Suche den idealen Office-PC ~ 1700

Chicho

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Guten Tag Zusammen

Da ich häufig Datensätze analysiere und die Freude daran nicht verlieren will, beabsichtige ich einen Desktop für «office zwecke» zukaufen. Zurzeit verwende ich einen älteren Laptop: HP Spectre (i7-4500, 1.8GHz, 8GB RAM) und vermisse da ein wenig Power. Zudem macht stundenlanges arbeiten (auch für die Uni) nur bedingt Spaß auf einem so kleinen Screen. Da ich nur wenig Ahnung von Computer habe, wende ich mich an euch Profis, um keinen Fehleinkauf zu begehen.

1. Was ist der Verwendungszweck?
Ich suche einem Allrounder, wobei der Fokus klar auf der Datenanalyse (inkl. plotten) liegt mit R, Python, Matlab (evtl. später auch direkt C++). Hin und wieder rechne ich auch gerne «einfachere» Simulationen. Zudem begrüsse ich es, wenn ML Methoden akzeptabel funktionieren.
Die Grösse der Datensätze variiert, kann aber teilweise auch gerne ~10GB schwer sein. Ich bin es aber gewohnt, nicht benötigte Daten in der Cloud / externe Festplatte abzulegen (reicht dann längerfristig auch 512GB?).

1.1 Falls Spiele: Welche Spiele genau? Welche Auflösung? Hohe/mittlere/niedrige Qualität? Wie viele FPS? (Bitte alle vier Fragen beantworten!)
Spiele nicht am PC.

1.2 Falls Bild-/Musik-/Videobearbeitung oder CAD: Als Hobby oder bist du Profi? Welche Software wirst du nutzen?
Bild/Video Bearbeitung auf Hobby Niveau (nicht sonderlich wichtig).

1.3 Hast du besondere Anforderungen oder Wünsche (Overclocking, ein besonders leiser PC, …)?
Windowsumgebung. Idealerweise Bluetooth fähig für Kopfhörer & Garmin Sachen sowie Wlan für printer. Falls in dieser Preisklasse ein einigermaßen schnelles Rechnen/Arbeiten möglich ist (natürlich unter Berücksichtigung der Qualität meines Codes & der Software), bin ich super glücklich! Profiling, finde ich interessant, hat aber auch seine Grenzen.

1.4 Wieviele und welche Monitore möchtest du nutzen? Anzahl, Modell, Auflösung, Bildwiederholfrequenz (Hertz)? Wird FreeSync (AMD) oder G-Sync (Nvidia) unterstützt?
Aktuell habe ich einen alten HP24uh (1920 x 1080 @ 60 Hz). Ein zweiter preiswerter Screen ist aber später geplant.

2. Ist noch ein alter PC vorhanden?
Nein.

3. Wie viel Geld bist du bereit auszugeben?
~ 1750 (Abhängig vom Grenznutzen, da lange erspart 😊)

4. In wie vielen Jahren möchtest du das System frühestens upgraden oder ersetzen müssen?
4

5. Wann soll gekauft werden?

Jetzt.

6. Möchtest du den PC selbst zusammenbauen oder zusammenbauen lassen?
Im Gegensatz zu meinen Statistik Skills konvergiert mein Computer wissen (Hardware) gegen Null. Idealerweise möchte ich deshalb gerne ein fertiges Paket kaufen. Zudem sehe ich Moment eher wenig freie Zeit, um mir ein solches Projekt zuzutrauen und ich möchte doch lieber heute wie morgen endlich mit einem Desktop arbeiten.

Zurzeit habe folgende Produkte angeschaut (sind dann aber am oberen Ende meiner Zahlungskraft):
  • DELL XPS 8930 (oder Gaming Version)
  • HP Z4 G4 (Da es aber Unmengen von Konfigurationen gibt, weiß ich nicht ob ein günstigeres Modell dieser Reihe für mich überhaupt Sinn macht)
  • Oder ein Dell Precision
Ich bin auch für anderen Produktempfehlungen sowie Tipps worauf ich speziell achten soll sehr dankbar. Ich habe zwar versucht mich schlau zu machen, aber keine Ahnung ob diese Produkte tatsächlich für mich was taugen. Als positiv erachte ich zumindest, dass diese sich nachrüsten lassen.

