Tja, die Anforderungen sind ein bisschen heftig, wenn es eine Kompakte sein soll. Sie soll schnell sein, schnelle Serien schießen, dabei treffsicher fokussieren. Am besten sollte man damit natürlich auf dem Sportplatz schön ranzoomen können - solche Fotos eben, wie man sie in Zeitschriften sieht, das wär super, ne?
Dazu empfiehlt sich dann
diese Kamera,
so ein Objektiv, und 10 Jahre Übung.
Ich übertreibe jetzt natürlich etwas, es geht schon mit ein bisschen günstigerem Equipment, aber tolle Sportfotos mit der Kompaktknipse sind nicht wirklich möglich.
Wie heißt es so schön: man kann mit jeder Kamera tolle Bilder machen, aber man kann nicht mit jeder Kamera
alle Bilder machen.
Sportfotos sind eine Sonderkategorie, bei der man für vernünftige Ergebnisse schon ein mittelschweres DSLR Equipment braucht (und viel Übung!)
Das Problem mit dem kleinen, scharfgestellten Bildausschnitt nennt sich "Schärfentiefe", ist ein sehr wichtiges Gestaltungsmittel in der Fotografie, und lässt sich physikalisch auch gar nicht vermeiden.
Bessere Kameras haben normalerweise durch größere Sensoren immer eine geringere Schärfentiefe als z.B. ein Handy, was einen sehr kleinen Sensor hat.
Die Tatsache, dass die Cousine gerne eine unendlich hohe Schärfentiefe hätte, spricht dafür, dass sie sich überhaupt nicht gestalterisch betätigen will, sondern eine Schnappschuss-Kamera sucht.
Unendliche Schärfentiefe gibt es nicht, bei keiner Kamera, aber sie hängt von der Brennweite und der eingestellten Blende ab, deshalb ist ein Weitwinkel-Foto im Sonnenschein normalerweise durchgängig scharf, ein Tele-Foto bei schlechtem Licht hat dagegen eine ganz kurze Schärfenebene.
Die Schärfentiefe bei Kompaktkameras ist eigentlich bei allen Modellen ziemlich gleich, da diese fast alle die selben Sensorgrößen, und damit die selben Brennweiten haben.
Bessere Kameras (DSLRs) haben dagegen
weniger Schärfentiefe, da der Sensor größer ist, und man dafür auch höhere Brennweiten einsetzt. Das finden Fotografen auch gut, da selektive Schärfe wie gesagt ein sehr wichtiges Gestaltungsmittel von Fotografie ist.
Beispiel Eine sehr kurze Schärfenebene, die nur einen Schützen scharf darstellt. Erreicht wurde das durch eine sehr lange Brennweite und eine Vollformat Kamera. Der gezielte Einsatz der Schärfenebene macht hier aus einem heillosen Durcheinander von Bogen und Pfeilen ein professionelles Foto.
