Undervolting beim 5950X = weniger Leistung?

Tobias123

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Hallo zusammen,
ich bin mit meinem Ryzen 5950X aufgrund der stark schwankenden Temperaturen bei banalen Office-Aktivitäten noch nicht ganz glücklich. Das Gröbste konnte ich durch Anpassungen an den Lüfterkurven und der Hysterese im BIOS korrigieren. Dabei störrt extrem, dass MSI traditionell einen sehr engen Hysterese-Bereich zulässt. Bei 0.7s ist Schluss, obwohl mein riesiger Kühlkörper (Noctua D15s) sicherlich auch locker 10s allein durch die Trägheit dank Masse überbrücken könnte.
(Nebenfrage: Bieten andere Boardhersteller eine größere Spanne an?)

Also wollte ich mal schauen, wie sich das (moderate) Absenken der CPU-Spannung (Override + Offset) auf die Temperaturen auswirkt. Meinen alten 8700k konnte ich auf diese Weise bereits locker um 3-5° herunterdrücken.
Ich habe einfach den Offset für den 5950X auf -0.015 eingestellt und den Cinebench (R23) laufen lassen.
Wie erwartet sanken die Temperaturen leicht, aber - und das ist für mich unerwartet (!), wirkte sich der reduzierte VCore negativ auf die Performance aus. Mein Score ist reproduzierbar um mehrere Prozent gefallen.

Wieso? Unterscheidet sich hier AMD von Intel? Oder ist das ein Fehler im Beta-BIOS? Alles komisch...
 
Ja, das ist spätestens seit Ryzen 3000 bekannt. Einfach UV bis zum Absturz ist so nicht mehr möglich, wie es früher der Fall war. Bei 0,015V hätte ich jetzt zwar noch keinen Leistungsverlust erwartet, aber ja, das passiert wie beobachtet. Der Power Controller überwacht alles sehr genau und passt die Leistung entsprechend an.
 
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Mein X570 Aorus Master (3900X) hat als Maximum 3 Sekunden einstellbar. Das reicht aber noch nicht aus um das aufheulen der Lüfter zu verhindern.
 
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Kabelkasper schrieb:
hat als Maximum 3 Sekunden einstellbar.
Bei mir hat das ausgereicht, aber meine Lüfterkurve ist generell so eingestellt das sie nicht über 800 rpm geht. Man kann ja via Prime testen ob hier die Kühlung noch ausreichend ist.
 
Bei meinem Gigabyte Aorus Elite X570 kann ich die Lüfterhysterese auf 5 Sekunden stellen,
das habe ich auch so gemacht da mein 3700X auch bei kurzfristigen Arbeiten gern mal den Lüfter hochheulen hat lassen. Zur Lüftersteuerung nehme ich von AORUS das Programm SIV
 
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Tobias123 schrieb:
Unterscheidet sich hier AMD von Intel?
Die AMD Prozessoren ziehen sich mittlerweile vereinfacht gesagt die Spannung welche sie brauchen. Minimale kann man manchmal noch die Spannung runtersetzten. Hier gibt es aber im Forum "bessere" Energiesparpläne für den Ryzen. Damit wird er gerade im Idle deutlich ruhiger.

Hier der Link zur News:
https://www.computerbase.de/news/mainboards/amd-ryzen-3000-energiesparplan-energiesparen.71958/
Energiesparplan gibt es hier:
https://www.computerbase.de/forum/threads/energiesparplan-zen2-zen3-ryzen-3000-5000.1934824/
 
Mich hatte mein 5950x Anfangs auch in dieser Richtung stark verunsichert - solch hohe Temps war ich vom 9900k nicht gewohnt. Die Verunsicherung ging soweit dass ich noch einmal das System komplett zerlegt und mit Argusaugen neu zusammengebaut habe. Mit minimalem Resultat. Im Office-Betrieb bekomm ich die CPU mit PBO nicht unter 55 Grad, ohne waren es ca 47.
Mittlerweile isses mir egal. Zumal ich mit Erstaunen festgestellt habe dass Prime95 im allcore-Betrieb nicht über 80 Grad kommt - dagegen Cinebench locker ins 90 Grad Limit rennt.

Es ist wie's ist. Benchmarks passen soweit und dank Lüfterkurve hab ich ein nahezu-silent System. Und die 55 Grad im Idle schaden dem Prozessor ja ganz sicher nicht. Der 5950x ist nun mal ein heißes Teil. ;)
 
Das ist eines der grossen Schwachstellen der Ryzens und keine einzige Techseite hält das in den Reviews fest.

Habe das Problem ebenfalls, dass im IDLE (etwas surfen o.ä) plötzlich die Lüfter aufdrehen.
Das Problem dabei ist, dass der Prozessor bei Auslastung von etwa 1-6 Cores plötzlich auf über 70° springt.

