SSD gelöschte Daten wirklich gelöscht?

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N-rG

Gast
Hi,

wie verhält sich das eigentlich bei SSD's? Sind da gelöschte Daten wirklich gleich gelöscht oder muss man hier auch 1 bis x mal über die Festplatte schreiben?

Gruß
 
Windows löscht die Dateien immer nur aus dem Index, unabhängig davon ob das eine Festplatte, SSD oder ein USB Stick ist.

D.h. Du musst drüber schreiben wenn du wirklich löschen willst.

Mfg
 
bei war10ck_ scheinbar auch ... dann damit machst du eher die SSD kaputt

die Antwort lautet : TRIM Befehl ODER Secrue Erase mitn Herstellertool
 
Wie schon gesagt wurde, moderne Dateisysteme löschen beim Löschen nicht etwa die Daten, sondern markieren die von den Daten belegten Blöcke im Dateisystem einfach als "leer". Solange keine neuen Daten in die Blöcke geschrieben werden, sind die alten Daten noch vorhanden und können ausgelesen und damit wiederhergestellt werden.

Überschreibst du bei einer normalen Festplatte gezielt einen Block (mit entsprechenden Tools), dann wird auch genau dieser Block überschrieben und die alten Daten sind weg. Dabei reicht bei heutigen Festplatten auch einmaliges Überschreiben.

Bei SSDs sieht die Sache aber anders aus, Stichwort "wear leveling". Wurde der SSD vom Betriebssystem über den TRIM Mechanismus mitgeteilt, dass bestimmte Blöcke "gelöscht" sind, kann es gut sein, dass der SSD Controller diese Blöcke zukünftig unter einer anderen Adresse wiederverwendet. Das wird gemacht, damit die Speicherzellen der SSD möglichst gleichmäßig "verbraucht" werden.

Selbst wenn du die gesamte SSD mit Nullen überschreibst (unter Linux mit dd z.B.), könnten noch alte, gelöschte Daten in Reserveblöcken liegen. Wenn du halbwegs sichergehen willst, dass deine Daten weg sind (weil du die SSD verkaufen willst oder so), dann mach einen "secure erase"... dann sind aber alle Daten weg und niemand kann oder wird dir garantieren, dass die SSD wirklich alle Blöcke (inklusive Reservebereich etc) gelöscht hat.
 
Ok ich nutze die HDD dazu aber auch als Windows Festplatte. Da die SSD nur noch 100 GB frei hat werd ich einfach 25x nen 4GB Image draufpacken das die Festplatte voll ist, dass sollte langen richtig?
 
NEIN .... du musst den TRIM befehl bei dir manuell mit den Herstellertools auslösen

ansonsten wird deine SSD stark verlangsamt
 
Warum wird die SSD langsam wenn ich sie einmal vollschreib und dann die 100 GB wieder lösche? Macht keinen Sinn mM dann würde niemand SSD kaufen weil man sie nie 90%+ nutzen darf ^^
 
wird sie auch nicht, wenn du das danach wieder löschst

ab 90% belegung werden sie aber tatsächlich langsamer
 
Margot Honecker schrieb:
der trim befehl löscht schonmal garnichts...

wikipedia schrieb:
Durch den ATA-Befehl TRIM[2] wird dem Laufwerk beim Löschen von Dateien mitgeteilt, dass es die davon betroffenen Blöcke als ungültig markieren kann, anstelle deren Daten weiter vorzuhalten. Die Inhalte werden nicht mehr weiter mitgeschrieben, wodurch die Schreibzugriffe auf das Laufwerk beschleunigt und zudem die Abnutzungseffekte verringert werden. Die ungültig markierten Blöcke werden dann beim nächsten Löschen ihres Erasable Blocks frei

und das passiert dann relativ Schnell .... also anstatt das Wear Level der einzelnen Zellen anzuheben lieben den rechner paar minuten idlen lassen
 
Eine SSD funktioniert grundsätzlich anders als eine HDD und daher ist hier ein "sauberes Löschen" auch deutlich weniger wichtig, als bei einem Magnet-Datenträger.
Zu den "Features" moderner SSDs gehört das automatische Fragmentieren von Dateien... man kann auch sagen, dass die Daten gleichmäßig auf alle Speicherzellen verteilt werden um die Lebenszeit zu erhöhen, aber so oder so ist es eine Fragmentierung. Wenn nun der Index gelöscht wird und vielleicht noch einmal sauber Formatiert, dann sind die Daten unwiederbringlich verloren. Da können in aller Regel auch Labore nix mehr anrichten, da die Daten eben nicht wie bei einer HDD in "Datenstreifen" abgelegt werden, sondern viel kleinere Datenblöcke...
 
