mumpel
Commodore
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- Mai 2008
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Hallo zusammen,
ich hab mal ein bisschen rumgeguckt und weiß, was ich will, aber der Markt ist einfach viel zu unübersichtlich. Vielleicht hat der eine oder andere von euch schon recherchiert, Ahnung vom Thema oder persönliche Erfahrung mit einigen Anbietern. Vielleicht kann man aus dem Thread später auch einen allgemeinen Beratungsthread machen, wenn Interesse daran besteht.
Es ist nicht einfach, was passendes zu finden. Zumal der Markt auch echt unübersichtlich ist. Und diese Vergleichsseiten wirken teilweise echt unseriös und Möglichkeiten, wo man Feature x und y auswählen kann und einem dann Anbieter vorgeschlagen werden, gibt's anscheinend nicht. Ich hab aber mal eine Übersichtstabelle bei Wikipedia.de und hier eine andere auf Wikipedia.org gefunden.
Ich suche was, um meine Fotos und Daten dauerhaft sicher zu speichern (vor Bränden, Diebstahl, Verlust). Derzeit nutze ich Dropbox kostenlos. Das ist zwar super, um Sachen zu synchronisieren und auf allen Geräten drauf zu zugreifen, aber ich will nicht ständig 120 GB Fotos auf allen PCs haben. Die sind derzeit auf der externen Platte. Und das funktioniert mit Dropbox dann wieder nicht - oder nur per WebDAV über einen externen Anbieter für zusätzlich 5 €/Monat und max. 150 MB pro Datei.
Ich brauche folgende Features:
Nun gut, ich hab mal schon etwas recherchiert. Hier mal ein paar Anbieter, die teilweise interessant sind:
Dropbox
Dropbox größtes Feature ist die starke Verbreitung in vielen Drittanbieter-Apps. Wenn Cloud unterstützt wird, dann auf jeden Fall Dropbox. Außerdem sind deren eigene Apps auch sehr gut (leider bietet die iOS-App keine Linkfreigaben). Dropbox unterstützt Clients für Windows, Mac, Linux, iOS, Android, Blackberry und Kindle, Browser-Vorschau, Blocklevel-Sync, Versionierung, keine Dateigrößenbeschränkung (150 MB/Datei für 3rd-Party) und verschlüsselte AES-256-Übertragung (auf dem Server sind die Dateien nicht verschlüsselt, können aber dank Block-Level-Sync mit Truecryp selbst verschlüsselt werden). Würde ich fast nehmen, wenn man nicht nur synchronisieren könnte. Die Dateien müssen immer auf dem PC vorliegend sein (man kann aber einzelne Ordner vom Sync ausschließen). Zugriff über WebDAV ist über einen Drittanbieter DropDAV möglich. Der will aber pro Monat noch mal $5 haben und ist auf 150 MB/Datei begrenzt. Der Upload-Speed schwankt zwischen 100 und 1000 KB/s, Download ist unter 2 MB/s. Los geht's mit knickrigen 2 GB für lau, 100 GB für $99/ Jahr, 200 GB für $199 und 500 GB für satte $499/Jahr.
Copy
Copy ist relativ neu und ein Dienst von Barracuda Networks, die wiederum Spezialisten bei Servertechnik und Serversicherheit sind. Das weckt Vertrauen, die Clients für Windows, Mac, Linux, Android und iOS sind aufgeräumt und stabil und schnell ist er auch. Weil sie neu sind, sind aber noch nicht alle Features vorhanden. Derzeit verhält sich Copy wie Dropbox: Ein Sync-Ordner, in den alles reinkommt und auf alle Geräte synchronisiert wird. Ein Alleinstellungs-Feature ist, beliebige Ordner per Verknüpfung hinzuzufügen. Dabei bleibt der Ordner an der alten Stelle und der Inhalt wird trotzdem gesynct. Genial - wenn auch nur ein Workaround. Schließt man eine externe Festplatte an, kann man die komplett (!) synchronisieren. WebDAV steht ganz oben auf der Prio-Liste der Entwickler. Block-Level-Sync funktioniert, ist aber ungeeignet für Bilder und Musik, in denen nur die Metadaten geändert wurden. Preislich sind sie aber sehr attraktiv: satte 15 GB gibt's kostenlos, für $99/Jahr gibt's satte 250 GB, für $149 schon 500 GB und jede weitere 500 GB für $149. Geschwindigkeit ist derzeit eher mau: ~50-350 KB/s Upload, Download ebenso niedrig. Dafür ist der Support rekordverdächtig. Nicht nur, dass er innerhalb weniger Stunden antwortet, man hat auch zügig direkt an einen Entwickler weitergeleitet.
