Stimmt es, dass man mit einem neutralen Kopfhörer Töne am ehesten so hört wie vom Toningenieur gewollt?

Peter_2498

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Bin ich wenn ich neutrale Kopfhörer benutze am nähesten dran an der Vorstellung des Toningenieurs? Ich lese das hin und wieder in Foren, wenn jemand erklärt, wieso dieser neutrale Kopfhörer benutzt. Stimmt das so allgemein oder gibt es dahingehend Unterschiede was beispielsweise Filmaudio oder Spielaudio betrifft?
 
Die Kette ist viel länger. Lautsprecher sind nur ein Teil davon. Auch die Soundkarte etc machen viel aus.
 
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Klang wird immer subjektiv sein. Ist wie "schön", liegt im Auge des Betrachters oder dessen Ohr.
Ich setze bei Kopfhörern und Lautsprechern immer auf das was mir gefällt.
 
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Bei Musik stimmt das zumindest, sowohl Studio-Kopfhörer wie auch Studio-Monitore werden so gerechnet, daß sie (im Gegensatz zu Home-HiFi) eine möglichst lineare, ausgeglichene Antwort über das hörbare Spektrum bieten. Was aber nicht heißt, daß der Toningenieur das auch genauso hören will. Er muß es nur möglichst neutral abmischen, damit es auf eine weite Bandbreite unterschiedlichster Abstimmungen halbwegs passt.

Sofern Du nicht selber eigenes mixing & mastering machst, würde ich durchaus den Klang Deinen Hörgewohnheiten anpassen. Dafür ist es eben möglichst neutral abgemischt, damit man es sich selber anpassen kann.
 
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Das ist schwierig zu erklären und stimmt nur so halb.

Kopfhörer haben immer - egal welches Modell, welche Technik usw. - das "Problem" das sich Schall normalerweise durch die Luft ausbreitet und über das Ohr aufgenommen wird. Ein Kopfhörer sitzt aber direkt auf den Ohren und muss das also irgendwie kompensieren. Und da gibt es viele Wege, die nach Rom führen.

Es gibt dynamische Kopfhörer. Das sind welche mit normalen Lautsprechern drin.
Da kommt es z.B. auf die Impedanz an, je höher, desto besser der Klang, aber desto höhere Anforderungen stellt er an das Wiedergabegerät, je höher die Impedanz, desto höher die notwendige Stomstärke.

Es gibt elektrostatische Kopfhörer. Da sind die Membranen, die zum Schwingen angeregt werden, um hörbare Töne zu erzeugen sehr dünn und leicht, was deutlich klangliche Vorteile bietet, sind aber recht empfindlich.

Und es gibt planarmagnetische bzw. magnetostatische Kopfhörer, die ähnlich funktionieren, sind aber nicht so empfindlich wie elektrostatische Kopfhörer.

Elektrostatische und magnetostatische Kopfhörer gelten allgemein als die besten, was z.B. die Linearität des Frequenzgangs angeht, kommen also an das was der Toningenieur wollte am nächsten.

Und man muss zuletzt unterscheiden zwischen geschlossenen, halboffenen und offenen Kopfhörern, die mal mehr mal weniger gedämmt sind gegen Außengeräusche. Ein geschlossener Kopfhörer bietet oft das bessere Bassfundament, ein offener Kopfhörer bietet ein recht breite "Bühne", ein halboffener Kopfhörer ist quasi ein Kompromiss aus beiden.
 
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joel schrieb:
Ich setze bei Kopfhörern und Lautsprechern immer auf das was mir gefällt.
Bei mir ist es gerade andersrumm. ich will absolute neutralität in bild und ton. Ich möchte den content so konsumieren wie es sich der toningenieur oder der regisseur bei filmen gedacht hat. Aber es bleibt ja jedem selber überlassen wie er es gerne möchte.

Die Audiokette bzw Soundkarte hat darauf auch einen einfluss, jedoch finde ich den bedeutend geringer als beim Kopfhörer. ich hatte schon Kopfhörer die ich nach 30 minuten hören sofort wider verkauft hab weil das absolut indiskutabel verbogen war alles.
 
Neutral hört sich gut an, sagt aber nichts darüber aus, was der Kopfhörer kann.
Hat der ein breites, sattes Spektrum, kann man es so einstellen, wie man es gern hätte.
Bringt ja nix, wenn der sauber klingt, aber sobald z.B. etwas mehr Bass gewollt ist, die Bude anfängt zu knistern und knacken.
 
