News Ubisoft: Angestellte kritisieren Vorgehen gegen Belästigung

[kingphiltheill]

Aber Hautfarbe ?

Man kann es echt übertreiben.

Du hast den ironischen Ton meinerseits nicht verstanden, andere dagegen schon.
Dass Schwarze in den USA um Bereiche kämpfen in denen sie "sicher" vor Weißen sind ist allerdings nicht neu. Ich sehe eine neue, selbstgemachte Rassentrennung auf uns zukommen.
https://www.google.com/amp/s/amp.theatlantic.com/amp/article/496289/
Nach allem wofür ML King und Co. gekämpft haben, ist das einfach nur beschämend. Reverse Racism ist eben auch Racsim.

Und zum Thema zurück, wie wäre es wenn man Leute anheuert, die von Mutti und Vati beigebracht bekommen haben, dass man den Mädels nicht ungefragt an den Busen fasst? Jeder der das nicht begreift, kann gern arbeitslos bleiben.
Wo genau jetzt die Grenze bezüglich "ungewollter Komplimente" sein soll, ist in der Tat schwer einzuschätzen. Manch eine wird sich bei jeder Kleinigkeit ungewollt komplimentiert fühlen, hier besteht die Gefahr, dass du als Mann mit argwöhnischen Kolleginnen bereits auf der Abschussliste stehst, vgl. https://www.google.com/amp/s/www.insider.com/2-white-male-uk-ad-agency-won-sex-discrimination-claim-2021-7?amp

 

[Corros1on]

Wenn die Männer es nicht auf die Reihe bekommen sich zu benehmen, es einfach keine Lösung gibt, dann nimm den Männern die Möglichkeit und dann ist Ruhe.

Sorry, aber diese Pauschalisierung der Männer als zügellose Lüstlinge ist einfach nur Falsch.
Es sind Einzeltäter oder ne kleine Gruppe, die sich nicht benehmen können und bei weitem nicht repräsentativ für ein ganzes Geschlecht oder Hautfarbe steht.
Außerdem tut man denen Unrecht, sich sich Benehmen können, also ein Großteil der Männer.
Kurz, die Pauschalisierung bringt uns nicht weiter bzw. kann (wenn es nicht bereits geschehen ist) sowas nach hinten losgehen.

Ja, ich habe was dagegen mich bloß wegen meines Geschlechtes pauschal als Lüstling der seine Finger nicht im Griff hat bezeichnet zu werden.

Dass gegen sexuelle Belästigung vorbeigegangen wird ist wichtig und richtig, dennoch ist es um so wichtiger mit Feingefühl und objektiv das Thema zu behandeln und es eben nicht zu ungerechtfertigten Pauschalisierungen kommt oder auf sozialen Medien zu erbitterten Grabenkämpfen der Fraktionen ausartet.

 

[kingphiltheill]

Es ist wirklich erschrecken, wie hier von einigen , ich nehme an männlichen, Usern komplett pauschalisiert nach Geschlecht und Hautfarbe separiert wird.
Haben wir bis vor einiger Zeit mal das Individuum betrachtet? Warum sind denn plötzlich alle Männer ekelhafte unbeherrschte Lüstlinge?

Beim Thema Frauenquote rollen sich mir die Fußnägel hoch. Wann sind wir dazu übergegeangen, nicht mehr gleiche Chancen sondern gleiche Ergebnisse für alle gesellschaftlich und rechtlich anzuordnen? Wie wäre es denn, wenn man nach Eignung Stellen besetzen würde anstatt nach dem was du in der Hose mit dir trägst? So ein Unfug.
https://www.chicagotribune.com/busi...0210406-pev6mdfulvcazop2wvrolgzd44-story.html
" We don't hire the best an brightest, we just hire the less whitest."


Und ne Frauenquote in der IT? Viel Spaß damit, viel unrealistischer wird es wohl kaum mehr werden. Wie soll das denn bitte funktionieren bei den wenigen Frauen in dem Sektor?
Und wann fangen wir denn an, Quoten auch für Berufe zu fordern, die nicht von 8 bis 16 Uhr in klimatisierten Gebäuden stattfinden?
Wo bleibt die Quote bei den Maurern oder der Müllabfuhr? "Nix da mit Krankenschwester oder Erzieherin, 50% aller Mädels ab ins Handwerk!" käme wohl speziell in der feministischen Ecke sicher nicht so gut an.
Wie wäre es mit einer Männerquote bei Erziehern und Lehrern? Wäre das nicht noch am sinnvollsten?
In eurer Welt möchte ich nicht leben, ehrlich.

 

[calluna]

So schwer vorstellbar?

