News Uselessd: Die erste Abspaltung von Systemd nach Streit

joni16 schrieb:
Wieder mal ein glänzendes Beispiel dafür, warum Linux-basierte Systeme nie Massentauglichkeit erreichen werden. Aber so wie das aussieht, wird das vom Großteil auch nicht gewünscht. Just fork it!

Ganz im Gegenteil. Die Kritiken an systemd sind nicht wirklich in der Minderheit. Und ich Stimme dn meisten zu.

AAber wie immer kommen hier gerne Kommentare von Leuten ohne. Ahnung, um gleich über Linux als Ganzes herziehen zu können

EDit. Im übrigen hat Windows weit neu Umbrüche diese Art mitgemacht als du glaubst und für die meisten gilt der Schrott doch auch als Masse tauglich. Der Unterschied ist lediglich, dass bei Windows nur eine Firma entwickelt und deren internen Kämpfe werden nicht nach aussengetragen.
 
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Microsoft ist ein einzelnes Unternehmen, dass SEIN Betriebssystem vermarktet. Und wie toll manche Umbrüche waren, hat man ja am Metro UI gesehen. Wie gut verkaufte sich Win8 in seiner ursprünglichen Fassung nochmal? Quasi gar nicht?

Bei Open Source wird der Kosten-Nutzen-Faktor viel offener diskutiert. Hier entscheiden nicht ein paar Vorstände im stillen Kämmerlein wie bei Closed Source. Wenn hier eine kontroverse Entscheidung ansteht, dann wird die eben auch lautstark diskutiert... und systemd ist die kontroverseste Entscheidung der letzten Jahre. Wie schon gesagt, ich persönlich sehe hier einfach nicht genug Nutzen, weder für Privatanwender noch für Enterprise-User, als dass man die offensichtlichen Risiken eingehen sollte... allen voran eben Poetterings recht zweifelhafte Reputation.
 
Ich zitiere einfach mal: http://www.bsdforen.de/threads/boycott-systemd.31004/#post-262050

Das spiegelt meine Meinung zu 100%.

Sehr viel Kritik an systemd wird hinsichtlich des technischen Aspekts geäußert und sie mag gerechtfertigt sein. Aber ein in meinen Augen größeres Problem ist der oft übersehene soziale Aspekt. Es beginnt damit, wie systemd mit Nutzern vorhandener Init-Systeme und weiteren Entwicklern in anderen Bereichen des Ökosystems umspringt. Es benimmt sich wie ein Elefant im Porzelanladen, schlägt alles vorhandene kaputt und macht sich breit. Egal ob Änderung notwendig und sinnvoll ist oder nicht; so ein Verhalten führt zwangsläufig zu einer ablehnenden Haltung. Wäre ein systemd eine Software, welche in einem Unternehmen eingeführt wird, wäre die Einführung an diesem Punkt bereits gescheitert.

Ein weiterer Punkt ist das Verhalten der Entwickler. Es ist nicht nur Poettering mit seiner charmanten Art, stattdessen die ganze Bande. Diese arrogante Art, mit der jede Kritik abgebügelt und jeder Kritiker als dummer Opa von gestern dargestellt wird. Der Umgang mit Bugs, wo ein simples "Interessiert uns nicht patch es doch selbst, Arschloch!" oft genug die Antwort ist. Wenn auch vielleicht ohne Schimpfwort. Man hat es sogar geschafft, dass Linus mit Commit-Sperre drohte, als man die Bitte den Kernel Ringpuffer nicht totzuspammen wegdiskutieren wollte. Die "Open Source Tea Party" halt, hat per Definition recht. Mit solchen Leuten wollen und können viele andere Personen einfach nicht arbeiten, was u.A. zu frustrierten Boykott-Aufrufen führt.

systemd, ob technisch nun sinnvoll oder nicht, hat im ganzen Open Source Umfeld einiges an Geschirr zerschlagen. Und was wird Konsequenzen haben, wenn auch vielleicht nicht sofort. Frustrierte Admins, die Nicht-Linux-Systeme anschauen. Und seien sie vom sympathischen Weltmarktführer. Entwickler, die sich weniger beteiligen und Patches nicht mehr Upstream schicken. In sich zerstrittene Distros, weil Demokratie nicht zwingend bedeutet, dass die Mehrheit Recht hat und tun kann, was sie für richtig hält. Verlorenes Vertrauen in Red Hat als Zentrum der Linux-Welt, was sich lachend das Spiel angeschaut hat. Und nicht zuletzt diesen Thread.

mfg yc
 
Wander, da musst du die Verantwortlichen fragen.

