wie denn? Die Lesefehler werden in der Praxis durch die ECC des Plattencontrollers oder bei SAS Platten auch des RAID Controllers (wenn 520 oder 528 Byte pro Sektor verwendet werden, denn der schreibt auf diese 8 bzw. 16 zusätzlichen Bytes dann selbst eine Prüfsumme um Lesefehler zu erkennen) abgefangen. Werden Lesefehler erkannt, werden die Daten von der anderen Platte des RAID 1 gelesen. Wie es da helfen soll das ganze mit einem RAID 0 zu kombinieren, ist mir ebenso schleierhaft wie der Mist bei wikipedia, dass so eine RAID1 Implementierung wo Daten parallel von beiden HDDs gelesen werden, nicht gegen Lesefehler helfen soll.

Die würde einen Unterschied der Inhalte der Platten aber natürlich nicht erkennen und genau deswegen verwenden die Controller andere Methode um zu erkennen, welche Platte die aktuell richtigen Daten enthält und auf welche die Daten neu synchronisiert werden müssen und erlaube vorher keinen Zugriffe auf diese Platte. Genau das ist ja auch nötig und wurde mit dem Test belegt und deswegen ist die Synchronisierung der Daten beides Platte vor dem Abziehen Platte eben auch kein Zwischenschritt der im normalen Leben nicht existieren, sondern für einen korrekten Test erforderlich.
 
und wieder einmal merke ich, wo ich nochmal was lernen kann, aber wo meine kenntnisse doch nicht so weit vom technischen weg sind. ich bin halt kein theoretiker sondern praktisch veranlagt. was man in einer theorie mit dem raid1 aufstellt, muß nach meinem beispiel ja nicht immer klappen.

mir ging es ja nur darum, daß der vermeintliche gute controller es halt einfach nicht gebissen bekommen hat, ein echtes raid1 aufzuziehen. die ganzen anderen punkte mit dem unterschiedlichen inhalt diverser logfiles kommt in meinem prozedere nur deshalb so kurz, weil dieser umstand mit diesem dummen controller ja eh nie eintreten kann/konnte.

da war das experiment ja schon vorbei, bevor es zu unterschiedlichen dateninhalten kommen konnte. nur darum gings. man merkt halt manchmal erst nach/bei einem unkonventionellen test, daß eine "zugesicherte" Eigenschaft nicht gegeben ist.

aber deine geduld in allen ehren, hut ab und mach dich drauf gefaßt, daß unter umständen ich bei eventuellem versagen meines verständnisses für diese thematik dich konsultieren werde. ^^
 
MahatmaPech schrieb:
mir ging es ja nur darum, daß der vermeintliche gute controller es halt einfach nicht gebissen bekommen hat, ein echtes raid1 aufzuziehen.
Genau das hat er doch!
MahatmaPech schrieb:
die ganzen anderen punkte mit dem unterschiedlichen inhalt diverser logfiles kommt in meinem prozedere nur deshalb so kurz, weil dieser umstand mit diesem dummen controller ja eh nie eintreten kann/konnte.
Ein dummer Controller hätte das nicht bemerkt und Dein Test hätte dann funktioniert. Damit wäre aber kein sicheres RAID 1 zustande gekommen.

MahatmaPech schrieb:
da war das experiment ja schon vorbei, bevor es zu unterschiedlichen dateninhalten kommen konnte.
Doch, denn nachdem nur mit einer Platte gebootet wurde, waren die Dateninhalte unterschiedlichen und damit die Daten der abgeklemmten Platte ungültig. Ist das so schwer zu verstehen?
MahatmaPech schrieb:
nur darum gings. man merkt halt manchmal erst nach/bei einem unkonventionellen test, daß eine "zugesicherte" Eigenschaft nicht gegeben ist.
Welche "zugesicherte" Eigenschaft war denn nicht gegeben? Der Controller hat mit Bravur bestanden, nur hast Du nicht verstanden, wie ein RAID 1 wirklich funktionieren muss. Bei einem RAID 5 würdest Du doch das gleiche erwarten oder? Wenn Du da eine Platte ausbaust, auf das solange degradierte RAID schreibst und die Platte dann wieder einbaust, muss es auch eine Synchronisierung geben, sonst stimmen die Daten ja nicht mehr.
 