Es muss gar nicht so etwas primitives wie ein Kompliment über ein Körperteil sein. Jedes Kompliment, wenn es nicht fachbezogen ist, ist durch das AGG bereits problematisch.

Also ich mache auf Arbeit Frauen keine Komplimente... die werden wie Männer behandelt, dazu gehören auch gewisse Höflichkeitsformen Frauen gegenüber, die ich im Privaten einhalte... auf Arbeit fallen die weg.

Was als problematisch gilt, ist abhängig von der Sensibilität der Beteiligten... von daher ist bei solchen News eben nicht klar, worum es genau geht.

 

[Orchas]

Langsam wirds peinlich mit diesem Thema

 

[Blutschlumpf]

Jedes Kompliment, wenn es nicht fachbezogen ist, ist durch das AGG bereits problematisch.

Und genau da liegt das Problem.
Was machst du wenn du dich in deine(n) Kollegen/Kollegin verliebst?
Du darfst ja genaugenommen nicht mal ansatzweise flirten ohne die Kündigung zu riskieren.

 

[Ritchey]

Ein weiterer Grund Ubisoft Spiele zu meiden. Liebloser Copy Paste "Open World" Schrott, der jedes Jahr aufgewärmt wird. Ubisoft Spieleentwicklung zusammengefasst: Karte malen, eine handvoll "Aufgaben" ausdenken, auf der Karte verteilen, bissl belanglose Story dazu, fertig.

 

[edenjung]

Warum erinnert mich das hier blos an die katholische Kirche: "Gesprächsangebot keine Mitbestimmung oder Kollaboration sei. Ubisoft agiere „scheinheilig“, wenn es zwar Änderungen gebe, Täter aber gleichzeitig durch bloße Versetzungen in andere Machtpositionen geschützt würden."

 

[BoardBricker]

Das Herstellen von Öffentlichkeit mag in diesem Fall ein Teil der Problemerörterung sein, eine Lösung erhoffe ich mir davon nicht.
Woran es offenkundig fehlt, sind inner- und außerbetriebliche Organisationsstrukturen für Beschäftigte. Wenn es die Studios nicht gebacken kriegen, die größten Arschgeigen zu entlassen und auch keine wirksamen Mechanismen zur Prävention haben, und sei es auch ganz blöd ein Anstandswauwau, dann muss eben Druck von außen kommen, z.B. mittels ganz klassischem Streik.
Es ist doch eine der ureigenen Aufgaben und Daseinsberechtigungen von Arbeitnehmervertretungen wie Gewerkschaften, gegen unzumutbare Arbeitsbedingungen anzugehen. Einerseits von den Angestellten crunch time wie selbstverständlich verlangen und dann bei Belästigung wegsehen? Wie wäre es mal mit einem fetten Streik kurz vor einem wichtigen Release oder einer Aktionärsversammlung?

 

[calluna]

Was machst du wenn du dich in deine(n) Kollegen/Kollegin verliebst?

Und wie soll eine Person auf Arbeit auf unerwünschte Umwerbungsversuche reagieren?

Das Problem ist, dass man sich auf Arbeit nicht aus dem Weg gehen kann. Deswegen ist es das Beste, dass erst niemand in so eine Situation auf Arbeit gerät.

Wenn Kollegen gemeinsam etwas nach der Arbeit unternehmen, etwa Sport, ein Ausflug oder Essen gehen... dort gilt nicht das AGG und es darf geflirtet werden - aber am nächsten Tag auf Arbeit sollte man sich wieder professionell verhalten.

 

[Bonanca]

Und wie soll eine Person auf Arbeit auf unerwünschte Umwerbungsversuche reagieren?

"Danke, aber nein danke."
Halt genauso mit Respekt und Freundlichkeit wie überall sonst.

Wenn der Zurückgewiesene nicht mit einer Abfuhr klarkommt, ist das sein Problem.

 

[Bright0001]

Mein - sehr großes - Unternehmen betreibt wirklich viel Palaver im Bezug auf Gleichstellung and Anti-Diskriminierung; Die Mär von der ungleich-gestellten Frau, die nicht aufsteigen darf, weil sie eine Frau ist, hält sich wacker. Wenn man aber tatsächlich mit Kolleginnen spricht, dann ist die häufigste Antwort warum sie nicht wollen die, dass man sich den Stress der oberen Ebenen schlicht nicht geben möchte (dem ich selbst zustimme), weil das wirklich sehr viel Politik, Konflikt, und rohe Arbeitsleistung ist, die man ertragen/aufbringen muss.

