B
Bemme90
Gast
Hallo Leute,
nach meinen letzten drei Berichten, welche gut angekommen sind, wird es mal wieder Zeit für einen Neuen. Es geht wieder um das Thema Grafikkarte. Viel Spaß beim Lesen.
Vorwort:
Ich habe mir in letzter Zeit eine potente Multimedia-Maschine aufgebaut, welche zum basteln einlädt (Danke für die guten gebrauchten Teile der Forum-Members).
Das Grundgerüst steht schon. Jetzt geht es ums Tuning.
In nächster Zeit werden in folgenden Schritten die Temperatur und die Lautstärke des Rechners verbessert:
• Austausch des Grafikkartenkühlers
• Optimieren der Gehäusebelüftung
• Einbau einer Wasserkühlung.
Heute geht’s um den ersten Punkt: Austausch des Grafikkartenkühlers bei einer ATI HD4850
Die Leistung der Karte ist im Allgemeinen bekannt, deshalb erwähne ich hier nur die Temperaturen und die Lautstärke
Wer sich dennoch über die Leistung informieren möchte, sollte hier nachgucken:
offizieller ATI HD 4850 512MB GDDR3 Bericht
Ausgangssituation:
Testsystem:
• CPU: Intel Core2Duo E8400 E0 @ 3,6 GHz (FSB 424 MHz x 8,5 Multi)
• Board: Gigabyte P35-DS3 rev. 2.1, P35 Chipsatz, Sockel 775
• Speicher: 2x Corsair 2 GB DDR2-800 CL5 @ 848 MHz (RAM-Teiler 1:1)
• Grafikkarte primär: Gainward HD 4850 512 MB GDDR3 @ Standardtakt
• Netzteil: be quiet Dark Power Pro P7, 450 Watt, ATX 2.2
• Systemplatte: Samsung Spinpoint F3 500GB, 16 MB Cache, SATA II
• Gehäuse: Coolermaster Elite 330 mit Sichtfenster
• Front: 120mm Coolermaster Lüfter @ xxx rpm
• Rear: 120mm Enermax Lüfter @ xxx rpm
• System: Windows 7 Ultimate 64-Bit
Der Testkandidat:
allgemeine Informationen:
Als neue Kühllösung kommt ein Thermalright HR-03GT VGA-Kühler zum Einsatz.
Dieser passt auf die gängigen Grafikkarten, wie z.B. ATI HD4850/70 + nVidia GeForce 8600/800gt.
Eine vollständige Übersicht der Kompatibilität und Alternativen findet ihr hier:
http://www.thermalright.com/new_a_p...t/product_vga_cooler_hr03gt.htm#compatibility
technische Aspekte des Kühlers:
• Länge: 156mm; Breite: 129mm; Höhe; 51mm
• Gewicht: 410 Gramm
• 6 Heatpipes
• SLI und CrossFire tauglich
• Montagemöglichkeit eines 92mm Lüfters
Packungsinhalt:
• Kühler
• Befestigungsmaterial
• Anleitung (auf Englisch)
• Aufkleber
• RAM Kühler
• Spannungswandler Kühler
• Wärmeleitpaste

Der Vergleich:
technische Aspekte der Grafikkarte:
Zuerst die technischen Eigenschaften, welche 1:1 dem Referenzdesign entspricht.
Gainward HD 4850 512MB GDDR3 RAM
• Chip: RV770 Pro
• Chiptakt: 625 MHz
• Stream-Prozessoren: 800
• Textureinheiten: 40
• Fertigung: 55nm
• Speicherinterface: 256-bit
• Speicher: 512 MB GDDR3
• Speichertakt: 993 MHz

Der Umbau:
Demontage des alten Kühlers
Zuerst löst man alle schrauben auf der Rückseite des PCB’s (siehe rote Kreise)

Danach kann man die Haube vom PCB lösen.
Dazu zieht man zuerst das Lüfterkabel vom PCB ab.

