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Hallo,
ich hätte eine Frage. Ich werde im Jahr 2020/21 mit meinem Studium beginnen und stelle mir einige Fragen, die das Studium betreffen. Eine dieser Fragen betrifft die Mitschrift, soll man auf einem Block mit Stift mitschreiben oder am iPad (GoodNotes), etc. ...? Beide Varianten haben Vorteile, aber was verwendet ihr, was sind eure Erfahrungen?
Natürlich spielt auch das Studium eine Rolle- ich werde Physik studieren.
Danke für Eure Ratschläge!
Liebe Grüße und noch einen schönen Abend!
Simon
Das ist sehr individuell. Persönlich komme ich mit Laptops/Tablets in der Vorlesung nicht gut klar. Der Bildschirm strengt die Augen an und das Blättern, Markieren, Schreiben in Dokumenten finde ich mehr als suboptimal, weswegen ich die Skripte meist ausdruckte und auch sämtliche Notizen und Übungen auf Papier ausführte. Das Lesen und Lernen selbst fällt mir mit Material in Papierform auch wesentlich leichter. So einen Papierblock muss man auch nie aufladen und kann mal ohne Totalschaden runterfallen Andere schwörten auf Laptop/Tablet, waren aber deutlich in der Unterzahl (und lenkten mich mit den Bildschirmen stark ab, wenn während der Vorlesung auf einmal Youtube oder Trackmania interessanter war). Ob das Lernen am Bildschirm oder mit Papier nun objektiv besser ist? Darüber streiten sich die Geister immer noch, wie eine kurze Suche (https://psycnet.apa.org/record/2011-05714-002, https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0747563212001276, https://insights.uksg.org/articles/10.1629/uksg.236/) bei Google Scholar hervorbrachte.
In erster Linie Komfort, wenn man wie hier schon geschrieben damit klar kommt, viele Texte am iPad/PC zu lesen. Das klassische mitschreiben bzw. Notizen ins Skript schreiben hat jedenfalls keine Nachteile dir mir geläufig wären.
Bei iPad hast du halt Mehraufwand, wenn das Ding kaputt geht oder was mal nicht funktioniert. Anderer seits haben Menschen auch schon ihre Tasche mit ihren Skripten am Bahnhof vergessen oder die Tasche wurde in der Bibliothek geklaut. iPad wird natürlich erst recht schnell geklaut. Daher würde ich sagen, dass ist insgesamt unentschieden.
Stift und Papier fand ich nie schlecht, aber manchmal wünscht man sich dann doch, seine Notizen überarbeiten zu können ohne dass es arg hässlich wird (ab und an korrigiert sich ein Prof einfach mal dreimal hintereinander und man streicht drei verschiedene Varianten durch ).
@Mr.JB
Ich habe nun 3 Semester versucht auf dem iPad mit Apple Pencil mitzuschreiben werde im kommenden Semester aber wieder auf Papier zurück greifen.
Digital bringt natürlich Vorteile:
Mit passenden Apps (z.B. Goodnotes) können auch handschriftliche Notizen digital durchsucht werden. Zudem lässt sich einmal geschriebenes digital viel besser bearbeiten z.B. an andere Stelle rücken, Text und/oder Größe ändern, Screenshots oder falls man mit dem mitschreiben nicht mitkommt Fotos von der Tafel/Leinwand knipsen usw.
Auch platztechnisch ist so ein iPad leichter als zig Blöcke.
Die Akkulaufzeit ist normalerweise mehr als ausreichend und mit einer ordentlichen Hülle ist auch das Schadensrisiko sehr gering. (Papier ist schließlich auch futsch wenn Wasser darüber kippt.)
Soweit zu den Vorteilen.
Nachteil war für mich primär die fehlende Fläche:
Auf meinem iPad 10.5 habe ich nur die Fläche eines kleinen Blocks zum schreiben zur Verfügung. Da ist man ständig am neue Seiten hinzufügen und wenn man etwas sucht muss man viel blättern, was digital nicht so einfach und schnell wie mit Papier geht. Braucht man Informationen von mehreren Blättern kann man zwar zwei Seiten nebeneinander anzeigen lassen, das schränkt die Fläche aber nochmals weiter ein. Mich persönlich bremst das teilweise stark aus.
Mit einem 12" iPad Pro geht das vermutlich etwas besser, aber da ist man auch mindestens 1000€ los. Viel zu viel für die meisten Studenten.
