SSD Partitionierung und Zuordnungsgrößen

Blooby

Ensign
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Feb. 2008
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Hallo,

Ich habe 2 SSDs.

1x Intel 520er Serie 240GB

Da ist eine 100GB große Win7 Partition (Standardzuordnung) und die Programmpartition (2048).

1x Intel X-25M 120GB

Partition für Film und Fotobearbeitung (64KB)

Jetzt die Frage:

Sind die Zuordnungsgrößen in Ordnung oder eher nicht?

Ich danke im voraus

Lg
 
Partitionen lohnen sich doch bei so kleinen Platten nicht mehr. Eventuell für reine Daten eine, zwecks einfacherer Sicherung. Aber sonst...
 
Soll sicher 64 GB sein. ^^

Ist ja ne 120 GB SSD, wäre von daher nur logisch.
 
Eine Programmpartition macht in meinen Augen überhaupt keinen Sinn auf einer SSD, installier deine programme einfach in den Order Programme und gut ist. Was die Sache mit Fotos und Videos angeht; empfiehlt es sich diese, da die Dateien nicht von der Geschindigkeit einer SSD profitieren, auf eine konventionelle, größere und billigere Festplatte auszulagern...64K ich fass es immernoch nicht....
 
Als Zuordnungsgröße solltest du mind. 4k nutzen, da das sowohl bei Festplatten als auch bei SSD eher den Sektorgrößen entspricht (Stichwort Alignment). Größer macht nur Sinn, wenn du große Datenblöcke hast (was ja bei Videos der Fall ist)
 
Also die 64KB für die Filmpartition war schon mit Absicht gewählt worden, weil ich auch sehr viele kleine Renderdateien habe (in Bytesbereichen) und diese werden oft genutzt, während die Filmdateien von ein paar MB bis zu 30GB haben können.
Ich sehe da schon eine Nützlichkeit der SSD für solche Dateien, da die Ladezeiten enorm lange bei der konventionellen HDD sind (bei 60GB Filmprojekte bis zu 1-2 Stunden Ladezeit). Die SSD hilft mir ungemein bei der Bearbeitung.

Ich verwende bei der Filmpartition auch Fotos, also wäre eine Zuordnungsgröße von 4k dafür ausreichend?

Zu der Programmpartition (die Partition verwende ich schon aus Backupgründen und generell wegen der Laufwerkszuordnungen) wäre dann ebenfalls 4K als Zuordnungsgröße in Ordnung? Ich verwende da alles mögliche von Office, Videobearbeitungsprogramme (Pinnacle usw.) wie auch Spiele.

Lg
 
Wenn du auch viele kleine Dateien hast, solltest du auf 4k Blöcke wechseln, da sonst jede noch so kleine Datei 64KB Speicher verbraucht und du keinen Vorteil mehr davon hast. Der wäre nur gegeben, wenn z.B. eine Datenbank ihre wenigen und sehr großen Dateien darauf ablegt. Da die meisten Programme auch aus vielen Dateien bestehen, wirst du eigentlich immer mit 4k-Blockgröße am besten zurecht kommen.
 
Okay, dann stelle ich auf 4k um.

Vielen Dank.
 
Keine Ursache. Das kann ja jedem einmal passieren. ;)
 
Vielleicht noch mal was zu Zuordnungseinheiten (Clustergrößen): Wenn die Dateigrößen statistisch normal verteilt sind und i.d.R. ein Vielfaches der Größe der Zuordnungseinheit betragen, dann verliert man pro Datei einen halben Cluster, weil eben Dateien immer nur ganze Cluster belegen und der Rest im letzten Cluster verloren geht. Daher sind große Cluster bei kleinen Dateien eine Verschwendung.

Zu kleine Cluster, also solche die kleiner als die physikalischen Sektoren der Platten sind, führen zu viele Zugriffen die nicht genau mit den physikalischen Sektoren übereinstimmen, also langsamer sind. Bei HDDs waren die physikalischen Sektoren früher immer 512Bytes (im Profibereich gibt es da auch Ausnahmen), inzwischen sind 4k üblich (Advanced Format) und bei SSDs entspricht die Pagesize am ehesten den Sektorgrößen, da die Page die kleinste Schreib-Leseeinheit ist. Die Pages sind heute 4k und zunehmend auch 8k groß, aber auch bei 8k Pages ist die FW der SSDs auf 4k Zugriffe optimiert. Weniger als 4k Clustersize sollten man also bei SSDs niemals verwenden.

Lohnt es sich ggf. größere Cluster zu verwenden? Wenn man sowieso nur Dateien hat, die einige MB bis GB groß sind, dann kann es einem ja egal sein, ob man nun bei jeder 2k oder 32k verschwendet, aber es bringt auch kaum Vorteile, denn der Vorteil größere Cluster liegt vor allem darin, dass die als kleinste Zuordnungseinheit auch die Größe des kleinsten Fragments einer fragmentierten Daten darstellen. Fragmentation von Dateien ist bei SSDs ein viel, viel geringeres Problem als bei HDDs, auch wenn bei ihnen natürlich die vielen kurzen Zugriffe auf eine stark fragmentierte Datei ebenso langsamer sind als ein langer Zugriff auf ein einzelnes Fragment, aber das ist im Vergleich zu dem was bei HDDs passiert zu vernachlässigen. Daher lohnt es sich nicht, bei SSDs größere Cluster zu wählen, erst recht nicht, wenn auch noch viele kleine Dateien vorhanden sind.
 
