US Soldat will politisches Asyl in Deutschland beantragen.

Nachtwind

Lt. Junior Grade
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Hoffentlich geben sie diesem aufrechten Menschen Asyl. Sie müssten es, wenn
sie noch ein Fünkchen Gewissen haben dort bei den deutschen Behörden.


Foto zeigt André André Shepherd, der in Deutschland Asyl beantragt
hat (Seine Asylerklärung findet Ihr unter dem Link am Ende)

rubrik-79.jpg


Es ist doch Wahnsinn, was dort im Irak und Afghanistan passiert, dass
ohne Rücksicht auf Verluste Zivilisten ermordet werden
(vorsichtige Schätzungen gehen von mind. 500.000 toten Irakern aus
seit 2003) und wenn ein amerikanischer Soldat das alles nicht mehr
mit seinem Gewissen vereinbaren kann, nachdem er das alles mal begriff, droht im in den USA
die Todesstrafe, wenn er sich heimlich von der Armee entfernt.
Was für ein krankes Land, diese USA, doch geworden sind.


Wir sollten an unsere Politiker, Amnestie International (Deutschland-
büro) appellieren, sich für diesen Menschen (und auch andere in ähnlicher Lage)
einzusetzen.



Vollständiger Artikel hier:
http://www.connection-ev.de/z.php?ID=368

MfG
 
Ich wünsche dem guten Mann viel Glück auf seinem Weg. Er hat sich in fremden Händen begeben. Ob er das ungebrochen übersteht, bezweifle ich. Good Luck, man!

Erneut eine Gelegenheit darüber nachzudenken, was Staaten und ihre Geschäfte in dieser Welt sind.
Erneut eine Gelegenheit darüber nachzudenken, was Bürger für ihre Staaten sind und was ihre Freiheit ist.
Und das ist es nicht, was sich Nachtwind darüber denkt: Wahnsinn, was dort im Irak und Afghanistan passiert, Was für ein krankes Land, diese USA.

Für den Staatsbürger ist sein Staat das Gemeinwesen, das ihn mit den anderen verbindet. Diese Verbindung ist in Wirklichkeit eine ganz komische, da freie Konkurrenz freier Individuen mit notwendigen Gewinnern und Verlierern. Daher nennt sich diese Verbindung abstrakt, da sie nicht reell sondern nur gedacht ist - von den Bürgern.

Von der anderen Seite betrachtet der Staat seine Bürger als Untertanen. Er steht außer und über ihrer Konkurrenz. Er ist nach innen die Herrschaft und übt die einzig zulässige Gewalt aus. Nach außen ist er eine Herrschaft unter anderen und muss sich durch Verhandlung durchsetzen - Diplomatie. Darauf alleine kann er sich aber nicht verlassen, daher gibt es immer wieder und immer öfter Krieg. Und da werden weder an Menschen noch an Kosten und Aufwand gespart. Menschen und Macht (finanzielle und materielle) das ist Material des Staates. Sein Eigentum. Das heißt: er kann sie nach seine Bedürfnisse verbrauchen.

Und das alles hat am wenigsten mit dem Gewissen und Gerechtigkeit zu tun.
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum sollte unser Land sind in diese internen Probleme des demokratischen Staates USA einmischen?

Die Todesstrafe würde er in keinem fall bekommen. Ist er schlau, so schafft er es, dass er unehrenhaft entlassen wird. Dann kann er sein Leben in den USA weiter leben und niemand wird ihn daran hindern.

Die USA Armee ist keine Armee die sich aus Wehrpflichtigen rekurtiert. Jeder US Soldat ist freiwillig der Armee beigetreten. Sein Eintrittsdatum ist nach dem Ausbruch des Krieges im Irak gewesen, er hätte wissen müssen, dass ihm ein Einsatz in diesem Land drohen kann.

Sorry aber ich sehe nicht ein warum Deutschland sich daran beteiligen sollte diesem Mann nun die Verantwortung für die Entscheidung abzunehmen die er selbst aus freien Stücken getroffen hat.

Wenn er nun sagt, dass sein Beitritt im Jahre 2004 ein Fehler war, dann muss er die Konsequenzen dieser Handlung selbst tragen, so einfach ist das.
 