Könnt Ihr mir gewisse Marken empfehlen und mir sagen, was die Mindeststandards für meine Bedürfnisse sind, damit ich bspw. auch innerhalb einer Serie ein wenig den Durchblick gewinne?

Vielen Dank für eure Hilfe/Geduld.

Chicho
 
Mit 1750€ lässt sich auf jeden Fall so einiges anstellen.

Du solltest allerdings erstmal herausfinden, ob deine Software von einer Beschleunigung durch Grafikkarten (die können mehr als nur Grafik ;) ) profitiert. Die relevanten Fachbegriffe lauten: CUDA und OpenCL.

Ansonsten bekommst du heutzutage für kleines Geld (siehe unten) schon einen riesigen Haufen Leistung. Dagegen ist dein i7 4500U (2C4T 2,6GHz 2-Core Turbo) eine lahme Krücke.
Ein aktueller Desktop Prozessor für ca. 100€ liefert grob die doppelte Leistung deines Notebook Prozessors. Für 150€ gibt's die 3-fache Leistung und für ca. 300€ die vierfache Leistung.

Laut deiner Beschreibung könnten 16GB RAM ausreichen. Allerdings sind die RAM Preise seit diesem Jahr endlich wieder angenehm niedrig, sodass man auch zu 32GB greifen kann. Das entspricht einem Aufpreis von ca. 80€.

Um die Festplatte (SSD) musst du dir auch keine großen Gedanken machen. Die kriegt man inzwischen auch hinterhergeworfen. Der Preisunterschied zwischen 500GB und 1TB beträgt ca. 60€.

Das "Problem" bei Fertigsystem von Dell, HP und Co ist, dass sie größtenteils ziemlich teure Intel Hardware verkaufen. AMD Systeme liefern inzwischen grob dieselbe Leistung wie Intel Systeme, aber man zahlt ca. 30% weniger.
Bei dem Budget lässt sich natürlich auch ein Intel System nehmen. Aber wie gesagt: Im Endeffekt zahlst du einfach nur mehr, aber bekommst nicht wirklich mehr.

Daher wird für viele hier im Forum sicherlich noch folgende Frage wichtig sein: Muss es ein Gerät von Dell, HP (oder anderem großen Hersteller) sein, wo du entsprechend guten (und teuren) Support bekommst? Also dass rund um die Uhr ein Service Mitarbeiter für dich erreichbar ist, und zur Not die Kiste bei dir zu Hause innerhalb eines Tages abgeholt wird zur Reparatur? Wenn man das alles nicht braucht, lässt man sich den Rechner bei einem kleineren Hersteller zusammenbauen und kann dadurch einige hundert Euro sparen.

---

Um dir jetzt einfach mal quasi das Minimalsystem zu nennen, an dem du dich orientieren kannst:
AMD Ryzen 2600: 150€ (schnellere Alternative: Ryzen 2700 für 220€)
B450 Mainboard: 100€
32GB RAM: 160€
1TB SSD: 120€
300W Netzteil: 60€
Gehäuse: 60€
Grafikkarte (weil AMD CPUs keine integrierte Grafikkarte haben): 80€
---
Summe: 730€
Das sind jetzt natürlich Selbstbau Preise, und ohne Betriebssystem. Nur so als Anhaltspunkt was für relativ kleines Geld schon möglich ist. Beim Händler zahlst du dann mit Zusammenbau und Betriebssystem ca. 900-1000€ (je nach Händler und welche Service Leistungen du noch abschließen willst).
 
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@Was_denn Du hast auch nur die Überschrift gelesen oder?
Ich zitiere mal eben: "Datenanalyse (inkl. plotten) liegt mit R, Python, Matlab (evtl. später auch direkt C++). Hin und wieder rechne ich auch gerne «einfachere» Simulationen. Zudem begrüsse ich es, wenn ML Methoden akzeptabel funktionieren.
Die Grösse der Datensätze variiert, kann aber teilweise auch gerne ~10GB schwer sein."
 
