lufkin schrieb:
Was sind Unruhen denn anderes als gewalttätige Auswüchse...?
Das war einfach die Quittung die Sozialpolitik und den Rassismus/Klassismus dort. Die Demonstration verlief ja erst friedlich, hatte jedoch nicht den erwarteten "Effekt"..
Sonst wären es Demonstrationen. Die sind / waren sicher gerechtfertigt aber eben auf keine Fall die Eskalation hin zu gewalttätigen Unruhen bei denen Leib, Leben und Besitz Unschuldiger massiv gefährdet oder vernichtet wurden.
Dass Leute ums Leben gekommen sind ist natürlich tragisch, und wird wohl kaum Absicht der "Krawallmacher" gewesen sein oder gar Mord wie es vom englischen Establishment dargestellt wird. Sondern vielmehr tragische Nebeneffekte des Zorns generell.
Was den Sachschaden betrifft, da springt doch in den meisten Fällen eh die Versicherung ein, auch in England. Ist doch klar dass Autos brennen wenn ein eigenes Auto für viele der involvierten schon quasi das Synonym für Wohlstand ist, ganz zu schweigen von einem eigenen Geschäft. Man sollte sich bei solchen Vorkommnissen auch mal in die Perspektive der "Krawallmacher" hinein versetzen. Verständlich dass den Leuten irgendwann die Sicherungen durchbrennen wenn sie jeden Tag neue Ungerechtigkeiten erleben, mit Werbung zugemüllt werden und das Geld noch nichtmal für Fish'n Chips reicht.
Die Hinrichtung eines Schwarzen durch die Polizei war eben das i Tüpfelchen. Dann passiert es halt schnell dass viele die Gunst der Stunde nutzen um sich mit Waren einzudecken sobald die Schaufensterscheibe zu bruch gegangen ist und die ersten bereits voranmarschiert sind und jubelnd mit ihren Trophäen posen. In einer Großstadt kann es schon mal passieren dass man mehrere Hundert leute kennt, vor allem wenn man viel unterwegs ist. Wie würdest du reagieren wenn jemand aus deinem Bekanntenkreis in der Öffentlichkeit willkürlich hingerichtet wird?
Es ist einfach nur das Echo auf die Politik von einem vernachlässigten Teil der Gesellschaft. In England ist es ähnlich wie in vielen westlichen Ländern, die Politiker wollen nur nehmen, regulieren etc., jedoch kaum etwas zurückgeben, und schon gar nicht an die die selbst kaum zum implizierten Wirtschaftswachstum beitragen. Wie Unternehmen eben. Das ist dort mit der ganzen Videoüberwachung etc. wirklich fast wie im Film 1984.
Die Testen quasi aus wie weit sie gehen können, und Unruhen aus der Gesellschaft sind eben das Barometer welches anzeigt dass das Maß voll ist. Von daher ist dieses Echo eben berechtigt. Möchte man keine Anarchistischen Zustände bzw. unruhen dann muss man eben eine gerechtere Politik machen, eine zugunsten aller Bürger und nicht nur derer wo etwas zu holen ist.
Das ist imho das wichtigste, in der Politik und der Wirtschaft. Als Kunde bzw. Bürger achte ich zb. immer ganz genau darauf auf welcher Seite eine Partei bzw. ein Unternehmen steht. Denn heutzutage ist es ja auch schon so dass du selbst als zahlender Kunde gegängelt und schikaniert wirst da sich manche Unternehmen mächtiger glauben als sie tatsächlich sind, und für die Politik gilt genau das gleiche. Wirtschaft > Politik ist ja sowieso eine Drehtür, von daher lohnt es sich schon hinter die Kulissen zu gucken.
Meine gelebte Haltung ist eben prinzipiell zugunsten des Nutzers, Bürgers und Kunden, und das spiegelt sich in sämtlichen Kommentaren von mir wieder. Das ist in dieser Zeit besonders wichtig da eben die andere Seite, also die des Establishments, der Konzerne & Profiteure dieser ausbeuterischen Mentalität die Köpfe der Menschen, durch die Medien als erstes erreicht und die Schere zwischen Politk/Bürger und Produzent/Konsument gefährliche Ausmaße angenommen hat.
Von daher finde ich es eben auch berechtigt dass die, die am meisten unter dieser Klassen Politik leiden ihrem Zorn Luft machen. Letztendlich ist Gewalt, also der niedrig möglichste Level leider immernoch das worauf gehört wird, sei es der "brandschatzende" Mob in den Strassen der die öffentliche Ordnung stört, oder das land welches Atomwaffen besitzt und somit das Machtgefüge am runden Tisch der Politik beeinflusst. Alles andere verpufft leider nur, da die Welt der Politik im Grunde immernoch mittelalterlich ist, jedoch in ein modernes Konstrukt aus Lügen eingewoben um der Masse das gegenteil vorzutäuschen. Klar, denn weniger Widerstand = leichteres Spiel