immortuos schrieb:
Also man kennt ja von ihm, dass er sich etwas harsch ausdrückt, aber ich verstehe nicht warum er gleich beleidigend werden muss...
Freigeist!
Wenn Du den Ernst der Lage erkennst und die simple und trotz alledem
mutmaßlich außerordentlich subtil – ja geradezu in Täuschungsabsicht entworfenen – Änderungen betrachtest, mit der Intel seitens ihrer Entwickler auf diese Weise gerade versucht nicht nur Linux als solches sondern die OpenSource-Gemeinde als großes Ganzes zu unterminieren und als Machtinstrument zu mißbrauchen, dann wärest Du über die offensichtlich versuchte Zerstörung deines Lebenswerkes ebenso erbost …
Abriß
Intel versucht hier
augenscheinlich nicht nur durch eingebrachte Kernel-Patches die entsprechenden Fixes für Meltdown/Spectre
op·tio·nal zu gestalten – was
an und für sich schon ein außerordentlicher Eklat wäre, sondern auch schlichtweg eine Beleidigung von sämtlichen Nutzern an Intel-Hardware ist (
We take security very serious™/
#SecurityFirst) – sondern laut Torvalds auch einige signifikante und ausgesprochen tiefgreifende Änderungen zu forcieren, die a) extremst undurchsichtig, b) logisch betrachtet vollkommen widersinnig und kontraproduktiv sind und bestenfalls Placebo-Effekt haben dürften, sondern auch c) anzunehmenderweise durch schlicht dümmlich-dreiste Verklausulierung (
insbesondere Code-technisch!) von noch größeren Fehler abzulenken, die hier explizit
Skylake betreffen.
Wir haben hier also Intel, die ja bisher nicht nur ein Schuldeingeständnis de facto verweigern („… operating as designed.“), die Verantwortung bis jetzt in einem gigantischen und beispiellosem PR-Stunt in bravouröser Manier auf alle Anderen (außer natürlich
ihnen selbst) abzuwälzen vermochten und jetzt durch klandestine Patches Linux in gewünschte Richtungen zu steuern versuchen, damit man sich hinterher als generöser Weltenverbesserer hinstellen kann um zu postulieren, wie
ach so toll man nicht an der Lösung des Problems (
ihres Problems) mitgeholfen hat – wohlweißlich, daß betroffene Systeme lediglich optional (
Opt-in!) gefixt sind, man den großen Hammer noch schnell versteckt hat und ohnehin der Schaden
an allen Anderen wie hängen geblieben ist, die die jeweiligen Patches ausgeliefert haben (Microsoft, Apple et cetera) und die für etwaige Leistungseinbußen vom gemeinen User verantwortlich gemacht werden.
Reiner Wein
Kaum einer Unsereins hat die nötige Kenntnis noch kann mit dem entsprechenden Sachverstand aufwarten, die es benötigt, die jetzt von Intel eingebrachten Kernel-Patches zu
lesen und auch zu begreifen. Allerdings dürfte Torvalds
ohne Zweifel die Kompetenz besitzen, jene gewünschten Änderungen seitens Intel zu gewichten.
Und weil Intel ja bisher in der Vergangenheit so
gar nicht dafür bekannt war, ihre von schmutzig über dummdreist bis niederträchtig reichende Hass-Karte zu ziehen,
darf sollte man hier ausnahmsweise einfach einmal in vorauseilendem Gehorsam und wahrscheinlich der Wahrheit folgend annehmen, daß jenes, was Torvalds hier versucht aufzuzeigen
tatsächlich der Realität entspricht.
Tagesgeschäft
… denn eines dürfte uns Allen klar sein;
Bei all dem Aufheben um Meltdown/Spectre ist Intel erstaunlich ruhig geblieben. Die Art, wie sich Intel seit dem größten Fiasko ihrer Unternehmensgeschichte und der gesamten Industrie gibt, dürfte nur allzu unwahrscheinlich weder das viel gerühmte Büßergewand noch der reumütige Versuch der Schadensbegrenzung sein. Am selben Tag der Publizierung von Meltdown/Spectre ist Intel ganz offensichtlich reflexartig in den Modus
›Vertuschung‹ übergegangen.
In diesem Sinne
Smartcom