Aber das ist natürlich ne Idee sowas zu machen. Wenn er hier wirklich Asyl bekommt wäre es ja nur gerecht wenn als Totalverweigerer in Deutschland auch im Ausland um Asyl bittet :)
 
Geht es hier um ein Problem zwischen (US-)Staat und (US-)Bürger?

Laut barista ist die Sache klar: Der Staat ist das abstrakte Machtinstrument. Er agiert wie ein herrschsüchtiges Wesen und knetet die Bürger des Landes. Dabei dachte ich immer, die Bürger eines Landes würden die Nation und den Staat ausmachen. Sie sind es, die höchst selbst die Ämter bekleiden, mit denen ein Land regiert wird (Infrastruktur, Bildung, Soziales, Recht, Verteidigung) usw.

Verteidigung, da haben wir es. Andere würden Militär sagen oder Kriegsmaschinerie oder Vernichtungsindustrie oder was auch immer. Wie kam der Mann dorthin? Er hat sich den Dienst in der US-Armee als seinen Job ausgesucht und dort unterschrieben. Andere Menschen gehen andere Verpflichtungen ein, sie unterschreiben Kredit-, Miet- oder Arbeitsverträge. Aber er wollte zum Militär. – Hätte er wissen müssen, auf was er sich da einlässt? Ich denke schon. Im Grunde könnte jeder Heereskoch so argumentieren, dass er die Mäuler derjenigen stopft, die mit der Waffe in der Hand kämpfen. Das ist so, macht ihn aber nicht zum Mörder. An dieser Stelle hinkt z. B. der Vergleich mit den Nürnberger Prozessen, den er bemüht.

Auch für die Angehörigen der US-Armeen gelten Regeln, etwa die Genfer-Konvention und was es sonst noch alles gibt. Wenn überhaupt, dann muss er meinetwegen die Piloten der Kampfhubschrauber vor das Militärgericht bringen, wenn sie auf Zivilisten statt auf Feinde schießen. Wobei es natürlich schwierig ist für die Piloten, weil sie gegen keine reguläre Armee kämpfen. Die Taliban tragen keine Uniformen und sie kämpfen auch nicht mit offenem Visier, sondern aus dem Hinterhalt. Sonst hätten sie ja keine Chance.

Wenn ein Pilot aus einem Fenster eines Hauses angegriffen wird, dann schießt er zurück. Nun mag sich dort neben einigen Kämpfern auch eine Familie befunden haben, was zu zivilen Opfern führt. Aber kann man dem Piloten daraus einen Vorwurf machen? Oder liegt das eher in der Verantwortung derjenigen, die im Schutz von Zivilisten kämpfen? Die Sachlage ist kompliziert und aus der Ferne kaum zu beurteilen.

Kann der Asylbewerber aus all dem einen Asylanspruch ableiten? Das wird sich zeigen. Die USA gelten immerhin als Rechtsstaat, das heißt, der Mann kann sich an ein (Militär-)Gericht wenden, um prüfen zu lassen, ob seine Sichtweise Unterstützung findet oder nicht.

Bislang sehe ich keine zwingende Notwendigkeit, dem Asylantrag zu entsprechen, was allerdings nicht heißt, dass man ihn ablehnen muss.
 
"Dabei dachte ich immer, die Bürger eines Landes würden die Nation und den Staat ausmachen. "

das die sogenannte bürgerliche ideologie.
der mensch muss das glauben und es so sehen, um sich mit den gesetzen seines landes und mit allem was dadrunter subsumiert sein mag (marktgesetze zumal) identifizieren zu können.

tatsächlich kann man aber dagegen eine theorie vertreten, nach der diese gesetze den menschen sich als "naturgegebene" präsentieren, die quasi unumstößlichkeitscharakter haben.

nach der kritischen theorie der frankfurter schule ist die schlußfolgerung:
das fetischisieren derartiger gesetzmäßigkeiten führt eben dazu, dass der staat aufhört in und durch die menschen einer nation zu existieren sondern als abstraktum über den menschen sich festzsetzt, sich ihnen gegenüber verselbständigt. (davon unabhängig ob es die menschen waren, die das ganze "ursprünglich" in gang gesetzt haben)

nach der marxistischen theorie:
der staat als absolute beherrschung der menschen existiert tatsächlich in und durch die menschen, aber das auch nur deshalb so gut, weil die menschen eben vermöge des schiefen bewußtseins sich voll und ganz mit den zielen und zwecken (kapitalismus, konkurrenzprinzip, ständiger fortschritt weil es an sich schon gut ist (warum auch immer, das hinterfragt man gar nicht)) des staates identifizieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schön, damit hätten wir mindestens drei "Theorien" zur Auswahl:

- die bürgerliche "Ideologie"
- die "kritische" Theorie der Frankfurter Schule
- die marxistische Theorie

Jetzt sucht sich jeder eine davon aus. Denn ich maße mir nicht an, die eine über die andere zu stellen. Was kann unser Asylbewerber daraus lernen? Er hat sich selbst in diese Lage gebracht und ist zur US-Army gegangen. Nach meiner "Ideologie" muss er sich dafür erst einmal selbst an die Nase fassen. Ist er etwa "geklinkt" worden? Mag sein, dann solll er sich dagegen zur Wehr setzen. Der Rechtsweg steht ihm offen. Nur weiß ich nicht, ob er die Eier dafür hat.
 
Mit Kenntnis der US-Vergangenheit in Hinsicht militärischer und geheimdienstlicher Auslandseinsätze, was allerdings Bildung und Information voraussetzt, hätte er wissen, sogar damit rechnen müssen, in solche Situationen zu geraten.
Nun ist dies allerdings kein militärischer Kurzeinsatz, wie in den letzten 30 Jahren eher üblich, sondern eine längerfristige Besetzung eines fremden Landes, obwohl die propagierten Kriegsziele zum einen schon längst erfüllt sind - Saddam ist abgesetzt - oder kaum noch zu erfüllen sind - Massenvernichtungswaffen werden sie wohl nicht mehr finden.
Im Moment wird dieser Guerillakrieg scheinbar in die Länge gezogen, nun das wird seine Gründe haben, aber ob die wiederum etwas mit der jetzt propagierten Stabilität in dieser Region zu tun haben, bezweifle ich. Solange sich US-Militär auf diesem fremden Boden befindet, wird es keine Stabilität geben.
Einen Vorwurf mache ich ihm nicht, sich "freiwillig" verpflichtet zu haben, ich weiß nicht aus welchen sozialen Verhältnissen er kommt. Nunja die meisten US-Bürger, denen gute Bildung zuteil wurde, werden sich aus gutem Grund nicht verpflichten. Ich gehe deshalb mal von einem niedrigen sozialen Background aus und hoffe für ihn, dass er dem militärischen "Tribunal" entgehen kann. Auch im besten Fall einer unehrenhaften Entlassung wird er in seinem Heimatland damit nur schwer ein gutes Leben auf die Beine stellen können.
Dass er sich weigert, weiter an einem Invasionskrieg teilzunehmen, sollte eigentlich von seinem eigenem Land und deren Bevölkerung belohnt werden. Die von anderen Threadteilnehmern erwähnten "Argumente" Freiwilligkeit, Rechtsstaat USA, Gesetz und Gerichtsbarkeit und vermummte nicht als Militär erkennbare Terroristen (Freiheitskämpfer?) in Wohngebäuden, sollten da nicht interessieren, wenn einer das Richtige tut.

Gruß
Raubwanze
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Dumme beim Militär ist, dass dort Gehorsam verlangt wird und verlangt werden muss. Sonst kann man nichts reißen. Man denke an die Grabenkämpfe im Ersten Weltkrieg. Der Kommandant befiehlt "Angriff" und die Männer hocken weiterhin im Graben und wollen nicht ins Maschinengewehrfeuer laufen. Individuell nachvollziehbar. Aber damit ist kein Staat zu machen (wie barista vermutlich sagen würde). Der Krieg ist leider so. Genau deshalb will ihn niemand haben.

Wer damit nicht klarkommt, macht einen großen Bogen um das Militär. Wenn man zum Dienst verpflichtet wird und z. B. nicht verweigern kann, sieht die Sache anders aus. Aber bei einem freiwilligen Eintritt in die Armee? Der Mann war doch volljährig und hoffentlich nüchtern, als er unterschrieb.