Google Drive und Microsoft Skydrive
GDrive und Skydrive sind wie Dropbox: Man hat einen Ordner, der über alle System hinweg synchronisiert wird. Bei GDrive ist Google Docs integriert und die Webview kann über 30 Dateiformate direkt im Browser anzeigen. Dazu gibt's noch OCR-Texterkennung, alles wird wunderbar über die Suche indiziert, etliche Dokumente lassen sich auch direkt im Browser bearbeiten und das omnipräsente Google+ ist auch mit dabei. Bei Skydrive steht die Integration in Office weit oben. Das funktioniert auf der einen Seite wie iCloud (ist einfach da) oder wie GDrive (Web-Ansicht). Der Clou ist, wenn man vergessen hat, etwas zu synchronisieren, und der PC zu Hause noch läuft, kann man auf all seine Daten zugreifen und die in den Sync-Ordner packen. Gruselig, aber auch praktisch. Für beide gibt's Clients für Windows und Mac, sowie iOS und Android - und für Skydrive natürlich auch für Windows Phone. Versionierung ist rudimentär und bezieht sich eher auf die Office-Dokumente oder Dateien, die man im Browser bearbeitet hat. GDrive kann anders als Skydrive kein Mediastreaming. Letzteres startet mit 7 GB kostenlos, GDrive hält 15 GB dagegen (wobei das irgendwie komisch zwischen Picassa, gMail, gDocs und gDrive geteilt wird). Wer mehr braucht, zahlt bei Skydrive für weitere 20, 50 oder 100 GB $10, $25 oder $50 pro Jahr (für $100/Jahr also 207 GB) und bei Google gibt's 100 GB für $4,99/Monat, 200 GB für $10, 400 GB für $20, 1 TB für $50 ... bis zu 16 TB für $800 pro Monat (also 200 GB für $120/Jahr). Fehlender Storage und vor allem fehlender Block-Level-Sync machen die beiden Angebote für mich unattraktiv. Wer die Angebote eines Anbieters bereits nutzt, hat sicherlich eher einen Nutzen. Denn um deren Integration geht es beiden Anbietern zuerst. Zumal die Performance sehr überzeugt und die Preise annehmbar sind. Aber für ernsthafte Cloud-Anwendung gibt es IMO besseres.
SugarSync
SugarSync ist auch einer von den Großen, aber nicht so verbreitet wie Dropbox. Im Gegensatz zu Dropbox kann man hier aber die Ordner selbst wählen, die synchronisiert werden sollen. SugarSync richtet ein neues Laufwerk im System ein, auf dem man Ordner anlegen kann, die in der Cloud gespeichert werden oder über mehrere Rechner synchronisiert werden. Außerdem werden Blocklevel-Sync, Versionierung, keine Dateigrößenbeschränkung und Mediastreaming unterstützt. Clients gibt's für Win, Mac, Android, iOS, Symbian, BlackBerry und Windows Phone. Begeisterte hat mich der Desktop-Client: SugarSync legt ein Laufwerk an, indem alle gespeicherten und synchronisierten Ordner sichtbar sind. Linkfreigaben und Datei-Versionen sind komfortabel im Kontextmenü des Explorers untergebracht. Der Client selbst ist modern und übersichtlich gestaltet. Per Drag&Drop zieht man beliebige Ordner auf ihn, die dann automatisch synchronisiert werden. Die iOS- und Android-Apps funktionieren tadellos und bieten alles, was man von ihnen erwartet (besser als Dropbox). Ein nettes Feature ist, eine Mail mit Anhang an eine spezielle E-Mail weiterzuleiten, deren Anhang dann automatisch in ein Verzeichnis auf dem Account gelegt wird. Des Weiteren kann man seinen Account remote löschen, falls einem mal der PC geklaut wurde. Preise sind auf den gleichen (hohen) Niveau wie Dropbox. Schön aber, dass es noch ein kleineres Paket mit 60 GB für $75/Jahr gibt. Das nächsthöhere sind 100 GB für $99 und bei 250 GB für $249/Jahr ist schon Schluss. Derzeit lässt SugarSync keinen meiner Wünsche offen und ist von den Feature her meine erste Wahl. Leider ist auch hier die Performance nicht überzeugend: Up- und Download dümpelt bei ~100-400 KB/s rum.
