Ascadian schrieb:
Wie gesagt versteh ich in der Sache jedoch Bahnhof wenns mit -6db bei 50 Hz losgeht XD
Nun, wenn bei einem Lautsprecher da steht, dass er die Frequenzen zwischen
25 Hz bis 20.000 Hz wiedergeben kann, dann ist das erstmal nicht falsch. Denn das wird er können. Die Frage ist aber,
in welcher Lautstärke.
Wenn wir jetzt mal von einer Beispiel-Lautstärke von 100 dB ausgehen, dann wird er gewisse Frequenzen eben mit diesen 100 dB wiedergeben können. Irgendein Beispiellautsprecher schafft z.B. zwischen 80 und 17.000 Hz die 100 dB. Er spielt natürlich auch unter den 80 Hz, da aber leiser, weil er das nicht mehr entsprechend wiedergeben kann. Und 78 Hz schafft er vielleicht noch mit 97 dB, die 76 Hz dann nur noch mit 94 dB und so weiter. Und da hätten wir bei diesen Beispiellautsprecher bei 76 Hz die sogenannten
-6 dB. Es wird eben relativ angegeben und nicht absolut, weil man logischerweise eher nicht mit 100 dB hört ;-)
Konkretes Beispiel, hier ein Canton-Lautsprecher:
Sieh die
rote Kurve an, das ist der Frequenzgang des Lautsprechers. Die bewegt sich hauptsächlich irgendwo zwischen 85 bis 88 dB. Und zwar im Frequenzbereich zwischen 200 Hz und 30 kHz. Im Bereich ca. 50 bis 200 Hz ist es sogar bis 88 dB hoch (das heißt, der Bassbereich ist etwas stärker betont ... gemessen im Messraum). Unter 50 Hz fällt die Kurve stark ab, das heißt bei ca. 30 Hz hätten wir nur noch 80 dB, was den -6dB wohl ungefähr entspricht.
Die Frequenzen darunter gibt er auch wieder, halt nur sehr leise und deshalb kaum bis gar nicht wahrnehmbar.
Aus diesem Grunde ist es wichtig beim Frequenzgang zu wissen, welchen Frequenzbereich er tatsächlich "wahrnehmbar" wiedergeben kann, und nicht welchen er technisch wiedergibt.
Das ist jetzt sehr simpel und einfach erklärt, aber ich hoffe, dass ich Dir das ein wenig näher bringen konnte.
Übrigens, die
blaue und grüne Kurve zeigen eine Abweichung der Hörposition nach oben/unten bzw. rechts/links. Hier sieht man sehr deutlich, dass dies vorallem im Hochtonbereich auftritt, weil dort der Schall oft stark gebündelt ist (bei manchen Lautsprechern mehr, bei manchen weniger).
Darum ist es so wichtig, dass man Lautsprecher bzw. den Hochtöner in der Höhe anbringt, in der auch die Ohren sind. Oder anders ausgedrückt. Kleine Regallautsprecher irgendwo auf den Boden hingestellt werden, wenn man davor steht, sehr sehr dumpf klingen, weil eben der Hochtöner kaum zu hören ist, die Mittleren und Tiefen Frequenzen schon.
Das kannst Du sogar bei Dir und
mit Deinen Standlautsprechern testen. Wenn Du sitzt, werden die Hochtöner ungefähr auf Ohrhöhe sein. Stehe dann man auf, Du merkst, wie sich der Klang vorallem in den hohen Frequenzen verändert.
FooFighter schrieb:
Diese kleine Kiste ist ja mal schnell auch zu tode gedämpft. Grundsätzlich ja, aber auch Volumen zum bedämpfen muss vorhanden sein - öhm,.. das sehe ich hier nur sehr, sehr bedingt....
Da stimme ich Dir absolut überein, bei den sehr kleinen Volumen gibt es kaum was zu dämpfen.
Es ging mir nur um die Möglichkeit, ein größeres Volumen durch Dämpfung "vorzutäuschen", weil die Luft dadurch langsamer wird.
Zwenner schrieb:
Das Gehäuse mit Dämmmaterial zuzustopfen - ist hier, wenn überhaupt eines der letzten (es ist keiner) Punkte. Eine zu stark gestopfte Box entlarvt sich schnell, durch fehlenden Tiefbass.
Dämmmaterial wird hauptsächlich verwendet um stehende Welle im inneren des Gehäuses entgegenzuwirken. Ein Auskleiden nur der Wände mit Dämpfungsmaterial (jeglicher Art) ist bei manchen Problem, so gut wie wirkungslos.
Das ein Lautsprecher, der komplett mit Dämmmaterial voll ist, auch Nachteile birgt (und nicht nur den Vorteil bringt, ein größeres "Volumen" zu haben), sollte klar sein.
Und das man auch aus anderen Gründen dämmt, ebenfalls. Wir hatten hier aber gerade "nur" über das Volumen gesprochen, darauf bezog ich mich auch.
Übrigens bzw. btw, zum Beispiel der "
Teufel - Aktiv-Subwoofer S 10000 SW" mit seinen "
Netto-Innen-Volumen von 240 Liter" hat innendrin gar kein Dämmmaterial.
ottoman schrieb:
aber sind solche Seiten (und diverse andere auch im Internet) nicht nur dafür da, durch die Links auf Amazon Geld zu scheffeln? Mit "Tests" haben die nur sehr wenig zu tun.
Richtig. Da gibt es viele Seiten von. Ganz schlimm.
Es geht eigentlich nur darum, Affliate-Links zu Amazon zu promoten. Und damit diese Links gefunden und geklickt werden, muss man die Seiten erstmal finden. Durch die Tests und den langen Texten wird halt SEO betrieben, um in Suchmaschinen nicht nur aufgefunden zu werden, sondern auch weit vorne. Nicht umsonst ist da noch der ewige Text über die
Geschichte des Subwoofers drin.
Und wenn man sich überlegt, das es dort gerade mal 5 SW-Tests gibt und von einer Marke nicht mal zwei verschiedene Produkte aufgeführt sind, sollte einem das zu denken geben ;-)