Übersicht und Konzentrationsprobleme beim Programmieren lernen

Ozan27

Cadet 4th Year
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127
Hi erstmal an alle .
Ich habe folgendes Problem:
Seit paar Monaten versuche ich mir das Programmieren beizubringen. Oft hab ich Situationen, in den ich ein bestimmtes Problem zwecks Konzentrationsmangel nicht lösen kann. Es ist dann so, dass ich ein paar Stunden später auf den Code schaue, und die Lösung eigentlich ziemlich einfach war.
Und ebenso ist es mit der Übersicht, manchmal kuck ich auf den Code ( ganz simple To-Do List, oder Quizz etc ), was ich selbst programmiert habe, und verstehe einfach nichts, weil ich mich wieder nicht konzentrieren kann.
Ich hab praktisch eine geistige Erschöpfung die viel zu schnell eintretet.
Nu zu meiner Frage:

Ist das ein typischer Fall für Anfänger? Passiert das weil ich noch sehr große Aufmerksamkeit brauche, weil das Coden noch nicht "blind" läuft? Oder gibt es je ein Zustand bei den man nicht mehr so viel Aufmerksamkeit braucht?
Wenn es wirklich so wäre, dass man permanent diese Art von Konzentration braucht, wäre das Programmieren nichts für mich, und ich würde damit aufhören. Aber ich denke ständig, dass es vielleicht daran liegt, dass ich noch ziemlich neu bin, und mir alles überkomplex erscheint?

Wie waren eure Erfahrungen, ist dass ein normales Problem?
 
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Ozan27 schrieb:
Ist das ein typischer Fall für Anfänger?
Ist eher typisch für Menschen mit ADHS, aber ich bin kein Arzt. Würde das aber trotzdem mal untersuchen lassen.
Ich kann mich nicht auf Dinge konzentrieren, die mich nicht interessieren. Also alles was ich lernen muss statt lernen will. Vllt ist es bei dir ähnlich?

Programmieren ist umsetzen/lösen von logischen Problemen. Das Bedarf viel Hintergrundwissen, Erfahrung und man muss sich stundenlang auf eine Sache konzentrieren können. Zumindest, wenn das mal zum Beruf wird.
Hier, 8h Videostream über Treiberentwicklung unter Linux:
 
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Um die Frage zu beantworten, fehlen leider einige Informationen.
  • Wie ist dein Background (z.B. Schüler, Student, Berufstätiger, etc.), welches Vorwissen ist vorhanden?
  • Hattest du vergleichbare Probleme schon auf anderen Gebieten (z.B. in der Schule oder Ausbildung in anderen Fächern)?
  • Um welche Programmiersprache / Plattform geht es überhaupt?
  • Was ist deine konkrete Motivation, um dich damit zu befassen?
Grundsätzlich schadet es beim Programmieren nicht, wenn man im Bereich Mathematik nicht unbedingt der schlechteste war. Sowie eine gewisse Fähigkeit zur Abstraktion mitbringt, weil man Anforderungen und Konzepte häufig Schritt für Schritt in kleinere Einheiten zerlegen muss.

Ich kann mir vorstellen, dass eine solche Situation eintritt, wenn man noch keinerlei Programmiererfahrung hat, und dann gleich von Null auf 100 ein großes Projekt wuppen will. Das ist aber - mangels weitere Infos - nur eine Vermutung meinerseits. Ein solches Problem ließe sich aber wahrscheinlich lösen, in dem man erstmal mit kleinen Projekten anfängt, ggfs. sogar ganz klassisch mit einer Lehrsprache. Wenn man die grundlegenden Konzepte verstanden hat, tut man sich sehr viel leichter, wenn es anschließend zu anderen Sprache und größeren Projekten geht.
 
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Das Gehirn ist wie ein Muskel. Je mehr man sich mit einem Thema beschäftigt, desto leichter fällt es einem.
Nun ist Programmieren nicht unbedingt das leichteste Thema. Da kommt viel Neues auf einem zu, von dem man zu Anfang nicht mal geahnt hat, dass es überhaupt existiert.

