SSDs werden offenbar immer schrottiger…

Caramon2

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Hallo!

Vor fast genau 3 Jahren habe ich mir eine ext. 512 GB Surfire Bunker SSD gekauft, wo eine Verbatim Vi550 S3 verbaut war.

Ich nutze sie als PVR-SSD an meinem Santreceiver: Also Aufnahme, schneiden und oft auch Recoding (inkl. DeLogo) zur Platzersparnis, wenn ich es mir nicht sofort ansehen möchte: Da hat sich schon eine ziemliche Menge angesammelt.

Also hohe Schreiblast und inzwischen hoher Datenbestand, der von SSD-Controller gelegentlich umgeschaufelt wird, um ihn aufzufrischen. Außerdem habe ich sie schon ein paar mal komplett neu aufgesetzt: Um die bestmögliche Formatierung zu ermitteln (ntfs mit 16k Cluster - da der Satreceiver leider nur Windows-Dateisysteme unterstützt), aber auch 2x, weil ntfs sich mal wieder geschrottet hatte.

Die Partitionierung (hinten lasse ich immer etwas frei: für Tests, usw. Außerdem bevorzuge ich "glatte" Partitionsgrößen):

512GB-Vi550_alt_part.png

"Laufwerke"-Leistungstest (man kann die Lücke für den MFT gut erkennen - die Geschwindigkeit ist durch USB3 begrenzt):

512GB-Vi550_alt.png

Da die für die Preisklasse einen sehr guten Eindruck macht und in den Jahren auch nicht langsamer wurde, habe ich mir letzten Monat noch eine als 2. int. SSD gekauft: Für DVB-Temp (Zwischenschritte der Videobearbeitung) und um schnell Sicherungen erstellen/aktualisieren zu können:

Dort sichere ich das laufende System direkt (sozusagen als Zwischenschritt) und übertrage das bei Gelegenheit auf die "richtigen" Sicherungen auf ext. HDDs. - Der Vorteil gegenüber früher (als direkt auf die ext. HDDs gesichert habe) ist, dass ich so auf mehrere/alle Platten parallel sichern kann: Das wäre vorher eine schlechte Idee gewesen, da es aus dem laufenden System heraus zu Konflikten hätte kommen können.

Um das zu verdeutlichen, hatte ich mal alle Sicherungsplatten angeschlossen und aktualisiert, angefangen bei der langsamsten:
Code:
2,5" 500 GB, 5400 rpm,btrfs: 18,5 Min.
2,5" 500 GB, 7200 rpm, xfs : 12,5 Min.
3,5"   1 TB, 7200 rpm, xfs : 13,0 Min.
3,5"   1 TB, 7200 rpm, xfs : 12,0 Min.
2,5" 320 GB, 7200 rpm, xfs : 11,0 Min.
                             ---------
                             67,0 Min.
Durch die neue SSD würde das insgesamt 18,5 Min. dauern, da ich auch dann mit der langsamsten beginne, aber schon währenddessen auch die Sicherungen auf den anderen Platten durchführen kann. - Inzwischen übrigens alle xfs-formatiert, da viel robuster als btrfs. - btrfs nutze ich wegen der zStd-Komprimierung und automatischen async-discard nur noch auf SSDs.

Relevant ist, dass die alte nur 6,3 GiB SLC-Cache und anschließend noch mit 103,7 MiB/s beschreiben wird, während die neue 74,25 GiB SLC-Cache hat, dafür anschließend nur noch mit 42,5 MiB/s beschrieben wird. - Also anderer Controller und vermutlich sogar QLC statt TLC.

Die Partitionierung, nachdem ich die neue 512 GB Verbatim Vi550 S3 inkl. der Sicherungen fertig eingerichtet hatte:

512GB-Vi550_neu_part.png

Aber schon nach dem ersten beschreiben sah der Leistungstest deutlich schlechter als bei der alten aus (das ist nur die Lesegeschwindigkeit und natürlich hatte ich ihr vorher mehr als genug Zeit gelassen, den SLC-Cache umzukopieren und interne Arbeiten abzuschließen):

512GB-Vi550_neu_1.png

12 Tage später (die Sicherungen inzwischen natürlich mehrfach (je nach Bedarf) aktualisiert):

512GB-Vi550_neu_2.png

Und eben:

512GB-Vi550_neu_3.png

Zumindest ist es seit letztem Mal nicht noch viel schlechter geworden (wie letztes Jahr bei den Intenso-SSDs. s. u. !!!) und es werden keine Fehler gefunden:
Code:
UUID:             b81a6d35-e988-4b01-9151-4a064fe8525f
Scrub started:    Sun Nov 10 13:20:51 2024
Status:           finished
Duration:         0:10:24
Total to scrub:   170.65GiB
Rate:             280.04MiB/s
Error summary:    no errors found
Da ich effektiv nur 10 € *) bezahlt habe, lohnt es sich nicht, etwas zu unternehmen: Ich brauche die SSD, abgesehen davon funktioniert ist unauffällig, ein Austauschmodell hätte sicherlich das gleiche Problem und eine teure (die vielleicht auch nicht viel besser ist), wäre es mir nicht wert.

