Stromnetz ohne Erdung - Wie PC anschließen?

tz1986

Lt. Junior Grade
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Guten Tag,

ich lebe in einem Land, wo das Stromnetz ohne Erdung aufgebaut wird und die Stecker standardmäßig auch nur 2 pole haben.

Dadurch entstehen div. Probleme, so kann es z.B. zu Monitorflackern kommen, sobald ich ein USB Hub verwende. Mein neu aufgebauter PC ist ebenfalls nicht geerdet, sodass es zu leichtem bitzeln beim Anfassen von blankem Metall (z.b. USB Port) führt.

Es Fehler vom Netzteil erwarte ich nicht, da das Problem bekannt ist bei Bekannten und es dort auch "bitzelt".

Wie kommt die Spannung auf das PC Gehäuse, wenn das Netzteil intakt ist? Was könnte ich tun um manuell eine Erdung herzustellen?
Besteht hier eine Gefahr?
 
einen metall spies in die erde stecken und da die erdung anschließen.
 
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Das PC-Gehäuse direkt erden kann dazu führen, dass ungewollte Ströme vom Netzteil über die Hauptplatine fließen. Ich würd da mal einen Elektriker deines Vertrauens befragen.

Ich würde wahrscheinlich den 3 poligen EU Stecker vom Netzteil in eine Schuko Steckdosenleiste stecken und dann die Steckdosenleiste erden. Damit wäre auch eine angeschlossene Audio-Anlage und der Monitor störungsfrei.
 
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Genau mein Ziel wäre es diese eine Steckdose bzw. Steckdosenleiste zu erden. Hier gibt es auch Adapter zu kaufen, wo man dann manuell ein Kabel anschließen kann.
Nur wohin mit dem Kabel? Reicht wirklich klassisch ein Kupferstab und daran anschließen? Wie tief?

Besteht dadurch eine Gefahr? Könnte es auch am Netzteil selbst liegen oder klingt das nach einem Erdungsproblem?
 
Klingt nach TN-C Netz wo mit klassischer Nullung gearbeitet wird. Findet man auch noch in Deutschland in alten immobilien.

https://docplayer.org/77759567-Verfahrensanweisung-schukosteckdosen-im-tn-c-system.html

Es gibt auch FI-Schukosteckdosen, die dir ermöglichen einen FI im TN-C Netz zu betreiben.
Da werden dann PE und N auf den PEN geklemmt.

https://www.idealo.de/preisvergleich/OffersOfProduct/6462641_-fi-schutzsteckdose-30-ma-sh-gira.html
https://partner.gira.de/data2/04771210.pdf


Soweit zur Theorie. Sobald du auch nur die geringsten Zweifel hast, zieh einen Elektriker zu Rate!
 
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tz1986 schrieb:
Nur wohin mit dem Kabel? Reicht wirklich klassisch ein Kupferstab und daran anschließen? Wie tief?
Kupfer wäre untauglich. IdR ist das feuerverzinktes Metall.

Such mal nach Erdungsspieß, Kreuzerder etc. Das Ding halt wirklich auf Tiefe in den Boden hämmern, nicht wie eine Zeltbefestigung.

Von da an einen isolierten Leiter ins Haus, dort kann man eine Erdungsschiene anbringen (oder direkt in den Sicherungsschrank). Der genaue Aufbau sollte, zumindest in Deutschland, allerdings von einem Elektriker durchgeführt werden.
 
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Keine Ahnung in welchem Land der TE lebt, aber sicherlich wird auch da das Stromnetz geerdet sein. Es werden nur eben PE und N nicht separat bis zum Abnehmer geführt sondern gemeinsam als PEN.

https://de.wikipedia.org/wiki/TN-System#TN-C-System

Man kann die Aufteilung dann an der Verbrauchsstelle mit z.B. RCD-Steckdosen (s.o.) vornehmen um so zumindest für diese Zweigstelle einen entsprechenden Personenschutz herzustellen.
 