Anschließend muss man ein bisschen wackeln, um die Haube abzubekommen

Vorbereitungen für den neuen Kühler
Um ein gutes Kühlergebnis zu erreichen, muss man erstmal die Wärmeleitpaste erneuern.
Also, alte Wärmeleitpaste abwischen


und die Pad’s der RAM’s entfernen (falls welche hängengeblieben sind).

Danach trägt man die neue Wärmeleitpaste (WLP) auf.
Eine gute WLP ist zum Beispiel die MX-02 von Arctic Cooling.
Ich verwende eine WLP Thermalright, da diese im Lieferumfang enthalten war.
Auftragen tue ich die WLP mit Hilfe einer Kundenkarte vom Praktiker. Ich bin beim Auftragen immer noch recht schlecht, deswegen wundert euch nicht über das rumgeschmiere.
Wenn ihr die beiliegenden Kühlkörper verwendet, braucht ihr nur die GPU mit WLP versehen. Die Kühlkörper haben eine Klebefolie, die mit WLP nicht mehr hält. Da ich die Grundplatte (siehe weiter unten) weiterverwende und die RAM-Kühler schon gebraucht sind, schmiere ich überall WLP drauf.
Hier wird die WLP verteilt:

So sieht mein Konzept aus:

Die Grundplatte
Bei den ATI’s der HD4000-Serie liest man öfters von sehr hohen Temperaturen der Spannungswandler.
Bei der ATI HD4850 ist die Kühlung der Spannungswandler nicht unbedingt nötigt.
Es gibt Versionen der HD4850, wo die Spannungswandler nicht gekühlt sind, was aber nur mit einem guten Luftstrom (gute aktive Kühlung) sinnvoll ist. Ansonsten gibt es auch Versionen mit einem passiven Kühlblock:
Beispiel mit Kühlblock:

Beispiel ohne Kühlblock:

Bei der HD4870 ist eine gute Kühlung der Spannungswandler unverzichtbar.
Der Grund dafür ist, dass die HD4870 digitale Spannungswandler besitzt, welche eine enorme Abwärme erzeugen.
Aus diesem Grund lassen die Besitzer einer HD4870 die rote Grundplatte steht’s drauf.
Da diese eine viel größere Oberfläche besitzt, als die kleinen Kühlkörper, die dem Lieferzubehör beiliegen.
Aus diesem Grund lasse ich meine Grundplatte ebenfalls drauf.
Nach dem Umbau hab ich Testweise die Grundplatte während des Windowsbetriebs angefasst. Dies ging ohne, dass ich mir die Finger verbrannt habe.
Damit der neue Kühler trotzdem direkten Kontakt mit der GPU hat, mache ich einen Ausschnitt für die GPU. Ausgesägt wurde der Ausschnitt mit einer normalen Metallsäge.
Vorher (Original):

Nachher:

Montage des neuen Kühler
Nachdem die WLP ordentlich verschmiert wurde, montiere ich zuerst die rote Grundplatte für die Kühlung der RAM’s und Spannungswandler.
Einfach die rote Platte rauf und die Original Schrauben von der vorherigen Demontage weiterbenutzen.
Die Schrauben am Besten immer überkreuzt festziehen. Solange, bis man einen Widerstand merkt und die Platte gut sitzt.

Anschließend wird der Kühler selber montiert.
Der Kühler kann in zwei Positionen verbaut werden.
Variante 1, Kühler auf der Vorderseite (am Gängigsten):

Variante 2, Kühler auf der Rückseite:

