USB-C PD: Orgininal-Netzteil-Leistung = Maximal-Leistung?

FabMUC

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Hallo, mal eine allgemeine Frage "aus Neugier" :) Wie ist das denn bei aktuellen USB PD-Laptops:

Wenn ein Modell mit einem original PD-Neteil von sagen wir 65 Watt ausgeliefert wird -> Ist die maximale Ladeleistung dann üblicherweise auch 65 W? Oder ist es eher üblich, dass auch die höheren Leistungsstufen von PD, z.B. 100 W, mit anderen Netzteilen möglich sind?

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Hintergrund: Ich überlege gerade, welches Auto-Netzteil am besten wäre für ein LG Gram 17, was mit 65-PD-Original-Netzteil kommt.

Argument für eher schwaches (45 W) Netzteil:
  • Geringere Ströme im Stromkreis.
  • Keine Angst, dass bei einem Fehler in der PD-Protokoll-Aushandlung zu viel Leistung geliefert werden könnte.

Argumet für eher starkes (100 W) Netzteil:
  • mehr "Reserve"; Netzteil wird wohl nicht so heiß, da es vermutlich nur 65 W liefert.
 
Möglich ist es. Auch am Netzteil wird gern gespart und gern Zubehör verkauft.
Das Notebook muss dann die höhere aber Leistung auch akzeptieren, bzw wird das vorher ausgehandelt wenn das NB sagt ich nehm nur 65W nutzt nen 100W rein gar nix.
 
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FabMUC schrieb:
Argumet für eher starkes (100 W) Netzteil:
  • mehr "Reserve"; Netzteil wird wohl nicht so heiß, da es vermutlich nur 65 W liefert.
Tendenziell ein Trugschluss.
Meist (wenn auch nicht immer) erreichen klassische Schaltnetzteile ihr Effizienzmaximum nahe der spezifizierten Maximalleistung.
Ein 100W-Netzteil erhitzt sich ggf. mehr bei 65W-Abgabe als ein ordentlich optimiertes 65W-Netzteil bei gleicher Sekundärbelastung (was man vllt. nicht merkt, falls das 100W-Netzteil ein grösseres Gehäuse hat).

Natürlich könnte eine Reserve sinnvoll sein, falls Du einmal ein anderes USB-PD-Gerät erwirbst und dieses mit dem gleichen Netzteil betreiben möchtest; allerdings lässt sich auch ein stärkeres Gerät mit einem schwächeren Netzteil laden (die Geräte handeln die zu übertragende Stromstärke aus), nur langsamer.
Eigentlich ist relevant: Spielt Geld eine Rolle (ein stärkeres Netzteil ist teurer)? Ist abzusehen, dass Du es häufig eilig hast ein Gerät im Fahrzeug zu laden oder einfach oft zu laden (z.B. Wohnmobil-Einsatz)?
 
Phrasendreher schrieb:
Ein 100W-Netzteil erhitzt sich ggf. mehr bei 65W-Abgabe als ein ordentlich optimiertes 65W-Netzteil bei gleicher Sekundärbelastung (was man vllt. nicht merkt, falls das 100W-Netzteil ein grösseres Gehäuse hat).

Natürlich könnte eine Reserve sinnvoll sein, falls Du einmal ein anderes USB-PD-Gerät erwirbst und dieses mit dem gleichen Netzteil betreiben möchtest; allerdings lässt sich auch ein stärkeres Gerät mit einem schwächeren Netzteil laden (die Geräte handeln die zu übertragende Stromstärke aus), nur langsamer.
Eigentlich ist relevant: Spielt Geld eine Rolle (ein stärkeres Netzteil ist teurer)? Ist abzusehen, dass Du es häufig eilig hast ein Gerät im Fahrzeug zu laden oder einfach oft zu laden (z.B. Wohnmobil-Einsatz)?
Danke für die Infos!

Ich bin oft mit PKW unterwegs....

Schnelles Laden wäre natürlich grundsätzlich ein Vorteil, FALLS es nicht nachteilig für die Lebensdauer des Akkus ist (da gibt es ja zig Meinungen und Mythen...).

Andererseits erscheint mir 90 W oder mehr schon grenzwertig, was die Ströme im Auto-Bordnetz anbelangt... AUDI z.B. spezifiziert die 12V-Bord-Steckdosen mit 100W, aber mir erscheint es sinnvoll, deutlich unter dem Limit zu bleiben. Eventuell wäre es auch sinnvoll, direkt von der Zündplus-Sicherungsleiste abzuzweigen.