Zu Anfang schaut man noch auf jede Operation, später schaut man im Wesentlichen auf die umgesetzten Konzepte. Die Art und Weise, wie man den Code betrachtet, wird also abstrakter.

Es ist aber auch normal, dass man zwischendurch auch mal eine Pause braucht. Bei mir war und ist immer stündlich eine 5-Minuten-Pause nötig.
 
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Carrera124 schrieb:
Um die Frage zu beantworten, fehlen leider einige Informationen.
  • Wie ist dein Background (z.B. Schüler, Student, Berufstätiger, etc.), welches Vorwissen ist vorhanden?
  • Hattest du vergleichbare Probleme schon auf anderen Gebieten (z.B. in der Schule oder Ausbildung in anderen Fächern)?
  • Um welche Programmiersprache / Plattform geht es überhaupt?
  • Was ist deine konkrete Motivation, um dich damit zu befassen?
Grundsätzlich schadet es beim Programmieren nicht, wenn man im Bereich Mathematik nicht unbedingt der schlechteste war. Sowie eine gewisse Fähigkeit zur Abstraktion mitbringt, weil man Anforderungen und Konzepte häufig Schritt für Schritt in kleinere Einheiten zerlegen muss.

Ich kann mir vorstellen, dass eine solche Situation eintritt, wenn man noch keinerlei Programmiererfahrung hat, und dann gleich von Null auf 100 ein großes Projekt wuppen will. Das ist aber - mangels weitere Infos - nur eine Vermutung meinerseits. Ein solches Problem ließe sich aber wahrscheinlich lösen, in dem man erstmal mit kleinen Projekten anfängt, ggfs. sogar ganz klassisch mit einer Lehrsprache. Wenn man die grundlegenden Konzepte verstanden hat, tut man sich sehr viel leichter, wenn es anschließend zu anderen Sprache und größeren Projekten geht.
Berufstätig, heißt ich habe schon lange nichtsmehr gelernt.
Javascript.
Ich will irgendwann mal als Programmierer arbeiten, erstens weil ich das Programmieren an sich cool finde, und mir dass richtig gut als Job vorstellen kann. Es macht jetzt schon spaß, und ich denke das wird noch viel mehr wenn man es erst richtig kann.

Also werde ich das eigentlich nur selbst raustesten müssen in dem ich die kleinen Projekte mal öfters umsetze.



_Aqua_ schrieb:
Das Gehirn ist wie ein Muskel. Je mehr man sich mit einem Thema beschäftigt, desto leichter fällt es einem.
Nun ist Programmieren nicht unbedingt das leichteste Thema. Da kommt viel Neues auf einem zu, von dem man zu Anfang nicht mal geahnt hat, dass es überhaupt existiert.

Zu Anfang schaut man noch auf jede Operation, später schaut man im Wesentlichen auf die umgesetzten Konzepte. Die Art und Weise, wie man den Code betrachtet, wird also abstrakter.

Es ist aber auch normal, dass man zwischendurch auch mal eine Pause braucht. Bei mir war und ist immer stündlich eine 5-Minuten-Pause nötig.

Wie ist es den wenn man bsp absolut müde ist? Funktioniert der Arbeitsalltag dann trodtzdem weiter , oder geht das absolut gar nicht ?
 
Carrera124 schrieb:
  • Um welche Programmiersprache / Plattform geht es überhaupt?
das ist eine gute Frage 🙂

Java wäre ein guter Einstieg.
Java ist auch eine Insel von Christian Ullenboom - Rheinwerk-Verlag [openbook]

Wollte es im Rahmen einer Beruflichen Rehabilitation erlernen und 2 Semester easy geschafft aber dann hat die Krankheit zugeschlagen und die Medikamente gaben mir den Rest.