Nächstes Semester plane ich das iPad und handschriftliche Notizen auf Papier hybrid zu verwenden:
Das iPad dient in den Vorlesung nurnoch dazu das entsprechende Skript anzuzeigen und dort kleine Verweise anzubringen auf die ich mit der handschriftlichen Mitschrift auf dem Papier verweise.
Eventuell mache ich die Zusammenfassungen zum lernen später dann auf dem iPad. Mit etwas Zeit zum bearbeiten (die man direkt in den Vorlesungen eher nicht hat), bekommt man da sehr schöne Ergebnisse hin.
Im Fokus sollte die Effizienz stehen. Man kann mit der Erstellung digitaler Mitschriften wunderbar Zeit schinden und prokrastinieren. Hier noch eine Grafik hübsch machen, da noch alle Formeln über einen Editor einpflegen... und am Ende des Tages/Woche/Monat ist genau gar nichts im Kopf und das Dokument immer noch nicht druckreif.
Keine Ahnung, ob das eine Altersfrage ist, aber wenn ich digitale Dokumente oder Abschriften erstelle, dann ist mein Kopf auf Durchzug gestellt. Bei handschriftlichen Abschriften von Notizen denke und lerne ich wesentlich mehr und schneller bin ich auch, weil ich dann nicht so den Perfektionsanspruch habe.
Vielleicht ist eine Kombination verschiedener Ansätze tauglich, muss man selbst mal ausprobieren. Skripte auf Tablet lesen statt ausdrucken ist auf jeden Fall ein Vorteil. Mitschriften auf Papier durch den Einzugsscanner jagen und dann noch digital was hinzufügen ist auch eine Option.
Deshalb die Frage nach dem Lerntyp. Manche lernen durch nochmaliges Schreiben oder durch Lesen oder durch Laut vorlesen und durchsprechen.
Somit bestimmt der Lerntyp eher die Mediennutzung wie gut diese einen hilft oder eher behindert.
Ja, das ist ein wichtiger Punkt. Nicht vergessen darf man natürlich auch den Lerneffekt, wenn man selbst digitale Skripte und Vorlesungszusammenfassungen erstellt, obwohl eine handschriftliche Variante für die Klausur vielleicht ausgereicht hätte.
Spätestens bei der ersten Hausarbeit spart man dann viel Zeit und wenn man erst bei Master- oder gar Doktorarbeit erst mal lernen muss, wie man z.B. mit LaTeX umgeht, dann kann das noch stressiger werden als es ohnehin schon ist.
Auch ich wäre für die Option, es selbst auszuprobieren. Und da reicht auch das kleine normale ipad 10.2 mit dem alten Gen 1 Stift aus. Kosten halten sich in Grenzen, Wiederverkauf ist problemlos möglich und somit sind auch die möglichen Verluste recht gering.
Ich weiß nicht, wie es deine Uni handhaben wird, aber sofern es auf ein digitales Semester hinauslaufen wird, würde ich ohnehin auf ein iPad setzten wollen, da das Austauschen mit Kommilitonen dadurch deutlich erleichtert wird. Man kann z.B. per MS Teams den Screen sharen und zeitgleich händische Notizen machen. Das geht wunderbar, wenn man in Gruppen den Stoff aufarbeitet. Gleichzeitig kann man die digitalen Notizen der Komilitonen binnen weniger Sekunden auf seinem Gerät haben, sollte man die Vorlesung verpasst haben. Auch ein gut gemeinter Rat, such dir so schnell es geht Gleichgesinnte. :-)
Ein wenig Eingewöhnung braucht es dennoch und ich bin nach wie vor mit klassischem Papier und Stift schneller. Da man aber "unendlich" viel Platz hat, schnell Korrekturen durchführen kann und gezeigte Bilder über die Kamera/Screenshot Funktion einfügen kann, finde ich es für die Vorlesung angenehmer.
€dit:
Noch ein weiterer Hinweis. Wenn das Geld in der Hinsicht ausreichend ist, wäre ggf. die Wahl zu einem Windows Tablet wie einem Surface Pro ggf. klüger, da je nach Modul bestimmte Software vorausgesetzt wird, die in den meisten Fällen nicht auf iOS läuft. Schon alleine aus diesem Grund würde ich auch kein iPad Pro/Air kaufen, da das einfache ipad für Notizen ausreichend ist und für alles mehr höchstwahrscheinlich inkompatible ist.