wenn du weiter oben nachliest, wirst du bemerken, daß in meinem geschilderten Fall, der controller zwar von der ersten platte des RAID1 bootete, aber NUR mit der zweiten HDD voll auf die Gusche fiel und der PC nur noch ausgab: "NTLDR missing".

ein echtes RAID1 hätte auch von der zweiten HDD anstandslos gebootet. der Controller war in meinem Fall so strunzdusselig, daß er in den MBR der zweiten HDD eintrug, "du gehörst zu einem RAID mit HDD0", um es mal bildlich zu formulieren.

ich weis nicht, wie ich mich noch verständlich machen soll. "Nicht jeder Controller schafft es, ein ECHTES RAID1 aufzuziehen." die Platten sind in meinem Fall ja schon im MBR unterschiedlich gewesen,l hatten aber in der Partition denselben Inhalt. Wie eine 1:1 Kopie, die nicht booten kann. Konnte ich es dieses Mal verständlicher erklären? ^^

MP
 
Ist das so schwer zu begreifen?!?

Dann versuche ich es noch ein letztes mal. Gehe nicht von dem RAID 1 als ein einfaches Spiegeln von zwei Platten aus, sondern als ein Volumen. Bei jedem Schreibzugriff wird ein Zähler hochgezählt, dieser steht im RAID Controller für das Volumen und auf jeder Platte. Du hast Windows installiert, da steht der z.B. bei 22.000. Nun hast Du eine Platte, sagen wir Platte 2, abgeklemmt und Windows erneut gebootet. Dabei kommt es schon wegen der Logs von Windows, wie man im Eventviewer sieht, zu Schreibzugriffen. Nun steht der Zähler für das RAID also auf 22.050, der auf Platte 1 ebenso und der auf Platte 2 immer noch bei 22.000. Jetzt hast Du Platte 1 ab- und Platte zwei angeklemmt. Der Controller erwartet die Platte 1, bekommt aber eine Platte mit einem geringeren Zählerstand also einem veralteten Datenstand.

Um die Datenkonsistenz des RAID als Volumen zu wahren, darf er nun diese Platte 2 mit ihren nicht aktuellen Zählerstand gar nicht akzeptieren und auslesen lassen, denn die Platte hat nicht den korrekten Datenstand des RAIDs! Bei einem billigen Controller, der keine solche Sicherungsmechanismen hat, hätte es geklappt. Bei einem guten RAID Controller der auf die Datenkonsistenz achtet, ist es aber genau anders und der Controller hat daher keinen Lesezugriff auf die Platte erlaubt, weshalb die Fehlermeldung gekommen ist. Es hätte erst ein Rebuild ausgeführt werden müssen, dann wären beide Platten wieder auf dem aktuellen Stand des RAIDs gewesen und das RAID hätte ohne die Platte 1 auch gebootet.

Einen sinnvollen Test kann man nur machen, wenn man die Funktionsweise der HW kennt und wenn man trotzdem solche Tests macht, kommt man eben oft zu den vollkommen falschen Schlüssen.
 
ich merke schon, daß du leider unter falschen prämissen an die betrachtung meiner situation herangehst. vergiß einfach mal dein wissen und versuche meinen posts zu folgen, welche ja beschreiben, daß ein controller getestet werden sollte. kann er ein echtes raid1 oder kann er es nicht?!

ergebnis bei mir war: er konnte es nicht. trotz beworbenem hardware raid1 war bis auf den bootsector zwar alles auf der zweiten hdd identisch mit der ersten, jedoch bei einem ausfall der ersten, hätte der server nur noch solange funktioniert, bis er einmal hätte rebootet werden müssen, da der zweiten hdd (wie beschrieben) der MBR nicht identisch dem der ersten platte verpaßt wurde.