Innerhalb von Debian ists so, daß bis jetzt noch InitD existiert, aber systemd in naher Zukunft optional sein soll. Es gibt doch extreme Diskussionen, ob das integriert werden soll. Hinter vielen anderen Distris stecken Firmen, die das wahrscheinlich gemacht haben, um "mit der Zeit zugehen", oder ähnliches.
 
Puh, ich bin nun alles andere als ein "Linux-Nerd", um es mal vorsichtig zu formulieren. Ich finde mich im Dateisystem zurecht, finde auch die Einstellungen, habe Erfahrungen im Umgang mit iptables, samba etc. und die allgemeine Systemkonfiguration bekomme ich auch ohne große Schwierigkeiten hin. An sich also etwas weniger zuhause als unter Windows, aber das Meiste klappt doch relativ gut und auf Anhieb.
Ich bin nicht so tief drin um entscheiden zu können, ob ein Fork nun wirklich nötig ist und warum zum Teufel sich einige so darüber aufregen, ich weiß nur, das mit sowas Linux nie wirklich Fuß fassen wird in der breiten PC-Gemeinde. Das ewige Kochen eigener Süppchen nervt mich hier und da teils wirklich noch extrem an, einige Programme gibt es nur als RPM, andere nur als DEB, da ist nichts irgendwie homogen und mich als Durchschnittsanwender nervt es tierisch an, vor allem die Treiberinstallation!

Ja sicher, man kann sich die Programme und Treiber auch alle selbst kompilieren - schön und gut, aber der Durchschnittsuser kann das ganz und gar nicht und selbst ich kriege oft noch die Krise, wenn eine Abhängigkeit nicht erfüllt ist und man wie wild Pakete nach installiert.

Ich für meinen Teil, kam mit initd ganz gut klar und hoffe, das Systemd ähnlich unkompliziert zu bedienen ist. Dem Fork gebe ich höchstens bei den beinharten Linux-Radikalen große Chancen oder bei Systemadmins, die wirklich bestimmte Features benötigen. Dem Großteil der Anwender ist es wohl ziemlich egal ( wie mir )...
 
Ich amüsiere mich prächtig. Genau das richtige für Arbeitspausen an einem verregneten Sonntagabend.

Bitte informiert euch nochmal etwas genauer.
Aber wie immer kommen hier gerne Kommentare von Leuten ohne. Ahnung

Exakt so sieht überzeugende Diskussionskultur aus: Alles ahnungslose Volldeppen hier. Außer den Zitierten, die dank ihrer Glaskugeln den totalen Durchblick haben. Derweil schlürfe ich meinen Mate und warte. Zehn Jahre, schätze ich, sind ein guter Zeitraum. Sprechen wir uns danach wieder.

Oh, verflixt! Popcorn ist schon wieder alle.
 
als Otto normal Linux user ist es aber egal wie die software unter der haube läuft..die Hauptsache ist ..das es läuft...

die frage ist nur..ob die ganzen alten Linux Programme dazu noch kompatibel sind..wenn sich wieder was geändert hat


weil irgendwann hat auch der hartnäckiste user kein bock mehr..dauert was am System rumzufummeln bis wieder ein Programm laufen tut...und das ist eben auch der grösste kritikpunkt...weshalb Linux nie massentauglich werden wird...weil ständig dran rumgefummelt wird...

in diesem sinne.... ich warte bis irgend ne Firma wirklich nen gescheites System auf den markt wirft...wo endlich mal nix ständig geändert wird und man mal für paar jahre ruhe hat....


bei Windows ist es ja genauso..mit jeder neuen Version wird was geändert oder gleich wechgelassen..ich warte auf den tag wo Windows keine 32 bit Programme mehr unterstützen tut....

:cool_alt:
 
danny38448 schrieb:
als Otto normal Linux user ist es aber egal wie die software unter der haube läuft..die Hauptsache ist ..das es läuft...