KnolleJupp schrieb:
je höher die Impedanz, desto höher die notwendige Stomstärke.
Nicht ganz korrekt. Bei höherer Impedanz kommt es auf Spannung an, nicht den Strom. Bei gleicher Ausgangsleistung ist der Strom geringer, aber die Spannung höher bei hochohmigen Kopfhörern. Deswegen muß auch die Verschaltung und die Hilfsspannung entsprechend so gewählt werden, daß am Ausgang auch ein höherer Pegel geliefert werden kann. Deswegen empfiehlt sich meist auch die Verwendung eines Kopfhörerverstärkers mit einstallbarem Verstärkungsfaktor, um auch höhere Lautstärken realisieren zu können.

Heißt aber nicht, daß man nicht auch an einem "normalen", dedizierten Kopfhörer-Ausgang hochohmige Kopfhörer verwenden könnte. Die sind dann halt etwas leiser.

in dem von Dir genannten Fall wäre das Problem die deutlich höhere Abwärmeleistung, die abgeführt werden müsste. Auch physikalisch eher unsinnig.
 
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Peter_2498 schrieb:
Bin ich wenn ich neutrale Kopfhörer benutze am nähesten dran an der Vorstellung des Toningenieurs? Ich lese das hin und wieder in Foren, wenn jemand erklärt, wieso dieser neutrale Kopfhörer benutzt.
Es sei denn, der Toningenieur mischt es mit Absicht so ab, dass es möglichst gut auf günstigen Hi-Fi-Geräten und Mini-Bluetooth-Boxen klingt und nicht primär auf seiner Studiotechnik. Und das dürfte auf die meisten Mainstream-Produktionen der großen Labels zutreffen.
 
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Ja, im Grunde hast du Recht, ich habe es etwas laienhaft ausgedrückt.

"Strom" definiert sich aus dem fließenden Strom (Ampere, I), einer anliegenden Spannung (Volt, U)
und einem Widerstand (Ohm, R), den das Bauteil, durch den der Strom fließt, dem Strom entgegensetzt.

Ein Kopfhörer ist erstmal nichts anderes als ein kleiner Lautsprecher bzw. zwei, einer auf jeder Seite.

Dort wird über eine Spule eine Membran zum Schwingen angeregt, die auf diese Art Töne erzeugt. Die Spule ist eine Drahtwicklung. Fließt Strom hindurch, wird ein Magnetfeld erzeugt.
An der Membran ist ein Permanentmagnet angebracht. Dieser wird von diesem Magnetfeld angezogen oder abgestoßen, je nach dem in welcher Richtung der Strom durch die Spule fließt.

Je dünner der Draht, desto feiner, exakter und schneller kann sie auf kleinste Spannungsunterschiede reagieren und die Membran entsprechend exakter zum Schwingen anregen. Sollte also letztlich "besser" klingen.
Je dünner der Draht, desto höher ist aber der Widerstand (der Strom muss sich durch eine dünnere Leitung quetschen, was "anstrengender" für ihn ist).

Je höher der Widerstand, desto höher muss die Spannung sein, die an der Spule anliegt, um ein gleich großes Magnetfeld zu erzeugen wie bei einer Spule mit geringerem Widerstand.
Also muss das Abspielgerät entsprechend leistungsfähiger sein. Es muss in der Lage sein eine höhere Spannung auszugeben als bei einem niederohmigen Kopfhörer nötig wäre.

Töne werden erzeugt über eine modulierte Wechselspannung, bzw. die zeitliche Spannungsänderung stellt letztlich die Töne dar, die du hörst.
Fließt der Strom in die eine Richtung, wird die Membran in die eine Richtung ausgelenkt, fließt der Strom in die andere Richtung, wird die Membran in die andere Richtung ausgelenkt.
Dadurch gerät die Membran in Schwingung in bestimmen Frequenzen und erzeugt so hörbare Töne.

PS: In der HiFi-Voodoo-Welt gibt es sogar richtungsgebundene Audio-Kabel. Das das völliger Unsinn ist, sollten wir jetzt gelernt haben.

Die anliegende Spannung regelt wie weit die Membran ausgelenkt wird. Kann die Quelle nicht genug Spannung zur Verfügung stellen, ist der Kopfhörer/Lautsprecher einfach zu leise, weil die Membran nicht so weit ausgelenkt werden kann, der Schalldruck sinkt.