was auch immer du da schreibst, mag zu begreifen der funktionsweise eines ECHTEN raid1 ja alles korrekt sein, leider argumentierst du damit iwie immer wieder an meiner situationsbeschreibung vorbei. daher wird sich unser dialog für außenstehende wohl in etwa so lesen:

A: ich habe versucht ein raid1 zu testen. ist schiefgegangen! adapter macht gar keins, obwohl der hersteller es bewirbt.
B: ein raid1 funktioniert wie folgt ... (auflistung der "normalen" funktionsparameter) ... und wie man eigentlich bei einem rebuild vorgehen sollte.

ich bin raid-technisch ja nicht begriffsstutzig, allerdings scheinst du leider nicht meinen ausführungen gefolgt zu sein oder du hast die ersterwähnung meiner anekdote nicht komplett erfaßt. aber so kompliziert hab ich die geschichte doch gar nicht verfaßt?

whatsoever, i resign!
 
MahatmaPech schrieb:
ich merke schon, daß du leider unter falschen prämissen an die betrachtung meiner situation herangehst.
Nein, Du bist leider unter der falschen Prämissen an den Test gegangen und zieht daraus immer noch die falschen Konsequenzen.

MahatmaPech schrieb:
ergebnis bei mir war: er konnte es nicht. trotz beworbenem hardware raid1 war bis auf den bootsector zwar alles auf der zweiten hdd identisch mit der ersten, jedoch bei einem ausfall der ersten, hätte der server nur noch solange funktioniert, bis er einmal hätte rebootet werden müssen, da der zweiten hdd (wie beschrieben) der MBR nicht identisch dem der ersten platte verpaßt wurde.
Wie kommst Du darauf? Du hast den Test falsch ausgeführt und hättest Du es korrekt gemacht, dem Controller also ein Rebuld erlaubt, hättest Du auch gewusst ob es funktioniert wenn danach die andere Platte entfernt worden wäre. So wie Du den Test gemacht hast, hat der Controller sogar absolut korrekt funktioniert, Dein Ergebnis ist des Test war aufgrund der fehlerhaften Durchführung, die auf dem fehlerhaften Verständnis einer RAID 1 basiert, eben genauso falsch.

MahatmaPech schrieb:
A: ich habe versucht ein raid1 zu testen. ist schiefgegangen! adapter macht gar keins, obwohl der hersteller es bewirbt.
Aber weil der Test falsch war, nicht weil der Controller etwas nicht korrekt gemacht hat. Das hätte nur ein korrekt ausgeführter Test zeigen können.
MahatmaPech schrieb:
allerdings scheinst du leider nicht meinen ausführungen gefolgt zu sein oder du hast die ersterwähnung meiner anekdote nicht komplett erfaßt. aber so kompliziert hab ich die geschichte doch gar nicht verfaßt?
Die Geschichte ist sehr verständlich formuliert und daher habe ich auch sofort den Fehler in dem Test gefunden, den Du immer noch nicht erkennen kannst.

Damit anderen nicht der gleiche Fehler passiert und die nicht auch falsche Schlüsse ziehen, habe ich versucht hier zu erklären, wie man es richtig machen muss und warum der Test so ausgefallen ist, wie er eben ausgefallen ist. Das war der Einzige Grund und ich hoffe, dass es bei anderen Lesern, die diesen Thread igrendwann mal ausgraben, dann auf fruchtbareren Boden bei bei Dir fällt.
 