Mein Problem ist, das ich den Code recht gut verstehen kann wenn ich ihn lese. Ich kann sagen was dies und das und jenes macht aber wenn es darum geht ihn selber zu schreiben, setzt leider mein Gehirn aus. Die Vorstellungsgabe, zum Teil die Logik und halt das Abstrakte klappt bei mir nicht mehr.

Je mehr ich mich dazu zwingen wollte, umso schlimmer wurde es mit dem "Verständnis" bis zur Vollblockade.

Kurioserweise waren Logische Grundschaltungen der Digitaltechnik wieder popelig einfach...
 
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Ozan27 schrieb:
Wie ist es den wenn man bsp absolut müde ist? Funktioniert der Arbeitsalltag dann trodtzdem weiter , oder geht das absolut gar nicht ?
Bei mir? Wenn ich zu müde bin, dann realisiere ich nicht, was ich da gerade sehe. Da kann es leicht passieren, dass ich denselben Code zig mal lese, ohne es zu bemerken.

Bei mir hilft es dann, einfach mal aufzustehen und sich nen Kaffee zu holen. Die Bewegung und die Unterbrechung der (monotonen) Tätigkeit hilft viel, kann aber bei Müdigkeit nur begrenzt helfen. Müde ist müde und kann nur durch Schlaf "behoben" werden. Alles Andere sind nur Tricks, um uns was vor zu machen. Kaffee macht nicht wacher, auch Sport nicht. Das putscht nur den Körper hoch, aber negiert das Schlafbedürfnis nicht.
 
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Ozan27 schrieb:
Ist das ein typischer Fall für Anfänger?
Speziell zum Programmieren kann ich dir das nicht sagen, damit hab ich einfach zu früh und spielerisch angefangen. Aber als an der Uni die Matheklopper kamen, ging's mir ähnlich.

Ozan27 schrieb:
Berufstätig, heißt ich habe schon lange nichtsmehr gelernt.
Das heißt also schon mal, dass du am Tag/in der Woche in der Regel schon ordentlich gearbeitet hast. Irgendwie logisch, dass man da nicht mehr so fit ist.

Ozan27 schrieb:
Oft hab ich Situationen, in den ich ein bestimmtes Problem zwecks Konzentrationsmangel nicht lösen kann. Es ist dann so, dass ich ein paar Stunden später auf den Code schaue, und die Lösung eigentlich ziemlich einfach war.
Mir kann niemand, der professionell Software entwickelt, erzählen, dass er nie das Problem hat. Dann natürlich bei deutlich komplexeren Problemen.
Häufig kommen mir dann die besten Ideen bei einer schönen heißen Dusche, vielleicht noch nach dem Training, wo ich mindestens eine Stunde nur über Brust, Arme und Nacken nachgedacht habe, nicht aber über Code.
Ein schöner Spaziergang durch die Natur hilft manchmal auch, gerade wenn man sich festgefahren hat. Das ist völlig normal.
Sich sowas mal als Pause weg vom Bildschirm zu nehmen, hilft übrigens auch, sich gar nicht erst festzufahren.

Ozan27 schrieb:
Und ebenso ist es mit der Übersicht, manchmal kuck ich auf den Code ( ganz simple To-Do List, oder Quizz etc ), was ich selbst programmiert habe, und verstehe einfach nichts, weil ich mich wieder nicht konzentrieren kann.
Das wird vielleicht nicht nur an der Konzentration liegen, sondern auch daran, dass du als Anfänger vermutlich nicht besonders sauberen Code schreibst, was normal ist. Je sauberer der Code wird, desto leichter wird dir das fallen.

Ozan27 schrieb:
Wie ist es den wenn man bsp absolut müde ist? Funktioniert der Arbeitsalltag dann trodtzdem weiter , oder geht das absolut gar nicht ?
Irgendwann mit Erfahrung und Übung schon, weil dann meiste irgendwie doch "langweiliges" (bewusst in Anführungszeichen, ich mag den Job trotzdem) Herunterarbeiten ist, wobei die Qualität und Effizienz natürlich nachlässt.

