Unkorrigierbare Sektoren - plötzlich wieder in Ordnung?

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etheReal

Gast
Ich habe kürzlich bei der Arbeit die Systemplatte aus dem iMac einer Kollegin ausgetauscht, da sie schon über System-Hänger klagte und die Smart-Werte auch 5 unkorrigierbare und 5 schwebende Sektoren anzeigten. Es ist eine WD 10EARS (Caviar Green 1TB)

Jetzt wollte ich mich gerade nochmal versichern, und mit WD Lifeguard Diagnostics einen Fehlercode für die RMA holen (Garantie läuft noch bis Mitte Januar 2013). Vorher nochmal in CDI reingeschaut: immer noch 5 unkorrigierbare und 5 schwebende Sektoren, Status "Vorsicht"
Der Kurztest lief durch, aber ohne Fehler. Also nochmal in die SMART Werte geschaut: 0 unkorrigierbare und 11 schwebende Sektoren (Status immer noch "Vorsicht")

Dann habe ich mal mit GParted die OSX-Partitionen gelöscht und eine NTFS Partition darauf angelegt. Danach wieder mit CDI die SMART Werte angeschaut: nichts mehr! Keine unkorrigierbaren und auch keine schwebenden Sektoren! Status "Gut"

Kann es denn sein, dass unkorrigierbare Sektoren plötzlich wieder verschwinden? Ich dachte, die heißen "unkorrigierbar" weil sie eben... naja, ähm, unkorrigierbar sind? :freak:
Wie können sie dann plötzlich doch wieder in Ordnung sein?

P.S. ich lasse jetzt mal die Platte mit dem WD Tool mit Nullen überschreiben - mal schauen, ob sie danach immer noch in Ordnung ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist möglich, da die ja überschrieben wurden.
Hatte ich selber auch mal, habe mich genau so gewundert wie du.

Währen sie "wiederzugwiesen", würde das dann immer noch da stehen, da der defekte Sektor gegen einen neuen ersetzt wurde.
Bei den unkorregierbaren weiß ich nicht so genau wie das da läuft. Glaube es sind mehrere Bits, die auf der Kippe stehn und nicht ersetzt werden könne, warum keine Ahnung :D

Gruß, loggi_1
 
Er hat mit "NTFS Schnell" formatiert , da wird nur die Zuordnungstabelle der Sektoren überschrieben . Das heisst alle vorher defekten Sektoren sind jetzt wieder in einem unerkannten Status und wirken sich erst aus wenn die Platte darauf zugreift .
Er könnte jetzt nochmal Zeit investieren und mit NTFS Langsam formatieren, dort geschieht die Sektor für Sektor Prüfung und dort markiert die Festplatte auch wieder defekte Sektoren in der Zuordnungstabelle.
 
@Voyager10
Die Liste der "defekten" Sektoren, die über das Auslesen der Smart-Werte einsehbar ist, hat nichts mit dem Dateisystem oder der Partitionierung zu tun. Sie kann auch nicht durch das simple Löschen der Partitionen zurückgesetzt werden, da diese Daten nicht in einem für den Benutzer und somit auch dem Betriebssystem zugänglichen Bereich gespeichert sind.

Woher weißt du eigentlich, dass er die Schnellformatierung durchgeführt hat? Das hat er nämlich nicht geschrieben. Wird ein Vollformat (die langsame Variante) unter Vista oder 7 durchgeführt, wird übrigens keine Leseüberprüfung aller Sektoren innerhalb der Partition durchgeführt, sondern es werden alle Sektoren mit Nullen beschrieben. Infolgedessen können dabei auch keine neuen "defekten" Sektoren erkannt werden, da zumindest Windows kein verify-after-write durchführt.

loggi_1 schrieb:
Bei den unkorregierbaren weiß ich nicht so genau wie das da läuft. Glaube es sind mehrere Bits, die auf der Kippe stehn und nicht ersetzt werden könne, warum keine Ahnung
Unkorrigierbare Sektoren sind nichts anderes als schwebende Sektoren, die bei einem offline Selbsttest der Festplatte gefunden wurden. Bei manchen Marken ist der Zähler für die unkorrigierbaren Sektoren direkt mit dem für die schwebenden Sektoren verbunden. Findet der offline Selbsttest problematische Sektoren, erhöht sich der Zähler sowohl bei den unkorrigierbaren als auch bei den schwebenden Sektoren. Bei andern Marken sind die Zähler beider Attribute unabhängig voneinander.
 
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Der genze Schwachsinn kommt durch Übersetzer zustande, die keine Ahnung von den hier verwendeten technischen Ausdrücken haben.
"reallocated" bedeutet dabei nicht "wiederzugewiesen" sondern "neu zugeteilt"
"pending" nicht "schwebend", sondern "in Vorbereitung/anhängig (für eine Überprüfung)"
mit "offline uncorrectable" ist "im lesenden offline-Selbsttest (durch Fehlerkorrektur) nicht korrigierbar" gemeint.