Wuala
Wuala wurde von dem Externe-Festplatten-Hersteller LaCie aufgekauft, hat Server in Frankreich und bietet Backup und Sync. Dazu gehört Client-Verschlüsselung, Versionierung, Freigaben und - man höre - 100% Greenhosting. Es gibt zwar ein Filesize-Limit von 40 (laut FAQ) bzw. 100 GB (laut Wikipedia), aber das ist dann schon egal. 100 GB Storage kosten 109 €/Jahr und es gibt verschiedene Pakete von 20, 50, 100, 200, 500 und 1000 GB. In meinem Test funktionierte Wuala ähnlich wie SugarSync: Es wird ein virtuelles Laufwerk eingerichtet, welches Backup- und Sync-Ordner enthält. Wuala kann fast alles, aber ohne Komfort. Alle Funktionen abseits von Datei kopieren müssen über den unschönen Java-Client getätigt werden. Die Mobile-Apps sind auch eher zweckmäßig gestaltet. Darüberhinaus können sich aber Customizing-Fans in den Untiefen der Einstellungen vergehen (man kann bspw. jedem Ordner im Sync/Backup einen lokalen zuweisen) und Servern in Frankreich und clientseitige Verschlüsselung sind für Sicherheitsfreunde ebenfalls ein größerer Pluspunkt. Neben der Zugänglichkeit war der fehlende Block-Level-Sync, die höheren Preise als SugarSync und dass man freigegebene Ordner nicht als Zip runterladen kann die Ausschlusskriterien für mich.
Bitcasa
Bicasa gibt es seit Anfang 2013 und bietet unbegrenzt Speicherplatz für $99/Jahr (10 GB für lau). Bitcasa richtet, wie SugarSync oder Wuala, ein Bitcasa Infinity Laufwerk und Kontextmenüs für den Explorer ein. Dabei werden die Dateien standardmäßig per Kontextmenü, Desktop-Shortcut oder einfaches Kopieren/Bewegen hochgeladen (Storage). Wer will, kann auch einzelne Ordner spiegeln. Das heißt, jede Änderung wird automatisch auf den Server kopiert. Dieser Ordner kann von anderen Geräten aber nur im Read-Only-Modus über das Bitcasa-Laufwerk angesehen werden. Es ist nicht möglich, gespiegelte Ordner auf andere PCs zu übertragen (kein Sync) - noch nicht, denn laut Entwickler wird das kommen. Bitcasa bietet clientseitige Verschlüsselung, unendliche Versionierung, Apps für iOS, Android und Windows Phone und Clients für Windows und Mac OS. Ein tolles Bitcasa-Feature gibt's auch hier: Download-to-Cloud - einfach einen Download-Link direkt über den Browser in die Cloud runterladen. Geht derzeit nur mit Chrome; Firefox und Safari sind geplant. Was mich derzeit bei Bitcasa hält, ist der unglaubliche Speed. Es werden weltweit Amazon-S3-Server benutzt und meine VDSL-Leitung ist am glühen. 1 GB Upload in ca. 15 min ist kein Problem. Der fehlende Sync-Modus hingegen stört mich schon: Ich möchte einfach mehrere Ordner auf mehreren PCs vorrätig haben. Das geht derzeit nicht, ist aber geplant. Darüberhinaus fehlt auch noch eine aktuelle Status-Anzeige, was gerade geladen wird, mit welcher Geschwindigkeit und was noch fehlt. Soll aber auch kommen. Was kommt und User-Feedback wird hier vorbildlich gesammelt. Ungewohnt ist auch, dass Ordner, die noch nicht komplett hochgeladen sind, noch nicht in Bitcasa sichtbar sind.
Box.com
Box.com ist sehr stark auf Filesharing, Zugriff von überall und Kollaboration ausgelegt. Es ist also eher wie Dropbox mit Fokus auf Produktivität. Box.com lässt sich bspw. in einige Web-Services wie Google Docs einbinden. Sync-Ordner ja. Versionierung auch. Und Ordner-Freigaben. Aber keine externe Festplatten, eigene Verzeichnisse o.ä. Dafür legt Box.com wert auf Sicherheit, kooperiert mit der Telekom und nimmt das Thema Mobile ernst und wirken insgesamt auch sehr seriös. Aber bevor ich's testen konnte sehe ich schon: Dateigrößenlimit bei 25 MB im Free-Account und 1 bzw. 2 GB im Pro-Account ... Auch preislich teuer: Privatkunden bis max. 50 GB für 17 €/Monat. Hingegen Business bis 1 TB für 13 €/Monat/Nutzer geht. Will man aber einen gemeinsamen Ordner mit seiner Freundin teilen, sind's schon 26 €/Monat.
