Ein EdgeRouter-X hat absolut nichts mit einem USG gemein, abgesehen davon, dass beide vom selben Hersteller stammen. Das sind zwei vollkommen autarke Modellreihen.
loaded schrieb:
Der unity usg soll mit einem VPN Verbunden werden wie Cyberghost und der gesamte Datenverkehr soll darüber laufen.
Hat da schon jemand Erfahrung damit wir das am einfachsten geht.
Davon rate ich grundsätzlich ab. Was genau willst du damit erreichen? Anonymität? Traust du deinem Internetprovider nicht? Traust du dafür einem x-beliebigen VPN-Dienstleister mit Sitz im Ausland unter vollkommen unbekannten Datenschutzgesetzen dafür mehr? Und warum? Weil auf der Seite damit geworben wird, dass sie total super duper anonym sind?
VPN ist keine ganzheitliche Lösung, die dich im Internet vor allem und jedem schützt. Zum einen ist dieser Schutz sowieso nur sehr bedingt gewährleistet, weil das VPN nur die Daten zwischen Client und Server verschlüsselt, es aber ab dem VPN-Server wieder so (un-)verschlüsselt geht wie es ohne das VPN wäre, und zum anderen ist auch die Anonymität in weiten Teilen nur Illusion. Ja, man kaschiert damit seine öffentliche IP, aber nein, man ist damit noch lange nicht anonym. Die IP-Adresse ist längst nicht mehr das einzige und vor allem aussagekräftigste Kriterium für die Identifizierung eines Internetteilnehmers. Dinge wie Cookies, Browseragents und allgemein der Begriff "Fingerprinting" sind gängige Methoden, die komplett ohne IP-Informationen Benutzer tracken können.
Hinzu kommt, dass es durchaus auch Dienste im Internet gibt, die ein
berechtigtes Interesse an der Identität eines Nutzers haben. Ich hatte früher mal Cyberghost und war während eines Servertests noch mit einem russischen Cyberghost-Server verbunden. Mein Online-Banking bei der Sparkasse hat mich beim Login darauf hingewiesen, dass meine IP verdächtig aussieht und den Login verweigert. Warum? Russland ist eine der Hochburgen für Hacker und es lag der Verdacht nahe, dass mein Account gehackt wurde. VPN aus und Login ging wieder. Ein weiteres Beispiel sind Streaming-Dienste wie netflix, die mittels Geoblocking gegen ausländische Nutzung vorgehen und in diesem Zuge auch zahlreiche bekannte VPN-Server aktiv blockieren, weil diese zur Umgehung des Geoblockings genutzt werden. Es kann also sein, dass du eines morgens aufwachst, Netflix anmachst und du mit der Meldung begrüßt wirst, dass ein VPN erkannt wurde und du geblockt wurdest.
Es reicht, wenn man EINMAL vor so einer Situation steht und schon ärgert man sich, dass man das VPN derart fest in das Netzwerk integriert hat, dass selbst unkritische google-Suchen nach "LED-Lampe" quer über den Erdball über ein VPN laufen. Deswegen rate ich dazu, VPN nur
gezielt einzusetzen. Entweder nur über einen Software-Client auf dem PC und nur bei Bedarf oder aber über ein
zweites Internetgateway mit VPN im Netzwerk, nicht jedoch über das
einzige Internetgateway, also den Internetrouter.