SSD ohne Cache ein Nachteil?

Wie ich das lese,hat die 128GB Version 2x128MB Cache.

Wundern tut es mich schon das so wenig über diese SSD geschrieben wird bzw. das diese nicht so verbreitet ist wie andere?Sie ist doch nun auch schon eine zeit lang auf dem markt...
 
@Athlonscout, hast recht, die Plextor hat nur 128MB Cache, die Corsiar hat auch bei 128GB 256MB Cache. Da habe ich mich verkuckt, Entschuldigung!

Wishbringer schrieb:
Cache bringt nur was bei:
Schreibzugriffe, bis der Cache gefüllt ist, danach bricht die Schreibrate auf die tatsächliche Leistung der SSD ein.
Das ist komplett falsch! Die Cosumer SSDs schreiben i.d.R. gar keine Userdaten in den Cache, weil man sonst eine eigene Stromversorgung (Caps, Akku) braucht um diese bei plötzlichen Stromausfall wieder zurück schreiben zu können. HDDs nutzen dafür die Rotationsenergie der Plattern und haben deshalb auch nur wenig MB Cache und bei denen sieht man diese Verhalten in der Tat. Das wird ja auch nur Messung der Burstrate genutzt, weshalb diese bei SSD dann i.d.R. so viel schlechter als die seq. Schreibrate ist (weil keine Dateien zum Testen verwendet werden) und bei HDDs eben höher (weil eben in den Cache geschrieben wird).

Bei SSD Controllern dient der Cache als Lesecache für die Verwaltungsdaten, also vor allem die Umsetzungtabelle von LBAs auf Flashadressen aber auch für Daten zum Wearleveling etc.

Wishbringer schrieb:
Beim sequentiellen Lesen bzw. bei einem richtigen Random Access bringt er hier ebenfalls nichts.
Wie schon gesagt, normalerweise nutzen SSD Controller den Cache nicht für Userdaten. Aber ohne Cache gibt es dann schon zuweilen solche Effekte, dass wiederholte Zugriffe auf die gleiche Adresssen schneller sind, weil dann der Controller diesen Teil der Umsetzungstabelle schon im internen Speicher hat und ebene nicht erst auf dem Flash lesen muss. Bei den Sandforce sieht man das, da werden die IOPS umso geringer, je größer der LBA Bereich ist, über den gemessen wird.
Wishbringer schrieb:
Wenn also eine vernünftige Implementierung des Controllers und der NAND-Chips existiert, dürfte Cache rein theoretisch überflüssig sein.
Absolut nicht, da die Performance auch sehr davon abhängt, wie schnell der Controller beim Lesen die zugeordnete Flash Adresse findet und beim Schreiben entscheidet, wo die Daten geschrieben werden sollen.
Wishbringer schrieb:
Bei den Sandforce Chips wird z.B. vom Konzept her gänzlich drauf verzichtet.
Der Sandforce handelt sich damit aber auch enorme Probleme bzgl. der Stabilität der Performance ein. Neben dem Absinken der IOPS mit größer werdenem Adressbereich hat er auch eine abfallende Schreibperformance wenn man in realtiv kurzer Zeit mehr Daten schreibt als er vorher Adressen fürs Schreiben ausgewählt hat.

Der Sandfoce hat zwar kein externes Cache RAM, aber sicher großzügig onboard RAM, denn er braucht ja auch für die Datenkompression reichlich davon. Der Verzicht auf externes RAM verbilligt zwar die SSDs, aber die Nachteile stehen meiner Meinung nach nicht im Verhältnis zu den Einsparungen, nur fallen diese eben nicht sofort im Neuzustand und bei vielen Benchmarks auf.
Wishbringer schrieb:
Vielleicht arbeitet der neue Marvell Chip ähnlich.
Wohl kaum.
 
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