Strato HiDrive
HiDrive ist eine "echte" Online-Festplatte. Man bindet den Dienst über die Windows-Freigaben als Laufwerk ins System ein und kopiert dann alle Dateien darauf. Man benötigt keinen Client. Synchronisation gibt's in der Form nicht, außer dass man beliebige Ordner über Windows "Offline verfügbar" machen kann. Außerdem nutzt Strato deutsche Server nach deutschem Datenschutz und man kann für die Erstbefüllung seine Daten per DVD an die schicken. Edit: Tarnatos meint, dass Versionierung, keine Dateigrößenbeschränkung und Block-Level-Sync möglich sind. Ordner-Sync und Ordner-Freigaben sind wohl nicht möglich.
Das klingt eigentlich ganz gut, aber es gibt wohl eine Dateigrößenbeschränkung von 150 MB, die Mobile Apps sollen nicht doll sein, keine Versionierung, keine Block-Level-Synchronisation (wenn ich 1000 Fotos neue Tags schreibe, muss ich 1000 Fotos komplett neu hochladen) und auf Freigaben und Sharing muss man auch verzichten. Also alles sehr rudimentär.
Rapidshare RapidDrive
RapidDrive ist ähnlich wie HiDrive mit all seinen Vor- und Nachteilen. Nachteilig kommt aber hinzu, dass Rapidshare seine AGBs beliebig ändert und den Bezahlkunden auch mal von heute auf morgen ihre Daten löscht, weil es neue Preis gibt.
CrashPlan
CrashPlan ist darauf ausgelegt, ein komplettes PC-Backup Online zu haben. Dafür gibt's unbegrenzt Speicher, verschiedene Backup-Methoden (Echtzeit, verzögert, Zeitplan), Versionierung, keine Größenbeschränkung, Block-Level-Sync und Komplettverschlüsselung. Dafür ist der Standard-Account auch nur an einen PC gebunden. Für mehrere PCs benötigt man den Family-Plan mit 2-10 PCs. Dafür fehlt sowas wie Ordner- und Dateifreigabe völlig.
Mozy
Mozy ist ähnlich wie CrashPlan ein Online-Backup, nutzt Server in Deutschland, ist aber auf lächerliche 125 GB für Privatanwender beschränkt. Das Nächsthöhere ist für Business-Anwender mit 250 GB und deftigen 75 €/Monat.
JustCloud und ZipCloud
JustCloud will die Eierlegende Wollmilchsau sein, wenn man sich die Features anguckt. Es gibt unlimited Storage für Backups, einen eigenen Sync-Ordner, Versionierung, Clients für sämtliche Plattformen, Verschlüsselung, Sharing usw. usf. Seltsamerweise ich finde keine Preisliste. Hier steht dann schon mal, dass 75 GB $7/Monat kosten, 250 GB für $8 und unbegrenzter Speicher für günstige $10/Monat. Die Trennung zwischen Archiv-Speicher und Sync-Speicher ist ja auch gut, aber Sync-Speicher ist nur 1 GB und muss für happige $16 (5 GB), $50 (10 GB) oder $98 (20 GB) pro Jahr vergrößert werden. Außerdem ist das Dateigrößenlimit anscheinend bei 5 GB. ZipClouds Webseite sieht genauso aus, wie JustCloud, und bietet das gleiche für den gleichen Betrag. Nur findet man hier eine Preisübersicht. Ich gehe mal davon aus, dass die die gleichen Nachteile dann auch haben, weil's wahrscheinlich die gleiche Firma dahinter ist. Und das finde ich dann schon wieder unseriös. Vielleicht ist das ja eine ehemalige Freehoster-Bude, die mit dem Verfall von Megaupload jetzt ihr Überleben im seriösen CloudStorage suchen. Ich weiß jedenfalls nicht, ob beide Dienste in ein, zwei Jahren noch existieren.
Ja, das war's erstmal von meiner Seite. Ganz schön viel, aber ist auch ein umfangreiches Thema. Und vielleicht hat ja der eine oder andere das gleiche Problem und kann den Thread in ein paar Monaten noch mal zum Nachschlagen nehmen. Würde mich freuen, wenn der eine oder andere mal ein paar Empfehlungen oder Erfahrungsberichte geben könnte.
ich hab mal ein bisschen rumgeguckt und weiß, was ich will, aber der Markt ist einfach viel zu unübersichtlich. Vielleicht hat der eine oder andere von euch schon recherchiert, Ahnung vom Thema oder persönliche Erfahrung mit einigen Anbietern. Vielleicht kann man aus dem Thread später auch einen allgemeinen Beratungsthread machen, wenn Interesse daran besteht.