Ich entschied mich für die Variante 1.
Aus folgenden Grund:
Bei Variante1 wird der angebrachte Lüfter ebenfalls auf der Vorderseite montiert und kühlt somit die anderen Bauteile durch seinen Luftstrom gleich mit.
Bei Variante2 würde der Lüfter ebenfalls auf der Rückseite montiert und die vorderseitigen Komponenten bekommen keine Luft ab.
Empfehlenswert ist Variante 2 trotzdem, und zwar, wenn man ein SLI oder CrossFire (CF) Gespann betreiben möchte. Der Kühler blockiert leicht 3 Slots (inkl. Lüfter), was zu Platzproblemen führen könnte. Bei SLI oder CF wäre die Variante 2 für die erste Grafikkarte sinnvoller. Da auf Grund der rückseitigen Anbringung mehr Platz zur zweiten Grafikkarte ist. Die zweite Grafikkarte wird dann mit Variante 1 bestückt und bläst somit sogar noch Luft zur Grafikkarte Nummer 1.
Das sieht dann so aus:

Jetzt, wo ich mich für die Variante 1 entschieden habe, wird der Lüfter aufgelegt und auf der Rückseite mit den beiliegenden Muttern festgezogen. Dies geschieht wieder überkreuzt.
Dieser Akt erwies sich als besonders schwierig.
Während man auf der Vorderseite den Kühler, das PCB, die Befestigungseinheit und die Schraube festhalten musste, sollte man auf der Rückseite noch die Unterlegscheibe auflegen, die Schutz für den Bügel hineindrücken und die Schraube festziehen. Das schien erst einmal ein Ding der Unmöglichkeit.
Jedes Mal verrutscht das Befestigungsmodul, der Kühler rutschte hin und her und verteilte dadurch die ganze WLP.
Außerdem musste man es erstmal schaffen, dass die Schrauben nicht herausrutscht, damit man die Unterlegscheibe und die Mutter montieren kann.
Das war eine schreckliche Fummelarbeit und für Menschen mit wenig Geduld (wie Mir) eine schwierige Aufgabe.
Die Befestigung ist mehr als schlecht durchdacht und gewichtet mein anschließendes Fazit ganz schön negativ.
Ich habe schon andere Kühler montiert (z.B. Arctic Cooling Accelero S1, wo der Umgang um einiges besser gefiel.


Montage des Lüfters
Bevor man den Lüfter montiert, muss man die Luftrichtung des Lüfters auswählen.
Der Lüfter sollte immer zum Kühler blasen.
Damit kalte Luft von der Umgebung angesaugt wird und den Kühler mit dieser versorgt.
Die Richtung kann man daran ausfindig machen, indem man sich die Leitung anguckt.
Auf der Seite, wo die Lüfterkabel verlötet sind, ist die Seite, wo die Luft rausgeblasen wird:
Also wird der Lüfter so verbaut, dass das Kabel an der Unterseite sind und somit die Luft zur GPU geblasen wird.
Alternativ kann man den Lüfter auch einfach anschließen und seine Hand davor halten, um die Luftrichtung zu analysieren. Des Weiteren sind viele Lüfter mit einem Pfeil markiert, welcher die Luftrichtung darstellt.

Den Lüfter habe ich mit Hilfe der beiliegenden Klemmen montiert. Der Kühler kann einen 92 mm Lüfter fassen. Größere Lüfter müssen anderweitig montiert werden (z.B. mit Kabelbindern)


Übergangsweise nutze ich einen 92mm Scythe Kama FLEX 1600 Lüfter mit 1600 rpm.
Wenn ich die nächste Anschaffung tätige, bestelle ich mir einen 92 mm mit weniger Drehzahl für die Grafikkarte dazu.
So, danach wird die Karte einfach wieder eingebaut und das System gestartet.

Die Benchmarks:
Temperatur:
Gemessen wird jeweils die höchste erreichte Temperatur.
HINWEIS: Auf Furmark hab ich bewusst verzichtet, da dies den Referenzkühler grillen würde.
Zimmertemperatur (Stand: 22.07.2010; 18:00 – 20:00 Uhr = 28 °C)
Idle (nach 30 min. Windowsbetrieb):

Nachdem es die letzten Tage wieder Kühler ist in Deutschland, habe ich einen erneuten Blick auf die Temperatur geworfen. Bei 24°C Zimmertemperatur hat die Karte mit dem HR-03 im Idle 33°C.
3DMark Vantage (Standard Settings):