Die sehr schnelle Änderung der Stromfluss-Richtung, zusammen mit der sehr schnellen Änderung der anliegenden Spannung,
mündet in einem kontrollierten Schwingen der Membran und damit in einem Erzeugen von klar definierten Tönen bzw. Melodien.

Allerdings kann eine niederohmige Spule, die potentiell "schlechter" klingen müsste, z.B. durch eine leichtere Membran,
die einfacher zum Schwingen gebracht werden kann, wieder kompensiert werden. Heutzutage gibt es entsprechende Materialien und Fertigungsmethoden.

Dehalb gilt: Je höher die Ohm-Zahl des Kopfhörers, desto besser, aber...

Exkurs 1:
Hochohmige Kopfhörer haben ihren Ursprung in der Tonstudio-Technik. Wenn du zwei gleiche Einzel-Widerstände parallel anschließt, halbiert sich nämlich der Gesamt-Widerstand.
So konnte man mit der einfachen Technik von "damals" problemlos mehrere Kopfhörer gleichzeitig an einem Ausgang betreiben.
Schließt du z.B. drei 600 Ohm Kopfhörer an einen Anschluss an, sieht es für den Anschluss so aus als wäre dort ein einzelner 200 Ohm Kopfhörer angeschlossen.


Auch ein ordentlicher Zuspieler ist durchaus wichtig.
Je weiter dieser an seiner Belastungsgrenze arbeiten muss, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit das er keine saubere Wechselspannung mehr ausgibt und Gleichspannungsanteile dazu kommen, die tödlich sind für jeden Lautsprecher.

Wir haben bereits gelernt das die Spannung ein Maß ist wie weit die Membran ausgelenkt wird.
Kommt jetzt eine Gleichspannung dazu, wird die Membran dauerhaft aus ihrer "Ruheposition" verschoben und kommt so schneller an ihre bauartbedingte Maximalauslenkung.

Exkurs 2:
Deshalb sollte bei Lautsprechern die Verstärkerleistung immer höher sein als die Watt-Angabe des Lautsprechers.
Damit man den Lautsprecher an seine Grenzen bringen kann, ohne das ein verzerrtes Signal die Lautsprecher u.U. sofort beschädigt.
Denn einen überlasteten Lautsprecher hört man früh genug, so dass man die Lautstärke wieder runter setzen kann ohne das was passiert.
Einen Gleichspannungsanteil im Signal hörst du erstmal nicht und der Lautsprecher ist trotzdem im (Müll)Eimer...


Am Rande sei noch erwähnt das der Widerstand eines Lautsprechers nicht linear, sondern frequenzabhängig ist. Die Ohm-Angabe ist also nur ein grober Mittelwert.

Es kommt auch auf die Leistung der Quelle an, bzw. ist der Kennschalldruck des Kopfhörers bei gleicher Impedanz niedriger als bei einem anderen Kopfhörer, ist der Kopfhörer bei gleicher Leistung der Quelle leiser. 3dB Unterschied ergeben eine Verdoppelung bzw. Halbierung der Lautstärke.

Es gibt kritischere/empfindlichere Kopfhörer und weniger kritische/empfindliche. Das ist dann bauartbedingt, Materialauswahl, Abstimmung usw.

Besonders Kopfhörer leiden unter der Tatsache das sich der Schall vom Lautsprecher bis zum Ohr nicht wirklich "entfalten" kann.
Deshalb ist die Abstimmung weit schwieriger als bei normalen Lautsprechern, die in der Regel mehrere Meter Luft haben zwischen Membran und Ohr.

Grundsätzlich und pauschal kann man aber sagen das je hochohmiger ein Kopfhörer ist, desto leiser wird er bei einer unzureichenden Quelle
und je niedriger der angegebene Kennschalldruck (also die "Effizienz" des Kopfhörers) ist, desto leiser wird er bei einer unzureichenden Quelle.

Das heißt dann nicht das die Qualität leidet, nur die erreichbare Lautstärke ist dann niedriger.

Also, Zusammenfassung:

Dynamische Kopfhörer, also mit Spule (Drahtwicklung) und Permanentmagnet sind die übliche Bauform.
Da kommt es auf die Impedanz an und den Kennschalldruck.
Je höher die Impedanz, desto besser "müsste" er klingen, aber desto höhere Anforderungen stellt er an das Wiedergabegerät.
Je höher der Kennschalldruck, desto lauter ist er.