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Moin,
Bei alten Häusern, in denen die Wasserrohre durchgehend aus Metall bestehen, wurden diese früher meistens auch zur Erdung verwendet. Ansonsten bleibt Dir korrekterweise nur die Verlegung eines Ringerders. Dieses sollte allerdings durch eine Fachkraft gemacht werden, da nur diese Fachkraft in der Lage sein wird, ein Messprotokoll zu erstellen, welches Dir anzeigt, ob die Erdung einen ausreichend geringen Widerstand hat. Außerdem solltest Du dann auch einen Potentialausgleichsleiter verlegen und zumindest einen Personenschutzschalter im Anschlußkasten anbringen.
Zur Not wird vielleicht sogar ein Metallspieß funktionieren, der muss aber tief genug in die Erde geprügelt werden, sonst ist der Widerstand zu groß.
mfg, Radulf
 
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Frag einen Elektriker!
Mein Leben wäre mir zu kostbar für irgendwelche Basteleien am Stromnetz.
Aus der Ferne können wir das sowieso nicht beurteilen.
 
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Ich habe jetzt etwas weiter geforscht und gesehen, dass tatsächlich doch ein Erdnungsstab bereits existiert, an diesen ist jedoch nur der Durchlauferhitzer angeschlossen. Diese Leitung nun zu meinem PC zu bekommen, wäre jedoch sehr umständlich und hier wie gesagt unüblich. Muss ja auch optisch alles noch irgendwie vertretbar bleiben.

Das spricht ja dafür, dass es doch keinen PEN gibt? Sonst wäre dieser ja benutzt worden, statt die Staberdung?

Gibt es nun irgendwelche Möglichkeiten die Erdung lokal an der Steckdose durchführen mit einem Adapter (keine Bastelleien)? Oder besteht hier überhaupt Gefahr bzw. Handlungsbedarf?
 
@tz1986 Ignorierst du mit Absicht meine Beiträge?

SaxnPaule schrieb:
Man kann die Aufteilung dann an der Verbrauchsstelle mit z.B. RCD-Steckdosen (s.o.) vornehmen um so zumindest für diese Zweigstelle einen entsprechenden Personenschutz herzustellen.
tz1986 schrieb:
Gibt es nun irgendwelche Möglichkeiten die Erdung lokal an der Steckdose durchführen mit einem Adapter (keine Bastelleien)? Oder besteht hier überhaupt Gefahr bzw. Handlungsbedarf?
 
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Ich habe viele Antworten nicht erhalten. Die genannte von dir habe ich berücksichtigt.

Offene Fragen:

1. NT Fehler oder normal bei fehlender Erdung, dass geringe Spannung am Gehäuse ist und beim Anfassen von Metall bitzelt? Warum kommt überhaupt Spannung auf das Gehäuse? Das sollte doch eigentlich nur im Defekt Fall passieren?
2. Diese RCD Steckdose löst das Problem oder unterbricht einfach den Stromfluss bei Berührung des Gehäuses?
3. Ist diese Steckdose fest verbaut oder als Plug zu bekommen? Ist diese überhaupt weltweit üblich?
 
tz1986 schrieb:
1. NT Fehler oder normal bei fehlender Erdung, dass geringe Spannung am Gehäuse ist und beim Anfassen von Metall bitzelt? Warum kommt überhaupt Spannung auf das Gehäuse? Das sollte doch eigentlich nur im Defekt Fall passieren?
Ist normal, wird durch den Filter auf der Netzspannungsseite des Netzteils verursacht.
Wenn das Gehäuse nicht geerdet ist, dann schwebt das auf einem gewissen Potential.