Naja, wenn die Logfiles keine Textdateien sind, ist es schonmal eine Einschränkung.
 
Ich bin vielleicht nicht so tief in Linux drin wie manch anderer... aber es ist genau diesese Sache, die dafür Sorgt, das Linux keine verbreitung findet... die Grabenkämpfe und Uneinigkeit. Android ist erfolgreich, weil Google dahinter sitzt und dafür bürgt... Bei Linux weiß man nie, was die nächsten Jahre passiert und ob Kernsysteme gegen neuere ausgetauscht werden die mehr fancy sind...

Ubuntu ist nen guter Anfang.... gewesen... durch ihren Alleingang mit Unity und Mir ist das leid3r auch wieder erledigt... also bleibt nur Ubuntu als Server oder direkt auf den Debian-Zug aufspringen.
 
bu.llet schrieb:
Vielfalt ist ja grundsätzlich kein Problem für die Masse.

Ja doch, denn genau dann wenn diese Vielfalt nichts bringt, bzw. alles unnötig kompliziert macht. Neulinge wissen ja z.b. gar nicht was sie für ne Distri nehmen sollen und im Zweifelsfall wird immer Ubuntu genannt und dann ist das Argument mit der tollen Vielfalt wieder hinfällig, wenn alle dann doch wieder nur das nehmen.


Daaron schrieb:
Bei Open Source wird der Kosten-Nutzen-Faktor viel offener diskutiert. Hier entscheiden nicht ein paar Vorstände im stillen Kämmerlein wie bei Closed Source.

Ja in der Theorie vielleicht. Bei OS wird normalerweise wie im Kindergarten rumgestänkert, Egoisten entscheiden was gemacht werden soll und am Ende verlassen einige das Projekt und machen ihren nahezu identischen Fork auf und dann hat man am Ende eben 5 schlechte Projekte statt einem guten.
 
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Wo muss denn Vielfalt bedeuten dass alle Distributionen gleich verteilt sind?
Dass es welche gibt die durch ihre Verbreitung und Zugänglichkeit empfohlen werden ist doch kein Problem. Wer sich dann tiefer eingearbeitet hat man dann nutzen was er möchte.

Und dass bei open source "rumgestänkert" wird ist auch gut solange es konstruktiv ist. Es ist auch Schwachsinn zu sagen dass dies bei MS und Co nicht der Fall wäre. Nur wird dort eben nicht offen kommuniziert.
 
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yummycandy schrieb:
Naja, wenn die Logfiles keine Textdateien sind, ist es schonmal eine Einschränkung.

Nimm halt syslog-ng
Und ob das eine Einschränkung ist, sei auch dahingestellt. Erstens musst du nicht journald verwenden und zweitens würde der Verzicht auf journald diejenigen einschränken, die nicht mit grep verheiratet sind und die (z.B.) ein "journalctl -b -0" bevorzugen.
 
Decorus schrieb:
Nimm halt syslog-ng
Und ob das eine Einschränkung ist, sei auch dahingestellt. Erstens musst du nicht journald verwenden und zweitens würde der Verzicht auf journald diejenigen einschränken, die nicht mit grep verheiratet sind und die (z.B.) ein "journalctl -b -0" bevorzugen.

Zudem erzeugt ein einfaches journalctl > meinlog. txt ein Textfile der Logs.
 
bu.llet schrieb:
Wo muss denn Vielfalt bedeuten dass alle Distributionen gleich verteilt sind?
Dass es welche gibt die durch ihre Verbreitung und Zugänglichkeit empfohlen werden ist doch kein Problem. Wer sich dann tiefer eingearbeitet hat man dann nutzen was er möchte.

Und dass bei open source "rumgestänkert" wird ist auch gut solange es konstruktiv ist. Es ist auch Schwachsinn zu sagen dass dies bei MS und Co nicht der Fall wäre. Nur wird dort eben nicht offen kommuniziert.

/signed, diese Diskussion hat nichts mit der Massentauglichkeit von Linux zu tun.

Wer Ahnung hat oder Lust dazu hat, kann sich für eine Distri entscheiden.
Der Rest am besten an einer Distri "geparkt" werden, damit man sich untereinander auch unterstützten kann.

