"bis zu 1.800 MByte pro Sekunde sowohl für Lese- als auch Schreibvorgänge" heißt bei Sandforce wohl wieder, "träume davon und benche nur mit ATTO", weil Du mit realen Daten nur wieder eine Enttäuschung erleben wirst, gerade bei den Schreibraten.
Aber Intel gibt wirklich ein trauriges Bild ab und muss sich nicht wundern, wenn die Desktop Verkäufe immer weiter einbrechen, denn wieso sollte man sich einen neuen Desktop PC kaufen? Die CPUs haben zwar ein paar Prozent mehr Performance, aber das alleine rechtfertigt noch lange kein Update. 6 Kerne gibt es schon lange und mehr immer noch nicht, für den Mainstream sogar nur 4. Die Chipsätze sind immer noch mit DMI2, was PCIe 2 x4 (also netto so 1.6Gb/s) angebunden, werden aber beim X99 dann wohl die Daten von 10 SATA 6GB/s, fast so viele USB3 Ports und noch mal 8 PCIe Rev. 2 durch das Nadelöhr bringen müssen. Hängt man dann noch eine solche PCIe bzw. SATA Express (ist ja 100%ig das gleiche) dran, so bleibt keinerlei Bandbreite für den Rest übrig.
Die PCIe Lanes für moderne PCIe SSDs müssen als Rev. 3 Lanes direkt von der CPU kommen, alles andere ist Unsinn und lohnt sich nicht. Sandforce unterstützt zwar auch nur Rev. 2 Lanes und bekleckert sich da auch nicht mit Ruhm, zumal LSI ja auch Controller für PCIe Rev.3 hat, aber da gibt es ja zum Glück genug Alternativen und Sandforce war noch die wirklich gut, wenn man hinter die groß aufgebauschte Fassade geschaut hat.
"Zusätzliche Controller-Chips von Drittfirmen wie Renesas, ASMedia, Realtek & Co" sind übrigens genauso ein total Schwachsinn wie die SATA Express Definition selbst, denn die Kombination von SATA und PCIe Lanes an einem SATA Express Stecker ist einfach widersinnig. Für die PCIe Lanes braucht man da keinen Controller und wer will denn eine SATA Express SSD nur mit einem SATA Port betreiben? Dann kann man gleich bei den normalen SATA 6Gb/s SSDs bleiben, dafür SATA Express zu nehmen, kann nur als hohles Marketingargument dienen, denn Vorteile bringt es nicht und schon gar nicht, wenn der SATA Port auch noch von einem Zusatzcontroller getrieben wird. Der kostet nur noch zusätzliche PCIe Lane(s) und wenn die dann vom Chipsatz kommen, sind wir wieder bei dem Flaschenhals.
"für eine PCI-Express-SSD-Lösung können sich nur die wenigsten Kunden begeistern, gaben mehrere Hersteller unter der Hand zu" Das wundert doch wohl nicht, wenn man sieht was es dann da bisher gab und gibt. Neben den sehr teuren Profi SSD gab es zuerst nur die Revos von OCZ mit geringer Performance und teils zweifelhafter Qualität und aktuell gibt es eine Reihe von Produkte mit PCIe x2 Interface, was schon mal viele Plattformen nicht unterstützen, die auf einem Marvell 9220 oder 9230 und zwei SF-2281 basieren, vielleicht sequentiell lesend dann 200MB/s mehr bieten, schreibend aber schon nicht mehr, aber in der Praxis aber von den schnellen und viel obendrein viel günstigeren SATA 6Gb/s SSD geschlagen werden. Der
Test der Asus RoG RAIDR Express zeigt das doch deutlich. Man kann eben mit einem SF-2281 keinen Hund mehr hinterm Ofen vor locken, schon gar nicht nachdem man nun 2 Jahre lang die Kunden damit verarscht hat. Da hilft es auch nicht zwei davon zu verbauen, das treibt nur die Kosten.
Wenn man mit PCIe SSD punkten will, dann müssen die auch muss diese nicht nur deutlich mehr als 1GB/s mit realen Daten lesen und schreiben können, sondern auch bei den kurzen Zugriffen mehr bieten, also mindestens die 40MB/s bei 4k Lesend (mit AS-SSD) einer 840 Evo deutlich schlagen, denn die meisten Zugriffe sind so kurz, da spielt die maximale Transferraten sowieso keine Rolle. Dafür wird man aber mindestens auch das neuen NVMe Protokoll brauchen, da AHCI für SSDs zu ineffizient ist, aber davon ist bei den ganzen Berichten im die CES nichts zu sehen. Es bleibt also bei Ankündigungen für später, viel später als sonst üblich, weil alle merken, dass sie auf einem Holzweg sind!
SATA Express ist in der verabschiedeten Version totaler Mist (entweder SATA oder PCIe, aber nicht beides), PCIe Rev. 2 ist heute schon zu langsam (man arbeitet schon an PCIe 4), vor allem mit nur 2 Lanes wie es für Consumer SSD angedacht ist (bringt zu wenig Gewinn bei der Bandbreite, 200MB/s rechtfertigen keinen Umstieg), AHCI ist für SSDs nur ein Hemmschuh und DMI für die Chipsätze schon heute ein gewaltiger Flaschenhals, auch wenn das viele noch nicht bemerkt haben. Boardhersteller die SATA Express unterstützen wollen, werden das über die PCIe Lanes des Chipsatzes realisieren müssen, weil die CPU Hersteller zusätzliche Lanes dafür verweigern (zumindest im Mainstream Segment damit weiter geizen) und dann fällt auch dem dümmsten User der Flaschenhals ins Auge, den dann auch die Reviewer nicht mehr ignorieren können. Daher wird da nicht viel kommen, allenfalls in ein paar überteuerten Enthusiasten Boards, die dann so exotisch bleiben werden wie heute Boards mit Thunderbolt Schnittstelle.