Bester Ratschlag im Grunde braucht man das alles nicht.
Was halt geht und je nach Studienfach Sinn macht sind pdf Skripte mit Kommentaren zu versehen.
Dafür müssen die Vorraussetzungen aber auch gegeben sein, die pdf Skripte !
Bei uns durfte man sich Anfang jedes Semesters erstmal im copy Shop für 30€ in Summe verschiedenste Skripte für Vorlesungen , Übungen und Labore drucken lassen. PDF waren fast keine Veranstaltungen verfügbar.
im Grunde kannst du dir das aber auch alles drucken und mit Stift rein schreiben, selbst wenn es alles als pdf gibt.
Einen großen Vorteil hat es beim lernen mit Papier, man kann auf dem tablet nebenbei Serien gucken :~D
ein kurzer Input von mir:
Ich habe erst versucht mit dem Laptop mitzuschreiben und mir zum Skript Notizen zu machen. Das habe ich aber schnell wieder sein lassen. Zum einen bist du Digital kaum hinterher gekommen und zum Zweiten hatte nicht jeder Prof Skripte. Digital mitschreiben war dann einfach zu schwierig, grade wenn es Zeichnungen / Graphen gab.
Ich bin dann auf den klassischen Block umgestiegen und es war deutlich besser/ angenehmer.
bis zu meinem Bachelor-Abschluss vor 3 Jahren habe ich immer alles ausgedruckt und per Hand Notizen gemacht. Seit letztem Jahr bin ich an einem Master-Studium.
Hierbei wollte ich nicht mehr soviel Papier verschwenden und immer ganze Ordner an ausgedruckten Powerpoint presentationen mitnehmen. Deshalb habe ich jetzt alles auf meinem Laptop (Windows)
Ich bin auch unentschlossen ob die digitalisierung der richtige weg war, aber ich denke nicht dass ich zurück zu "nur papier" möchte.
Es ist halt eine ganz andere herangehensweise.
So auf die schnelle fällt mir folgendes ein:
Vorteil:
geordneter arbeitsplatz
weniger (bis garkein) papier
bessere orgnisation der Dokumente (auf USB Stick um nicht vom spezifischen rechner abhängig zu sein)
schneller im schreiben und textfehler einfacher zu beheben
umstrukturierung der notizen gestaltet sich wesentlich einfacher
Digitale zusammenfassungen nach dem semester sind einfacher zu gestalten (sofern der bildschirm gross genug ist), besser strukturiert und demnach einfacher einzuprägen
Nachteil:
Grosses Prokrastinierungs- und Ablekungspotenzial
ich denke ich konnte mir mehr merken als ich die sachen per Hand notierte
Abschlussprüfungen sind trozdem schriftlich. Man darf eine "zügige" handschrift nicht verlernen
Notizen auf einem PDF script zu machen ist nicht einfach und können nicht mit dem normalem adob reader gemacht werden.
Es können keine zeichnungen gemacht werden (foto, per e-mail senden, in notizen einfügen)
Datenverlust kann zum problem werden (pdf öffnen, fehlermeldung, alle notizen verloren [ja ist mir passiert])
Laptop-Batterie muss lange genug halten können
verbesserungspotential:
- Convertible kaufen (vorteil der tastatur + touchscreen mit Stift für grafiken)
Ohne Anstrengung für die Augen würde ich ein reMarkable 2 vorschlagen (Produkt hält voll und ganz, was die Ad verspricht):
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An dieser Stelle steht ein externer Inhalt von YouTube, der den Forumbeitrag ergänzt. Er kann mit einem Klick geladen und auch wieder ausgeblendet werden.
Ansonsten ein iPad Pro 12.9" (der größere Platz zum Schreiben ist Gold wert). Mitschriften durchsuchbar und editierbar und ... zu haben ist ziemlich gut. Noch besser, zum Zusammenfassen von Skripten und Lernen, ist aber Liquid Text. Das ist für mich der unschlagbare Vorteil gegenüber Papier, da diese Features analog nicht reproduzierbar sind:
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Bei mir (damals Diplom Biochemie 2001-2006/07) ging das Mitschreiben am besten mit Stift (alter ausgenuddelter Herlitz Fuellfederhalter) und Papier (A4 Ringblock). Habe dann teilweise in Steno schreiben koennen was der Dozent erzaehlte. Folien wurden dann spaeter ausgedruckt (hatte dafuer nen uralten HP Laserjet 5L) und dann hab ich meine Mitschriften dazwischen geheftet. Musste es danach nur entziffern (was nicht immer moeglich war). Fuers Lernen & Verstehen vor Pruefungen, habe ich mir dann immer den Aktenordner geschnappt und bin das ganze Ding 2-3x durchgegangen, damit es dann in meiner Birne drin war.
