strex schrieb:
Der Einfluss liegt maximal bei den Kunden von VMware und darunter sind auch meist keine normalen Endkunden. Was sollte das für ein Einfluss sein, der durch das Urteil direkt den Linux-Anwender beeinflusst?
1. ESXi-Kunden _sind_ Linux-Verbraucher. Es geht ja gerade darum, dass da wesentliche Teile von Linux drinstecken, ohne die nichts gehen würde.
2. Wenn Vmware seinen Code als GPL an Kunden mitliefern muss, kann jeder der Kunden diesen Code weltweit veröffentlichen. Ein offengelegter Hypervisor mehr bietet viele neue Möglichkeiten, die letztlich auch Linux-Verbrauchern helfen könnten. Diese Möglichkeit schließt du alle komplett aus. Das ist sehr mutig!
strex schrieb:
Auch wird die Virtualisierung im Linux Kernel nicht besser, noch würde Code vom VM-Kernel irgendwo hin wandern.
Ahja. Du kennst offensichlich jede Zeile Code in ESXi und kannst dashalb sicher sagen, dass keine einzige Zeile davon nützlich für Linux selbst oder ein anderes für Linux-Verbraucher interessantes Programm wäre oder gar Basis für einen Clone wäre. Sehr mutig!
Du weißt ebenfalls sicher, dass kein im fraglichen Vmware-Code vorkommendes Konzept bei Codeveröffentlichung von Dritten entdeckt und anderswo im Linuxumfeld zum Einsatz kommen könnte. Sehr mutig!
Und du weißt sicher, dass der offengelegte Code nie dazu führen würde, Fehler zu entdecken, deren Beseitigung ebenfalls Linux-Verbrauchern nützlich wär. Sehr mutig!
Du schließt außerdem aus, dass durch ein Urteil ggf. mehr anderer Firmen ihre abgeleiteten Werke gleich veröffentlichen ohne erst vor Gerichte gezerrt zu werden. Sehr mutig!
Entweder hast du mit all dem recht, was theoretisch zwar denkbar wäre, aber praktisch so unwahrscheinlich ist, dass man den Fall wohl ausschließen kann, oder du verhebst dich gründlich mit deiner Annahme, dass ein Urteil in jedem Fall komplett nutzlos für Linux-Verbraucher wäre.
Es muss jetzt geklärt werden in wie weit die Verzahnung notwendig ist, beide Einheiten als Einheit zusehen oder getrennt. Das könnte den Verkauf von Spielen für Linux komplett unmöglich machen, den die interagieren auch mit Subsystemen des Kernels zur Grafikdarstellung welche mit der GPL lizensiert worden ist.
Trollalarm. Nicht füttern.
Wattwanderer schrieb:
Glaube nicht, dass GPL Verletzungen ein häufiges Phänomen ist. Habe die Meldungen zwar nicht systematisch verfolgt aber die letzte war vor vielen Jahren als ein Router Hersteller die Firmware offen legen musste weil er sich bei GPL Code bedient hat.
GPL-Verletzungen sind formal schon recht häufig, weil es so irre viele Geräte mit GPL-Software gibt. Meistens gehts jedoch nur um Kleinkram. Winzige Änderungen + Weitergabe der veränderten Quellen unterlassen oder nur aufs Original verwiesen oder nur eine Kopie des Original angeboten, die nicht der Version im Produkt entspricht. In solchen Fällen klagt nur niemand oder hängt es an die große Glocke. Der VMware-Fall spielt in einer anderen Liga.