UG als alleiniger geschäftsführender Gesellschafter gründen

Die Auszahlungen bei einer UG müssen ja ordnungsgemäß verbucht sein (doppelte Buchführung+Bilanz+GuV).
Keine Ahnung, warum das FA bei einer Prüfung die Positionen nicht erkennen können soll.
Angestellte einer UG, zu denen der GF ja auch gehört, bekommen eine korrekte monatliche Lohnabrechnung, mit allem pipapo (Sozialabgaben, Lohnsteuer usw.). Nur wenn kein Lohn im/für den Monat gezahlt wurde, kann man sich die Abrechnung sparen (Nullmeldung an die Krankenkasse). Im übernächsten Monat wird das Lohnkonto dann einfach fortgeschrieben.

btw. es gibt auch vollwertige GmbH mit mehreren Angestellten, bei denen im Jahresabschluss nachzulesen ist, dass sich der GF für das ganze (!) zu berichtende Jahr keinen Lohn gezahlt hat. Das ist also kein so unmöglicher Vorgang.
 
@ Thomas & P4ge

Das ist ja das Absurde - der TE will eine Haftungsbeschränkung, aber gegenüber wem? Wenn er keine Lieferanten hat, kein Kredit aufnehmen will, dann macht die Haftungsbeschränkung wenig Sinn.
Gegenüber dem Kunden ist die Haftungsbeschränkung m.E. auch nur bedingt sinnvoll, je nach dem was er macht. Programmiert er eine App für 0,99€ ... so stellt sich am Ende die Frage wie viele Leute wirklich vor Gericht ziehen um Haftungs-Fragen zu klären wenn der eigentliche Streitwert marginal ist.
 
Ich bewundere Deine zum Teil hellseherischen Fähigkeiten.
Wo steht, dass er keine Lieferanten haben wird?
Steht irgendwo was von einer App?

Er will eine stark expansive Firma aufbauen, benötigt also später Fremdkapital.
Warum soll es absurd sein, wenn Jemand einfach die persönliche Haftung weghaben möchte und dafür den preisgünstigen Weg der UG wählt, weil er gleichzeitig das Grundgerüst für einen späteren einfacheren Investoreneinstieg/Verkauf der Firma legt?

Er schreibt, dass er schon durch seine Arbeit/Praktika guten Einblick in das Metier hat.
Warum so eine Aussage nicht einfach mal Ernst nehmen und damit auch den TE?
 
Deswegen spiele ich auch Lotto. :D

Solange aber keine wirklichen Infos vom TE kommen, solange kann man nur spekulieren.

Der TE hat zwar in Startups gearbeitet, aber anscheinend nicht den Einblick bzgl. Wahl Rechtsform, SV-Beiträge etc. bekommen. Wenn er sofort eine UG gründen möchte - okay - aber er könnte es ja auch günstiger haben.
Auch der Ratschlag erstmal ein Gewerbe anzumelden und später in die Rechtsform einer UG zu wandeln ist doch legitim. Wenn er entsprechend Umsätze generiert kann der Schritt ja gemacht werden. Jetzt liest es sich für mich aber so, dass die UG erst auf Vorrat gegründet wird und dann schaut er ob Umsätze kommen. Gerade weil er sich mit den SV/Mindestlohn Themen nicht auskennt wäre der Gewerbeschein der simplere Weg.
Wenn dann der Umsatz da ist, stellt auch der Mindestlohn kein Problem mehr dar ...
 
Hallo ihr Lieben. Danke schonmal für die Antworten bisher.

