Müritzer
Commodore
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Zuerst mal möchte ich darauf hinweisen das dieses das erste Review ist das ich verfasse, also bitte nachsichtig sein da ich nicht der Profi in RAM OC bin. Die Tests und Benchmarks habe ich nach meinen besten Möglichkeiten durchgeführt und falls Fehler dabei sind bitte darauf hinweisen. Dann werde ich diese noch mal wiederholen.
Heute gibt es mal einen kleines Review von DDR4 RAM den man wohl als Exoten beschreiben kann, da er erstens sehr neu ist und auch einen Speicherchip verbaut hat über den man nicht viel hört. Liegt es vielleicht daran das diese Chips nichts taugen und nicht die Leistung der großen Mitspieler bringen, wir werden sehen. Die deutsche Firma Silent Power Electronics GmbH aus Willich die ja die Produkte unter dem Namen LC-Power vertreibt kennen die meisten als Hersteller von Netzteilen, Gehäuselüftern, PC Gehäuse, CPU Kühlern und vielen anderen Teilen die man für PCs braucht. Letztes Jahr hat die Firma ja das Sortiment um Gaming Monitore erweitert.
Jetzt ist das Unternehmen auch beim Arbeitsspeicher zu finden. Es gibt momentan 3 verschiedene Kits mit 16 GB und 32 GB, da sind dann auch RGB und Non RGB vertreten.
Daten von der Webseite des Herstellers übernommen:
https://www.lc-power.com/produkte/arbeitsspeicher-ram/
LC-RAM-DDR4-3200-HS-16GB-KIT - Arbeitsspeicher
- Dual-Kit
- Gesamtkapazität 16 GB
- Zwei RAM-Riegel je 8 GB
- DDR4 Dual Channel
- 3200 MHz
- UDIMM
- CL: 16 - 18 - 18
- XMP 2.0-Unterstützung
Ab 56,60 €
Gelistet seit 23.06.2020
LC-RAM-DDR4-3600-RGB-16GB-KIT - Arbeitsspeicher
- Dual-Kit
- Gesamtkapazität 16 GB
- Zwei RAM-Riegel je 8 GB
- DDR4 Dual Channel
- 3600 MHz
- UDIMM
- CL: 18 – 20 – 20
- XMP 2.0-Unterstützung
- Regenbogen-RGB-Beleuchtung (nicht steuerbar)
Ab 89,11 €
Gelistet seit 23.06.2020
Und das 32 GB Kit was ich heute vorstelle:
LC-RAM-DDR4-3200-RGB-32GB-KIT - Arbeitsspeicher
- Dual-Kit
- Gesamtkapazität 32 GB
- Zwei RAM-Riegel je 16 GB
- DDR4 Dual Channel
- 3200 MHz
- UDIMM
- CL: 16 – 19 – 19
- XMP 2.0-Unterstützung
- RGB-Beleuchtung (Digital-RGB/ARGB, Farbeinstellung per Mainboard-RGB-Software)
Ab 116,41 €
Gelistet seit 23.06.2020
Für die Leute die sich gerne die technischen der Speicherchips zu Gemüte führen und daraus vielleicht auch das volle OC Potenzial ableiten können, unten mal die PDF Datei mit den Daten.
Nun mal ein paar Bilder:
Die Verpackung ist sehr bunt ausgefallen. Hier stehen auf der Vorderseite nur der Hersteller und was für ein Kit sich darin befindet. Des weiteren sind Bilder von den Riegel, einmal ohne Beleuchtung und einmal mit, abgebildet. Auf der Rückseite befinden sich die technischen Daten.
Die Riegel selber:
Länge: 145 mm
Höhe: 47 mm
Breite: 6 mm
Der Speicher im eingebauten Zustand und mit Mystic Light die Farbe mit den anderen Komponenten synchronisiert. Sieht in Natura ja viel besser aus, aber ich mag nun mal die Kombi aus Schwarz und rot. Der RAM ist auch nicht zu hell.
Durch die Höhe von 47 mm könnte es zu Problemen mit CPU Kühlern kommen die über die RAM Bänke ragen. Bei meinem Thermalright ARO M-14 ist das nicht der Fall, ich könnte auch den 1 RAM Slot voll nutzen.
Die Riegel sind sehr schlicht gehalten, der Heatspreader aus schwarz eloxiertem Aluminium ist strukturiert und hat in der Mitte auf einer Seite nur den Hinweis auf die „RGB Series“ aufgedruckt und auf der anderen Seite steht „LC-Power“. Das Oberteil ist aus milchig durchscheinenden Kunststoff unter dem sich die LEDs befinden.