Mir waere Technik (Tablet/Laptop) fuer sowas immer zu kompliziert gewesen (gerade am Morgen vorm ersten Kaffee, wo man eigentlich noch schlafen moechte). Ausserdem is da die Gefahr des sich Ablenkens zu gross. Aber da ist wohl wirklich jeder anders.
MfG
Hardware direkt Definitiv mit einem digitalen Stift (nur Laptop ist keine Konkurrenz zum Arbeiten mit dem Papier). 10 Zoll ist ok, 12 Zoll ist aber komfortabler.
Zur Auswahl stehen:
Windows:
12 Zoll: Surface Pro 7 für ca. 1000 +200 (200 wegen Stift, TypeCover, Case und Screenprotector) (gibt noch als Alternativen das yoga duet oder latitutde 7200 sind aber beide imo schlechter)
10 Zoll: da gab es was von lenovo meine ich
Android: (case und screenprotector noch drauf rechnen ca. 30-50)
12 Zoll: S7+ für
11 Zoll: S7
10 Zoll und Budget: S6 Lite (etwas mehr als 300 Euro mit Stift inklusive)
IpadOS: (case und screenprotector noch drauf rechnen ca. 30-50)
12 Zoll: Irgendein Pro 12.9
11 Zoll: Pro 11 oder das neue air
10 Zoll: altes pro oder standard ipad
Gesundheitliches: Ich selbst finde die SPen-Technik zu strahlungsintensiv (wenn dich das kümmert), auch die apple pencil 2 Techologie würde ich eher meiden mit dem induktiven Laden. Aber die meisten Leute interessiert das vermutlich nicht.
Der Vorteil vom Surface Pro wäre allerdings, dass du zwar viel Geld ausgibst (ähnlich viel wie für ein ipad 12 zoll oder ein samsung 12 zoll; mit magic keyboard kostet das ipad sogar eher mehr und bei samsung bräuchte man ja auch noch das keyboard book cover vermutlich), dafür hast du aber auch einen vollwertigen Rechner und sparst dir da die weiteren Kosten für einen Rechner (es sei denn du willst zocken mit windows, dann kommst du nicht drum herum, aber vllt ist da eine der neuen Konsolen eh besser geeignet), sodass insgesamt gesehen das Surface Pro deutlich günstiger sein könnte.
Ein Produkt, was auch noch interessant sein könnte, ist das neue Surface Pro X, da würde ich aber erste Tests mit der 64bit Emulation abwarten. Das wird vermutlich eine bessere Akkulaufzeit als das Pro 7 haben (wobei man bei dem einfach ne Powerbank dazu kaufen kann, das lädt mit 60watt über usb-c sehr fix).
Hardwareergänzung
Zudem würde ich immer eine gute (möglichst glatte) Matt-Folie nutzen wollen, damit man keine störenden Reflektionen hat! Außerdem: Nutz noch nen Blaulichtfilter den es für jedes Betriebssystem gibt, und mach das Display nur auf Raumhelligkeit, nicht heller, dann ist das auch angenehm zu lesen (hohe ppi haben die genannten Produkte ohnehin). Würde dir mal durchlesen von dem hier empfehlen, falls du denkst Papier wäre angenehmer zu lesen: https://ebooks.stackexchange.com/a/7755/9936 .
Software
Was die Betriebssysteme angeht: Für den Stift-Sachen völlig egal, gibt überall gute. Ich persönlich würde für allgemeine Notizen aktuell bei jedem der drei Systeme OneNote nutzen (dann kannst du ggf. auch mal mit anderen zusammen kollaborativ arbeiten, oder die Geräte von einem anderen System abrufen, z.B. Handy). Und für PDFs bei Android Xodo, bei Windows Xodo oder Drawboard und bei Ipad Xodo oder was anderes (kenne mich bei letzterem nur ein wenig aus über Probieren bei einer Bekannten und Sehen bei Kommilitoninnen).