Die andere Seite der Medaille ist aber, dass es eine wirklich "saubere" Arbeitsumgebung gibt, in der keiner auch nur auf die Idee kommen würde, "ernsthaft" etwas sexistisches zu sagen oder zu tun. Ein mal hab ich es erlebt, wo ein Projektverantwortlicher (im allgemeinen ein lieber Typ) mit einem sexistischen Witz deutlich übers Ziel hinausgeschossen ist; Er wurde trotz der Stellung direkt zurechtgepfiffen, weil das im professionellen Umfeld einfach nicht geht.

Sticheleien im Team? Immer gerne. "Edgy" Sticheleien? Wenn man sich gut versteht (und Sticheleien in beide Seiten gehen können)? Kann man machen. "Du als Frau müsstest doch..."? Nope.

Und die Anschuldigungen gegen Blizzard/Activision lesen sich wirklich gruselig. Um nicht zu sagen: Ekelig.

Und wie soll eine Person auf Arbeit auf unerwünschte Umwerbungsversuche reagieren?

Ehrlich sagen, dass man kein Interesse hat, und das nicht möchte. Viele Menschen verbringen 1/3 bis 1/2 ihrer wachen Zeit auf der Arbeit, und haben dort den meisten Kontakt zu anderen Menschen. Diese Zeit sollte sauber und sicher sein, also dass man weder Belästigung noch Nachstellung ausgesetzt ist; Das bedeutet aber nicht, dass diese Zeit "steril" sein muss. Wir sind am Ende doch Erwachsene.

 

[projectneo]

Genau das meine ich ja: Die Spanne zwischen "ungewollten Komplimenten" (wie soll ich mir das vorstellen?) und richtiger sexueller Gewalt ist viel zu groß, um sie in einen Korb zu packen, das ist einfach nur grotesk.
Der Diskurs ist genauso kaputt wie die Rassismus-/Antisemitismusdebatte.

Sprich doch mal mit einer Frau in verantwortlichen Positionen in einem Unternehmen. Frauen müssen immer 30% mehr leisten als Männer für die gleiche Anerkennung. Dabei werden sie noch fast andauernd belästigt. Und ja die Spanne zwischen dummen Kommentaren und handfesten Übergriffen ist groß. Das Problem besteht aber in einer Kultur, die das alles fördert, sodass Sprüche, unpassende Komplimente, petätscheln nur dazu führen, dass mehr passieren kann. Diese gesamte Kultur ist falsch und muss sich dringend ändern.
Männer können sich das gar nicht vorstellen, welchem Umfeld Frauen ausgesetzt sind (inkl mir früher). Und ich sage bewusst nicht manchmal, denn es ist in sehr viele Firmen so.

 

[habla2k]

Außerdem tut man denen Unrecht, sich sich Benehmen können, also ein Großteil der Männer.

Weißt du, ich gehöre zu diesen Männern, die sich benehmen. Allerdings verstehe ich nicht, wieso man sich davon so angegriffen fühlen muss.

Ich fühle mich weder angegriffen, noch beziehe ich diese angeblichen Pauschalisierungen auf mich. Ich weiß aber, dass es dieses Problem gibt und das es weit mehr als Einzelfälle sind.

Warum muss man sich als Mann, der keiner dieser Typen ist also so aufregen? Niemand will uns die Männlichkeit (was auch immer das ist) wegnehmen. Wir (Männer) müssten nur langsam mal verstehen, dass wir uns nicht benehmen können, wie wir wollen, uns gehört diese Welt nicht alleine und wir stehen schon gar nicht über der anderen Hälfte (und allem dazwischen natürlich).

Bis 1997 war bei uns in Deutschland Vergewaltigung in der Ehe nicht strafbar. Das ist alles noch gar nicht so lange her und offenbar gibt es viele, die dahin zurück wollen. Muss man dieses Problem wirklich immer so relativieren und Schaum vor dem Mund bekommen? Warum kann man das nicht einfach anerkennen? Auch als Mann, auf den das nicht zutrifft.

Was machst du wenn du dich in deine(n) Kollegen/Kollegin verliebst?

Wie wäre es mit: Sich im privaten Rahmen treffen. Man kann ja mit Kolleg*innen auch reden, also kann man auch mal fragen, ob man gemeinsam etwas trinken gehen kann. Ganz wichtig dabei: Wenn die Antwort "Nein" ist, dann lässt man es sein.

 

[Project 2501]

Da gibt es einen ganz einfachen Trick:
Zu solchen Leuten keinen Kontakt pflegen.

Leider sind die meisten Menschen keine Privatiers die nur zum Spaß arbeiten, sondern mehr oder weniger auf ein regelmäßiges Gehalt angewiesen

 

[Bonanca]

Leider sind die meisten Menschen keine Privatiers die nur zum Spaß arbeiten, sondern mehr oder weniger auf ein regelmäßiges Gehalt angewiesen

Mit einem Arbeitskollegen muss ich zusammenarbeiten können, keinen "Kontakt pflegen".