Er schießt ja nicht selbst aufgrund eines Befehls auf Zivilisten, obwohl er das nicht dürfte. Er repariert Helikopter. Das ist nun mal ein Unterschied. Seine Argumentation ist etwas wackelig. Wenn er damit durchkäme, könnte im Grunde jeder US-Steuerzahler seine Steuerzahlungen verweigern, weil von seinem Geld womöglich ein Kampfpilot bezahlt wird, der - aus Versehen oder mit Absicht - Zivilisten tötet.

Ich denke, die Verantwortung liegt immer noch beim Schützen. Sie lässt sich nicht abwälzen auf jemanden, der den Flieger in Schuss hält. Daher könnte man den Asylgrund als fadenscheinig betrachten (wenn man wollte).
 
@ keshkau

"Wenn er damit durchkäme, könnte im Grunde jeder US-Steuerzahler seine Steuerzahlungen verweigern, weil von seinem Geld womöglich ein Kampfpilot bezahlt wird, der - aus Versehen oder mit Absicht - Zivilisten tötet."

Richtig erkannt. Das wäre schon das Paradoxon des demokratischen Staates. Es gibt ihn, nur weil alle sich von ihm etwas versprechen. Ob sie das auch bekommen, steht au einem anderen Blatt. Aber wie Du es sagst, ist schon lustig: "Aber damit ist kein Staat zu machen (wie barista vermutlich sagen würde). Der Krieg ist leider so. Genau deshalb will ihn niemand haben."

Ich würde so sagen: Aber damit ist kein Krieg zu machen. Der Staat ist leider so. Genau deshalb will ihn niemand haben.

Ja, so würde stimmen. (grin)
 
Ich sehe das ganz pragmatisch. Erst waren die Menschen da, später erst der Staat, den sich diese Menschen selbst geschaffen haben. Die Neandertaler hatten vermutlich kein "Militär" und trotzdem hat jeder bei einem Angriff gekämpft. Staat hin oder her.

In einem Staatswesen bekommt nicht jeder das, was er individuell will. Denn jeder im Staat hat seinen eigenen Dickkopf. Der eine will unbedingt Atomkraft, der andere will sie ums Verrecken nicht :D

Nicht der individuelle Wunsch zählt, sondern der Wunsch der Mehrheit. Diese Mehrheiten unterliegen Veränderungen, die mal mehr und mal weniger deutlich stark ausfallen. In den USA haben die Menschen jedenfalls niemanden gewählt, der gesagt hat, die Amerikaner würden sofort überall abziehen, wo sie sich gerade in der Welt aufhalten. Denn anscheinend war diese Position in den USA nicht mehrheitsfähig.

Der Herr Asylbewerber hat damit ein Problem, andere nicht. Aber er allein ist nicht der Staat, sondern nur ein Teil davon. Deshalb ist seine eigene Meinung allein auch nicht ausschlaggebend und kann es nicht sein. Das ist wie bei uns beiden: Du hast nicht das Sagen (zum Glück nicht) und nicht auch nicht (was wiederum Dein Glück sein mag).

Demokratie ist vieleicht deshalb so schwierig, weil man sie nicht sehen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber bei einem freiwilligen Eintritt in die Armee? Der Mann war doch volljährig und hoffentlich nüchtern, als er unterschrieb.