Dieses Flow-Gefühl, in dem man stundenlang an etwas arbeitet und die Zeit vergisst, vielleicht sogar das Essen und die eigentliche Müdigkeit, wird auch mit Erfahrung und Übung kommen. Das kann einfach nicht direkt da sein, wenn man erst am Anfang steht. Um dazu mal Wikipedia zu zitieren:
Um in den Zustand des Flow zu gelangen, muss man sich einer Tätigkeit voll hingeben, muss die Anforderung die volle Konzentration beanspruchen.[14] Sie darf jedoch nicht so hoch sein, dass man überfordert ist, denn dann ist die „Mühelosigkeit“ nicht mehr gegeben. Das Flow-Erlebnis wird durch diese beiden Faktoren Mindestanforderung und Anforderungsgrenze (in der Grafik als Linien) beschränkt. Durch das Eintreten in eine solche Phase entsteht eine Selbst- und Zeitvergessenheit, da die Aufgabe ganze Aufmerksamkeit erfordert.
(https://de.wikipedia.org/wiki/Flow_(Psychologie)#Eine_Tätigkeit_im_Flow_erleben)
Das dick markierte ist hier das entscheidende.
 
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Vorab, bin keine Fachkraft oder gelernter Programmierer.

Also, das mit dem Konzentrieren habe ich auch. Da bringt es auch nichts mich davor zu setzen und irgendeine Problemlösung versuchen zu erzwingen. Dann mache ich erst mal eine kurze Pause und wenn das nichts bringt, an einer anderen Stelle weiter. Wenn das jedoch was notwendiges ist um weiterzumachen zu können, dann hinterlege ich halt einfach irgendwelche plausiblen Werte als Dummys.
Wenn man nicht als einzelner, freier Entwickler, sondern im Team arbeitet, kann man ja auch in die Runde fragen und Anregungen sammeln wie man ein bestimmtes Problem angehen könnte.

Bezüglich Code verstehen hilft eine vernünftige Kommentierung ungemein. Das ist jedoch was individuelles, bei dem man selbst entscheiden was, wie und wieviel man seinen Code Kommentieren muss.
Wenn ich irgendwelche Übungen mache, packe ich sehr viele, teils lange, Kommentare rein um das jederzeit möglichst gut nachvolziehen zu können.
Bei neuen Algorithmen zu irgendwelchen Problemen erstelle ich Teils auch ein neues Miniprojekt mit Dummywerten und teste zunächst in einer isolierten Umgebung. Das mindert die Fehlerquellen und ich kommentiere das, wie bei Übungen, großzügig aus.


Ich programmiere nicht mit Java, sondern nur C und Cpp, und weil ich das jedoch nur für mich mache, ist da keinerlei Stress dahinter, sodass ich auch mal einen oder mehrere Tage unterbrechen kann. Kann auch sein, dass ich mal monatelang oder länger pausiere.
Nach so einer Pause brauche ich halt auch erst mal eine ganze Weile um mich wieder einzuarbeiten. Das klappt auch nicht mal eben so "zack" und dann läuft das wieder. Das dauert bei mir auch gut und gerne 1-2 Wochen, bis ich da wieder drin bin. Ansonsten raucht bis dahin auch der Kopf und ich verstehe zunächst gefühlt wenig bis nichts.