*) für 25 € bei Notebooks-Billiger im Angebot, abzgl. 15 € Gutschein von letztem Jahr, den ich endlich nutzen wollte: Ich musste sogar einen neuen Code anfordern, da der alte nicht mehr angenommen wurde.

Die aktuelle Belegung:

512GB-Vi550_neu_part-.png

Es ist mehr geworden, da ich auch dort jeweils mehrstufig sichere, aber nicht viel, weil ich unverändertes per Hardlinks übernehmen lasse (die Sicherungsskripte habe ich angehängt - Obacht: Die sind natürlich an mein System angepasst, also nicht einfach starten.):

Sicherungen.png

Die Belegung im Detail:
Code:
Processed 7630746 files, 762685 regular extents (4086275 refs), 4337462 inline.
Type       Perc     Disk Usage   Uncompressed Referenced  
TOTAL       87%      166G         191G         571G       
none       100%      153G         153G         411G       
zstd        34%       12G          37G         160G
"Referenced" wäre die Belegung, würde ich keine Hardlinks nutzen, "Uncompressed" die tatsächliche Datenmenge und "Disk Usage" was durch die zStd-Komprimierung wirklich belegt ist.

Wobei die Standardeinstellung der Komprimierung ist, bei jeder Datei stichprobenartig zu erkennen, ob sie komprimierbar ist und sie ansonsten gleich unkomprimiert zu speichern. - Dabei gehen ihr zwar ein paar GiB durch die Lappen, aber im Verhältnis zur Gesamtmenge (da hauptsächlich Videos, Bilder, Musik und anderes nicht komprimierbares) lohnt sich der viel höhere Aufwand von "force-zstd" nicht.

-----------------

Die Intenso-SSDs sahen zuletzt so aus (das ist die reine LESE-Geschwindigkeit: nichts mit schreiben, SLC-Cache, TLC-Limitierung und es gab auch keine anderen, parallelen Zugriffe auf die SSDs):

240-GB-Intenso-High.png
960-GB-Intenso-High.png

Die 240 GB war mein Systemlaufwerk, die 960 GB meine ext. bootfähige Kopie inkl. Sicherung meines Videoarchivs.

Ich hatte sie Anf. 2023 bei Amazon gekauft, die Reklamation wurde anstandslos angenommen und ich habe mein Geld zurück bekommen.

Wichtig:

Nach einem Secure-Erase hatten die SSDs wieder die volle Geschwindigkeit, waren dann aber schon nach Tagen wieder komplett im Keller.

Damit das reproduzierbar blieb (ich wollte sie ja nicht als "geprüft und ohne Fehler" zurück bekommen), musste ich die Daten also drauf lassen.

Bei meiner Home-Partition war das kein Problem, da sowieso verschlüsselt und alle anderen Partitionen habe ich verschlüsselt formatiert und die Daten wieder drauf kopiert. Anschließend habe ich noch alle Header mit Zufallszahlen überschrieben, so dass die Daten nicht mal mit Passwort wiederherstellbar waren.

Btw:

Auch davon hatte ich ein ca. 2 Jahre älteres Modell, was einen sehr guten Eindruck gemacht hat und trotz intensiver Nutzung weiterhin macht:

120-GB-Intenso-High.png

Relevant: Bei allen Intensos (wenn vollständig leer) umfasste der SLC-Cache 1/3 der kompletten Kapazität: Also haben alle den komplettem freien Flashspeicher als SLC-Cache genutzt und da 1/3 der Kapazität, hatten auch die neuen Intensos TLC-Flashspeicher verbaut.

Ich teste das manuell im Terminal:
Code:
# Laufwerk (Vorsicht!):
lw=/dev/sdX

# read:
sudo dd status=progress if=$lw iflag=direct of=/dev/null bs=64M

# write (/tmph/ = RAM-Disk (tmpfs) mit "huge=always"):
dd if=/dev/urandom of=/tmph/rnd.raw bs=64M count=16
q=0;z=0;while [ $q -lt 1 ];do echo -n $z"*1G: ";sudo dd if=/tmph/rnd.raw of=$lw oflag=direct bs=64M count=16 oseek=$((z*16)) && z=$((z+1)) || q=1;done

# dann sofort löschen, damit der genutzte SLC-Cache nicht mehr umkopiert werden muss:
sync;blkdiscard -v $lw && sleep 1m;blkdiscard -vp16M $lw
Nachdem der SLC-Cache voll ist, lasse ich es noch ein paar GiB weiter laufen, um einen brauchbaren Mittelwert für "nach dem SLC-Cache" zu bekommen und breche dann ab.

Achtung: Der Schreibtest überschreibt das Laufwerk mit Zufallszahlen! Wenn irgendwas drauf war, ist das natürlich weg.

Wer hiervon etwas selbst ausprobieren will, macht das auf eigene Gefahr.
 