Ein elektrostatischer Kopfhörer ist gänzlich anders aufgebaut, statt einer Spule und Permenentmagnet sitzt hier eine sehr dünne und sehr leichte Membran zwischen zwei Kondensatorplatten. Die haben allerdings Schwächen im Bassbereich, da die sehr dünne und leichte Membran nicht so gut geeignet ist für besonders tiefe Frequenzen.

Ein magnetostatischer Kopfhörer erzeugt Töne indem eine nicht ganz so filigrane Membran zwischen zwei Magneten zum Schwingen gebracht wird.

Als letzte Variante gäbe es noch Bändchen- oder Ribbon-Kopfhörer, die sind aber ehr selten anzutreffen, weil sie u.a. extrem empfindlich sind
und auch Schwächen bei der Basswiedergabe haben.

Elektrostatische, magnetostatische und Bändchenkopfhörer brauchen oft einen speziell abgestimmten Verstärker, der mit der Impedanz, der Anforderung an Spannung und Stomstärke usw. umgehen kann. Die sind oft auch einfach unbezahlbar teuer.
 
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Okay, lange Ausführung und OT. Bedenke, daß eine Spule kein rein ohmscher Wirkwiderstand ist. Tatsächlich ist meist der ohmsche Anteil vernachlässigbar. Weswegen man eben keineswegs drei hochohmige, unterschiedliche Kopfhörer parallel ohne Schutzbeschaltung an den selben Ausgang hängen sollte. Denn je nach Induktivität haben sie bei einer bestimmten Frequenz einen unterschiedlichen Widerstand, was dazu führen kann, daß Du (bei großer Aussteuerung) einen davon zerstören könntest.

Genauso gut kann es auch sein, daß Du (je nach Verschaltung und Bestückung des Verstärkers) alle drei Kopfhörer ruinierst, da der Verstärker in die Leistungsbegrenzung gehen muß bzw. die Hilfsspannung einbricht und plötzlich hast Du eine Gleichspannung am Ausgang.

Der Vorteil hochohmiger Lautsprecher liegt vor Allem daran, daß (bei gleicher Ausgangsleistung) die Differenz des momentanen Pegels zum durchschnittlichen Pegel des jeweiligen Stückes größer ausfällt, als bei niederohmigen Kopfhörern. Deswegen können sie meist auch etwas "feiner auflösen".

KnolleJupp schrieb:
"Strom" definiert sich aus dem fließenden Strom (Ampere, I), einer anliegenden Spannung (Volt, U)
und einem Widerstand (Ohm, R), den das Bauteil, durch den der Strom fließt, dem Strom entgegensetzt.
Grauenhafte Definition. Ampere ist die Einheit für Strom. Def ließende Strom (bei einer konstantspannungsquelle) wird bedingt aus dem Potentialunterschied ("Spannung") beider Pole der Konstanspannungsquelle und dem zwischengeschalteten Widerstand.

Bei einer Spule ist der Widerstand primär abhängig von der angelegten Frequenz.
KnolleJupp schrieb:
Die sehr schnelle Änderung der Stromfluss-Richtung, zusammen mit der sehr schnellen Änderung der anliegenden Spannung,
Zuerst ändert sich die Spannung. Es gibt nur sehr, sehr, sehr wenige Ausgabegeräte, die als Stromquelle arbeiten. Einfacher Grund: Würde man sie ohne angeschlossene Bürde betreiben, würde man sie zerstören. Ein Kurzschluss hingegen ist egal. (Gutes Beispiel: manche Röhrenverstärker "klassischer" Bauart)

Du hast vieles richtig beschrieben, Dir aber teilweise auch wieder selber widersprochen mit kleinen Flüchtigkeitsfehlern.

Tasse Kaffee, anyone?

Und wir sind vollkommen OT.
 
Das Problem ist halt auch, dass das Mixing in Studios häufig die modernen "Hörgewohnheiten" berücksichtigt, also entsprechend auch die in den Kopfhörern präsentere "Badenwannen"-Abstimmung mit mehr Höhen und mehr Tiefen, aber geringeren Mids.
Entsprechend zu sagen, neutrale Kopfhörer geben den Ton wieder, wie der Künstler/Studio/Tontechniker es haben wollte, ist nicht so einfach.
 