Umgang
Was ich definitiv empfehlen würde: Nach einem Semester alle relevanten PDFs zusammenmergen und alles, was für die Zukunft nicht der unmittelbar relevant ist in den Unterordner verbannen oder ganz löschen. So hast du später auch noch was davon.
Generell gilt, digital geht viel mehr (und du kannst z.B. PDFs innerhalb kurzer Zeit durchsuchen). Falls du Ablenkprobleme haben solltest, dann behelf dir entweder mit sperrenden Programmen oder nutz die Gelegenheit, dich mit deiner Selbstregulation zu beschäftigen. Ich habe in meinen lange Zeit in meinem Studium alles mögliche ausgedruckt und dicke Aktenordner bei mir stehen: Was meinst du wie häufig ich da später noch mal reingeguckt habe? Der Zugriff dauert viel zu lange und ist viel zu sperrig um mal kurz was zu suchen. Bei meinen sauber dokumentierten PDFs habe ich später schon mal das ein oder andere noch mal drin gesucht.
Und: Für Dinge, die du nicht mehr brauchst, also bisschen zum wegschmeißrumschieren kannste auch immer noch nen Din A4 Papier nehmen.
Schönen Gruß
DoS007
Ergänzung ()
@ascer : Zu der liquidtext App: Frage mich, ob das wirklich so nützlich ist. Man ist immer an die App von denen gebunden. Und wenn man einfach die PDFs rechts breiter macht für mehr Annotationsrand und Lesezeichen nutzt, kann man viele bzw. alle gezeigten Funktionen etwas anders aber ungefähr ähnlich umsetzen. Was meinst du? Nutzt du das? Welches klaren Vorteil siehst du (gerne ganz konkretes Beispiel)?
@ascer : Zu der liquidtext App: Frage mich, ob das wirklich so nützlich ist. Man ist immer an die App von denen gebunden. Und wenn man einfach die PDFs rechts breiter macht für mehr Annotationsrand und Lesezeichen nutzt, kann man viele bzw. alle gezeigten Funktionen etwas anders aber ungefähr ähnlich umsetzen. Was meinst du? Nutzt du das? Welches klaren Vorteil siehst du (gerne ganz konkretes Beispiel)?
Bzgl. Plattform:
Letztendlich sperrt man sich ja bei jeder Notizen-App in ein Ökosystem ein. Man kann zwar PDFs exportieren, aber wer exportiert schon seine ganze Bibliothek auf diese Art und Weise?
Und viele sind ja auch untereinander inkompatibel: mit OneNote kann ich z.B. keine handschriftlichen Notizen von GoodNotes editieren und umgekehrt (zumindest nicht bis ich vor einiger Zeit auf Notability umgestiegen bin).
Also diesen Punkt sehe ich nicht so eng -> eine App pro Use-Case. Also Skripte z.B. würde ich ja gar nicht erst mit OneNote & Co. editieren wollen, viel zu umständlich.
Bzgl Funktionen:
(1) Platz am rechten Rand
Den Rand breiter machen ist sehr problematisch in PDFs -> sehr viele (gerade Skripte) haben A4 Format. Sehr viele Reader verlassen sich auf das Format. Auf der einen Seite gibt es wenig Software, die das einfach breiter machen unterstützt und ich habe schon Reader gesehen, die dann den Rest links davon einfach kleiner machen (später in der Anzeige), weil das Papierformat dann doch wieder als A4 gelesen wird.
Also das sehe ich ziemlich heikel und in LiquidText sehr schön gelöst.
(2) Linking
Das Linking von LiquidText gibt es so in keiner anderen App/Software und ja, ich finde das ist ein "next-level" Feature.
Natürlich ist LiquidText unnütz für Mitschriften oder kleine PDFs, da gibt es bessere Apps...aber für für längere Dokumente - ich nutze das z.B. für Skripte, längere Artikel aus Wissenschaftsjournalen usw. - ist es imho das beste Tool überhaupt.
Konkreter Use-Case -> ich habe in einem 20 Seiten Paper eine Formel für KI-Algorithmen und versehe die mit einer Notiz und einem Link. 5 Seiten weiter ist eine Beispielgrafik, die schneide ich aus und verknüpfe sie mit meiner handschriftlichen Notiz. 3 Seiten weiter ist ein wichtiger Absatz, der die Anwendung der Formel in bestimmten Szenarien beschreibt, die highlighte ich, hefte eine Notiz an, und verknüpfe das mit dem Rest.
