Cr4y schrieb:
Jetzt mach mal halb lang. Ich hab das oben selber geschrieben, dass man das nicht zu 100% vergleichen kann und genau den selben Grund angeführt wie du. Und der Anti-Semitismus ist immernoch erschreckend verbreitet.
http://www.spiegel.de/politik/deuts...antijuedisch-sind-die-deutschen-a-869519.html
Nur um nochmal meine Motivation, das überhaupt hier in dem Thema anzusprechen, darzustellen. Das wars dann auch von meiner Seite zum Offtopic-Thema.
Sry für OffTopic:
Ergänzend zu dem, was Ostfriese bereits schrieb: Nix für ungut, aber es sind absolut deplatzierte Kommentare wie Deiner, die das WW2-Geschehen immer wieder aufwärmen. Er wettert über GMS und Du kommst allen Ernstes mit der Religion der Geschäftsführung daher. Mein erster Gedanke: WTF?!
Und wenn Du schon mit Statistiken daherkommst dann bitte nicht so isoliert wie die verlinkte. Bloß weil das auf Spiegel steht heißt das noch lange nicht, dass es qualitativ guter Journalismus ist. Der Artikel ist doch geprägt von "subjektiven Fakten".
Bewusst außer Acht gelassen wird da zB generelle Fremden/Ausländerfeindlichkeit (die auch ihre Ursachen hat!), die Relation/Prozentsatz zum Antisemitismus und das Ganze auch gestaffelt nach Alter der Befragten.
In meinem Freundeskreis (Alter größtenteils zwischen 20 und ~35) interessiert es niemanden ob der neben ihm Muslim, Jude, Christ, Ami, Brite, Deutscher, Türke oder Österreicher ist. Das is irelevant. Solange die Leute OK sind passt das.
Zum "Problem" in der Gesellschaft werden jedoch die, die sich partout nicht integrieren wollen oder ihr eigenes Süppchen kochen. Hier in Wien kritisiert zB niemand die Türken, die sich eingebürgert haben und einer Arbeit nachgehen. Das sind vermutlich mehr als 75% der in Wien lebenden Türken. Problematisch sind jedoch die restlichen 25%, die sich abgrenzen, andere Leute anpöbeln, in irgendwelchen Parks rumlungern und versuchen auf teilweise penetrante Art und Weise ihre Kultur hier einzuführen. Diese 25% sind medienpräsent und verursachen speziell in Wien einen ziemlich omnipräsenten Türkenhass. Während zB in der Türkei das Kopftuch an Schulen verboten ist, gab es in AT und vA der Schweiz einen Riesen Aufrur um das Verbot. Befürworter wurden als Neo-Nazis und dergleichen denunziert. (Siehe auch: Während in anderen Ländern die Einreise nur unter strengen Bedingungen erlaubt ist, wird in Europa jeder Gegner unserer einreisefreundlichen Asylpolitik ebenfalls gleich als Rechter oder Nazi hingestellt, nicht immer direkt, aber idR indirekt/unterschwellig.)
Besagte Pozentsatzrechnung trifft wohl auch auf die jüdiche Bevölkerung zu. Während 90% wohl gleich wie alle anderen leben, gibt es ein paar, die sich hervortun und für antisemitisches Gedankengut sorgen. Dass zB viele Deutsche und Österreicher der Ansicht sind, dass Juden heute ein Vorteil aus der Verfolgung während WW2 ziehen wollen, liegt daran, dass es einige Juden das tatsächlich versuchen, dummerweise nicht selten öffentlichkeitswirksam. Wie auch bereits oben erwähnt ist das "sich ein ein eigenes Süppchen kochen" ein großes Problem. In dem Artikel steht zum Beispiel: "Jüdische Schulen und Synagogen stehen unter Polizeischutz". Ersteres ist eine typische Form der Abschottung, die in dem Fall von der jüdischen Bevölkerung ausgeht, dort aber eine Reaktion bei der nicht-jüdischen Bevölkerung bewirkt. Diese nicht-Integration sorgt für die entsprechende Ablehnung bei so manchem, die logisch auch absolut nachvollziehbar ist. Nur in dem Fall wird man dann laut dem Artikel gleich als (latenter?) Anti-Semit bezeichnet. Nur hat das nichts speziell mit Juden zu tun, sondern geht einfach mit der Abschottung einer Gruppe einher. Ob Jude oder sonstwas spielt da gar keine Rolle... Nur bei Juden zieht kommt dann sofort der unpassende WW2-Vergleich...
Dank der Nazi-Zeit -die die wenigsten hier erlebt haben dürften- wird man heutzutage als Österreicher oder Deutscher gerne vorschnell als Nazi, Anti-Semit, Ausländerfeind oder was weiß ich was bezeichnet sobald man sich auch nur ansatzweise in die Richtung äußert. Geht mir persönlich stark am Sack. Politisches Gleichgewicht ist in Mitteleuropa ohnehin Fehlanzeige. Durch den Wegfall "rechter" Meinungen (die im zB Parlament für ein Gleichgewicht NÖTIG wären) hat sich nach dem 2.WK alles krass nach links verschoben und in anderen Ländern (Kanada und Austrialien zB) gänge Ansichten (zB Asylpolitik) werden bei uns gleich als rechtsextremes Gedankengut bezeichnet.
Darum bitte mit Verweisen auf WW2, Anti-Semitismus, Nazi-Bezeichnungen und ähnlichem nur sehr sparsam und behirnt umgehen. Verweise auf etwas, das 70 Jahre her ist, sind meist absolut Fehl am Platz bezogen auf unsere Generation.
Sorry nochmal für OT...
MfG, Thomas