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Ja, Hallo OT.
Bei dem Beispiel mit den drei 600Ohm Kopfhörern an einem Anschluss bin ich von der idealisierten Vorstellung ausgegangen es handelt sich dabei um drei gleiche Kopfhörer. Aber das würde man heute sowieso so nicht mehr machen.

Ich wollte auch keine mehrstündige Elektrotechnik-Vorlesung halten, dafür bin ich auch schon zu lange raus aus dem Thema...
Konstantspannungsquelle vs. Konstantstromquelle bzw. Innenwiderstand was den Verstärker angeht, Frequenzabhängigkeiten, Induktivitäten, Ein- und Ausschwingverhalten uvm.

Es war nur nach neutral abgestimmten Kopfhörern gefragt. Und ja, je neutraler sie abgestimmt sind, desto exakter bilden sie das ab was du gerade abspielst.
Da man sich heute aber an Loundness-Wahn und billige Temu-Kopfhörer gewöhnt hat, kann das als ungewohnter Hörer auch schnell "langweilig" klingen.
Wobei "neutral" abgestimmt bei Kopfhörern schwierig ist, das ist immer nur ein Kompromiss.
 
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KnolleJupp schrieb:
Ich wollte auch keine mehrstündige Elektrotechnik-Vorlesung halten, dafür bin ich auch schon zu lange raus aus dem Thema...

Hast Dich aber sehr wacker geschlagen, und die kleinen Flüchtigkeitsfehler oder kurzzeitige Gedankenabrisse können jedem passieren.

KnolleJupp schrieb:
Bei dem Beispiel mit den drei 600Ohm Kopfhörern an einem Anschluss bin ich von der idealisierten Vorstellung ausgegangen es handelt sich dabei um drei gleiche Kopfhörer. Aber das würde man heute sowieso so nicht mehr machen.
Hat man auch früher so nicht gemacht, damals hat man jeweils separate, beschaltete Übertrager für jeden einzelnen Ausgang genutzt. Heutzutage hat man oft eher einen mehrkanaligen Aufbau mit separaten OPVs für die einzelnen Ausgänge.

Der einfachste Grund? Selbst zwei Kopfhörer gleicher Marke und gleichen Modelles können leichte Unterschiede aufweisen, die in ungleicher Belastung enden können. Es gibt keine zwei identischen Geräte, auch wenn sie direkt ab Band schon sehr nah dran sind. Aber ein paar Jahre in Benutzung? Da sieht das wieder anders aus.

Zwar ist dieser Unterschied vernachlässigbar, ist aber trotzdem good practice, denn extreme Lastveränderungen, die durch plötzliches Abstecken oder Fehler eines der Geräte auftreten, können Auswirkungen auf Quelle wie Kopfhörer haben. Deswegen trennt man das immer noch gerne in eigenständige, entsprechend beschaltete Ausgänge.
 
KnolleJupp schrieb:
Auch ein ordentlicher Zuspieler ist durchaus wichtig.
Je weiter dieser an seiner Belastungsgrenze arbeiten muss, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit das er keine saubere Wechselspannung mehr ausgibt und Gleichspannungsanteile dazu kommen, die tödlich sind für jeden Lautsprecher.
Und wieder das Märchen von Gleichspannung beim Clipping.
Siehe hierzu auch:
https://blog.teufel.de/clipping-wenn-der-verstaerker-zu-schwach-ist/
und
https://www.computerbase.de/forum/t...t-r358-komplettsystem-heimkino.2112862/page-5 #88

Gruß
R.G.
 
jebeo schrieb:
Auch die Soundkarte etc machen viel aus.

Nein, tut sie nicht. Also sofern Du nicht irgendwelche DSPs drüber bügelst. Verstärker-Klang gehört ins reich der Klangmythen/Voodoo.
 
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MaverickM schrieb:
Verstärker-Klang gehört ins reich der Klangmythen/Voodoo.
Ich sag es mal so, wenn ein Verstärker das macht, was er sollte, nämlich ein Signal nur verstärkt trifft das zu.
Leider geht das nur bei idealen Verstärkern, welche es in der Praxis nicht gibt.
Heutzutage verfälschen glücklicherweise die meisten Verstärker, (wenn es nicht gerade absolute Billigteile sind) das Signal wenig.
Laut moderner (Quanten)Physik ist es bei realen Verstärkern so, dass der Verstärker die Signale und die Signale den Verstärker beeinflussen, nur sind halt meist die Einflüsse so gering, dass man es nicht merkt.