So mach ich es zumindestens bei den Leuten die ich umgestellt habe.

Interessant finde ich, das scheinbar viele glauben, dass nur eine Diktatur Fortschritt erzeugt...
 
Für interessierte hier der Vergleich der init Systeme.

http://wiki.gentoo.org/wiki/Talk:Comparison_of_init_systems

Leider finde ich die Grafik nicht mehr, die zeigt wie viele Entwickler auf die einzelnen init Systeme verteilt sind und deren Zuwachs in der letzten Zeit, was schon ziemlich beeindruckend ist.

@poettering + andere. Ja er ist wie ein Elefant und das hat schon viel kaputt gemacht. Aber um systems als init system zu bevorzugen, muss er einem ja menschlich nicht gefallen. Auch Linus tickt gerne mal aus, dennoch nutze ich Linux sehr gerne.
 
SoilentGruen schrieb:
Ich bin vielleicht nicht so tief in Linux drin wie manch anderer... aber es ist genau diesese Sache, die dafür Sorgt, das Linux keine verbreitung findet... die Grabenkämpfe und Uneinigkeit.
[…]
Ubuntu ist nen guter Anfang...

Ubuntu ist eigentlich genau dasselbe wie systemd, was das angeht. Einigkeit keine Spur. Innerhalb von Canonical vielleicht, aber die Nerds fühlen sich alle auf die Füße getreten, seit je her. Systemd ist dasselbe, nur tausche Canonical durch Red Hat.
 
Ich mag das Prinzip von systemd, bis auf eine Unzulänglichkeit: Mich stört im Grunde nur, dass es ein monolithischer Block ist, bei dem nichts mal eben ausgetauscht werden kann.

Aber die Vorteile überwiegen:
  • Vereinheitlichung der Init Systeme mit einer alles erschlagenden Lösung: Mich hat schon immer gestört, dass ich auf jedem zweiten Linux ein anderes Init-System habe, und erst mal herausfinden muss, wie und wo ich nun Dienste (de)aktiviere.
  • Vereinheitlichung der Init Skipte: Großer Vorteil für Entwickler, wenn sie nur noch ein Init Skript schreiben müssen, das dann auf allen System funktioniert. Bzw. für die Distributoren, die aktuell für so manche Software eigene Init Skipte erstellen und pflegen müssen.
  • Mehr Manpower: Wenn Ubuntu sein Upstart begräbt (selbes gilt natürlich für die anderen Init-Systeme), können mehr Leute an diesem einen Projekt arbeiten. Das führt zu schnellerer Entwicklung, mehr Augen, die über den Code schauen, und natürlich mehr Streitereien auf den Mailinglisten ;)
  • Modernes System: Paralleler Start mit sauber aufgelösten Abhängigkeiten, on demand Services, etc. Bisher konnte jedes Init-System maximal einen Teil dieser Punkte erfüllen.

Natürlich hätte man das System etwas modularer gestalten können. Z.B. journald als eigenes Projekt und nicht als Teil des systemd Blobs. Aber es ist ja im Endeffekt kein Ding der Unmöglichkeit das Teil auszugliedern und als separates Paket auszuliefern. Dasselbe gilt für logind und was nicht sonst noch alles da drin steckt.

Aber wie gesagt: Grundsätzlich gefällt mir der Ansatz sehr gut und es bringt viele Vorteile mit sich.

Der Harry Poetter... Lennart Poettering steckt voller guter Ideen, nur an der Umsetzung hapert's halt des Öfteren ;) Es wirkt so, als ob er aus Linux ein OSX machen will, was natürlich der Linux Philosophie widerspricht.
Ich denke, dass es im Grunde schon reichen würde, diese Ideen etwas modularer umzusetzen. Dann wäre vermutlich jeder glücklich damit und die Distributionen würden es trotzdem benutzen, weil es eben sehr vieles vereinheitlicht und dadurch das Leben für Entwickler und Distributoren einfacher macht.
 
fethomm schrieb:
Zudem erzeugt ein einfaches journalctl > meinlog. txt ein Textfile der Logs.

Das nützt mir aber nichts, wenn ich mir die Logdateien auf einem anderen Rechner anschauen will, welches kein journalctl als Binary verfügbar hat.
 

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