Da man bei SSDs keine solche Datenanalyse wie bei HDDs durchführen kann ist das alles total Banane. OS sagt löschen -> OS entfernt Datei aus der Zuordnungstabelle -> OS löst TRIM aus -> TRIM markiert die Zellen als "free for all".
Der nächste Systemstart kann getrimmte Zellen bereits wieder überschreiben. Fertig ist die Laube.

Und dann noch der Mythos von "Man muss Festplatten zig mal überschreiben". Bereits nach EINEM Wipe sind die Daten weg. Man kann Fragmente wiederherstellen, ja. Aber das sind nur Fragmente. Das bringt gar nichts. Schon mal versucht, ein Worddokument zu lesen, von dem auf Binärebene 10% durch Datensalat überschrieben wurden?
Übrigens: Nicht jedes OS ist so beschränkt wie Windows. Mein Nautilus unter Ubuntu 12.04 hat z.B. einen Wipe-Knopf im Kontextmenü.
 
N-rG schrieb:
Da die SSD nur noch 100 GB frei hat werd ich einfach 25x nen 4GB Image draufpacken das die Festplatte voll ist, dass sollte langen richtig?
Ja, das ist eine Möglichkeit, Daten zu löschen. Wenn überhaupt Daten wiederhergestellt werden können, dann nur die letzten. Und das wären bei dir dann 4 GB Images. Für das Vorhaben gibt es ein fertiges Programm. Das Programm einfach in einen Ordner auf die SSD packen und dort ausführen. Es erzeugt Dummy-Dateien und prüft diese ggf.
http://www.heise.de/download/h2testw.html
 
Sowas ist bei SSDs nicht nur unnötig sondern sogar schädlich. Nicht machen, einfach TRIM die Sache lösen lassen.
 
Wenn man 100 GB freien Bereich einmal mit Dummies belegt und dann löscht ist da gar nichts schädlich dran. Sonst wäre eine Betriebssystemneuinstallation ja auch schädlich.
 
nun, es liegt auch in der natur einer ssd, dass blöcke früher "Kaputt" gehen, das heisst dass sie sich bereits nach ein paar mal beschreiben nicht weiter überschreiben lassen. hinreichend kleine dateien sind damit für ewig auf die ssd "eingebrannt"
 
Wilhelm14 schrieb:
Wenn man 100 GB freien Bereich einmal mit Dummies belegt und dann löscht ist da gar nichts schädlich dran. Sonst wäre eine Betriebssystemneuinstallation ja auch schädlich.
SSDs bestehen aus Flash-Speicherzellen. Flashzellen degenerieren, sie haben ein begrenztes Kontingent an Schreibzyklen.
 
Ob du nun zweimal Windows installierst oder einmal Windows und einmal Dummydaten erzeugst, ist dasselbe.
SSDs unterliegen einer Abnutzung, ja. Genau wie HDDs auch.
Ein "Kontingent" an Schreibzyklen haben sie nicht. Die Hersteller versuchen nur Vorhersagen über die Haltbarkeit zu treffen.
TRIM betrifft nicht das Überschreiben, es bereitet nur vor.

Um wieder zur Ausgangsfrage zu kommen, sind da gelöschte Daten wirklich gleich gelöscht? Erst einmal nein. Greift bei einer SSD kein "Secure Erase", hilft folgender Hinweis, "ein gut gefülltes Laufwerk ist so betrachtet ein „sichereres“."
Und die zweite Frage, muss man hier auch 1 bis x mal über die Festplatte schreiben? Einmal reicht, x-fach ist unnötig und lässt die SSD unnötig verschleißen. Daher zu h2testw ein Hinweis, nicht den Haken bei "Prüfen als Dauertest" setzen.
 
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