Tageserlebnisse

So, dieser Thread wird zum Zwecke des therapeutsichen Schreibens ausgebuddelt. :)

"Wenn ein Tag so wunderschön beginnt, ist alles drin..." sang Jürgen von der Lippe einst. Nun, was soll ich sagen. Murphy's Law schlägt derzeit öfter bei mir zu. Mann sollte sich davor hüten, sich zu gut zu fühlen. Denn sonst kommt es irgendwann ganz dick.

Ich entstieg also behende dem Bette heute und freute mich nichtsahnend der Dinge, die der Tag und die Hüter des Schicksals so für mich geplant hatten. Das Examen steht bereits, hämisch grinsend, vor der Türe und wirft seinen langen, dunklen Schatten. Was also bleibt einem anderes übrig, als Optimismus zu verbreiten? Dachte ich... dabei weiß ich doch seit langem, daß ein gesunder Zweckpessimismus besser ist. Hält einen vom Wahnsinn fern.

Ich duschte und wusch mich wonnevoll, trällerte ein Liedlein und war gar sehr erfreut, daß ich nicht zu müde war, um einen gehaltvollen Lerntag zu bestreiten.

Kaum im Zimmer angekommen, frisch gewaschen und herrlich duftend, viel mein Blick aufs Mobiltelefon, denn die Uhrzeit wollte ich wissen. Oha! Ein Anruf, eine SMS. Und das jetzt schon! War doch erst kurz vor 8. Boah ey. Oder so.

Der Vermieter (die Baugenossenschaft) hatte sich gemeldet. Nun, da von solchergleichen selten etwas Gutes kommt, wurde mir ganz bange. Sodann rief ich zurück und erfuhr der Wahrheit bitteren Geschmack. Ein Wasserschaden?

Grade gestern erst rief ich den Hausmeister zu mir, da der Wasserkasten am Klosett offenbar kaputt war und das Wasser beständig lief. "Och, machen Sie mal Entkalker rein, das wird schon wieder." - Äh... nö!
Der Mann vom Fach kam. Fühlte, prüfte und senfte. Es leckt der Kasten nicht unbeträchtlich. Wohl schon seit geraumer Zeit, denn der Nachbarn Decke näßte unschön. Fabelhaft.
Den ganzen Morgen bibbern und fürchten. Dann das gute Ende des Schreckens (so hoffe ich). Der Fachmann bescheinigt meine Unschuld: "Das Ding ist alt und Schrott und wird sogleich getauscht." O Freude mein! O Engelsstimmen, ich vernehme Euch! Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Nunmehr ist es Zwölf und der Mann schaffet noch immer. Ich hoffe, das war es... Und mit etwas Glück bekomme ich vielleicht einen neuen Boden im Bad, denn der Schimmel ist ein gar garstiger Geselle und nur allzu schnell nistet er auf feuchtem, alten Holz.

"Guten Morgen, liebe Sorgen, seid Ihr auch schon alle da..." Können getrost wegbleiben, diese... $%&§%$&!
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber da sieht man gleich wieder, dass jedes Übel auch seine guten Seiten hat. So ein neuer Wasserkasten mit dazugehörigem neuen Badezimmerfussboden wertet den Wohnraum doch wieder um einiges auf und das Wohlbefinden steigt im neuen Heim wieder ins Unermessliche. Bis zum nächsten Übel...
 
Na ja... ob ich den neuen Fußboden bekomme, ist die Frage. Außerdem hab ich jetzt erstmal 3 Wochen Megstreß vor mir und kann mich darum überhaupt nicht kümmern... wird Zeit, daß ich aus dieser Bruchbude ausziehe... aber wohin? Bei den Preisen! So ne Sozialbude ist zwar Schrott, aber dafür billig... und der Vermieter muß ja zum Glück einiges machen, wenn man es rechtzeitig sagt. Ich bin nur froh, daß offenbar nichts schlimmeres auf mich zukommt... bis jetzt!
 
Mhhh, ich hatte mal einen Tag, der ist ne Weile her, aber ziemlich unglaublich.

Eigentlich war besagter Tag schon rum, aber wie so oft: Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben.
Es fing damit an, dass mein Videorekorder beschlossen hatte kaputtzugehen und dabei Star Wars Teil 3 (respektive 6) in handliche Videoschnipsel zu shreddern. Da der Videoabend somit gelaufen war, wollte ich flugs mit ein paar Kumpels in die Disco. Da steht meine Mutter in der Tür und fragt, ob ich nicht vorher meine Eltern bei Bekannten zu einem Umtrunk absetzen und auch wieder abholen könnte. Naja, was solls, tue ich mal was für meine Erzeugerfraktion. Ab in mein Auto verfrachtet und wie ich so 3 Ampeln später bei Rot in der PolePosition stehe, höre ich Bremsenquietschen und einen dumpfen Knall. Ein Ruck nach vorne bestätigt mir: Das war mein Auto. Der verdadderte Unfallgegner war mit seinen Kinder auf dem Rücksitz zugange und hatte die Ampel nicht gesehen. Schönes Ding, na wenigstens war mein Auto noch fahrtüchtig. Also: Versicherungsnummern ausgetauscht und erstmal tschüss, ein Glück war bis auf Blechschaden nichts weiter passiert. Meine Eltern abgesetzt und während ich noch verschreckt vorsichtig auf dem Rückweg bin, passiert es: Mich glotzen 2 grosse gelbe Augen in der Dunkelheit an, dann knallt es, ein Schrei und ich komme kurz vor dem Strassengraben zum stehen. Völlig mit den Nerven runter steige ich aus - da liegt ein Reh auf der Strasse. Mein Auto nun auch vorne platt, das Reh am verenden - und es sollte noch einiges auf mich zukommen. Handy raus, Polizei informiert und erstmal gewartet.
Da es eine dunkle Strasse war, Festbeleuchtung im Auto an, Warnblinker an, Warndreieck raus, dann erstmal Luft holen. Die Polizei kam dann auch, nahm den Unfall auf und von der Feuerwehr, die den Kadaver beseitigte, bekam ich das kleine Geweih vom Reh geschenkt - immerhin ja ehrlich geschossen das Tier. :D
So, da trollten sich also Polizei und Feuerwehr, ich will los und was ist: Springt das Auto nicht an! Aber ein Glück - es gibt hilfsbereite Autofahrer und so konnte ich nach Hause "humpeln", denn mehr gab mein nun arg ramponiertes Fahrzeug nicht her.
Zu Hause flugs meine Eltern angerufen, immerhin wollte ich jetzt erst recht weg. Ja, ich darf Vaddern's Auto nehmen. Na prima, also los mit dem Nobelhobel.... :king:
Dann sammelte ich noch irgendwann in der Nacht meine Eltern wieder ein und wie ich die so mit leicht überhöhtem Tempo nach Hause kutsche kommt was - natürlich kellen mich unsere grünen Freunde raus. War ja klar, die jugendlichen Raser müssen gestoppt werden. :freaky: Da waren es doch tatsächlich die Polizisten, die meinen Rehunfall aufgenommen hatten. Die befanden, ich hätte in dieser Nacht allerdings genug erlebt mit 2 Unfällen und ließen nochmal Gnade vor recht ergehen.

Das war ein Tag....
 
Zurück
Oben