So, um vielleicht auch anderen bei der Wahl (Hardware-Raid vs. Software-Raid) zu helfen, hier mal ein paar echte Zahlen:
System:
MB: Asrock FM2A88M-HD+
CPU: AMD A4-4000 2x 3.00GHz
RAM: 2x8 GB (Kingston)
Festplatte System: eine ältere (ca. 3 Jahre) OCZ 128 GB SSD für das OS
Festplatte Daten: 4 x 3 TB von Seagate
OS: Windows Server 2008 R2 64bit Datacenter

Zum Test habe ich verschieden Filme (ca. 4-8 GB) von meinem PC (Windows 7 64bit) über das Netzwerk auf das NAS kopiert.
Das ganze mit direkter LAN-Verbindung (also 1000 Mbit)

Test 1: Festplatte(n) als NTFS formatiert mit Standard-Cluster-Größe (4 KB?)
PC -> NAS: 100 Mbyte/Sec

Test 2: Festplatten (4 x 3 TB) als Software RAID 5 (mit den Windows-Boardmitteln), aber mit einer Cluster-Größe von 64 KB (da ich hauptsächlich große Daten habe)
PC -> NAS : 86 Mbyte/Sec

Test 3: Wie Test 2, jedoch das RAID mit TrueCrypt verschlüsselt (also die gesamte Partition, Cluster wieder 64 KB)
PC -> NAS : 100 Mbyte/Sec
NAS -> PC : 100 Mbyte/Sec

In beiden Tests hatte ich die GPT-Partitionstabelle gewählt (bzw. konvertiert), da man sonst nicht mehr als 2 TB verwalten kann und damit das RAID nicht möglich wäre.

Mit einem Verlust von 14 % kann ich persönlich ganz gut leben, dafür, dass ich mehr "Sicherheit" (was den Ausfall von Festplatten angeht) habe und nur 25% Speicherverlust habe (im Gegensatz zum Raid 1 mit 50% Speicherverlust). Würde man da noch mehr Platten reinhauen, hätte man noch weniger Speicherverlust und (wahrscheinlich) auch etwas mehr Speed. Dafür steigt aber natürlich auch die Wahrscheinlichkeit, dass mehr als eine Platte gleichzeitig ausfällt :) Auch wenn ich das mit einem 6er im Lotte gleichsetzen würde :D

Leider dauert die Synchronisation ("Die Synchronisation wird wiederholt") recht lange. Nach aktueller Einschätzung braucht Windows für die vier Platten ca. 48 Stunden. Man kann die Platten zwar schon währenddessen benutzen, da ich sie aber verschlüsseln möchte warte ich lieber ab. Wenn die Verschlüsselung (TrueCrypt ganzes Laufwerk verschlüsseln, auch wieder Cluster 64 KB) durch ist, schreibe ich hier noch das 3. Testergebnis mit RAID 5 und verschlüsseltem Laufwerk. Nach bisherigen Erfahrungen wird TrueCrypt an der Performance aber kaum was ändern/verschlechtern.
 
Zuletzt bearbeitet: (Test 3 nachgetragen)
Wenn man mehr Platte bzw. größere Platten verwendet, bekommt man ein Problem mit der UBER, denn bei normalen Consumer HDDs beträgt die nur 1:10^14 und das entspricht einem nicht korrigierbaren Fehler pro 12TB, was dann bei einem größeren RAID 5 das Rebuild statistisch unmöglich macht, weshalb man einmal unbedingt auch Backups der Daten haben sollte und zum anderen besser ein RAID 6 wählt. Auch weil gemäß der Badewannenkurve in der Wear-Out Phase die Ausfallraten von den Platten eben steigt und der Zustand der übrigen Platten dann meist auch nicht mehr sehr gut ist, wenn die ersten ausgefallen ist, was das Risiko von Ausfällen während der Belastung des Rebuilds nochmals erhöht. Daher schützt ein RAID eben auch vor allen bei Ausfälle von Platten noch vor der Wear-Out Phase.

Wie sehr die Verschlüsselung die Performance verschlechtert, hängt vor allem von der jeweiligen Verschlüsselung in der CPU ab, hier vor allem ob sie die entsprechenden Befehlserweiterungen unterstützt und die Verschlüsselungssoftware diese auch nutzt.
 
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