Lese den Abschnitt "Gehäusepotential" in https://de.wikipedia.org/wiki/Netzfilter
 
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tz1986 schrieb:
1. NT Fehler oder normal bei fehlender Erdung, dass geringe Spannung am Gehäuse ist und beim Anfassen von Metall bitzelt? Warum kommt überhaupt Spannung auf das Gehäuse? Das sollte doch eigentlich nur im Defekt Fall passieren?
Steht im von mir verlinkten Wikipedia Artikel!

tz1986 schrieb:
2. Diese RCD Steckdose löst das Problem oder unterbricht einfach den Stromfluss bei Berührung des Gehäuses?
Es besteht gar kein Problem! (mal abgesehen von dem antiken Stromnetz)

tz1986 schrieb:
3. Ist diese Steckdose fest verbaut oder als Plug zu bekommen? Ist diese überhaupt weltweit üblich?
Das sieht man, wenn man sich das Teil ansieht. Solche Teile gibt es von verschiedenen Herstellern.
Ob es die auch zum Zwischenstecken gibt weiß ich nicht. Sollte sich aber mit der Suchmaschine deines Vertrauens herausfinden lassen.

Das Problem bei den PRCDs (P für portable) ist, dass sie ziemlich sicher einen PE voraussetzen, den es ja bei dir nicht gibt. Daher der Hinweis mit dem fest verbauten.
 
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D.h. diese Spannung ist normal durch Kondensatoren und keine Fehlfunktion? Somit besteht erstmal technisch kein Handlungsbedarf.

Durch das Fehlen von der Erdung besteht aber prinzipiell bei einer Fehlfunktion ein Sicherheitsrisiko.
Daher sollte man RCD nachrüsten als Steckdose oder eben im Sicherungskasten.

Habe ich das so richtig verstanden?

Dann bleibt nur eine Frage:
Durch diese FI Steckdosen: Wird einfach nur im Notfall unterbrochen oder wird konstant die Spannung über N abgeleitet, sodass diese nicht mehr auf dem Gehäuse ist?
 
tz1986 schrieb:
Daher sollte man RCD nachrüsten als Steckdose oder eben im Sicherungskasten.
Im Sicherungskasten funktioniert nicht. Da du nur zwei Leitungen hast (L und PEN) kann der RCD nicht unterscheiden ob da jetzt Strom durch N oder PE zurückfließt.

Normal hängt der der RCD ja nur an L und N. Wenn jetzt mehr in L hinfließt als durch N zurückkommt, weiß der RCD dass da anderweitig Strom geflossen ist und schaltet ab.

tz1986 schrieb:
Durch diese FI Steckdosen: Wird einfach nur im Notfall unterbrochen oder wird konstant die Spannung über N abgeleitet, sodass diese nicht mehr auf dem Gehäuse ist?
Du hast den Wikipedia Artikel nicht gelesen oder nicht verstanden.
 
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@tz1986
Der RCD ändert nichts daran, daß auf dem ungeerdeten PC-Gehäuse eine gewisse Spannung anliegt.
Wenn allerdings der Fehlerstrom, der beim Berühren des Gehäuses über den menschlichen Körper fließt, zu hoch ist, dann schaltet der RCD ab. Mit einfachen Worten.
 
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tz1986 schrieb:
ich lebe in einem Land, wo das Stromnetz ohne Erdung aufgebaut wird
Dann ist das halt so.
Wenn Du das ändern willst, musst Du dich an die Richtlinien des Landes halten. Was in der Regel nicht zulässig ist, sind Mischformen. Entweder PEN oder getrennt, aber nicht beides.
Eine Pauschallösung gibt's leider nicht. Man müsste die Anlage analysieren um nen workaround zu finden.

SPB schrieb:
Wenn allerdings der Fehlerstrom, der beim Berühren des Gehäuses über den menschlichen Körper fließt, zu hoch ist, dann schaltet der RCD ab
Wie erkennt ein einfacher RCD diesen Fehlerstrom?
Er überwacht, ob die Summe des Stroms in Phase(n) und Neutralleiter gleich ist und löst aus, falls das nicht der Fall ist, weil es irgendwo im Stromkreis ein "Leck" gibt.
Das funktioniert aber nur, wenn es getrennte N und PE Leiter gibt.
 
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