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für das geld könnte man auch über threadripper nachdenken.

nvme kostet kaum mehr als sata - hier könnte man richtig speed reinbekommen.

wenn die programme und anwendungen mit kernen, ram und speichergeschwindigkeit skalieren, wäre threadripper mit quad channel ram und massig pcie lanes für nvme ssds wirklich ein traum.
 
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Ginge natürlich auch. Kommt halt drauf an "wie viel schneller" ausreicht :D
Die "Programme" sind halt eigentlich eher Entwicklungsumgebungen und Programmiersprachen. Die können eigentlich (nahezu) perfekt skalieren. Es hängt halt vom jeweiligen Code ab.
Ich gehe ganz stark davon aus, dass der TE seinen Code selber schreibt. Da kommt's dann natürlich drauf an, ob dieser Code auch multicore-fähig geschrieben wurde. Automagisch geht sowas nämlich nicht. (außer vielleicht in R).
Falls es tatsächlich auf single-threaded Workload hinausläuft, könnte man über einen Intel Core i3-9350KF nachdenken.

Ob eine NVMe SSD wirklich nötig ist, bezweifle ich. Ob die 10GB Daten jetzt in 5 oder 20 Sekunden in den RAM geladen werden, dürfte ziemlich egal sein, weil die eigentliche Rechenarbeit und Auswertung deutlich mehr Zeit in Anspruch nimmt. Aber im Endeffekt sind's auch "nur" 80€ Aufpreis zu einer 1TB Intel 760p oder Samsung 970 Evo.
 
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#5 Die überschrift ist einfach falsch da hier andere Anforderungen gestellt werden . Welche für einen Programmierungs PC erforderlich sind wissen andere . Vermutlich sehr viel RAM .
 
Was du benötigst ist ein PC in Form einer Workstation. Simulationen erfordern in der Regel massig RAM und eine ziemlich dicke CPU.

Der Begriff "Threadripper" und seine Vorzüge sind hier schon gefallen. Für Simulationen und große Datenanalysen ist das meiner Ansicht nach der richtige Ansatzpunkt. Alternativ kann man auch über einen Intel Xeon nachdenken.

Beim RAM hängt es davon ab, welche Arten von Simulationen und Datenanalysen gefahren werden. Wenn aber schon ein Datensatz 10 GByte haben kann, würde ich min. 64 GByte ins System bauen evtl. sogar 128. Aber dass kann ich aufgrund der vorliegenden Infos kaum entscheiden / empfehlen. Hier bitte darauf achten, dass die Plattform / CPU so viel Speicher adressieren kann.

Das heute eine SSD den Vorzug ggü. einer Festplatte erhalten sollte ist denke ich mal selbstverständlich. Insbesondere dann, wenn große Datenmengen gelesen / geschrieben werden. Der Hinweise auf nvme halte ich hier bei dieser Datenmenge für zutreffend und richtig.

So, das waren mal meine 0,02€ :)

greetz
hroessler
 
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Wichtig: MATLAB will lieber echte Kerne - Hyperthreading funktioniert leider (noch) nicht richtig. Und OpenCL ist leider auch nicht drin, d.h. wenn Du GPU-beschleunigt rechnen willst, wird eine NVIDIA Karte in das System müssen.
Ergänzung ()

Ich komme übrigens mit ähnlichen Anforderungen von einem ähnlichen Setup. Nutze jetzt einen Ryzen 2600(X) und eine RX580. Der Unterschied ist schon enorm, kann man nicht anders sagen. Natürlich ist noch dick Luft nach oben (Threadripper oder die kommenden Ryzen CPUs). Einzig die RX580 ist ein Wermutstropfen - für meine gelegentlichen Momente, in denen ich spiele, hätte sicherlich eine GTX1060 gereicht - dafür hätte ich dann auch CUDA in MATLAB nutzen können.
 