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Bevor ich mir das alles durch lesen, kurz: um was geht es eigentlich?
 
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Was erwartest du von dem Brack? Da wir der Controller und Flash lustig durchgewürfelt. Da kommt es eben zu solchen unterschieden.
 
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Mach doch mal Tests mit SSDs, die nicht aus dem untersten Regal stammen. Ich lese nur "Verbatim" und "Intenso" - und da hab ich schon keine Lust mehr.
 
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Wurde denn mal das gleiche Filesystem getestet? NTFS und verschlüsseltes BTRFS sind ja auch nicht umbedingt 1 zu 1 vergleichbar bei "synthetischen" Leistungstests.

Die Verbatim SSDs sehen auf den ersten Blick ja jetzt nicht ganz furchtbar aus und die Intenso drives sind ja eher bottom bin Material. (habe selbst eine SATA Intenso SSD als drive für unwichtige Testdaten im Rechner).
 
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Wenn man Überraschungseier kauft, kommt halt kunterbuntes bei raus.
 
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theLittleCandy schrieb:
um was geht es eigentlich?
Der TE kauft die allerletzten SSDs aus dem Regal unten links und wundert sich dann, dass die nicht gut performen.

Das ist leider absolut nicht überraschend. Wenn du die teureren SSDs, die du meidest, weil du dir nichts davon versprichst, kaufen würdest, die zu deinem Workload passen, dann hättest du das Problem nicht.
 
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Welches Programm ist das eigentlich mit dem Leistungstest?
/dev/sdbx spricht für Linux, aber mehr entnehme ich den Screenshots nicht
 
Ich hab bisher immer zu Samsung oder Crucial gegriffen und bin zufrieden.
 
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"SSDs werden offenbar immer schrottiger" -> "Verbatim Vi550 S3 ist schrottig"?
 
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Rickmer schrieb:
Welches Programm ist das eigentlich mit dem Leistungstest?
/dev/sdbx spricht für Linux, aber mehr entnehme ich den Screenshots nicht
Das ist die Benchmark Funktion des Festplattendienstprogramms ("Disks" auf Englisch...) von Ubuntu/Mint.
 
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theLittleCandy schrieb:
Bevor ich mir das alles durch lesen, kurz: um was geht es eigentlich?
Wahrscheinlich ein "ich will mich mal auskotzen" Thread, aber damit das seriöser rüberkommt, werden noch zig Bilder reingehauen.
 
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Auch wenn das unhöflich erscheinen mag, aber ich habe mir den Eingangsbeitrag nicht komplett durchgelesen.
Na ja, man kann das ganze zusammenfassen. Wenn du SSDs gekauft hättest, die nicht unterste Schublade sind, gäbe es diesen Thread vermutlich gar nicht.
Da werden irgendwelche Controller und irgendwelche Speicherchips, die vermutlich bereits als "zweite Wahl" aussortiert wurden, zusammengestöpselt.
Das da wenig gutes raus kommt, hätte ich dir auch vor dem Kauf versprechen können.

Kingston KC3000
Western Digital SN850X
Samsung SSD 980 PRO / 990 PRO
Und von mir aus auch eine
Crucial T500 / T700
Seagate FireCuda 530
Lexar NM790
Usw.

Das sind gute SSDs, die deutlich weniger Probleme machen.
 
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Caramon2 schrieb:
Relevant ist, dass die alte nur 6,3 GiB SLC-Cache und anschließend noch mit 103,7 MiB/s beschreiben wird, während die neue 74,25 GiB SLC-Cache hat, dafür anschließend nur noch mit 42,5 MiB/s beschrieben wird. - Also anderer Controller und vermutlich sogar QLC statt TLC.
Klingt logisch.
Du kaufst No-Name SSDs mit zufaelligen Chips und bekommst genau das. QLC / PLC wird immer mehr gebaut und bedienen das billige Segment.

Wenn du was ordentliches willst, nimm welche von Fertigungsnahen Herstellern / selbst produzierenden -> Kioxia, Samsung, Kingston, Crucial, Lexar haben alle super Produkte bei denen du gezielt QLC oder TLC kaufen kannst
 
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theLittleCandy schrieb:
Bevor ich mir das alles durch lesen, kurz: um was geht es eigentlich?

tl;dr
Schrottige SSDs sind (surprise, surprise) schrottig.
 
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KnolleJupp schrieb:
Kingston KC3000
Western Digital SN850X
Samsung SSD 980 PRO / 990 PRO
Und von mir aus auch eine
Crucial T500 / T700
Seagate FireCuda 530
Lexar NM790
Usw.
Yep.
Und auch Crucial P{1|2|3} und Kingston NV{1|2} haben ihre berechtigung. Auch wennich da manchmal gern meckere
4nanai schrieb:
Schrottige SSDs sind (surprise, surprise) schrottig.
tautologisch logisch
 
Solidigm (ex-Intel) hat PLC schon 2022 gezeigt, aber ob es irgendwo schon in einem Endprodukt angekommen ist weiß ich gerade auch nicht.
 
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