 

[Blutschlumpf]

Und wie soll eine Person auf Arbeit auf unerwünschte Umwerbungsversuche reagieren?

Wenn Kollegen gemeinsam etwas nach der Arbeit unternehmen, etwa Sport, ein Ausflug oder Essen gehen...

lol, und wie bekommst du die Person dazu mit dir Essen zu gehen?
Jemanden zum Essen einzuladen und eine Abfuhr zu bekommen dürfte imho deutlich peinlicher sein und sich damit um ein vielfaches schlechter auf die Arbeit auswirken als sich mit Flirtversuchen ranzutasten.

 

[Bl4cke4gle]

Es geht hier wohl kaum um ernstgemeinte Flirtversuche mit einer Einladung zum Kaffee, sondern darum, was passiert, wenn diese scheitern, dies nicht eingesehen wird und es in Belästigung umschwenkt. Oder um Typen, die meinen, sie können sich über Frauen lustig machen, sexistische Witze machen, dauerhaft anstarren, womöglich Betatschen etc.
Gerade wenn man denen deutlich macht, dass es nicht gewollt ist, werden solche Typen ja gerne noch penetranter und glauben ernsthaft, sie wären im Recht.
Bei denen ist die Vorstellung, dass das psychisch belastet, einfach nicht gegeben.
Und solche Fälle gibt es leider, leider sehr häufig

Problematisch ist darüberhinaus, dass sich Menschen gerne mit ihresgleichen umgeben ("gleich und gleich gesellt sich gern"). Wenn also der Chef schon der frauenfeindliche Obermacho ist, dann wird sein Umfeld das mit hoher Wahrscheinlichkeit auch sein. In solchen Betrieben haben Frauen dann natürlich null Chancen und es wird sich nichts ändern, bis die Führungskraft entfernt wird.

 

[w0nd4bra]

Sprich doch mal mit einer Frau in verantwortlichen Positionen in einem Unternehmen. Frauen müssen immer 30% mehr leisten als Männer für die gleiche Anerkennung. Dabei werden sie noch fast andauernd belästigt. Und ja die Spanne zwischen dummen Kommentaren und handfesten Übergriffen ist groß. Das Problem besteht aber in einer Kultur, die das alles fördert, sodass Sprüche, unpassende Komplimente, petätscheln nur dazu führen, dass mehr passieren kann. Diese gesamte Kultur ist falsch und muss sich dringend ändern.
Männer können sich das gar nicht vorstellen, welchem Umfeld Frauen ausgesetzt sind (inkl mir früher). Und ich sage bewusst nicht manchmal, denn es ist in sehr viele Firmen so.

Meine ehemalige Referentin fällt da schonmal aus der Regel, ohne sie wäre der Laden früher sicherlich down-under. Sie hat dementsprechend auch mal Jobangebot des Chefs bekommen, hatte aber kein Bock anzunehmen. Dein >immer< ist eher subjektiver Kultur, kann ich aber nachvollziehen, da es jedem passiert, egal bei welchem Thema. Sie hat (laut eigener Aussage) auch mehr als ihr Mann verdient, der war auch Referent, nur andere Abteilung, im gleichen Haus. Demnach kann ich dein Argument nicht ganz nachvollziehen.

Das mit der Kultur kann ich auch zum Teil nachvollziehen. Gibt ja massiv viele Pornoseiten, die nichts von der Wirklichkeit vermitteln und tiefer und tiefer in die surrealistische Fetischsuppe vermitteln wollen. Das ganze wird auch schon zu sehr Mainstream, sieht man ja auf Twitch, was aber auch aktiv von Frauen angenommen wird, weil halt schnelles und einfaches Geld. Keine Unterstellung, würde ich bestimmt auch so machen. Finde es aber ein wenig kurz um die Ecke gedacht, wenn man schreibt "Männer(-Kultur) müsse(n) sich ändern". Warum nicht die Frauen? Warum nicht beide? Oder gar nicht? Etwas paradox. Ich mag das Gruppendenken nicht wirklich, verabscheue es sogar.

Ich denke demnach auch nicht, dass die Arbeitswelt (zumindest in deiner Branche) durchseucht ist von irgendwelchen "Triebtätern", in der sich Frauen fürchten müssen. Dazu gibt es zu viele Firmen, als dass ich mich auf eine Aussage hier im Forum verlasse. Ich kann schließlich aufführen, dass mir sowas nicht passiert ist, nicht in der Ausbildung, nicht auf Arbeit, nicht an der Uni.