Die sogenannte "Content-Industrie", ihres Zeichens nach eine im Grunde völlig unwichtige (weil System-irrelevante) und in ihrer Bilanzsumme recht kleine Industrie (paar Mrd.), die zudem auch noch größtenteils in Übersee ansässig ist, hat einfach richtig geile Lobbyisten.
Nur, weil die Leute irrelevantes Zeug wie Filme und Musik, welche zum größten Teil eh alles austauschbar und nur für den schnellen Konsum gedacht sind, nicht bezahlen wollen, werden massive Kollateralschäden für tatsächlich System-relevante Wirtschaftszweige, v.a. in der IT, rücksichtslos in Kauf genommen. Super.
Die Gewinnschöpfung der Content-Industrie, aber auch (und viel schlimmer!) in den Zukunftstechnologien findet auch heute schon nicht in der EU statt. Durch solche Gesetzte wird das weiter zementiert. Aber die EU-Bürokraten kapieren es nicht und lassen sich schön weiter verdummbeuteln. Schade. Bin schon gespannt, wie eine Zukunft ohne europäische Schlüsseltechnologien, überflutet von verbissen verteidigten, größtenteils ausländischen "Kulturgütern" wie Justin Bieber Musik und Disney-Kram (i.e., alles im Kern wertlos) aussehen wird. Wir
werden es erleben.
Man stelle sich nur mal vor, wo die IT-Industrie wäre, wenn es die wichtigsten Open-Source Basis-Projekte nicht gäbe.
Betriebssystem? Windows 95. MS hätte nie ein solideres System bringen müssen. Android? Gibt es nicht, ist im Kern ja Linux. Mac OS? Gibt es nicht, ist im Kern BSD. iOS? Dito.
Verschlüsselung? Gibt es vermutlich gar nicht für die Massen, und damit auch kein echtes Vertrauen in Datenintegrität.
Content-Produktion? Adobe-Software zum Mondpreis mit Qualität wie von 15 Jahren.
Internet? Eher sowas wie AOL, oder jedes beliebige andere, geschlossene / kuratierte System.
Social Media? Wäre nie erfunden worden.