Prince of Persia: The forgotten Sands (FullHD, Settings: hoch):

Auf weitere Benchmarks hab ich verzichtet, da sich kaum ein anderes Bild aufzeigen wird.
Ab 90°C dreht der Referenzlüfter soweit auf, damit 90°C gehalten werden. Somit geht er selten über 90°C hinaus (ausgenommen Furmark).
Lautstärke:
Die Lautstärke hat sich natürlich deutlich verbessert.
Optimal ist sie noch nicht, da ich noch kein guten Kühlkonzept habe.
Als Vergleich möchte ich euch aber noch eine Hörprobe beilegen:
Damit der Unterschied deutlich wird, habe ich es mit geöffnetem Gehäuse aufgenommen aus ca. 30 cm Abstand. Ich entschuldige die schlechten Aufnahmen, aber ein richtiges Aufzeichnungsgerät besitze ich nicht, weshalb das Iphone 3G herhalten musste:
Referenzdesign:
Idle:
Hörprobe
Load:
Hörprobe
HR-03:
Idle + Last (kein Unterschied)
Hörprobe
Fazit:
Ich kann dieses Produkt leider nur teilweise empfehlen.
Positiv:
• Kühlleistung
• SLI und CF tauglich
• recht kompakt, bis auf die Höhe (belegt mind. 3 Slot’s mit Lüfter)
• Packungsinhalt
Negativ:
• Befestigung
• Preis
Bei einem Neupreis von damals 50 € (hab ihn zum Glück gebraucht gekauft) ist die schlechte Befestigung nicht gerechtfertigt.
Ich empfehle lieber einen Arctic Cooling Accelero S1 Rev.2.
Dieser kostet nur Rund 30 % des HR-03 und braucht sich keineswegs zu verstecken.
Die Kühlleistung ist ebenfalls sehr gut und der Accelero S1 ist mit vielen Grafikkarten kompatibel.
Kritik, Lob und weiter Vorschläge sind erwünscht...
nach meinen letzten drei Berichten, welche gut angekommen sind, wird es mal wieder Zeit für einen Neuen. Es geht wieder um das Thema Grafikkarte. Viel Spaß beim Lesen.
Vorwort:
Ich habe mir in letzter Zeit eine potente Multimedia-Maschine aufgebaut, welche zum basteln einlädt (Danke für die guten gebrauchten Teile der Forum-Members).
Das Grundgerüst steht schon. Jetzt geht es ums Tuning.
In nächster Zeit werden in folgenden Schritten die Temperatur und die Lautstärke des Rechners verbessert:
• Austausch des Grafikkartenkühlers
• Optimieren der Gehäusebelüftung
• Einbau einer Wasserkühlung.
Heute geht’s um den ersten Punkt: Austausch des Grafikkartenkühlers bei einer ATI HD4850
Die Leistung der Karte ist im Allgemeinen bekannt, deshalb erwähne ich hier nur die Temperaturen und die Lautstärke
Wer sich dennoch über die Leistung informieren möchte, sollte hier nachgucken:
offizieller ATI HD 4850 512MB GDDR3 Bericht
Ausgangssituation:
Testsystem:
• CPU: Intel Core2Duo E8400 E0 @ 3,6 GHz (FSB 424 MHz x 8,5 Multi)
• Board: Gigabyte P35-DS3 rev. 2.1, P35 Chipsatz, Sockel 775
• Speicher: 2x Corsair 2 GB DDR2-800 CL5 @ 848 MHz (RAM-Teiler 1:1)
• Grafikkarte primär: Gainward HD 4850 512 MB GDDR3 @ Standardtakt
• Netzteil: be quiet Dark Power Pro P7, 450 Watt, ATX 2.2
• Systemplatte: Samsung Spinpoint F3 500GB, 16 MB Cache, SATA II
• Gehäuse: Coolermaster Elite 330 mit Sichtfenster
• Front: 120mm Coolermaster Lüfter @ xxx rpm
• Rear: 120mm Enermax Lüfter @ xxx rpm
• System: Windows 7 Ultimate 64-Bit
Der Testkandidat:
allgemeine Informationen:
Als neue Kühllösung kommt ein Thermalright HR-03GT VGA-Kühler zum Einsatz.
Dieser passt auf die gängigen Grafikkarten, wie z.B. ATI HD4850/70 + nVidia GeForce 8600/800gt.
Eine vollständige Übersicht der Kompatibilität und Alternativen findet ihr hier:
http://www.thermalright.com/new_a_p...t/product_vga_cooler_hr03gt.htm#compatibility
technische Aspekte des Kühlers:
• Länge: 156mm; Breite: 129mm; Höhe; 51mm
• Gewicht: 410 Gramm
• 6 Heatpipes
• SLI und CrossFire tauglich
• Montagemöglichkeit eines 92mm Lüfters
Packungsinhalt:
• Kühler
• Befestigungsmaterial
• Anleitung (auf Englisch)
• Aufkleber
• RAM Kühler
• Spannungswandler Kühler
• Wärmeleitpaste