Würde mal vermuten, dass mit der Konzentration wird nur solange ein Problem sein, bis man sich wieder in die Software und die Sprache eingearbeitet hat.
Schwierigkeiten bei der Umsetzung/Lösung eines Problems dürfte so ziemlich jeder Entwickler haben. Nicht zuletzt, weil es nicht die richtige Lösung gibt. Wie sagt man so schön, "viele Wege führen nach Rom".

pseudopseudonym schrieb:
Häufig kommen mir dann die besten Ideen bei einer schönen heißen Dusche, vielleicht noch nach dem Training, wo ich mindestens eine Stunde nur über Brust, Arme und Nacken nachgedacht habe, nicht aber über Code.
Bei mir ist es manchmal, wenn ich Tage, oder Woche(n), später nochmal den Code anschaue und denke "Was hast du da für einen Mist zusammengeschrieben? So und so wäre das doch viel einfacher und verständlicher".
 
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Gorasuhl schrieb:
Bei mir ist es manchmal, wenn ich Tage, oder Woche(n), später nochmal den Code anschaue und denke "Was hast du da für einen Mist zusammengeschrieben? So und so wäre das doch viel einfacher und verständlicher".
Auch das halte ich für sehr normal. Manchmal vielleicht, weil man völlig unter Strom stand und ein Fix schnellstmöglich rausmusste. Vielleicht auch, weil eine Deadline für ein Feature dichter kam.
Oder weil der Code im Rahmen einer relativ neuen Technologieentscheidung entstanden ist und seitdem natürlich ein Lernprozess stattfand.
 
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Natürlich ist das vollkommen normal. Man hat seine erste Lösung gefunden, ist glücklich darüber, entwirft die dann als Code und hat dabei quasi einen Tunnelblick.
Später hat man diverse Erfahrungen sammeln können, ist auf andere Klassen in der Bibliothek gestoßen, Dekanstoß durch andere Mitarbeiter und kann das vereinfachen/verbessern.

Habe mal einen Dateizugriff auf eine ganz simple CSV Datenbank mit fstream geschrieben und im Verlauf gemerkt "Oh, es gibt ja Q_File und QStringList (programmiere mit Qt), damit kann ich das alles auch ganz einfach und gut leserlich mit nur ein paar Zeilen realisieren". :D
 
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Ozan27 schrieb:
Oft hab ich Situationen, in den ich ein bestimmtes Problem zwecks Konzentrationsmangel nicht lösen kann. Es ist dann so, dass ich ein paar Stunden später auf den Code schaue, und die Lösung eigentlich ziemlich einfach war.
Das ist mitnichten ein Problem, das nur bei der Softwareentwicklung auftritt, sondern bei allen Tätigkeiten, die eine überdurchschnittliche Konzentration erfordern. Sicherlich ist Programmieren dafür ein Paradebeispiel, weil es sich buchstäblich um Kopfarbeit handelt, aber die zulässigen Lenkzeiten für Fernfahrer rühren daher, dass auch das Führen eines Fahrzeug ein hohes Maß an Aufmerksamkeit und somit Konzentration erfordert und dies bei Dauerbelastung zur Ermüdung führt.

Ozan27 schrieb:
Und ebenso ist es mit der Übersicht, manchmal kuck ich auf den Code ( ganz simple To-Do List, oder Quizz etc ), was ich selbst programmiert habe, und verstehe einfach nichts, weil ich mich wieder nicht konzentrieren kann.
Genau aus diesem Grund sind Kommentare im Code essentiell. Speziell bei komplexen Vorgängen wir Berechnungen empfiehlt es sich, nicht nur die einzelnen Rechenschritte zu kommentieren, sondern ggfs auch einen allgemeinen Kommentar mit der grundlegenden Vorgehensweise zu schreiben.

Abgesehen davon spielt natürlich auch die Art des Codes eine Rolle. Als Anfänger neigt man tendenziell dazu, Spaghetticode zu programmieren. Schlimmstenfalls ist das dann eine riesige Main(), die den gesamten Code enthält. Sinnvolle Kapselung und sprechende Namen sind hier die entscheidenden Stichworte. Die Hautpstränge des Codes lesen sich dadurch - etwas überspitzt formuliert - wie eine Geschichte. Sprechender Code wie Auto.StarteMotor(), sagt eigentlich schon alles, was man zur Übersicht wissen muss, das Auto wird gestartet und der Motor läuft. Wie das konkret passiert, spielt zunächst keine Rolle.