Das hast du sehr verständlich geschrieben. Jetzt kenne ich mich besser aus bzgl. Zuordnungseinheit aber weil du geschrieben hast, dass man weniger als 4k Clustsize niemals verwenden sollte, klingt das nach einem Problem bzgl. Lebensdauer?
 
Das ist zuerst mal ein Problem für die Performance, denn Lebensdauer sollte gute SSDs genug haben und auch wenn diese dadurch schneller aufgebraucht wird, so dürfte die SSD immer noch länger halten als man sie wohl nutzen will.

Das Problem ist halt: Was macht ein Controller, wenn nur ein Teil einer Page überschrieben wird. Bei einer HDD ist es ja einfach, wird da nur ein Teil des physikalischen 4k Sektors überschrieben, so wird der alte Sektor erst gelesen (mit der Prüfsumme am Ende, denn Bitfehler kommen immer vor), dann wird der überschriebene Teil im Puffer ausgetauscht, eine neue Schecksummen gebildet und alle wir zurück auf die Platte geschrieben, wenn der Sektor wieder unter dem Kopf vorbei kommt. Wird ein ganze 4k Sektor überschrieben, wo braucht man das Lesen vorher nicht und spart damit die Zeit für eine Umdrehung ein.

Bei einer SSD ist das ähnlich, auch hier kann nur immer eine Page beschrieben werden und braucht eine Prüfsumme am Ende die über die ganzen der Page Daten geht. Nur können Pages eben nur überschrieben werden, wenn vorher der ganze Block aus z.B. 256 oder 512 Pages gelöscht wird. Also schreibt man die neuen Daten auf eine andere, freie Page und verbiegt den Zeiger der angibt wo die Daten für den geschriebenen LBA liegen auf diese neue Page. Dann werden entweder die übrigen Daten aus der alten Page gelesen und wie bei der HDD der überschriebene Teil ausgetauscht oder die FW verwaltet die LBAs wirklich einzeln und fügt mehrere solche kleinen Schreibzugriffe zusammen und legt diese in einer Page ab, was aber den Verwaltungsaufwand deutlich erhöht, da dann nicht mehr nur 1 LBA pro 4k verwaltet werden muss (die folgenden 7 ergeben sich ja daraus) sondern im Extremfall alle 8 LBAs (die sind ja immer für 512Bye Daten) einzeln. Die zweite Variante dürfte aber heute kaum vorkommen, denn die FW aktueller SSDs ist eben nicht auf 512 Byte Zugriffe optimiert.
 
Sehr informativ! Hut ab!

Und letztendlich vielen Dank. ;)

Ich habe jetzt alle Partitionen auf 4k und die Win Partition wird der Win Installer schon richtig erstellt haben.

Lg
 
Das mit den Clustergrößen ist ja geklärt.
Allgemein würde ich aber dazu raten, eine SSD nicht eigenständig in kleinere Partitionen aufzuteilen. Grund dafür ist, dass SSDs am besten funktionieren, wenn diese etwas freien Speicherplatz (ca. 5-10% der max. Kapazität) zur Verfügung haben. Laienhaft ausgedrückt; wenn du eine Partitionsgröße zu klein wählst und diese sehr voll machst wobei auf der anderen Partition noch massig Speicher frei ist, verlierst du Leistungspotential.
Ob die Partitionsgrenzen auch ein Problem für Trim/Garbage Collection darstellen weiß ich gerade nicht mehr auswendeig. Meine aber mal etwas davon gelesen zu haben. Müsste man nochmal genauer recherchieren.
 
@peter83
Die Nutzung des freien Speicherplatzes, zwecks Leistungserhaltung bei SSDs, ist nicht an Partitionsgrenzen gebunden. Wobei ich die Unterteilung der knappen Kapazität einer SSD in zwei oder mehrere Partitionen auch nicht für sinnvoll halte.
 
Madnex hat recht, auch sich des Controllers der SSD ist es egal, ob der freie Platz zu der einen, der anderen oder zu keiner Partition gehört. Aus Sicht der Fragmentierung des Filesystems (welche bei SSDs aber keine wirklich bedeutende Rolle spielt), ist es aber immer negativ, wenn eine Partition zu voll ist, man davon abgesehen, dass es auch sonst unschön ist.
 
Ich erstelle auf meinen SSDs auch nie mehrere Partitionen - die Systempartition wird regelmäßig von Windows auf die interne HDD gesichert, somit habe ich keinen Datenverlust, wenn ich von jetzt auf nachher die c: Partition platt machen müsste.
Andere Vorteile bietet eine Partitionierung in c: System und d: Programme nicht, man macht sich nur mehr Arbeit und kann den Platz der SSD schlechter ausnutzen.
 
Ich habe schon aus bestimmten Gründen eine Partitionierung, da ich sie auch trotz der vielen Programme, die mit dem Registry bzw. Installationsinformationen von Win7 verbunden sind, unabhängiger habe.
Gerade die Umstellung auf eine neue SSD hat mir mit dieser Partitionierung viel geholfen. Ich konnte so Win7 neu installieren, updaten und dann die Programminhalte 1:1 neu übernehmen (aber mit Voreinstellungen!).

Für den Speicherplatz mag es dann halt Verluste geben aber solange es nicht schmerzhaft die Performance verschlechtert, nehme ich das im Kauf.

Allerdings muss ich sagen, dass die Performance bei den Spielen nicht gerade gut ist im Vergleich zur früheren Installation mit der alten SSD.
 
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