Spam oder Groß-Bestellung?

[=RDO=]

Weder der Spam, noch die Domains/Internetpräsenzen haben etwas mit der RDO Rechtsanwaltsgesellschaft mbH aus Frankfurt am Main oder mit mir zu tun. Seit ca. zwei Wochen sind mein Kollege und ich fast ausschließlich dabei, uns selbst zu verwalten. Während sich anfängliche Nachrichten oder Telefonate darum drehten, herauszufinden, ob es sich um Angebote handelt, die von uns stammen, befassen wir uns derzeit mit Mitbürgern, die den auffällig niedrigen Preisen nicht widerstanden haben und leider erst zu einem Zeitpunkt Kontakt zu uns aufnahmen, nachdem sie Rechnungen ange- oder bezahlt haben.

Weder die Gesellschaft noch deren Geschäftsführer haben etwas mit der Angelegenheit zu tun. Wir haben Strafanzeige erstattet, nachdem uns die ersten Anfragen erreichten und arbeiten mit der Polizei zusammen. Durch den Kontakt mit Betrugsopfern haben wir auch Zugang zu verschiedenen Rechnungen bekommen. Aus denen ist ersichtlich, dass Girokonten bei deutschen Banken verwendet werden. Falls Sie betroffen sind, setzen Sie sich bitte mit den Banken in Verbindung und teilen Sie mit, dass das konkrete Girokonto zur Verteilung von Geldern verwendet wird, das mutmaßlich aus Straftaten stammt. Das mögen Banken nicht so gern.

Tatsächlich arbeiten Rechtsanwälte nicht so. Allerdings wird sich wohl nicht jeder angesichts dieser auffällig niedrigen Preise für qualitativ hochwertige und hochpreisige Produkte daran erinnern können, dass ihm mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit noch nie zuvor irgendwelche Sonderposten ungefragt mittels eMail von einem Insolvenzverwalter/Rechtsanwalt angeboten wurden.

Wir dokumentieren diese Sache. Ich habe dazu die r-d-o.net registriert. Zunächst enthält sie eine Betrugswarnung und erstaunlich viele Warnungen anderer Institutionen - die, warum auch immer, nie von bzw. in anderen Medien geteilt wurden. Ich werde die Seite nach und nach mit Material füllen. Natürlich - anders als hier - ohne unnötig personenbezogene Daten auszubreiten.

Der Registrar der .net schützt lieber die Täter, als den Betrug zu unterbinden. Auf unsere Nachrichten hin hat er mit Standard-eMails geantwortet und belässt die Seite weiterhin im Netz.

Ich hoffe, dass der eingetretene Schaden gering bleibt. Einige Schnäppchenjäger allerdings sind wirklich ungehalten, nachdem sie erkennen mussten, dass sie aller Voraussicht nach die bezahlten Gegenstände niemals erhalten werden.

Beste Grüße
Ralf D. Ostermann

 

[ThomasK_7]

Das Schlimme an unserem Rechtssystem ist ja, das die Staatsanwaltschaft in der Regel erst ab rd. 100 Anzeigen/Fall beginnt, die Sache ernsthaft zu bearbeiten.

 

[Nazrael]

Nja also so pauschal kann man das nicht sagen, das Problem an solchen Betrugsfällen mit geklauten Identitäten sowie missbrauchten Inlandskonten ist ja das die Täter oftmals in Regionen sitzen (Russland, Iran, NK, Türkei, Pakistan etc.) bei denen die Staatsanwaltschaft keinerlei Möglichkeit hat hier überhaupt tätig zu werden.

Da wird dann schon ermittelt, aber dann auch eben das ganze zu den Akten gelegt wenn die Täterschaft beispielsweise in Russland aufgefunden wurde, stoppt hier halt der Prozess, denn ein Rechtshilfeersuchen aus Deutschland wird aktuell und in Zukunft in Moskau maximal eher zur morgendlichen Belustigung taugen.

Für die Kanzlei dessen Identität hier gestohlen wurde ist das alles natürlich extrem bitter, die Beschreibung "wir verwalten uns aktuell nur selbst" dürfte eine sehr förmliche Umschreibung sein das sprichwörtlich die Hölle los ist und die Leute mit den Nerven am Ende.

 

[ThomasK_7]

Doch genau so wie ich geschrieben habe, kann man das pauschal sagen.
Hätte die Staatsanwaltschaft hier im konkreten Fall bereits ernsthaft Ermittlungen aufgenommen, gäbe es ein AZ, welches uns der Betroffene mitteilen könnte.