Du verwendest einen veralteten Browser. Es ist möglich, dass diese oder andere Websites nicht korrekt angezeigt werden. Du solltest ein Upgrade durchführen oder einen alternativen Browser verwenden.
Da müssen wohl wirklich noch überrest des RAIDs vorhanden sein, als ich auch den Bootloader auf das RAID legen wollte. Werde wohl vor der Neuinstallation mit dm-raid drüber müssen. Ich glaube, dafür gibt es eine (2) Lösung(en)!
Für die Meldung habe ich übrigends unterdessen auch eine Lösung gefunden: in /etc/default/grub:GRUB_SAVEDEFAULT=false eintragen (dann noch update-grub machen). Taucht so tatächlich nicht mehr auf und bootet etwas schneller dadurch.
Ich denke, dass dürfte auch relativ unkritisch sein, da dies nur folgendes regelt:
If this option is set to ‘true’, then, when an entry is selected, save it as a new default entry for use by future runs of GRUB.
Muss ich auf /dev/md127 wirklich mit gdisk eine weitere Partition anlegen oder kann ich einfach md127 direkt als ext4 formatieren? Die Arch RAID Guides formatieren md127 direkt, allerdings kann md127 so in Calamares nicht als mount point für / wählen. Im Architect geht es aber.
So, schlussendlich war ich dann doch im Stande mit etlichen Kniffen Manjaro auf das RAID zu installieren ohne beim Boot weitere Fehlermeldungen zu sehen. Hier mal zusammengefasst:
Wie installiere ich Manjaro auf ein RAID?
Zunächst einmal muss man Manjaro Live vom USB-Stick booten.
Von da aus lässt sich dann auch schon die ganze Installation vornehmen.
Altes RAID restlos entfernen
Eigentlich müsste sich ein bestehendes RAID relativ einfach auflösen lassen:
Wobei sowohl sdx für eine Festplatte oder sdx# für eine Partition verwendet werden kann.
Nur erhielt ich so beim Boot ständig Fehler, dass ein altes RAID, welches ich so eigentlich aufgelöst hatte, nicht angeschlossen sei. Etwas tiefer würde eigentlich dmraid -E -r /dev/sdx greifen, doch auch so habe ich das Problem-RAID nicht entfernt gekriegt. Also habe ich die Festplatte ordentlich plattgemacht, mit secure erase. Für NVMe Platten geht das folgender massen:
nvme-cli installieren. Unter Arch(-Derivaten) mit sudo pacman -Syy nvme-cli
sudo nvme format -s1 -lb=0 /dev/nvme0n1
2. wiederholen für alle weitere zu löschenden Festplatten, also bei mir noch sudo nvme format -s1 -lb=0 /dev/nvme1n1
So, nun hatte ich also wieder frische SSDs.
Partitionieren
Als nächste musste ich meine SSDs partitionieren. Ich wollte zuerst den Bootloader haben, dann root, dann swap. Um beide Platten gleich aufzuteilen, habe ich bei einer eine Partition gemacht, die gleich gross wie die bootloader-Partition der ersten Platte ist, aber als Dateisystem gekennzeichnet ist. Die 300MB Platzverlust konnte ich verkraften.
Code:
sudo gdisk /dev/nvme0n1
Relevante Kommandos für gdisk (ungefähr in der Reihenfolge, wie ich sie verwenden musste):
o: löscht alte Partitionstabelle und legt neue GPT-Partitionstabelle an
n: neue Partition
+300M: Kann z.B. bei der Boot-Partition als "last sector" angegeben werden, dann wird die Partition 300M gross
ef00: Partitionstyp für EFI-Bootloader-Partition
fd00: Partitionstyp für die RAID-Partition (auf die kommt root)
-72G: kann bei der root Partition als "last sector" angegeben werden, dann bleiben für die weiteren Partitionen, in meinem Falle swap, noch 72G frei
8200: Partitionstyp für die swap-Partition
p: listet auf, was man bisher erfasst hat
w: schreibt die erfasste Partitionstabelle mit den angelegten Partitionen auf die Festplatte
Möchte man den default Wert übernehmen, kann man einfach [enter] drücken, ohne eine Eingabe zu machen.
RAID anlegen
Nun, da die Festplatte partitioniert ist, kann man das RAID anlegen. Für ein RAID10 mit 2 Platten:
/dev/md/MyRAID10Array ist der Name, den das RAID tragen wird
/dev/nvme0n1p2 ist die Partition der ersten Platte, die zum RAID gehören soll
/dev/nvme1n1p2 entsprechend die zweite
Weitere Erläuterungen und andere RAID-Typen gibt's im Arch Wiki zu RAIDs.
Anschliessend ist das RAID eigentlich sofort ready, aber es wird im Hintergrund noch zusammengeschustert. Mit cat /proc/mdstat lässt sich der Status und die geschätzte Restdauer ablesen. Ich habe vorsichtshalber mal gewartet, bis es fertig war, bevor ich fortfuhr.