Richtig, hier zu Lande würde ich das ebenfalls so sehen. (Auch wenn man hier verpflichtet wird, hat man die Möglichkeit einen Ersatzdienst zu verrichten.)
Aber in den USA ist die soziale Schieflage deutlicher ausgebildet, als in Deutschland.
Viele der Freiwilligen kommen sicher aus den untersten Schichten, haben eine eher schlechte Bildung und deshalb auch nicht die vielen Wahlmöglichkeiten, ihr Auskommen andersweitig zu finanzieren. Die Verpflichtung erschien ihm vielleicht als sinnvollste oder gar einzige Möglichkeit.
Durch mangelnde Bildung und Desinformation, aber auch, weil man gar nicht wissen kann, wie Krieg ist und wie dies einen Menschen verändert, wenn man nicht selbst dran teilgenommen hat, konnte er die Konsequenzen dieser Handlung nicht weitreichend genug abschätzen. Vielleicht ging er tatsächlich in dem Glauben zur Armee die amerikanische Demokratie zu verteidigen, was ja ein heeres Ziel ist, musste dann aber Missstände diesbezüglich erfahren.
Nun, und meines Erachtens hat er schon mal 10fach grössere Eier bewiesen, als viele andere, denen diese Missstände ebenfalls auffallen, es aber vorziehen mit dem Strom zu schwimmen und den Weg des "geringsten" Widerstands gehen.
Die Möglichkeit hatte er auch, bezweifle ich, dass sein Leben auf der Basis in einem Reparaturteam außerordentlicher Gefahren ausgesetzt war, so daß die eigene Haut als eigentlicher Grund für die Verweigerung in Frage käme.
Wie gesagt, ich weiß nicht aus welchen sozialen Verhältnissen er kommt, und werde ihm deshalb diese Freiwilligkeit nicht grundsätzlich zum Vorwurf machen.
Dass er ein Sprössling einer Akademikerfamilie ist, bezweifle ich schonmal. Wenn doch, dann bitte wegen eigener Dummheit sofort zum Tribunal mit ihm.

Gruß
Raubwanze

PS: Demokratie ist deshalb so schwierig, weil jeder sich jeden Tag darum bemühen (dazu gehört auch "Arbeit" an sich selbst) muss, sie zu erhalten, oder besser, dem Ideal etwas näher zu bringen.
Das fällt uns sowohl in Wollmilchsauzeiten als auch in Zeiten, in denen uns das Wasser zum Halse steht, schwer, da schließe ich mich nicht aus. Erst, wenn man ertrinkt, scheint Bedürfnis und Zeit für dies da zu sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist bekannt, dass die Amerikaner bevorzugt junge Männer anzuheuern versuchen, die in ihrer Gesellschaft nicht zu den Siegern zählen: Indianer, Schwarze, Hispanos, Arbeitslose usw. - Die einen finden das nicht in Ordnung, weil diesen Leuten scheinbar keine echten Alternativen geboten werden. Da kommen die Werber in ein verlassenen Nest, in dem es sonst keine Jobs gibt, und siehe da: Die Erfolgsquote ist hoch. Wieder andere finden es sehr wohl in Ordnung, wenn den Leuten wenigstens ein Job in der Armee angeboten wird. Wie gesagt: Unterschreiben musst Du immer noch selbst.

Neben der Gruppe der "Benachteiligten" gibt es noch jene, die als Patrioten kommen oder deshalb, weil es Familientradition ist. Selbst George Bush war beim Militar und beim britischen Thronadel ist es nicht anders.

Es sind folglich nicht nur die sozial Schwachen, die beim Militär sind. Denn mit denen allein funktioniert eine Hightech-Armee nicht.
 
Neben der Gruppe der "Benachteiligten" gibt es noch jene, die als Patrioten kommen oder deshalb, weil es Familientradition ist. Selbst George Bush war beim Militar und beim britischen Thronadel ist es nicht anders.
Es sind folglich nicht nur die sozial Schwachen, die beim Militär sind. Denn mit denen allein funktioniert eine Hightech-Armee nicht.
Richtig, aber das Verhältnis schätze ich einseitig ein, und bezweifle auch, dass im Zweifelsfalle der Thronerbe oder Präsidentensohn die Vorhut macht. Dies ist zugegeben in diesem Falle irrelevant, da der Betroffene nicht wie ein Frontschwein, um sein Leben bangen musste.
Und die Patrioten aus guten Verhältnissen mit guter Bildung meinte ich oben mit der "eigenen Dummheit".
Denn undifferenzierter Patriotismus ist nichts anderes als bedingungsloser Nationalismus, das kann verheerende Folgen haben und sollte grundsätzlich bestraft werden.

Aber im Grunde ging es mir nicht darum, darauf hinzuweisen, dass der Großteil des gefährdeten "Bodenpersonals" aus den sozialen Niederungen kommt.
Es ging darum die Argumente Freiwilligkeit und "Er hätte wissen müssen, was ihn da erwartet" zu entkräften, eben indem ich darauf hinweise, dass dies bei ihm wie bei vielen anderen nicht zutreffen muss, da er nicht die nötige Bildung und Möglichkeiten besitzt.