Gruß
R.G.
 
Peter_2498 schrieb:
Bin ich wenn ich neutrale Kopfhörer benutze am nähesten dran an der Vorstellung des Toningenieurs
So die allgemeine Vorstellung. Daher auch in Studios Nahfeldmonitore.
In den letzten Jahrzehnten hat sich HiFi in sofern geändert, dass nicht nur der LS, sondern der Raum den größte Kompromiss darstellt.
Dann sind wir beim KH und Ohr (und Hörvermögen) und Vorlieben.
Der Toningenieur wird mit seinem Profi Equipment und Gehör sein Bestes geben, dass Kulturbanausen wie ich nichts darüber zu meckern habe. Den naiven Gedanken verfolgen ich also auch und gehe nur mit Fingerspitzengefühl an Klangverbiegern (zB Soundkarten Software) ran.

Ich nenne dir einfach ein praktisches Beispiel.
Wenn ich RDR2 spiele und rumballer, reite, einen NPC ordentlich eine reinhau. Dann hab ich keinen Vergleich.
Ich hab Filme wie Spagetti Western, da klingen die Wummen und Prügeleien speziell aber cool.
Auf Schießstand (und Referenz Bund und Verein) stimmt ja garnix 😅
Also dreh ich dezent an Regler, dass Reiten nicht hohl klingt, Wummen wie Artillerie und Kopfnüsse ordentlich satt.
Für Musik hole ich mir tatsächlich einen Software Testtongenerator und versuche über Bandbreite subjektiv die gleiche Lautstärke herauszufinden und gaaanz vorsichtig in Richtung Harman Kurve (weniger ist mehr) abzustimmen. Und fahre eigentlich ganz gut damit.
Die gespeicherten Profile sind sich ähnlicher und dezenter eingestellt, als sich das im Text anhört.

PS: Lange Rede kurzer Sinn: Ich glaube grundsätzlich auch, dass man bei Neutal gut aufgehoben ist.
 
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KnolleJupp schrieb:
Dort wird über eine Spule eine Membran zum Schwingen angeregt, die auf diese Art Töne erzeugt. Die Spule ist eine Drahtwicklung. Fließt Strom hindurch, wird ein Magnetfeld erzeugt.
An der Membran ist ein Permanentmagnet angebracht. Dieser wird von diesem Magnetfeld angezogen oder abgestoßen, je nach dem in welcher Richtung der Strom durch die Spule fließt.
Die Spule ist an der Membran angebracht, der Magnet am Lautsprecherkorb.

KnolleJupp schrieb:
Je dünner der Draht, desto feiner, exakter und schneller kann sie auf kleinste Spannungsunterschiede reagieren und die Membran entsprechend exakter zum Schwingen anregen.
Laut Induktionsgesetz spielt die Dicke des Drahtes keine Rolle bezüglich der Performance. Entscheidender ist die Anzahl der Windungen.
Die Dicke des Drahtes wird (plus Reserve) so ausgelegt, dass dieser beim Strom, der für die Erzeugung der maximal benötigten magnetischen Flussdichte gebraucht wird, nicht durchbrennt.
Joker (AC) schrieb:
Ich glaube grundsätzlich auch, dass man bei Neutal gut aufgehoben ist.
Das sehe ich ebenso, man kann es ja dann noch selbst, wenn man es möchte, nach den eigenen Präferenzen ich nenne es mal hinbiegen.

Gruß
R.G.
 
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rgbs schrieb:
Die Spule ist an der Membran angebracht, der Magnet am Lautsprecherkorb.
Es gibt (gab) tatsächlich beides, auch wenn die feststehende Spule eher selten und recht unpraktisch ist. Es gibt (gab) sogar motorgetriebene Lautsprecher. Sehr esoterisches Prinzip.

Von der feststehenden Spule hat man sich weitgehend entfernt, ist sie in den meisten Fällen doch deutlich leichter, als der Magnet. Masse, die einmal in Bewegung ist...

Insgesamt gibt (gab) es recht viele verschiedene Lautsprecherkonstruktionen, aber die gebräuchlichste bleibt die sich in einem Permanentmagnet bewegende Luftspule mit angebrachter Membran. Dicht gefolgt von sich verformenden Kristallen.
 
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