Partitionen formatieren und Manjaro installieren
Die EFI-Partition muss nicht formatiert werden. Die swap-Partition kann einfach mit
formatiert werden, gleiches für die zweite, die ich angelegt habe. Der Linux Kernel sollte bei mehreren swap-Partitionen diese clever verwalten und immer die schnellste nutzen, sogar wie ein RAID0, ohne ein eigentliches RAID angelegt zu haben.
Das RAID kann auf zwei Arten formatiert werden, je nachdem, ob man für die Installation von Manjaro den CLI-Installer Architect oder den GUI-Installer Calamares verwendet.
Details und Abweichungen sind wiederum dem Arch Wiki zu entnehmen.
Wenn man dann im Architect soweit ist, dass man festlegen soll, auf welche Partition root (/) kommt, muss man in einem weiteren Terminal kurz die entsprechende Partition selbst mounten, bevor man im Architect auf ok drückt. Der Architect schafft das irgendwie nicht selbst und meldet stets ein Mount Failed!. Also, bevor man bestätigt, dass root auf /dev/md127 liegen soll, man es aber bereits angewählt hat und nur noch enter drücken müsste, öffnet man ein weiteres Terminal und gibt dort flott sudo mount /dev/md127 /mnt ein. Anschliessend kann man beim Architect weitermachen und dort enter drücken. Man sollte nun ein Mount successful! sehen.
Auch mit dem graphischen Installer ist es möglich Manjaro auf ein RAID zu installieren. Hierfür muss man das angelegte RAID selbst allerdings ebenfalls partitionieren. Also nochmals gdisk nutzen:
Code:
sudo gdisk /dev/md127
Dort mit o eine neue Partitionstabelle anlegen, dann mit n eine neue Partition, mit [enter], [enter], [enter] die Standardwerte übernehmen und mit w die Partitionstabelle aufs RAID schreiben.
So ausgestattet kann man dann im Installer "Manual Partitioning" auswählen, oben in der Auswahlliste md127 wählen, die Partition anklicken, unten auf edit und dort bei Mount Point das root-Verzeichnis / setzen.
Dann wieder oben in der Auswahlliste /dev/nvme0n1 anwählen, und partition 1 als mount pount für /boot/efi auswählen. Sonst ist nichts weiter spezielles zu unternehmen.
Post-Installations-Anpassungen
Wenn die Installation durch ist, muss man noch ein paar Änderungen vornehmen. (Im Architect kann man das auch direkt machen. Hat man den Architect aber bereits geschlossen, kann man ebenfalls wie folgt vorgehen).
Zunächst muss man die root partition auf /mnt mounten und die EFI-Partition auf /mnt/boot/efi:
Code:
sudo mount /dev/md127p1 /mnt
mount /dev/nvme0n1p1 /mnt/boot/efi
(md127p1 natürlich mit eurer Partition auf der root liegt ersetzen und nvme0n1p1 mit der Partition, auf der bei euch der bootloader liegt ersetzen)
Dann chrooted ihr euch in eure Installation: manjaro-chroot /mnt
Dann fügt ihr euer RAID der mdadm-Konfiguration hinzu: mdadm --examine --scan >> /etc/mdadm.conf
Mit nano /etc/mdadm.conf könnt ihr die Konfiguration nochmals anschauen. Solltet ihr zu unterst zweimal die gleiche Zeile haben, löscht ihr einfach eine der beiden.
In eine der untersten Zeilen solltet ihr auch noch ein #MAILADDR finden, dort müsst ihr die Raute entfernen und nachher root@localhost als Email eintragen.
Mit CTRL+X könnt ihr nano (den Texteditor) wieder schliessen, bestätigt einfach, dass er die Datei überschreiben soll.
Dann müsst ihr noch die GRUB-Konfiguration anpassen: nano /etc/default/grub
Dort dann folgendes ergänzen: GRUB_PRELOAD_MODULES="... mdraid09 mdraid1x"
und noch eine kleine kosmetischeÄnderung, damit man beim Booten nicht auf "Disk Filter Writes Error"s hingewiesen wird: GRUB_SAVEDEFAULT=false
Als letztes muss dann nur noch eine Datei verändert werden: nano /etc/mkinitcpio.conf:
Dort solltet ihr BINARIES=(mdmon) eintragen und bei den hooks zwischenblock und filesystems noch mdadm_udev eintragen und ganz am Ende noch fsck. Dann sieht die Zeile mehr oder weniger so aus: HOOKS="base udev autodetect modconf block mdadm_udev keyboard keymap filesystems fsck ".
Jetzt muss man mit mkinitcpio -P noch die initramfs neu generieren und mit
update-grub noch grub.
Jetzt kann man mit exit wieder aus der chroot und kann nun den PC neu starten und dabei hoffen, dass man in ein sauberes, frisch installiertes Manjaro bootet.