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In der bereits verlinkten FAQ findest du zwei Zusammenstellungen mit optional vorgeschlagenem Ryzen 2400G, der bereits etwa doppelt so schnell ist, wie deine aktuelle CPU im Laptop. Wenn es noch mehr Leistung sein soll, wäre das hier eventuell noch eine Option, mit recht guter Preis/Leistung:

Western Digital WD Blue 1TB
AMD Ryzen 7 2700 oder AMD Ryzen 5 2600
32GB Crucial Ballistix Sport LT
Sapphire Pulse Radeon RX 570 8GD5
ASRock B450M Pro4
be quiet! Shadow Rock 2 SR1
Sharkoon S1000
be quiet! Pure Power 11 400W
~ 780 - 850€

Wenn du dich auf Kosten der Preis/Leistung eher an deinem maximalen Budget orientieren willst, könnte auch das hier noch was für dich sein:

Corsair Force Series MP510 960GB
AMD Ryzen Threadripper 1920X
32GB G.Skill RipJaws V
Sapphire Pulse Radeon RX 570 8GD5
ASRock X399 Phantom Gaming 6
Arctic Freezer 33 TR oder be quiet! Dark Rock Pro 4 TR4
Lian Li PC-8FB, be quiet! Dark Base 700 oder Corsair Carbide Series 330R
Corsair RM550x
~ 1340 - 1400€

Einige Shops bieten den Zusammenbau eigener Zusammenstellungen an, so dass du die genannten Zusammenstellungen auch fast 1:1 so zusammengebaut liefern lassen kannst. Alternativ, gibt es hier im Forum auch viele Helfer, von denen sich bestimmt einer in deiner Nähe findet. Die oft hohen Zusatzkosten für den Zusammenbau könnte man so umgehen und man wäre bei der Bestellung auch nicht unbedingt an einen Händler gebunden.
Ansonsten kann man natürlich auch versuchen einen komplett PC zu bekommen, der mit ähnlicher Hardware bestückt ist, mit etwas Glück findet sich da ja was.
 
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Chicho schrieb:
Datenanalyse (inkl. plotten) liegt mit R, Python, Matlab
Sind die Datenanalyse Funktionen Multi-Core fähig, ist nämlich bei Matlab nicht immer gegeben.
Wenn nein, dann sollte der eine Kern so schnell wie möglich sein.
Wenn ja, dann ist es möglich auf die GPU zu gehen?

Und sehr wichtig ist viel RAM, würde dann mindestens 32 GB nehmen.
 
Mit nem Threadripper wirst du keine GPU Beschleunigung mehr brauchen.
Da ist es egal welche GPU drin steckt, der TR zieht der GPU immer den Zahn.

Wenn Matlab so gut mit Kernen skaliert, dann ist die GPU irrelevant.
Ergo ist er mit einer RX 570 sehr gut bedient.
Da diese aktuell das beste P/L bietet.
 
Ich würde zu einem 2700X oder einem 9900K greifen. Der Sinn einer dedizierten GPU erschließt sich mir nicht so sehr. Deshalb würde ich beim 9900K einfach die iGPU verwenden. Damit wären beide Varianten, was die Preisleistung betrifft, vergleichbar.

Übersichtlicher Vergleich der drei CPUs (bisher, 2700X, 9900K): https://www.cpubenchmark.net/compar...en-7-2700X-vs-Intel-i9-9900K/1937vs3238vs3334

Der 9700K wäre in meinen Augen auch eine Option. Der Vorteil des 2700X, dass später ein Upgrade möglich wird, greift ja hier bei einer "Fertigbaulösung" nur bedingt.

Inxession schrieb:
Wenn Matlab so gut mit Kernen skaliert
So pauschal kann man das leider nicht sagen. Deshalb bin ich auch kein Fan von der Threadripper / Xeon Lösung.
 
Threadripper ist generell nicht das Optimum, wenn es um MATLAB und R geht, trotz der brachialen Multicore-Leistung.

  1. Most of matlab seems to be tuned to run on intel hardware (e.g., as /u/trialofmiles mentions, MATLAB's BLAS implementation is Intel MKL).
  2. A fair bit of MATLAB is still single threaded, and some single threaded processes (e.g., fread and fwrite) just dont have good parallelizable alternatives. The generally faster clock speed will help you a bit here.
  3. If your codes utalize high-performance AVX (e.g., BLAS/LAPack operations), Intel's AVX units are much stronger, especially on skylake xeons (and skylake-x). Intel has a 2x advantage with AVX2+FMA, and a ~3.5x advantage for AVX512+FMA (depending on how good your cooling is, which determines how much the chip will downclock for AVX512)
  4. This is the main one. MATLAB is not NUMA aware. This will cripple high-performance parallel function (e.g., BLAS) which expect uniform memory access times. This is especially true with the new 32-core threadrippers, as 2 out of the 4 zeppelin 8-core groupings dont have any direct memory access.
Ergänzung ()

Nur nicht falsch verstehen: Der TR rennt trotzdem noch schneller als das meiste, was man sich für das Budget sonst so zusammenstellen könnte. Aber es bleibt nunmal potentielle Leistung der CPU auf der Strecke, weil MATLAB ziemlich einseitig „historisch gewachsen“ ist.
 
