Prinzipiell stimme ich dir zu. Das schließen von Werken sollte das letzte Mittel sein.
Das Problem ist nur, dass die Überkapazitäten so massiv sind, dass sich da in den nächsten Jahren nichts daran ändern wird. Das Problem ist doch, dass der Bedarf in Europa nicht großartig steigen wird. Die Hersteller setzen auf Verkäufe in Schwellenländern. Dort ist aber das Preisniveau niedriger als hier. Wenn du dann Autos hier in Westeuropa baust und dann beispielsweise in Asien verkaufst machst du keinen Gewinn aufgrund der hohen Lohnkosten. Selbst die deutschen Autohersteller, denen es alle gut geht, bauen in Deutschland keine neuen Werke, sondern in Osteuropa, China, Mexiko...
Ein anderer Grund ist nämlich, das immer mehr Länder (bestes Beispiel Brasilien) hohe Importzölle verhängen, um die eigene Industrie zu schützen. Wo sollen also die in Europa gebauten Autos verkauft werden?
Die Auslastung bei Fiat liegt bei knapp über 50%, ohne Chrysler hätten die ein Riesenproblem. Die Leute von Fiat haben bei Chrysler hart durchgegriffen und viele Werke (gerade die alten und ineffizienten) geschlossen. Heute ist Chrysler einer der profitabelsten Hersteller. Bei sich selber trauen sie es sich nicht, bzw. gibt es harten Gegenwind von Gewerkschaften und Regierung.
Klar sollte das Entlassen von Mitarbeitern das letzte Mittel sein. Aber ich sehe in Europa keine Alternative zu der Schließung einiger Werke. Ford hat jetzt angefangen, ich bin gespannt wer nachzieht. Denn man muss auch sehen, durch die ganzen Verluste fehlt dann auch das Geld um in innovative Technologien und effiziente Fertigung zu investieren.