Der Vergleich:
technische Aspekte der Grafikkarte:
Zuerst die technischen Eigenschaften, welche 1:1 dem Referenzdesign entspricht.
Gainward HD 4850 512MB GDDR3 RAM
• Chip: RV770 Pro
• Chiptakt: 625 MHz
• Stream-Prozessoren: 800
• Textureinheiten: 40
• Fertigung: 55nm
• Speicherinterface: 256-bit
• Speicher: 512 MB GDDR3
• Speichertakt: 993 MHz

Der Umbau:
Demontage des alten Kühlers
Zuerst löst man alle schrauben auf der Rückseite des PCB’s (siehe rote Kreise)

Danach kann man die Haube vom PCB lösen.
Dazu zieht man zuerst das Lüfterkabel vom PCB ab.

Anschließend muss man ein bisschen wackeln, um die Haube abzubekommen

Vorbereitungen für den neuen Kühler
Um ein gutes Kühlergebnis zu erreichen, muss man erstmal die Wärmeleitpaste erneuern.
Also, alte Wärmeleitpaste abwischen


und die Pad’s der RAM’s entfernen (falls welche hängengeblieben sind).

Danach trägt man die neue Wärmeleitpaste (WLP) auf.
Eine gute WLP ist zum Beispiel die MX-02 von Arctic Cooling.
Ich verwende eine WLP Thermalright, da diese im Lieferumfang enthalten war.
Auftragen tue ich die WLP mit Hilfe einer Kundenkarte vom Praktiker. Ich bin beim Auftragen immer noch recht schlecht, deswegen wundert euch nicht über das rumgeschmiere.
Wenn ihr die beiliegenden Kühlkörper verwendet, braucht ihr nur die GPU mit WLP versehen. Die Kühlkörper haben eine Klebefolie, die mit WLP nicht mehr hält. Da ich die Grundplatte (siehe weiter unten) weiterverwende und die RAM-Kühler schon gebraucht sind, schmiere ich überall WLP drauf.
Hier wird die WLP verteilt:

So sieht mein Konzept aus:

Die Grundplatte
Bei den ATI’s der HD4000-Serie liest man öfters von sehr hohen Temperaturen der Spannungswandler.
Bei der ATI HD4850 ist die Kühlung der Spannungswandler nicht unbedingt nötigt.
Es gibt Versionen der HD4850, wo die Spannungswandler nicht gekühlt sind, was aber nur mit einem guten Luftstrom (gute aktive Kühlung) sinnvoll ist. Ansonsten gibt es auch Versionen mit einem passiven Kühlblock:
Beispiel mit Kühlblock:

Beispiel ohne Kühlblock:

Bei der HD4870 ist eine gute Kühlung der Spannungswandler unverzichtbar.
Der Grund dafür ist, dass die HD4870 digitale Spannungswandler besitzt, welche eine enorme Abwärme erzeugen.
Aus diesem Grund lassen die Besitzer einer HD4870 die rote Grundplatte steht’s drauf.
Da diese eine viel größere Oberfläche besitzt, als die kleinen Kühlkörper, die dem Lieferzubehör beiliegen.
Aus diesem Grund lasse ich meine Grundplatte ebenfalls drauf.
Nach dem Umbau hab ich Testweise die Grundplatte während des Windowsbetriebs angefasst. Dies ging ohne, dass ich mir die Finger verbrannt habe.
Damit der neue Kühler trotzdem direkten Kontakt mit der GPU hat, mache ich einen Ausschnitt für die GPU. Ausgesägt wurde der Ausschnitt mit einer normalen Metallsäge.
Vorher (Original):

Nachher:

Montage des neuen Kühler
Nachdem die WLP ordentlich verschmiert wurde, montiere ich zuerst die rote Grundplatte für die Kühlung der RAM’s und Spannungswandler.
Einfach die rote Platte rauf und die Original Schrauben von der vorherigen Demontage weiterbenutzen.
Die Schrauben am Besten immer überkreuzt festziehen. Solange, bis man einen Widerstand merkt und die Platte gut sitzt.

Anschließend wird der Kühler selber montiert.
Der Kühler kann in zwei Positionen verbaut werden.
Variante 1, Kühler auf der Vorderseite (am Gängigsten):

Variante 2, Kühler auf der Rückseite:

Ich entschied mich für die Variante 1.
Aus folgenden Grund:
Bei Variante1 wird der angebrachte Lüfter ebenfalls auf der Vorderseite montiert und kühlt somit die anderen Bauteile durch seinen Luftstrom gleich mit.
Bei Variante2 würde der Lüfter ebenfalls auf der Rückseite montiert und die vorderseitigen Komponenten bekommen keine Luft ab.
Empfehlenswert ist Variante 2 trotzdem, und zwar, wenn man ein SLI oder CrossFire (CF) Gespann betreiben möchte. Der Kühler blockiert leicht 3 Slots (inkl. Lüfter), was zu Platzproblemen führen könnte. Bei SLI oder CF wäre die Variante 2 für die erste Grafikkarte sinnvoller. Da auf Grund der rückseitigen Anbringung mehr Platz zur zweiten Grafikkarte ist. Die zweite Grafikkarte wird dann mit Variante 1 bestückt und bläst somit sogar noch Luft zur Grafikkarte Nummer 1.
Das sieht dann so aus:

Jetzt, wo ich mich für die Variante 1 entschieden habe, wird der Lüfter aufgelegt und auf der Rückseite mit den beiliegenden Muttern festgezogen. Dies geschieht wieder überkreuzt.
Dieser Akt erwies sich als besonders schwierig.
Während man auf der Vorderseite den Kühler, das PCB, die Befestigungseinheit und die Schraube festhalten musste, sollte man auf der Rückseite noch die Unterlegscheibe auflegen, die Schutz für den Bügel hineindrücken und die Schraube festziehen. Das schien erst einmal ein Ding der Unmöglichkeit.
Jedes Mal verrutscht das Befestigungsmodul, der Kühler rutschte hin und her und verteilte dadurch die ganze WLP.
Außerdem musste man es erstmal schaffen, dass die Schrauben nicht herausrutscht, damit man die Unterlegscheibe und die Mutter montieren kann.
Das war eine schreckliche Fummelarbeit und für Menschen mit wenig Geduld (wie Mir) eine schwierige Aufgabe.
Die Befestigung ist mehr als schlecht durchdacht und gewichtet mein anschließendes Fazit ganz schön negativ.
Ich habe schon andere Kühler montiert (z.B. Arctic Cooling Accelero S1, wo der Umgang um einiges besser gefiel.