Ich habe auch bereits einiges probiert, bei MSI im DragonCenter ist der Energiesparplan "Silent" am besten. Dadurch bleibt die CPU deutlich kühler. Gelöst ist das Problem trotzdem nicht vollständig, nur besser erträglich. In solchen Situationen vermisse ich einen Intel, da springt nichts einfach so mal 30° rauf wegen der Auslastung von 1-2 Kernen.

Ihr müsst mal folgendes probieren:

- Prime95 (SmallFFTs) nur 1-4 Kerne einstellen und laufen lassen: Die CPU springt sofort auf 89-90°.
Man kann rein gar nichts dran machen, egal womit man kühlt. Beste AIO, bester Luftkühler, alle Lüfter auf 100%... die CPU Temp springt weiterhin ans Limit.

Ich gehe davon aus, dass das nicht die reale Temperatur ist, sondern von AMD aus einem bestimmten Grund so gewollt ist.

Achja: Bei Prime95 SmallFFTs und mit allen Kernen (24 / 5900X), bleibt meine CPU bei 62-64°.
 
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Optimiert eure Systeme nicht auf niedrige Temperaturen, sondern einfach dahingehend, dass sie unter Last nicht überhitzen. Ob im Idle 50°C oder 40°C anliegen ist erstmal Jacke wie Hose. Deshalb kann man hier mit der Drehzahl schon stark runtergehen und die erste Stufe der Lüftersteuerung locker bis 65-70°C stellen.

Das ist auch keine Schwachstelle, sondern lässt sich locker mit entsprechenden Lüfterkurven anpassen. Bis 65-70°C kann man die erste Stufe locker laufen lassen. Da ist er gar nicht erst versucht, aufzuheulen. Hat sogar mit dem Wraith Prism ganz gut geklappt. Im Idle habe ich ihn nicht gehört - nur unter Last war er mir dann zu laut und musste daher weichen.
 
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@kachiri

Das ist mit den Ryzen 5000 (ab 5900X) nochmals eine ganze Ecke anders.

Mein 5900X springt bei 5-10% Auslastung plötzlich auf 75-80°. Der 5600X war da deutlich drunter.
Und nein, die Kühlung ist top, Prime95 allCore 62-64° max. (Arctic Liquid II 360).
 
SpamBot schrieb:
Hier gibt es aber im Forum "bessere" Energiesparpläne für den Ryzen
gilt aber nur für Ryzen 3xxx und nicht 5xxx um den es hier geht.


Meinen 5800X hab ich gut im Griff. Idle 35 bis 40C. CB23 78 bis 82C (Raumtemp 21-22C). Cyberpunk im Schnitt 65C. PBO Auto (aus).

NH-D15 läuft nicht hörbar auf 500Rpm und regelt ab 65C rauf bis max 1100Rpm. 1100Rpm vs 1500Rpm macht kaum noch einen Unterschied in der Temperatur.

Windows Energieparplan Ausbalanciert
 
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@SeniorY

Könntest du bitte mal mit den Settings folgendes testen:
Prime95 SmallFFT und nur 2 Kerne eintragen und starten für ca. 30 Sekunden. Bitte kurz die Temps hier durchgeben.
 
so?

prime.PNG
 
@SeniorY

Genau!


Nebenbei: Ich sehe gerade du hast eine MSI Suprim X 3080. Zufrieden mit der Karte? :)
Wie hoch geht die Karte mit OC? Lautstärke gut?
 
ok, hier der Screenshot. Was sagt dir das?

Ich hab keinen Vergleich zu anderen 3080. Komm von einer MSI 1080TI gaming X.
Verarbeitung etc. alles top. Mit Power Limit von 116% (max) zieht die 430 Watt. Weiß aber nicht mehr wie viel Mhz anlag. Sobald die Lüfter richtig aufdrehen, wird auch die Karte "laut".

Läuft jetzt festgenagelt auf 0.85v und 1920Mhz Cyberpunk stabil und hält 64C, sodass die Lüfter nicht zu hören sind. 60 bis 80 FPS in WQHD, RT on, DLSS Qualität und der Rest High/Ultra.

prime.PNG
 
Interessant, in dem Fall werden die 5900X/5950X bei Auslastung weniger Kerne deutlich heisser. Liegt vielleicht doch am Chip-Design.

Die 83° finde ich jedenfalls deutlich besser, als die 90° bei mir, denn das ist ja auch das Templimit.

Danke für die Infos der Karte. Mein Ziel wäre es mit der Karte 2.1Ghz mit max. Templimit dauerhaft halten zu können, bestenfalls mit leicht niedrigerer Spannung.
 
Hmmm... ich finde es erstaunlich, dass man als AMD-Neuling (Ok, ich hatte mal den Thunderbird und einen Duron vor gefühlten 20 Jahren - da konnte man noch mit Bleistift übertakten) von solche wesentlichen Themen erst nach dem Kauf erfährt. Zumindest konnte ich in davon in keinem Testbericht lesen.
MSI-Boards kann ich mit diesem Wissen generell für Ryzen-Prozessoren nicht mehr weiterempfehlen. Sie sind beim "Mildern" der Temperaturschwankungen ganz klar im Nachteil gegenüber anderen Boards.