Es ist nicht einfach, was passendes zu finden. Zumal der Markt auch echt unübersichtlich ist. Und diese Vergleichsseiten wirken teilweise echt unseriös und Möglichkeiten, wo man Feature x und y auswählen kann und einem dann Anbieter vorgeschlagen werden, gibt's anscheinend nicht. Ich hab aber mal eine Übersichtstabelle bei Wikipedia.de und hier eine andere auf Wikipedia.org gefunden.
Ich suche was, um meine Fotos und Daten dauerhaft sicher zu speichern (vor Bränden, Diebstahl, Verlust). Derzeit nutze ich Dropbox kostenlos. Das ist zwar super, um Sachen zu synchronisieren und auf allen Geräten drauf zu zugreifen, aber ich will nicht ständig 120 GB Fotos auf allen PCs haben. Die sind derzeit auf der externen Platte. Und das funktioniert mit Dropbox dann wieder nicht - oder nur per WebDAV über einen externen Anbieter für zusätzlich 5 €/Monat und max. 150 MB pro Datei.
Ich brauche folgende Features:
- Synchronisation von bestimmten Ordnern (Cloud Sync)
- andere Ordner nur kopieren/speichern (Cloud Storage)
- Client für Windows und/oder Zugriff über WebDAV/Windows-Freigabe
- Apps für iOS und Android, Webinterface
- Fotovorschau im Browser für Dritte
- Freigabe und Verlinkung von Ordnern und Dateien für Dritte
- Block-Level-Synchronisation (nur die geänderten Bytes werden synchronisiert)
- Datei-Versionierung
- keine Dateigrößenbeschränkung
- Verschlüsselung der Daten/Übertragung
- Offene API und 3rd-Party Apps
- mindestens 100 GB, später erweiterbar
- schnelle Verbindung
Nun gut, ich hab mal schon etwas recherchiert. Hier mal ein paar Anbieter, die teilweise interessant sind:
Dropbox
Dropbox größtes Feature ist die starke Verbreitung in vielen Drittanbieter-Apps. Wenn Cloud unterstützt wird, dann auf jeden Fall Dropbox. Außerdem sind deren eigene Apps auch sehr gut (leider bietet die iOS-App keine Linkfreigaben). Dropbox unterstützt Clients für Windows, Mac, Linux, iOS, Android, Blackberry und Kindle, Browser-Vorschau, Blocklevel-Sync, Versionierung, keine Dateigrößenbeschränkung (150 MB/Datei für 3rd-Party) und verschlüsselte AES-256-Übertragung (auf dem Server sind die Dateien nicht verschlüsselt, können aber dank Block-Level-Sync mit Truecryp selbst verschlüsselt werden). Würde ich fast nehmen, wenn man nicht nur synchronisieren könnte. Die Dateien müssen immer auf dem PC vorliegend sein (man kann aber einzelne Ordner vom Sync ausschließen). Zugriff über WebDAV ist über einen Drittanbieter DropDAV möglich. Der will aber pro Monat noch mal $5 haben und ist auf 150 MB/Datei begrenzt. Der Upload-Speed schwankt zwischen 100 und 1000 KB/s, Download ist unter 2 MB/s. Los geht's mit knickrigen 2 GB für lau, 100 GB für $99/ Jahr, 200 GB für $199 und 500 GB für satte $499/Jahr.
Copy
Copy ist relativ neu und ein Dienst von Barracuda Networks, die wiederum Spezialisten bei Servertechnik und Serversicherheit sind. Das weckt Vertrauen, die Clients für Windows, Mac, Linux, Android und iOS sind aufgeräumt und stabil und schnell ist er auch. Weil sie neu sind, sind aber noch nicht alle Features vorhanden. Derzeit verhält sich Copy wie Dropbox: Ein Sync-Ordner, in den alles reinkommt und auf alle Geräte synchronisiert wird. Ein Alleinstellungs-Feature ist, beliebige Ordner per Verknüpfung hinzuzufügen. Dabei bleibt der Ordner an der alten Stelle und der Inhalt wird trotzdem gesynct. Genial - wenn auch nur ein Workaround. Schließt man eine externe Festplatte an, kann man die komplett (!) synchronisieren. WebDAV steht ganz oben auf der Prio-Liste der Entwickler. Block-Level-Sync funktioniert, ist aber ungeeignet für Bilder und Musik, in denen nur die Metadaten geändert wurden. Preislich sind sie aber sehr attraktiv: satte 15 GB gibt's kostenlos, für $99/Jahr gibt's satte 250 GB, für $149 schon 500 GB und jede weitere 500 GB für $149. Geschwindigkeit ist derzeit eher mau: ~50-350 KB/s Upload, Download ebenso niedrig. Dafür ist der Support rekordverdächtig. Nicht nur, dass er innerhalb weniger Stunden antwortet, man hat auch zügig direkt an einen Entwickler weitergeleitet.