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Leute, Leute (nicht alle ;) ). Das ist mal wieder echt typisch hier. "Office" gelesen - bei manchen ist wohl auch nur das Budget hängen geblieben - und dann seinen Standardtext via Copy & Paste hier eingefügt, und mit irgendwelchem Halbwissen hantiert.

Es geht hier um ganz spezielle Anforderungen. Und es fehlen halt noch einige Details vom TE, um das genauer beurteilen zu können. Seine verwendeten Programme sind zwar prinzipiell multicore fähig, aber das heißt noch lange nicht, dass sein R / Python / Matlab / C++ Code das auch ist. Dasselbe gilt für OpenCL / CUDA. Die Programme / Sprachen können es nutzen, aber das ist irrelevant, solang sein Code das nicht auch tut.

Und mal davon abgesehen: Er benutzt aktuell für diese Aufgaben ein Notebook, ein relativ lahmes Notebook, mit nur 8GB RAM. Und offensichtlich hat er es bis jetzt überlebt :D

@Was_denn Deswegen besteht so ein Beitrag ja auch aus Überschrift und Text. Wenn die Überschrift allein genügen würde, könnte man sich den Text ja sparen. ;)
 
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Vielen Herzlichen Dank für eure Hilfe und Inputs. Es tut mir leid, wenn ich mit dem Titel für Verwirrung gesorgt habe und meine Angaben zu knapp waren. Zudem es ist absolut nicht der Fall, dass ich aus Spass viel Geld ausgeben möchte. Es war mühsam angespart durch Nebenjobs, um ein wenig seriösere Datenanalyse betreiben zu können und nicht mehr ständig mit der Umsetzung auf dem Laptop kämpfen muss (war aber sicherlich eine gute Übung in der Vergangenheit).

Die Methoden sind relative Basic: Aggregationen oder Interpolationen, Regressionen, Clusteranalysen, MC-Simulationen, EVT-Simulationen, Copula Anwendungen etc., aber eben auch Plots von Raw Daten, welche mein Notebook teilweise bereits überforderten (war meistens kritisch ab 5mio Beobachtungen). Da ich mich nun stärker in die ML Literatur einlese für meinem Feld, möchte ich auch für dies gerüstet sein (habe den Eindruck CPU Leistung von besonderer Relevanz hier).

In der Vergangenheit habe ich meinen Code nie auf mehrere Kerne angepasst (hoffe niemanden zu stark zu schockieren). Ich habe dies zwar mal in R versucht (glaube war doParallel & andere Packages), aber konnte keinen interessanten Unterschied mit einem Laptop feststellen, weshalb ich es nicht weiterverfolgte im Schreiben. Aber natürlich, wenn ein signifikanter Effizienzsteigerung auf dem Desktop möglich ist, wäre dies durchaus eine Strategie für mich.

Sind die Workstation, die ich angeschaut habe, generell eher Overkill? Sorry, fällt mir gerade eher schwer die Leistung einzustufen. Ist folglich der Ryzen 2700 ausreichend? Es muss kein HP oder DELL sein, es waren einfach die mir bekannten Marken (echt total der Noob in Hardware) und wusste auch nicht, dass diese massiv teurer sind. Mein Spectre hatte damals nach nur einem Monat nach Kauf Totalausfall und war froh, dass er innerhalb von 3 Wochen ersetzt wurde. Möchte einfach nicht aufgeschmissen sein, wenn was nicht funktioniert. Aber da wird wohl auch mit einem kleineren Händler etwas möglich sein, wenn ich weiß was ich brauche 😊
 