Ich hab jetzt auch mehrfach die Meinung gehört, ich solle auch im Auto das LG-Original-Netzteil verwenden - mit einem 12V -> 230V Wandler davor. Begründung: Auch wenn USB-C PD mit fremdnetzteilen funktioniere, sei Qualität, Frequenzspektrum etc. bei Fremdnetzteilen oft schlecht für das Gerät. Erscheint mir jetzt aber nicht so wirklich plausibel (vielleicht im Einzelfall, aber generell?!?); außerdem 12V -> 230 V -> 20 V PD ... also ich weiß nicht, hört sich nicht sonderlich effizient an... 🤪
 
FabMUC schrieb:
Ich hab jetzt auch mehrfach die Meinung gehört, ich solle auch im Auto das LG-Original-Netzteil verwenden - mit einem 12V -> 230V Wandler davor. Begründung: Auch wenn USB-C PD mit fremdnetzteilen funktioniere, sei Qualität, Frequenzspektrum etc. bei Fremdnetzteilen oft schlecht für das Gerät
Mit dem Argument müsste man sein Mobiltelefon im Auto auch nur mit dem Original-Netzteil des Herstellers aufladen, natürlich an einem 12V-230V-Spannungswandler. Hust.

Nee nee, gegen ein anständiges 12V-USB-PD-Netzteil für's KFZ spricht IMHO nichts.

"oft mit PKW unterwegs" macht ein eigenes Netzteil darin schon sinnvoll, aber heisst das dann nicht vielleicht, dass Du dann auch oft genug genug Zeit hast für das Aufladen? Oder fährst Kurzstrecke, entlädst zwei Stunden und fährst wieder Kurzstrecke?
Letztlich wird die sinnvollste Entscheidung vermutlich im Portemonnaie getroffen.

Ich würde davon absehen, für das Netzteil Zündplus anzuzapfen. Selbst wenn ein 12V-Zigarrenanzünder-Anschluss nur für 100 - 120W spezifiziert ist: reicht doch.
 
Phrasendreher schrieb:
Letztlich wird die sinnvollste Entscheidung vermutlich im Portemonnaie getroffen.

Ich würde davon absehen, für das Netzteil Zündplus anzuzapfen. Selbst wenn ein 12V-Zigarrenanzünder-Anschluss nur für 100 - 120W spezifiziert ist: reicht doch.

Na ja, der Unterschied zwischen 65W- und 90W-PD-Autonetzteilen z.B. ist jetzt nicht die Welt. Und wenn man 2000,- für ein Laptop investiert, sollte man vielleicht nicht am Netzteil sparen?

Das Zündplus anzapfen hätte halt den Vorteil, dass dann die normalen 12V-Steckdosen weiter frei sind... Und wenn man's sauber mit ordentlichem Leitungsquerschnitt und kurzen Kabeln macht, erscheint mir das irgendwie transparenter und man könnte sich vgl. sicher sein, dass nix durchschmort o.ä.? Was weiß ich, wie das Standard-Bordnetz eine DAUER-Belastung von 65W + andere Verbraucher oder noch mehr wegsteckt? nur laut nachgedacht

[Aber dann scheiden sich auch die Geister, ob ein direktes Abgreifen auf Zündplus die Fahrzeug-Elektronik durcheinander bringen kann... 🤪 Ich persönlich glaub, dass dem nicht so ist... sieht so aus, als wenn die 12V-Steckdosen auch nur von einem verbundenen Zündplus-Sicherungsträger abzweigen - aber jeder sagt was anderes 🤪, und ohne Schaltplan wird man das wohl nicht endgültig sagen können... Insofern hast Du recht, vielleicht einfacher, die STandard-Steckdosen zu verwenden, falls nichts unbedingt dagegen spricht...]
Ergänzung ()

PS: Gar nicht so einfach, qualitativ hochwertige Auto-PD-Netzteile zu finden...

Hab jetzt z.B. folgendes im Blick, was zumindest einigermaßen ok aussieht: https://www.amazon.de/dp/B07Z96TCMF/
Gibt's unter dem Link mit 90W und 60W-PD-Ausgang...
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum Originalnetzteil: Bloß nicht. Du hast bereits eine saubere Gleichspannung, würdest die in ein vermutlich unsauberen Wechselstrom wandeln (die meisten Geräte geben keinen sauberen Sinus aus) um dann daraus wieder Gleichstrom zu machen.
Wie du schon selbst angemerkt hast ist das nicht effizient und qualitativ auch nicht besser.
Es gibt Hersteller die die Maximale Leistung auf ihre eigenen Netzteile beschränken, aber das wird seltener und 65w sind meist schnell genug.