Wieder andere finden es sehr wohl in Ordnung, wenn den Leuten wenigstens ein Job in der Armee angeboten wird. Wie gesagt: Unterschreiben musst Du immer noch selbst.
Das ist ja auch erstmal OK, mit dem Einwand, dass es bessere Möglichkeiten (in Richtung Integration, Bildung) gibt, jemanden eine Perspektive zu geben. (Die Frage bleibt, ob man dann noch genug Freiwillige findet.) Dann darf das Leben dieser Menschen nur möglichst selten, mit Bedacht, und zu einem wirklich heeren Ziel aufs Spiel gesetzt werden. Denn Respekt und verantwortlichen Umgang haben diese Menschen verdient, die im schlimmsten Falle ihr Leben für die Freiheit, und nur die Freiheit sollte als Grund herhalten, vieler besser situierten Mitbürgern hergeben. Aber im Moment und auch in der Vergangenheit scheint das Leben dieser Soldaten und ihrer "Gegner" nur für die Umverteilung von Reichtum geopfert zu werden. Aber das ist eine andere Baustelle und deshalb offtopic.

Gruß
Raubwanze
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber im Grunde ging es mir nicht darum, darauf hinzuweisen, dass der Großteil des gefährdeten "Bodenpersonals" aus den sozialen Niederungen kommt.
Es ging darum die Argumente Freiwilligkeit und "Er hätte wissen müssen, was ihn da erwartet" zu entkräften, eben indem ich darauf hinweise, dass dies bei ihm wie bei vielen anderen nicht zutreffen muss, da er nicht die nötige Bildung und Möglichkeiten besitzt.

Da hast Du wohl mal recht raubwanze, wer an Flugzeugen arbeitet kann keiner von den sogenannten dummen Kampfmachinen sein sollte also wissen auf was er sich einlässt.

Ich kann auch nicht sagen Feuerwehr ist klasse aber in ein brennendes Haus geh ich nicht.
 
Weder hat die amerikanische Armee (die uebrigens bis Jahresende mit UN-Mandat im Irak ist) eine halbe Million Iraki getoetet -wozu auch die bringen sich im Namen Allahs bienenfleissig selbst um- noch droht einem Deserteur die Todesstrafe.

Aber wozu Geschichten hinterfragen, wenn sie so wunderbar nahtlos ins liebgewonnene Feindbild passen?
 
seine handlungsweise finde ich durchaus nachvollziehbar. und ich finde es gelinde gesagt verächtlich, wie sich hier mehr oder weniger fast schon darüber lustig gemacht wird.
jeder krieg fordert opfer unter den zivilisten. sicher muss man so etwas vor seinem eintritt in die armee wissen, _aber_ man kann nicht im vorfeld wissen, ob man sich mit dieser tatsache anfreunden kann.
es ist ein ding, seinem land dienen zu wollen und die personen unschädlich zu machen die diesem land schaden wollen. dieser gedanke ist etwas ehrenvolles, man will leid beenden.
auf der anderen seite, trifft es aber ständig unbeteiligte und je länger und aggressiver der prozess ist, desto mehr opfer fordert es.
nahezu jeder zweite findet das verhalten der US-Army, bzw. den befehl sich dort festzusetzen, mitlerweile mehr als fragwürdig. wäre es da nicht eine sehr bildhafte untermauerung ihm dieses asyl zu gewähren? quasi ein zeichen damit zu setzen, von seiner seite aus, als auch von seinen unterstützern (in diesem falle unser land)?
gerade im hinblick auf die vergangenheit unseres landes, und für das globale miteinander, empfände ich die anerkennung des asylantrags dieses soldaten als einen schritt nach vorn.
 
Du nennst es "Festsetzung" der USA im Irak und Forenmitglied Nachtwind - Schall und Rauch in der Signatur, alles klar - zieht im Eingangsbeitrag auch gut vom Leder, ohne sich weiter um die Diskussion zu bemühen.

Ich darf daran erinnern, dass die irakische Regierung vor wenigen Tagen selbst darüber abgestimmt hat, wie es mit den Amerikanern im eigenen Land weitergehen soll. Es wurde nicht beschlossen, dass die USA ihre Truppen sofort abziehen sollen.
 
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