Montage des Lüfters
Bevor man den Lüfter montiert, muss man die Luftrichtung des Lüfters auswählen.
Der Lüfter sollte immer zum Kühler blasen.
Damit kalte Luft von der Umgebung angesaugt wird und den Kühler mit dieser versorgt.
Die Richtung kann man daran ausfindig machen, indem man sich die Leitung anguckt.
Auf der Seite, wo die Lüfterkabel verlötet sind, ist die Seite, wo die Luft rausgeblasen wird:
Also wird der Lüfter so verbaut, dass das Kabel an der Unterseite sind und somit die Luft zur GPU geblasen wird.
Alternativ kann man den Lüfter auch einfach anschließen und seine Hand davor halten, um die Luftrichtung zu analysieren. Des Weiteren sind viele Lüfter mit einem Pfeil markiert, welcher die Luftrichtung darstellt.

Den Lüfter habe ich mit Hilfe der beiliegenden Klemmen montiert. Der Kühler kann einen 92 mm Lüfter fassen. Größere Lüfter müssen anderweitig montiert werden (z.B. mit Kabelbindern)


Übergangsweise nutze ich einen 92mm Scythe Kama FLEX 1600 Lüfter mit 1600 rpm.
Wenn ich die nächste Anschaffung tätige, bestelle ich mir einen 92 mm mit weniger Drehzahl für die Grafikkarte dazu.
So, danach wird die Karte einfach wieder eingebaut und das System gestartet.

Die Benchmarks:
Temperatur:
Gemessen wird jeweils die höchste erreichte Temperatur.
HINWEIS: Auf Furmark hab ich bewusst verzichtet, da dies den Referenzkühler grillen würde.
Zimmertemperatur (Stand: 22.07.2010; 18:00 – 20:00 Uhr = 28 °C)
Idle (nach 30 min. Windowsbetrieb):

Nachdem es die letzten Tage wieder Kühler ist in Deutschland, habe ich einen erneuten Blick auf die Temperatur geworfen. Bei 24°C Zimmertemperatur hat die Karte mit dem HR-03 im Idle 33°C.
3DMark Vantage (Standard Settings):

Prince of Persia: The forgotten Sands (FullHD, Settings: hoch):

Auf weitere Benchmarks hab ich verzichtet, da sich kaum ein anderes Bild aufzeigen wird.
Ab 90°C dreht der Referenzlüfter soweit auf, damit 90°C gehalten werden. Somit geht er selten über 90°C hinaus (ausgenommen Furmark).
Lautstärke:
Die Lautstärke hat sich natürlich deutlich verbessert.
Optimal ist sie noch nicht, da ich noch kein guten Kühlkonzept habe.
Als Vergleich möchte ich euch aber noch eine Hörprobe beilegen:
Damit der Unterschied deutlich wird, habe ich es mit geöffnetem Gehäuse aufgenommen aus ca. 30 cm Abstand. Ich entschuldige die schlechten Aufnahmen, aber ein richtiges Aufzeichnungsgerät besitze ich nicht, weshalb das Iphone 3G herhalten musste:
Referenzdesign:
Idle:
Hörprobe
Load:
Hörprobe
HR-03:
Idle + Last (kein Unterschied)
Hörprobe
Fazit:
Ich kann dieses Produkt leider nur teilweise empfehlen.
Positiv:
• Kühlleistung
• SLI und CF tauglich
• recht kompakt, bis auf die Höhe (belegt mind. 3 Slot’s mit Lüfter)
• Packungsinhalt
Negativ:
• Befestigung
• Preis
Bei einem Neupreis von damals 50 € (hab ihn zum Glück gebraucht gekauft) ist die schlechte Befestigung nicht gerechtfertigt.
Ich empfehle lieber einen Arctic Cooling Accelero S1 Rev.2.
Dieser kostet nur Rund 30 % des HR-03 und braucht sich keineswegs zu verstecken.
Die Kühlleistung ist ebenfalls sehr gut und der Accelero S1 ist mit vielen Grafikkarten kompatibel.
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