Ozan27 schrieb:
Ist das ein typischer Fall für Anfänger? Passiert das weil ich noch sehr große Aufmerksamkeit brauche, weil das Coden noch nicht "blind" läuft?
Auch das ist in keinster Weise nur beim Programmieren so. Seit kurzem habe ich mit dem Kochen angefangen und so einfach die Rezepte sich auch oftmals lesen, ich komme immer noch ins Schludern. Multitasking ist mir als Software-Entwickler natürlich ein Begriff, aber mein Threadpool ist beim Kochen doch sehr begrenzt und statt parallel mache ich viele Dinge noch sequentiell, wenn ich das mal so ausdrücken darf. Ein 10-Minuten-Rezept dauert bei mir dann schon gerne mal eine Stunde und mehr...


Ozan27 schrieb:
Wenn es wirklich so wäre, dass man permanent diese Art von Konzentration braucht, wäre das Programmieren nichts für mich, und ich würde damit aufhören.
Naja, es ist wie bei allen Dingen, die man lernt. Anfangs tut man sich schwer, weil man vieles bzw. das meiste noch aktiv tun muss. So wie im obigen Beispiel mit dem Kochen. Theoretisch kochen Kartoffeln passiv vor sich hin, praktisch bin ich als Anfänger immer am Rumfummeln und Reinpieken. Das legt sich aber mit der Zeit und die Routine kommt nach und nach.

pseudopseudonym schrieb:
Dieses Flow-Gefühl, in dem man stundenlang an etwas arbeitet und die Zeit vergisst, vielleicht sogar das Essen und die eigentliche Müdigkeit, wird auch mit Erfahrung und Übung kommen.
Absolut. Ich denke jeder Programmierer, der schon eine Weile dabei ist, sei es nun beruflich oder hobbymäßig, hat sich schon mal in so einem Moment erwischt bzw. ist aus ihm "aufgewacht". Mit der Zeit stellen sich immer häufiger Situationen ein, in denen man vor einem Problem brütet und dann plötzlich um 17 Uhr eine "geile" Idee hat, die man dann auch "noch kurz" umsetzt - bis man dann plötzlich um 23 Uhr im Büro realisiert, dass man heute ja eigentlich noch zum Frisör wollte......
 
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Es hört sich bei Dir schon extrem an, vor allem da Du sagst, dass Du schon seit Monaten dran bist und die Probleme immer noch bei kleinen Übungsaufgaben wie ToDo Listen hast.

Ansonsten finde ich das bei komplexen Problemen nicht ganz ungewöhnlich, zumindest kenn ich das auch. Es dauert erstmal ewig bis man den Algorithmus klargedacht hat, dann schreibt man den bzw probiert rum bis man eine lauffähige Lösung hat. Am nächsten Tag mit ein wenig Abstand sieht man klarer, vereinfacht Teile oder schmeißt weg und schreibt komplett neu. Auch ist es normal, dass man eigenen Code nicht mehr versteht, den man vor längerer Zeit geschrieben hat, spätestens dann ist klar, dass der Code nicht gut und selbsterklärend ist oder zumindest nicht ausreichend dokumentiert ist.
 
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Du hast hier schon gute Antworten bekommen. Es ist außerdem wichtig zu wissen, dass "Knowledge Worker" (das ist der Übergriff für alle kognitiven anstrengenden Fähigkeiten wie z.B. Programmieren) im Durchschnitt 2-4 Stunden produktiv arbeiten pro Tag. Viele arbeiten in dieser Zeit dann auch gar nicht unbedingt super intensiv, jedenfalls nicht die ganze Zeit. Als Lernender hast du hingegen keine andere Wahl als intensiv zu arbeiten.
Wenn du dich also nach 1-2 Stunden nicht mehr so gut konzentrieren kannst, dann ist daran erstmal nichts außergewöhnliches, vor allem da du noch einen Hauptberuf ausübst.

