Tamron 18-300 als Ersatz für zwei Objektive?

Danke. Ich habe mir noch einige Videos und Berichte zu dem Thema angesehen und habe mir nun das Tamron Objektiv im Angebot bestellt.

Da aufgrund des hohen Preises wohl sowieso erstmal keine Vollformat Kamera ansteht hoffe ich lange etwas von dem Objektiv zu haben.

Kleine Abstriche bei der Bildqualität gegenüber Festbrennweiten werden ich akzeptieren müssen aber die Flexibilität und die Platzersparnis wiegen mir schon relativ groß.

Das beste Equipment ist schließlich dass, welches man auch dabei hat.
 
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Bitte dann um einen Kurzbericht :D
 
Jetzt meine Antwort zum Tamron. Viel sagen kann ich zwar nicht aber unkommentiert möchte ich das natürlich nicht stehen lassen. Die Vorfreude war groß als ich das Objektiv ausgepackt habe. Die Verarbeitung und das Material ist toll. Das Tamron wirkt auf jeden Fall hochwertiger als meine beiden anderen Objektive.

Aber schon beim ersten anstecken an die Alpha 6000 kamen mir Zweifel. Das Tamron ist wirklich nicht leicht mit seinen fast 700g und durch die Länge wird das Paket dann auch kopflastig. Wirklich bequem hält sich die schlanke Alpha 6000 dann nicht mehr in einer Hand.

Ich habe dann noch ein paar Vergleichsfotos gemacht. Auch wenn es mir vorher schon bekannt war, ist mir nochmal mehr aufgefallen, dass der Unterschied zwischen 210mm und 300mm gar nicht so groß ist. Vom Bauchgefühl her bringt mich das kaum weiter. Dagegen verliert man von 16mm auf 18mm (inklusive starker Verzeichniskorrektur) spürbar an Weitwinkel.

Bei der Bildqualität habe ich bei Tageslicht jetzt keine großen Unterschiede sehen können. Vielleicht ist das Tamron da minimal vorne aber der Unterschied ist für mich nicht so groß, dass es zwischen guten und schlechten Foto unterscheidet. Ich denke hier kommt der Aha Effekt erst mit einer Festbrennweite oder einem teuren Zoom mit offenerer Blende. Die Blende vom Tamron hat das gleiche Level wie meine beiden anderen Objektive.

Störend empfand ich, dass das Tamron eher schwergängig zu bedienen ist. Für Fotos vielleicht noch egal aber beim filmen (was ich mit der Kamera zwar normalerweise nicht mache) verwackelt man die Aufnahme sobald man das Losbrechmoment beim Brennweiten verstellen erreicht. Rührt vielleicht daher, dass das Tamron wohl etwas gegen Feuchtigkeit abgedichtet ist und einen doppelten Tubus hat.

Der Autofokus war nicht unbedingt schnell. Das ist er bei meinen anderen Objektiven aber auch nicht. Hier limitiert eventuell einfach die alte Alpha 6000.

Ich habe mich letztlich dazu entschieden das Objektiv zurückzusenden, da ich mir insgesamt einfach nicht vorstellen kann damit gerne häufig zu fotografieren. Aufgrund von Größe und Gewicht ist es einfach kein Ersatz für ein kleines Weitwinkel mit eingeschränkterem Brennweitenbereich. Wenn ohnehin hauptsächlich das Tele benutzt wird ist es vielleicht interessant um immer die Option zum Weitwinkel zu haben aber nur um schneller das Tele verfügbar zu haben stört es einfach die restliche Zeit.

Auch könnte ich mir vorstellen, dass es eine gute Ergänzung zu anderen Objektiven seien kann, wenn man mal weniger Gepäck dabei haben möchte. Für mich, wo ich für die Alpha 6000 mit 2 Objektiven nur 450€ bezahlt habe, steht so ein kompromissbehaftetes Objektiv für schlappe 500€ dann aber einfach in keinem guten Verhältnis.



Nachtrag:

Fast vergessen, eine Sache ist einerseits beeindruckend aber anderseits auch seltsam am Tamron. Die Naheinstellgrenze ist richtig gut. Auf 18mm sind fast schon echte Makroaufnahmen möglich da man quasi den Finger auf der Linse scharf stellen kann. Doof nur dass man sich damit wahrscheinlich oft das Licht nimmt oder einfach gar nicht so dicht an das Objekt oder Tier ran kann. Die Naheinstellgrenze ist aber auch bei anderen Brennweiten gut. Ich denke da wird man seltenst ans Limit kommen. Bei meinem anderen Teleobjektiv habe ich mir manchmal schon eine bessere Naheinstellgrenze gewünscht. Nur deshalb behalte ich das Tamron jetzt aber nicht.
 
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Christian1297 schrieb:
Effektiv bekomme ich laut euren Antworten ja lediglich mehr Flexibilität und die Möglichkeit weiter Ran zu holen.
Für den Nahbereich kannst du tagsüber draußen dein Smartphonenutzen.
Und für weiter entfernte oder kleine Motive ein Telezoom wie das 70-200mm.


Christian1297 schrieb:
Wenn sich bei der Bildqualität nicht viel tut lasse ich das vielleicht lieber und warte ab ob ich nicht irgendwann mal eine gebrauchte Vollformat Kamera kaufe - wo das Tamron ja dann auch wieder schlecht passen würde.
Ein KB-Sensor liefert nicht zwangsläufig eine höhere Bildqualität.
Beziehungsweise mit einem guten Setting und etwas Erfahrung lässt sich bei geeignetem Objektiv ein gleichwertiges Ergebnis erzielen.
 
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