Es wurde hier schon öfters dargelegt, dass die vorgemerkten pending/offline uncorrectable erst bei neuerlichem Beschreiben auf Lesbarkeit überprüft werden und je nach Ergebis entweder nur dieser Zähler zurückgesetzt oder der Sektor einen neuen Platz im Reservebereich bekommt und der reallocated-Zähler erhöht wird.
 
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Also inzwischen habe ich die Platte einmal mit Nullen überschreiben lassen (mit dem WD Tool), danach noch den extended Test des WD Tools ausgeführt. Der extended Test wurde fehlerfrei bestanden, und Crystal Disk Info zeigte absolut keine Fehler mehr an.

Daraufhin lasse ich jetzt die Platte mal mit h2testw beschreiben, inzwischen ist das Schreiben fast fertig, und CDI zeigt immer noch perfekte SMART-Werte (s. Bild)

Kann man dieser Platte denn, sollte das so bleiben, einigermaßen vertrauen? Ich würde natürlich, wie bei jeder Platte, regelmäßig die SMART Werte beobachten.
 

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Ja.
(Die Anzahl der Ladezyklen hat die garantierte mögliche Anzahl überschritten, desshalb zeigt C1 unter Aktueller nur noch 1.)
 
Das mit den Ladezyklen ist ja wohl, so weit ich gelesen habe, eine Krankheit der WD Greens, die ständig die Köpfe parken und somit den Wert unglaublich schnell ansteigen lassen.
Die 5783 Betriebsstunden sind ja nicht gerade viel, da ist es wirklich toll, dass die garantierte Zahl der Zyklen schon überschritten ist...

Na gut, dann bin ich ja mal gespannt, wie lange sie noch durchhält :)
 
Abhilfe schafft da das Programm "wdidle".

Es ist zwar nicht explizit für diese Platte vorgesehen, funktioniert aber einwandfrei damit.

Habe damit meiner EARS diese ständige Parken auch abgewöhnt, nachdem der Zähler innerhalb kurzer Zeit (325 Betriebsstunden) schon bei knapp 18000 Zyklen stand.

Jetzt hat die Platte 5876 Stunden und 19263 Zyklen.
 
Wird es wahrscheinlich nicht für Mac geben, oder?
Das Problem ist dann nämlich, dass ich die Platte bei der Arbeit einsetze, und da gibt es nur Macs.
 
Ist ein DOS-Programm und ich glaube nicht, dass Macs von einer DOS-Diskette booten können.
 
Intel basierende Macs sollten von einer DOS-Diskette booten können, sofern Apple das nicht BIOS seitig verhindert hat. Technisch sind diese Macs zu DOS kompatibel.

@etheReal
Das Programm ändert Firmware-Einstellungen der Festplatte und muss nicht ständig mitlaufen, falls du das so verstanden haben solltest. Allerdings unterstützt WD dieses Tool nicht mehr und droht sogar, wenn ich mich jetzt nicht irre, mit Garantieverlust bei Benutzung.

Auch funktioniert es nicht mit jeder WD Festplatte, da wohl proprietäre Befehle verwendet werden, die WD auch mal ändert oder streicht. Auch ist eine EARS nicht gleich eine EARS. Soll heißen, die können sich technisch vom Aufbau her und von der Firmware deutlich unterscheiden. Auch wenn das wdidle Tool bei der einen funktioniert, muss das nicht bei der anderen auch so sein.
 
Madnex schrieb:
Das Programm ändert Firmware-Einstellungen der Festplatte und muss nicht ständig mitlaufen, falls du das so verstanden haben solltest.

Ach okay, das hatte ich tatsächlich falsch verstanden. So einen Firmware Hack könnte ich dann natürlich bei mir zuhause am PC machen (die ganze Testerei oben habe ich ja auch schon am PC vorgenommen)
Das mit wdidle werde ich dann aber frühestens Mitte Januar 2013 machen, denn dann ist die Garantie sowieso abgelaufen.
Ergänzung ()

Madnex schrieb:
Intel basierende Macs sollten von einer DOS-Diskette booten können, sofern Apple das nicht BIOS seitig verhindert hat. Technisch sind diese Macs zu DOS kompatibel

Es soll anscheinend gehen, sofern man den Stick/CD mit dem OSX Festplatten Tool bootfähig machen kann. Der originale OSX Bootloader wird dann wohl automatisch ausgewählt beim Start, deshalb kann man nicht einfach einen anderen Bootloader nehmen. Sowas wie "drücke F12 und suche dir das Bootmedium aus" wie beim PC gibt es wohl nicht bei Mac.

Das wollte ich eigentlich schon lange mal ausprobieren, kam aber nie dazu.
 
Also meine EARS dürfte baugleich zu deiner sein. Hier ein aktueller CDI-Screenshot.
 

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