Google Drive und Microsoft Skydrive
GDrive und Skydrive sind wie Dropbox: Man hat einen Ordner, der über alle System hinweg synchronisiert wird. Bei GDrive ist Google Docs integriert und die Webview kann über 30 Dateiformate direkt im Browser anzeigen. Dazu gibt's noch OCR-Texterkennung, alles wird wunderbar über die Suche indiziert, etliche Dokumente lassen sich auch direkt im Browser bearbeiten und das omnipräsente Google+ ist auch mit dabei. Bei Skydrive steht die Integration in Office weit oben. Das funktioniert auf der einen Seite wie iCloud (ist einfach da) oder wie GDrive (Web-Ansicht). Der Clou ist, wenn man vergessen hat, etwas zu synchronisieren, und der PC zu Hause noch läuft, kann man auf all seine Daten zugreifen und die in den Sync-Ordner packen. Gruselig, aber auch praktisch. Für beide gibt's Clients für Windows und Mac, sowie iOS und Android - und für Skydrive natürlich auch für Windows Phone. Versionierung ist rudimentär und bezieht sich eher auf die Office-Dokumente oder Dateien, die man im Browser bearbeitet hat. GDrive kann anders als Skydrive kein Mediastreaming. Letzteres startet mit 7 GB kostenlos, GDrive hält 15 GB dagegen (wobei das irgendwie komisch zwischen Picassa, gMail, gDocs und gDrive geteilt wird). Wer mehr braucht, zahlt bei Skydrive für weitere 20, 50 oder 100 GB $10, $25 oder $50 pro Jahr (für $100/Jahr also 207 GB) und bei Google gibt's 100 GB für $4,99/Monat, 200 GB für $10, 400 GB für $20, 1 TB für $50 ... bis zu 16 TB für $800 pro Monat (also 200 GB für $120/Jahr). Fehlender Storage und vor allem fehlender Block-Level-Sync machen die beiden Angebote für mich unattraktiv. Wer die Angebote eines Anbieters bereits nutzt, hat sicherlich eher einen Nutzen. Denn um deren Integration geht es beiden Anbietern zuerst. Zumal die Performance sehr überzeugt und die Preise annehmbar sind. Aber für ernsthafte Cloud-Anwendung gibt es IMO besseres.
SugarSync
SugarSync ist auch einer von den Großen, aber nicht so verbreitet wie Dropbox. Im Gegensatz zu Dropbox kann man hier aber die Ordner selbst wählen, die synchronisiert werden sollen. SugarSync richtet ein neues Laufwerk im System ein, auf dem man Ordner anlegen kann, die in der Cloud gespeichert werden oder über mehrere Rechner synchronisiert werden. Außerdem werden Blocklevel-Sync, Versionierung, keine Dateigrößenbeschränkung und Mediastreaming unterstützt. Clients gibt's für Win, Mac, Android, iOS, Symbian, BlackBerry und Windows Phone. Begeisterte hat mich der Desktop-Client: SugarSync legt ein Laufwerk an, indem alle gespeicherten und synchronisierten Ordner sichtbar sind. Linkfreigaben und Datei-Versionen sind komfortabel im Kontextmenü des Explorers untergebracht. Der Client selbst ist modern und übersichtlich gestaltet. Per Drag&Drop zieht man beliebige Ordner auf ihn, die dann automatisch synchronisiert werden. Die iOS- und Android-Apps funktionieren tadellos und bieten alles, was man von ihnen erwartet (besser als Dropbox). Ein nettes Feature ist, eine Mail mit Anhang an eine spezielle E-Mail weiterzuleiten, deren Anhang dann automatisch in ein Verzeichnis auf dem Account gelegt wird. Des Weiteren kann man seinen Account remote löschen, falls einem mal der PC geklaut wurde. Preise sind auf den gleichen (hohen) Niveau wie Dropbox. Schön aber, dass es noch ein kleineres Paket mit 60 GB für $75/Jahr gibt. Das nächsthöhere sind 100 GB für $99 und bei 250 GB für $249/Jahr ist schon Schluss. Derzeit lässt SugarSync keinen meiner Wünsche offen und ist von den Feature her meine erste Wahl. Leider ist auch hier die Performance nicht überzeugend: Up- und Download dümpelt bei ~100-400 KB/s rum.