Und so ein bisschen bereue ich den eigentlich nicht notwendigen Kauf der Komponenten jetzt schon.
Ich habe bewusst zu den guten Komponenten (BeQuiet Straight Power 750W Platinum, D15S, alle Gehäuselüfter durch Arctic P12 und P14 ersetzt, 64GB Ballystix, extrem leise Palit 2070 Super JS, Alu-Gehäuse selbst gedämmt, usw...) gegriffen um letztendlich aus meinem Silent-PC mit i7-8700K einen... naja.. "oft, aber nicht immer Silent-PC" zu basteln.

90% surfe ich und sitze vor Office - hier ist die Leistung egal, 10% wird gespielt, ich rendere Videos, oder ich bin in Photoshop unterwegs. Nur für das Rendern und die Bildbearbeitung und natürlich aus einer Portion Technikbegeisterung heraus habe ich überhaupt Handlungsbedarf gesehen. Irgendetwas muss man ja im Urlaub machen, wenn man nicht verreisen kann. ;-)

Nun sitze ich vor dem Browers, tippe diesen Text und lade bei 62° mit hörbar drehenden Lüftern meine gekauften Applikationen aus dem Oculus-Store im Hintergrund herunter. Die Prozessorauslastung beträgt 1%. Da hätte der 8700K keine 40° erreicht.

Damit der 5950X bei solchen Aktionen die Lüfter bei 70° nicht hochdreht, müsste ich die Lüfter vorher etwas schneller drehen lassen. Und dann ist der Rechner nicht mehr Silent. Der Rechner ist nicht laut, ich komme halt nur von einem sehr hohen Level und bin außerdem äußerst empfindlich. Die meisten würden vermutlich kein Problem damit haben, aber was man mal hatte, will man nicht wieder verlieren. ;-)
Silent (also wirklich Silent, nicht nur "leise") geht anscheinend mit AMD aktuell nicht.

Ich hoffe, dass neue Versionen von AGESA hier irgendetwas bewirken können. Ansonsten kann ich nur vor dem aktuellen Beta-BIOS von MSI warnen. Es werden falsche Werte beim Undervolting übernommen und beim zurückstellen auf "Auto" werden diese nicht wieder zurück gesetzt. Man muss etwas fummeln und tricksen, um die Werte wieder in den Urzustand zu bekommen. Ich denke jetzt am BIOS zu Optimieren macht wenig Sinn. Und falls einer eine Petition für MSI-Board für mögliche 10s für die Hysterese-Werte starten möchte: ich bin dabei.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist schon etwas merkwürdig. Komme auch von Intel und wollte mit dem jetzigen System (siehe Sig) einen möglichst leisen PC. Und das hat auch mit nicht allzu viel Aufwand gut geklappt trotz MSI Board mit seinen "schlechten" Hystereseeinstellungen.

Hast du Windows frisch installiert? AMD Chipsatztreiber installiert?
 
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SeniorY schrieb:
Das ist schon etwas merkwürdig. Komme auch von Intel und wollte mit dem jetzigen System (siehe Sig) einen möglichst leisen PC. Und das hat auch mit nicht allzu viel Aufwand gut geklappt trotz MSI Board mit seinen "schlechten" Hystereseeinstellungen.

Hast du Windows frisch installiert? AMD Chipsatztreiber installiert?
Im Prinzip läuft ja auch alles einwandfrei. Nur im Desktop-Betrieb nicht so leise (quasi unhörbar) wie mit dem alten Intel. Und ein hörbarer Lastwechsel vom Lüfter störrt mich noch mehr als ein leises durchgängiges Rauschen. Wie gesagt: Ich bin empfindlich. 😉

Ja, Windows ist frisch. Die AMD Chipsatztreiber habe ich bewusst nicht installiert, da sie angeblich bereits im Windows-Update berücksichtig sind. Oder ist das nicht korrekt?
 
r3ptil3 schrieb:
solchen Situationen vermisse ich einen Intel, da springt nichts einfach so mal 30° rauf wegen der Auslastung von 1-2 Kernen
Da kann ich nur sagen, dass das bei meinem i5 8400 6 Kerner genauso ist. Muss nur YouTube streamen für paar Minuten und die Lüfter drehen hoch. Hab deswegen die Energieplan auf Sparen gestellt damit der Turbotakt nicht hoch geht.

@Tobias123
Ich würde sagen, bei dir klingt das sehr stark nach einer Einstellungssache. Prüf Mal im BIOS welcher Temperatursensor für die CPU Lüfter Regelung herangezogen wird. Wahrscheinlich ist es der interne und damit falsche. Nimm den vom Board. Die internen haben sehr zuverlässige Echtzeitwerte. Gut für Monitoring aber schlecht für CPU Lüfter.

Hatte das gleiche Problem mit meinem 1700x auf Asus 470 Pro.
 
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