Ich empfehle dir, frühzeitig Pausen zu machen. Zum Beispiel alle 45 Minuten 15 Minuten. Allerspätestens nach 90 Minuten solltest du mindestens 15 Minuten Pause machen. In dieser Zeit nicht am PC hängen, sondern aufstehen, was im Haushalt machen oder kurz spazieren gehen oder in den Garten gehen oder ein bisschen am Roman weiter lesen oder Musik hören (kein Podcast) oder irgendwas anderes das dem Gehirn etwas Ruhe gönnt. Du kannst auch nach 30 Minuten 5 Minuten Pause machen und dann nach 60 Minuten nochmal 10 Minuten. Oder eben früher schon, wenn du eh nur 60 Minuten vor hast zu lernen. Schau einfach, was da für dich stimmig ist.

Mit der Zeit wird das vermutlich auch besser, so dass du länger lernen kannst bzw. weniger Pausen brauchst. ca. 90 Minuten ohne Pause sollte man im Regelfall aber möglichst nicht überschreiten. Wenn man im Flow ist, dann gilt das so ggf. nicht mehr, aber Flow entsteht afaik erst, wenn man eine Tätigkeit ausübt, die man schon gut beherrscht, nicht wenn man einen neuen Skill lernt.
 
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Als mein Englisch noch sehr schlecht war, und ich mich öfters mit Menschen damit verständigen musste, hat mich das nach einer Zeit auch sehr ermüdet. Jetzt passiert mir das nicht mehr.

Kann nur das von @BeBur unterstreichen. Ausgleich ist sehr wichtig, gerade wenn man viel Kopfarbeit leistet. Finde auch: Bewegung am besten im Sonnenlicht, ausreichend Wasser, nicht zu schwere und ausgewogene Speise wichtig. Ich persönlich verzichte auch auf Kaffee, wenn man in der Nacht genügend Schlaf hat, empfinde ich das eher kontraproduktiv.

Wenn man Wert auf seine Gesundheit legt, kann auch ein umfangreicher Bluttest bei einem guten Heilpraktiker mal gut sein. Dort bekommt man dann auch den Vitamin- und Mineralienhaushalt getestet. Kann durchaus zu unerwarteten Überraschungen führen. Muss man halt für gewöhnlich aus der eigenen Tasche zahlen.
 
jb_alvarado schrieb:
Wenn man Wert auf seine Gesundheit legt, kann auch ein umfangreicher Bluttest bei einem guten Heilpraktiker mal gut sein. Dort bekommt man dann auch den Vitamin- und Mineralienhaushalt getestet. Kann durchaus zu unerwarteten Überraschungen führen. Muss man halt für gewöhnlich aus der eigenen Tasche zahlen.
Die wollen ja nur dein Bestes, dein Geld.
 
Habe auch bewusst guten geschrieben. Ich habe da gute Erfahrungen gemacht, allerdings gehe ich zu einem Bekannten, den ich persönlich kenne. Ein gutes und aussagekräftiges Blutbild bekommt man nun mal nicht beim Hausarzt. Vereinzelt gibt es spezialisierte Praxen, die das über die Gesetzliche abrechnen können, aber so eine muss man erst mal finden.
 
jb_alvarado schrieb:
Habe auch bewusst guten geschrieben. Ich habe da gute Erfahrungen gemacht, allerdings gehe ich zu einem Bekannten, den ich persönlich kenne. Ein gutes und aussagekräftiges Blutbild bekommt man nun mal nicht beim Hausarzt. Vereinzelt gibt es spezialisierte Praxen, die das über die Gesetzliche abrechnen können, aber so eine muss man erst mal finden.
Es geht dir also darum die Kosten für dein BB zu sozialisieren.
Jeder Internist und wahrscheinlich jeder Hausarzt wird ein BB interpretieren können.
 
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