Nochmal kurz Input: ja, das klingt alles vielleicht ein wenig verwirrend. Ich kann/will jetzt nicht näher auf die Geschäftsdetails eingehen aber um die Randpunkte zu nennen warum ich eine UG, gerade wegen Haftungsfragen, für sinnvoll erachte:

- Ich brauche keine Krediten von Banken. Die einzigen Ausgaben die ich in den erstem Monaten haben werde sind für Domains, Amazon AWS, ein paar SaaS Dienste... alles <100-150/Monat.
- Das Startup ist B2C orientiert, nicht B2B. Ich muss keinen Partnern/Lieferanten etc. meine Bonität beweißen
- Die Idee ist "zum Nachteil" einiger großen Firmen die praktisch unbegrenztes Geld für Rechtsstreitigkeiten haben. Ohne weiter auf Details einzugehen: ich sehe die reale Gefahr das ich von direkten/indirekten Konkurrenten verklagt werde auf Basis von vorgeschobenen Wettbewerbsrechtstreitigkeiten oder eben irgendwelche Abmahnung für irgendwelche Fehler beim Datenschutz, AGB etc.
- Ich schlafe sehr viel besser wenn ich weiß das ich irgendwo einen überschaubaren 4-stelligen Betrag habe der "angreifbar" ist, als mein komplettes Privatvermögen
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für ein paar mehr Details.

Zu deinen Überlegungen:
-> es klingt so als bräuchtest du auch eine Rechtsschutzversicherung für dein Unternehmen
-> denke dran, dass deine monatlichen Belastungen höher sind, du zahlst noch KV und du brauchst noch Geld zu leben ... Miete etc.
-> wenn du den Rechtsstreit verlierst, dann hat dein Unternehmen ja auch keine Masse und du musst es abwickeln ... klingt irgendwie spannend dein Vorhaben -> und ob du auf dieser Basis auch Geldgeber findest?
 
Über das Für und Wider von Start Ups kann ich nicht wirklich was beitragen. Das ist gefährliches Halbwissen, das ich in den Ring werfen würde.
Allerdings zur zweiten Frage mit der Krankenversicherung: Du musst dich privat versichern lassen. Das ist bei selbständigen ohne Frist möglich (anders als bei einem Wechsel von GKV zu GKV). bei welcher warst du vorher? Vielleicht machen die dir ein Angebot. Das würde ich vorher noch mal abklären und deinen Fall genau schildern. Ansonsten gleich im Anschluss deine Daten schnappen und in einen PKV Tarifrechner eingeben. Ich würde mich an deiner Stelle möglichst frühzeitig um eine Krankenversicherung kümmern, weil das mit Papierkram verbunden ist.

Noch ein Gedanke zu der Kreditsache: Du musst immer im Hinterkopf behalten, dass du eventuell irgendwann einen Kredit brauchen könntest. Du solltest da sehr flexibel bleiben. Meine Meinung...
 
@ Curly_Bert

Als Selbstständiger kannst du weiterhin in der gesetzlichen Krankenversicherung bleiben. Dies fällt unter der Begrifflichkeit "freiwillige gesetzliche Krankenversicherung". Eine PKV Pflicht gibt es nicht!
 
Ich glaube, da habe ich mich falsch ausgedrückt! Ich meinte eher, dass es bei einem Einkommen in ihrer meines bescheidenen Wissens nach die sinnvollere Entscheidung wäre. Auch, dass sie drüber nachdenken muss, weil sie dann doch als GF Versicherunsgfreiheit hat?
Also sorry, für den Vertipper. Bin da manchmal zu arg in meinem Kopf / Argumentationskette drin.
 
Auch das Argument kann ich nicht verstehen. Die PKV ist auf Sicht immer teurer als die GKV. Meist ist die PKV deutlichst teurer als die GKV. Sieht man mal die Anfangsraten bei einigen Tarif ab, so hat man innerhalb von meist 5-10 Jahren deutlich höhere Raten als bei der GKV.

Für die PKV spricht ausschließlich der größere Leistungskatalog bei einigen Tarifen. Auch würde ich nie in die PKV wechseln, wenn man grade den Start in die Selbstständigkeit hinter sich hat. Erstmal ein paar Jahre durchhalten und die Einkommensentwicklung anschauen.
 
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