So, habs jetzt auch durch. Nachdem ich nach den ganzen Hiobsbotschaften im Vorfeld mehr als skeptisch war, war ich überrascht, dass Dead Space 3 doch noch ein gutes Spiel geworden ist. Hier mal mein Pros und Cons:
+ Wie auch schon im zweiten Teil tolle Inszenierung.Fließende Übergänge, keine wirklichen Cutscenes o.Ä.Der Spielfluss stimmt.
+ Teilweise (besonders im ersten Drittel) kommt richtig Atmosphäre auf. Im All zwischen riesigen Schiffswracks umgerfliegen,direkt über dem Eisplaneten - top!
+ Die Geschichte wird abgeschlossen, es bleibt aber dennoch die Möglichkeit für eine Forsetzung - sorgt für ein "rundes" Erlebnis, was die Story angeht.
+ Es fühlt sich vom Gameplay immer noch wie ein Dead Space an, die Mechanik bleibt unverändert gut.
+ Die Grafik: Gefühlt einen Tick schlechter als im zweiten Teil, aber immer noch bombe. Besonders die Lichteffekte (Sonnenuntergang auf Tau Volantis!!).
+ (subjektiv) Das Setting: Es gibt einfach viel zu wenige gute SciFi-Spiele.
- Die Waffen: Manche finden das neue Craftingsystem toll - ich nicht. Ich will wenige Waffen, die sich unterschiedlich anfühlen und einzigartig wirken. Im ersten Teil waren die meisten Waffen noch eher Mining Tools. Jetzt gibts alle Arten von Knarren, vom gewöhnlichen Ballermann bis hin zum unvermeidlichen Rocket Launcher.Dadurch, dass man alles mit allem kombinieren kann, fühlen sich die Waffen irgendwie generisch und austauschbar an.Zudem sind manche Kombinationen zu stark, andere zu schwach.
- Allzweckmunition: Ist sehr wahrscheinlich dem Craftingsystem geschuldet, schmälert das Spielerlebnis aber.Nichts ist mehr mit haushalten und wählen zwischen verschiedenen Munitionsarten - alle Waffen brauchen das gleiche Item namens "Ammo"
- Der Schwierigkeitsgrad: Ich hab das erste mal gleich auf "Impossible" durchgespielt, weil es drunter einfach zu leicht ist.Eben noch den Classicmode angefangen (Schwierigkeitsstufe "Hard"), da kann man fast einfach so durchlaufen und hat immer genug Munition und Medikits. Auf "Impossible" waren die zumindest am Anfang recht knapp.
- Der Eisplanet: Hier hätte man mehr draus machen können. Ist die Landung auf dem Planeten noch interessant, weil neu, so wird das Setting mit der Zeit jedoch langweilig, weil immer gleich. Vor allem die Bunkeranlagen sehen alle gleich aus.
- Die Action: Viel zu viel. Auf Tau Volantis gibt es kaum noch ruhige, atmosphärische und vor allem bedrohliche Momente wie im ersten und auch noch im zweiten Teil. Kaum Horror, nur ballern und Minispiele puzzeln bis zum nächsten Event, das die Story vorantreibt.Dadurch zieht sich das Spiel gegen Ende. Man bekommt den verdacht, dass die Entwickler einfach fertig werden mussten.
- Wesentlich mehr Backtracking als in den ersten beiden Teilen.Teilweise muss man irgendwo hin, da was machen, dann wieder den ganzen Weg zurück. So spart man Zeit beim Leveldesign.
- Das Grinding: Passt imho gar nicht zu einem Survival-Horror-Game.
Ich habe ohne DLCs gespielt. Resourcen bekommt man auch so genug.Als Waffe hab ich in erster Linie eine Force Gun (Upper Tool: Plasma Kern mit Default Tip) kombiniert mit einer Teslagun (Lower Tool: Tesla Kern mit Chainlightning Tip) benutzt. Dadurch war es recht einfach: Mit der ersten Feueroption die Necros umhauen, dann mit der zweiten Feieroption grillen. Durch Chainlightning bekommen alle anderen Viecher auch noch Schaden ab, durch den überspringenden Blitz weiß man außerdem, ob hinter einem noch eins steht.Später gesellte sich als zweite Waffe noch eine Chaingun gepaart mit einem Rocketlauncher dazu.Mit den beiden Waffen war das Spiel eigentlich nie ein Problem.
Unterm Strich war dieser Teil für mich definitiv der schwächste Teil. Es kommt eben nicht oft diese unvergleichliche Atmosphäre wie im ersten und zweiten Teil auf.Ich kann das Spiel trotzdem allen Dead Space Verrückten (so wie ich) empfehlen, aber nicht zum Vollpreis.Man will ja schließlich wissen, wie die ganze Geschichte ausgeht.
In Sachen RICHTIGEM Horror freue ich mich jetzt aber erstmal auf den neuen Amnesia-Teil
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