Wuala
Wuala wurde von dem Externe-Festplatten-Hersteller LaCie aufgekauft, hat Server in Frankreich und bietet Backup und Sync. Dazu gehört Client-Verschlüsselung, Versionierung, Freigaben und - man höre - 100% Greenhosting. Es gibt zwar ein Filesize-Limit von 40 (laut FAQ) bzw. 100 GB (laut Wikipedia), aber das ist dann schon egal. 100 GB Storage kosten 109 €/Jahr und es gibt verschiedene Pakete von 20, 50, 100, 200, 500 und 1000 GB. In meinem Test funktionierte Wuala ähnlich wie SugarSync: Es wird ein virtuelles Laufwerk eingerichtet, welches Backup- und Sync-Ordner enthält. Wuala kann fast alles, aber ohne Komfort. Alle Funktionen abseits von Datei kopieren müssen über den unschönen Java-Client getätigt werden. Die Mobile-Apps sind auch eher zweckmäßig gestaltet. Darüberhinaus können sich aber Customizing-Fans in den Untiefen der Einstellungen vergehen (man kann bspw. jedem Ordner im Sync/Backup einen lokalen zuweisen) und Servern in Frankreich und clientseitige Verschlüsselung sind für Sicherheitsfreunde ebenfalls ein größerer Pluspunkt. Neben der Zugänglichkeit war der fehlende Block-Level-Sync, die höheren Preise als SugarSync und dass man freigegebene Ordner nicht als Zip runterladen kann die Ausschlusskriterien für mich.
Bitcasa
Bicasa gibt es seit Anfang 2013 und bietet unbegrenzt Speicherplatz für $99/Jahr (10 GB für lau). Bitcasa richtet, wie SugarSync oder Wuala, ein Bitcasa Infinity Laufwerk und Kontextmenüs für den Explorer ein. Dabei werden die Dateien standardmäßig per Kontextmenü, Desktop-Shortcut oder einfaches Kopieren/Bewegen hochgeladen (Storage). Wer will, kann auch einzelne Ordner spiegeln. Das heißt, jede Änderung wird automatisch auf den Server kopiert. Dieser Ordner kann von anderen Geräten aber nur im Read-Only-Modus über das Bitcasa-Laufwerk angesehen werden. Es ist nicht möglich, gespiegelte Ordner auf andere PCs zu übertragen (kein Sync) - noch nicht, denn laut Entwickler wird das kommen. Bitcasa bietet clientseitige Verschlüsselung, unendliche Versionierung, Apps für iOS, Android und Windows Phone und Clients für Windows und Mac OS. Ein tolles Bitcasa-Feature gibt's auch hier: Download-to-Cloud - einfach einen Download-Link direkt über den Browser in die Cloud runterladen. Geht derzeit nur mit Chrome; Firefox und Safari sind geplant. Was mich derzeit bei Bitcasa hält, ist der unglaubliche Speed. Es werden weltweit Amazon-S3-Server benutzt und meine VDSL-Leitung ist am glühen. 1 GB Upload in ca. 15 min ist kein Problem. Der fehlende Sync-Modus hingegen stört mich schon: Ich möchte einfach mehrere Ordner auf mehreren PCs vorrätig haben. Das geht derzeit nicht, ist aber geplant. Darüberhinaus fehlt auch noch eine aktuelle Status-Anzeige, was gerade geladen wird, mit welcher Geschwindigkeit und was noch fehlt. Soll aber auch kommen. Was kommt und User-Feedback wird hier vorbildlich gesammelt. Ungewohnt ist auch, dass Ordner, die noch nicht komplett hochgeladen sind, noch nicht in Bitcasa sichtbar sind.
Box.com
Box.com ist sehr stark auf Filesharing, Zugriff von überall und Kollaboration ausgelegt. Es ist also eher wie Dropbox mit Fokus auf Produktivität. Box.com lässt sich bspw. in einige Web-Services wie Google Docs einbinden. Sync-Ordner ja. Versionierung auch. Und Ordner-Freigaben. Aber keine externe Festplatten, eigene Verzeichnisse o.ä. Dafür legt Box.com wert auf Sicherheit, kooperiert mit der Telekom und nimmt das Thema Mobile ernst und wirken insgesamt auch sehr seriös. Aber bevor ich's testen konnte sehe ich schon: Dateigrößenlimit bei 25 MB im Free-Account und 1 bzw. 2 GB im Pro-Account ... Auch preislich teuer: Privatkunden bis max. 50 GB für 17 €/Monat. Hingegen Business bis 1 TB für 13 €/Monat/Nutzer geht. Will man aber einen gemeinsamen Ordner mit seiner Freundin teilen, sind's schon 26 €/Monat.