Zum Anschluss wäre ein ordentlicher 12V kfz Stecker besser als über den Zigaretten Anzünder, der das aber auch locker schaffen sollte. Direkt an 12v zu gehen würde ich mir gut überlegen. Ohne Sicherung würde ich das bei den möglichen Strömen nicht machen.

Zu den 100w und Bedenken wegen zu viel Leistung: Wichtig ist nur die Spannung. Bei normalen Anschlüssen war 19v eigentlich Standard, bei USB wird meist ein größerer Bereich abgedeckt. Oft geht es ab 15v los, wobei einige auf die maximalen 20v beharren (und dann mit einigen schwächeren Netzteilen nicht funktionieren). Also kann selbst die maximale Spannung deinem Laptop nichts anhaben.
 
Renegade334 schrieb:
Es gibt Hersteller die die Maximale Leistung auf ihre eigenen Netzteile beschränken, aber das wird seltener und 65w sind meist schnell genug.

Zum Anschluss wäre ein ordentlicher 12V kfz Stecker besser als über den Zigaretten Anzünder, der das aber auch locker schaffen sollte. Direkt an 12v zu gehen würde ich mir gut überlegen. Ohne Sicherung würde ich das bei den möglichen Strömen nicht machen.

Zu den 100w und Bedenken wegen zu viel Leistung: Wichtig ist nur die Spannung. Bei normalen Anschlüssen war 19v eigentlich Standard, bei USB wird meist ein größerer Bereich abgedeckt. Oft geht es ab 15v los, wobei einige auf die maximalen 20v beharren (und dann mit einigen schwächeren Netzteilen nicht funktionieren). Also kann selbst die maximale Spannung deinem Laptop nichts anhaben.

Ja, stimmt, klar, ein direkter Anschluss an Zündplus müsste natürlich auch abgesichert werden!

Und stimmt, wenn Spannung nicht über 20V geht, sollte es kein Problem geben!

Was ich in dem Zusammenhang irgendwie "witzig" finde: Es scheint keinerlei Möglichkeit whatsoever zu geben herauszufinden, welche PD-Maximal-Leistung das Laptop (LG Gram 17) denn nun unterstützt.
  • nirgends irgendwas unter Spezifikationen
  • LG sagt nichts (außer: "Nur original netzteil!") ^^
Bleibt nur Experiment... blöd, wenn man nix stärkeres als 65W zur Hand hat ^^
 
FabMUC schrieb:
Ist die maximale Ladeleistung dann üblicherweise auch 65 W?
Ja ist üblich. Es sei denn der Hersteller verkauft / bietet als Konfigurationsoption Schnellladegeräte mit mehr an (bei Thinkpads zB üblich). Insbesondere ist 60W eine Grenze, ab der es etwas aufwendiger ist den Standard zu implementieren. Also umso unwahrscheinlicher das ein Notebook mit weniger als 60W original Netzteil auch mehr als 60W nutzen wird.

Und noch ein Beispiel: Dell nimmt quasi genau die gleichen Wattzahlen, die sie auch vor USB-PD in ihren Netzteilen hatten. Also 45W, 65W, 90W, 130W. In den meisten Fällen wird bei Netzteilen die zwischen diesen Stufen / mehr liefern vom Notebook einfach die nächst kleinere Stufe genutzt.
 
Phrasendreher schrieb:
Meist (wenn auch nicht immer) erreichen klassische Schaltnetzteile ihr Effizienzmaximum nahe der spezifizierten Maximalleistung.
Nein, das ist einfach falsch. Schaltnetzteile laufen bei etwa 50% Auslastung am effizientesten. Das sieht man auch bei allen Diagrammen, die es zu Schaltnetzteilen gibt. Bei höherer Leistungsanforderung werden Netzteile durch Erwärmung ineffizienter.

Es handelt sich dabei aber nur um wenige bis 10% zwischen maximaler Effizienz und der Effizienz bei niedriger und hoher Last.
 
Ich habe mir mal ein neues Notebook gekauft und nun reden die Besitzer davon, dass man ein klassiches Netzteil ohne USB-C nachkaufen solle, da USB Power Delivery (PD) per USB-C ein Problem sei?
 
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