Ein AMD Ryzen (oder AMD Threadripper) wäre für "normale" Aufgaben sicherlich das Beste für's Geld. Aber, wie oben schon angemerkt wurde, wurde Matlab sehr stark auf Intel CPUs optimiert. Man kann diese optimierten Dateien zwar scheinbar gegen AMD Versionen austauschen, aber sowas ist natürlich unschön und funktioniert scheinbar auch nicht immer problemlos.
Wenn du also viel mit Matlab arbeitest, solltest du wohl den Intel Aufpreis zahlen. Wobei der Aufpreis gar nicht so hoch ausfällt, wenn GPU Computing (speziell CUDA) für dich keine Rolle spielt. So entfallen nämlich 80€ Aufpreis für eine zusätzliche Grafikkarte, weil die Intel CPUs eine integrierte Grafikeinheit besitzen. Dafür darf man bei Intel dann aber noch einen Aufpreis für einen zusätzlichen CPU Kühler zahlen. Die Intel Kühler sind nämlich ziemlich mies (= laut) im Vergleich zu den AMD Kühlern.
(Mit der Intel Grafikeinheit kann man aber auch OpenCL (aber nicht CUDA) für GPU Computing einsetzen. Allerdings natürlich nicht so performant wie mit einer extra Grafikkarte. Wenn du später merkst, dass es dir da an Performance mangelt, kann man die aber problemlos nachrüsten)

Als CPUs würde ich folgende Auswahl von Intel in Betracht ziehen:
  • i5 9600K: 260€ (alternativ den Vorgänger i5 8600K. Der ist unwesentlich langsamer. Kommt halt drauf an, was dein Händler anbietet)
  • i7 8700: 310€ (nicht 8700K, weil der 8700K fast genau so viel kostet wie der i7 9700K, aber speziell in Matlab langsamer arbeitet)
  • i7 9700K: 415€
  • i9 9900K: 515€
Die CPUs werden mit jeder Stufe deutlich teurer, und ein wenig schneller. Als Optimum würde ich den i7 8700 (ohne K) ansehen. Für 300€ bekommt man da eine Menge Leistung.
Speziell für Matlab wäre der i7 9700K (8 Kerne) sicherlich noch mal ein Stückchen schneller als der i7 8700 (6 Kerne + 6 virtuelle Kerne), weil Matlab scheinbar die virtuellen Kerne aus Performancegründen für die Berechnungen deaktiviert. Für deine anderen Programme sollten die beiden Prozessoren aber ungefähr die gleiche Leistung bieten. In Matlab würde der i9 9900K (8+8 virt. Kerne) also grob genau so schnell sein wie der 9700K (8 Kerne), und der 8700 (6+6 virt. Kerne) grob genau so schnell wie der 9600K (6 Kerne).

Leider bietet Intel aktuell fast nur noch übertaktbare Prozessoren (erkennbar am K). Dieses Feature lässt sich Intel fürstlich bezahlen (ca. 100€ Aufpreis). Daher würde ich den i7 8700 (ohne K) als Allround Preisleistungssieger bezeichnen.

Wenn Matlab nicht so wichtig ist, wäre natürlich auch ein AMD System möglich, und ca. 100-200€ günstiger bei gleicher Leistung. Aber wie gesagt: In Matlab wäre es deutlich langsamer als das Intel System.

Damit würde das System nun grob so aussehen:
i7 8700: 310€
Mainboard mit Bluetooth: 130€
32GB RAM: 160€
1TB SSD: 120€
300W Netzteil: 60€ (evtl. gleich 1-2 Nummern größer wählen, falls man später noch eine extra Grafikkarte nachrüsten möchte)
Gehäuse: 60€
CPU Kühler: 40€
---
ca. 880€

Das ist Mainstream Hardware. Aber wenn einem das noch deutlich zu langsam ist, kann man auch zur Hardware für Enthusiasten greifen. Das heißt natürlich: Noch mal deutlich(!) mehr Aufpreis, aber dafür könnte man dann dein Budget voll ausreizen und ein System mit z.B. 14 (+14 virtuelle) Kernen nehmen. Aber wie du siehst, wären das dann bei Prozessor und Mainboard grob der 4-fache Preis, um die Leistung zu verdoppeln.
 
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