Strato HiDrive
HiDrive ist eine "echte" Online-Festplatte. Man bindet den Dienst über die Windows-Freigaben als Laufwerk ins System ein und kopiert dann alle Dateien darauf. Man benötigt keinen Client. Synchronisation gibt's in der Form nicht, außer dass man beliebige Ordner über Windows "Offline verfügbar" machen kann. Außerdem nutzt Strato deutsche Server nach deutschem Datenschutz und man kann für die Erstbefüllung seine Daten per DVD an die schicken. Edit: Tarnatos meint, dass Versionierung, keine Dateigrößenbeschränkung und Block-Level-Sync möglich sind. Ordner-Sync und Ordner-Freigaben sind wohl nicht möglich.
Das klingt eigentlich ganz gut, aber es gibt wohl eine Dateigrößenbeschränkung von 150 MB, die Mobile Apps sollen nicht doll sein, keine Versionierung, keine Block-Level-Synchronisation (wenn ich 1000 Fotos neue Tags schreibe, muss ich 1000 Fotos komplett neu hochladen) und auf Freigaben und Sharing muss man auch verzichten. Also alles sehr rudimentär.
Rapidshare RapidDrive
RapidDrive ist ähnlich wie HiDrive mit all seinen Vor- und Nachteilen. Nachteilig kommt aber hinzu, dass Rapidshare seine AGBs beliebig ändert und den Bezahlkunden auch mal von heute auf morgen ihre Daten löscht, weil es neue Preis gibt.
CrashPlan
CrashPlan ist darauf ausgelegt, ein komplettes PC-Backup Online zu haben. Dafür gibt's unbegrenzt Speicher, verschiedene Backup-Methoden (Echtzeit, verzögert, Zeitplan), Versionierung, keine Größenbeschränkung, Block-Level-Sync und Komplettverschlüsselung. Dafür ist der Standard-Account auch nur an einen PC gebunden. Für mehrere PCs benötigt man den Family-Plan mit 2-10 PCs. Dafür fehlt sowas wie Ordner- und Dateifreigabe völlig.
Mozy
Mozy ist ähnlich wie CrashPlan ein Online-Backup, nutzt Server in Deutschland, ist aber auf lächerliche 125 GB für Privatanwender beschränkt. Das Nächsthöhere ist für Business-Anwender mit 250 GB und deftigen 75 €/Monat.
JustCloud und ZipCloud
JustCloud will die Eierlegende Wollmilchsau sein, wenn man sich die Features anguckt. Es gibt unlimited Storage für Backups, einen eigenen Sync-Ordner, Versionierung, Clients für sämtliche Plattformen, Verschlüsselung, Sharing usw. usf. Seltsamerweise ich finde keine Preisliste. Hier steht dann schon mal, dass 75 GB $7/Monat kosten, 250 GB für $8 und unbegrenzter Speicher für günstige $10/Monat. Die Trennung zwischen Archiv-Speicher und Sync-Speicher ist ja auch gut, aber Sync-Speicher ist nur 1 GB und muss für happige $16 (5 GB), $50 (10 GB) oder $98 (20 GB) pro Jahr vergrößert werden. Außerdem ist das Dateigrößenlimit anscheinend bei 5 GB. ZipClouds Webseite sieht genauso aus, wie JustCloud, und bietet das gleiche für den gleichen Betrag. Nur findet man hier eine Preisübersicht. Ich gehe mal davon aus, dass die die gleichen Nachteile dann auch haben, weil's wahrscheinlich die gleiche Firma dahinter ist. Und das finde ich dann schon wieder unseriös. Vielleicht ist das ja eine ehemalige Freehoster-Bude, die mit dem Verfall von Megaupload jetzt ihr Überleben im seriösen CloudStorage suchen. Ich weiß jedenfalls nicht, ob beide Dienste in ein, zwei Jahren noch existieren.
Ja, das war's erstmal von meiner Seite. Ganz schön viel, aber ist auch ein umfangreiches Thema. Und vielleicht hat ja der eine oder andere das gleiche Problem und kann den Thread in ein paar Monaten noch mal zum Nachschlagen nehmen. Würde mich freuen, wenn der eine oder andere mal ein paar Empfehlungen oder Erfahrungsberichte geben könnte.
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