Selbst Monate danach kann ich in die App gehen und habe durch diese Verknüpfungen sofort die Original-Textstellen und kann sehr schnell nachvollziehen, was man Gedankengang in den Notizen war.
Besonders hilfreich ist das bei Skripten, weil man mehrere Links ja auch noch gruppieren kann. Z.B. alle Dinge zu Differentialrechnung mehrerer Veränderlicher nochmal Linken zu einer Notiz, die diese Links gruppiert und dann allgemeine Informationen für das Topic anfügt.
Lesezeichen sind dagegen deutlich beschränkter nutzbar. Du kannst die ja nicht untereinander beliebig linken. Außerdem kannst du in LiquidText ja alles beliebig untereinander linken -> handschriftliche Notizen, Textausschnitte, ausgeschnittete Grafiken, ...
Das einzige, was das noch komfortabler machen würde, wäre eine fuzzy-search von handschriftlichen Notizen und das man noch zusätzlich tags vergeben kann. Dann wäre ich wunschlos glücklich. So oder so ist es aber ein deutlicher Schritt nach vorne von einfachen Lesenzeichen.
@ascer : Erstmal vielen Dank für deine Erläuterung. Ich habe das Programm jetzt mal ausprobiert. Ich finde es immer gut, wenn Programme versuchen zu innovieren.
Imo kommt man, wenn man links das Dokument anzeigen lässt und rechts OneNote oder eine leer angelegte Seite am Anfang des Dokuments im PDF Editor, schon fast ähnlich weit. Bei Windows kann man sehr bequem mit Windowstaste-Shift-S einen Ausschnitt in die Zwischenablage legen und an die gewünschte Stelle kopieren und dann per Verschieben z.B. in OneNote (oder in einem entsprechenden PDF Editor wie gewünscht anordnen und annotieren und mit anderem verbinden). Wenn man es im Dokument haben möchte, macht man das mit einer eingefügten PDF Seite. Die grundsätzliche Idee, Originalausschnitte zunehmen und so zu annotieren (seinen "verstehenden Abdruck" hinterlassen), finde ich gut. Mit dem beschriebenen Verfahren hast du das in ähnlicher Weise so auch (wenn man die liquidtext Seite als PDF exportiert sind die Zusammenschriebe ebenfalls auf einer Seite - sehr ähnlich). Was man allerdings verliert, sind die angesprochenen Links, die kann man so direkt schlecht umsetzen (und immer Seitenzahl annotieren ist auf Dauer eher lästig und nicht gleichwertig). Die Frage ist allerdings, ob man diese formalen Links wirklich noch braucht, wenn man inhaltlich durch die eigene excerpt-Struktruierung und Annotation orientiert ist und so direkt wieder drin ist (zumal man ja wirklich Originalausschnitte hatte).
Also insgesamt aus meiner Sicht: Eine gute Idee in ein entsprechendes Tool gegossen, das man bis auf das linking allerdings auch gut nachsimulieren kann mit anderen Tools - und ob man das linking braucht ist die Frage.
ascer schrieb:
Letztendlich sperrt man sich ja bei jeder Notizen-App in ein Ökosystem ein. Man kann zwar PDFs exportieren, aber wer exportiert schon seine ganze Bibliothek auf diese Art und Weise?
Und viele sind ja auch untereinander inkompatibel: mit OneNote kann ich z.B. keine handschriftlichen Notizen von GoodNotes editieren und umgekehrt (zumindest nicht bis ich vor einiger Zeit auf Notability umgestiegen bin).
Bei den Notizen-Apps sehe ich das zwar auch so, nur der Punkt für mich ist, dass es OneNote für jedes Betriebssystem gibt. LiquidText gibt es für Android nicht (- und würde ich auch eher mit einem PDF-Editor vergleichen, welcher jedoch deutlich bessere Kompatibilität hätte).
Letztlich müsste man längere Zeit LiquidText probieren um zu sehen, wie groß für einen der persönliche Nutzen ist. Den möglichen Vorteil sehe ich im Moment zwar existent aber im Moment nicht groß genug um umzusteigen und wie gesagt, die fehlende Kompatibilität zu Android (und sowieso zu einer offiziellen Spezifikation, für die es zahlreich Unterstützung gäbe) ist schade. Vllt probiere ich das später mal bei Langeweile mit einem Beispieldokument aus (auch die Nachsimulation).