Mein Testsystem:
Betriebssystem: Windows 10 Home Version 2004 ( Betriebssystembuild 19041.508, alle aktuellen Updates )
BIOS: 7B89v1E
Chipset: 2.07.14.327
Radeon Software: Adrenalin 2020 Edition 20.8.3 Optional
CPU: Ryzen 5 3600
CPU Kühler: ARO M14
Mainboard: MSI B 450 M Mortar
Grafikkarte: MSI RX 480 Gaming X 8G
Netzteil: Sharkoon Silentstorm Cool Zero 650W
Festplatte 1: M.2 NVMe SSD 1 TB ( Systemplatte und Programme )
Festplatte 2: M.2 SATA SSD 1 TB ( Gamegrab 1 )
Festplatte 3: SATA SSD San Disk 1 TB ( Gamegrab 2 )
Gehäuse: MSI Mag Pylon
Belüftung: 3 x 120 mm Lüfter ausblasend, original Lüfter von MSI, die waren schon im Gehäuse verbaut
3 x 120 mm Lüfter einsaugend, Thermaltake Riing 12 LED RGB Radiator Fan Sync Edition
Habe den RAM heute eingebaut und vor dem Start ein CMOS Reset durchgeführt. Der Rechner fuhr ohne Probleme hoch. Nach einen Neustart habe ich die Einstellungen im BIOS vorgenommen und das XMP Profil aktiviert. Es gab keine Probleme. Danach habe ich erst mal die Daten für das XMP Profil ausgelesen.
Hier mal die ausgelesenen Daten:
Jetzt zu den Tests:
Stabilität werde ich mit folgenden Programmen testen:
AIDA64 ( Freeware )
TM5 ( mit 20 Testzyklen )
MaxxMEM2
der interne DRAM Calc Memtest ( falls der funktioniert )
Für Benchmarks werde ich folgende Programme und Spiele benutzen, die Daten werden von CapFrameX aufgezeichnet. Ich werde den Spiele internen Benchmark verwenden, falls vorhanden, sonst 10 Minuten im Spiel selber.
CB20
Ghost Recon Breakpoint
Far Cry New Dawn
Call of Duty WW2
Da der DRAM Calculator nicht die Möglichkeit bietet hier die Timings bei bestimmten Geschwindigkeiten zu berechnen, es gibt leider keine Auswahlmöglichkeit für Nanya Chips, werde ich die Timings für Micron E/H Die nehmen. In einen Forum war diese Möglich beschrieben, aber schon etwas älter. Ich werde nur die vorgeschlagenen Werte benutzen und nicht weiter die Timings verschärfen.
Die Ergebnisse befinden sich in den Spoilern, zuerst werde ich nur die Testergebnisse reinstellen. Die Ergebnisse für die Games kommen ganz zu Schluss wenn alles durch ist. Da ich jeden Test mindestens 5 mal mache dauert es seine Zeit. Die Testergebnisse sind immer der Durchschnitt aus diesen. Im abschließenden Fazit werde ich noch mal alles zusammenfassen. Aber schon mal als kleiner Spoiler: Diese Teile sind nicht schlecht!
Folgende Geschwindigkeiten werden getestet:
LC- Power RAM:
3200 MHz ( XMP Profil )
Der Stabilitätstest mit MemTest lief bis 10000 % durch ohne Fehler.
3200 MHz OC
Auch hier lief der RAM Test bis 10000% ohne Fehler durch. Ab 3400 MHz werde ich auch die entsprechenden Bilder einfügen. Hab bis jetzt leider immer vergessen das man nur ein Bild in der Windows Zwischenabllage speichern kann. Passiert wenn man schnell macht.
3400 MHz OC
3600 MHz
3800 MHz ( die werden auch noch geknackt werden, ist sehr viel testen nötig)
Spiele Benchmarks:
So hier sind die versprochenen Spiele Benchmarks.
Folgende Spiele habe ich für die Benchmarks genommen, ja es sind nur 3 Spiele aber meine Spiele Bibliothek ist leider mit älteren Titel bestückt. Das „Modernste“ Spiel ist halt Breakpoint, dann sind da noch die Far Cry Reihe ( 2, 3, 4, 5 ),Medal of Honor Reihe, Call of Duty Reihe, Just Cause (3, 4), Sniper Elite (V2, 3, 4 ), Metro Reihe und Spiele wie Sudden Strike und Company of Heroes. Nicht vergessen darf ich Fallout ( 3, NV, 4 ) und vielleicht ein Spiel das ich richtig gesuchtet habt und wo noch eine oder zwei CD mit Mods rumfahren, Operation Flashpoint, wie viel Stunden das waren, keine Ahnung. Der Nachfolger ARMA hat mich da nicht so vom Hocker gehauen. Auch Silent Hunter war so ein Spiel das richtig Spaß gemacht hat.
Ihr sehr alles ältere Titel, die 3 ausgesuchten sind die „neusten“ Errungenschaften. Ich kaufe nicht sofort jedes neue Spiel, sind mir leider zu teuer, da warte ich lieber bis es mal im Sale ist. Das kann aber einige Zeit dauern.
Far Cry New Dawn
Ghost Recon Breakpoint
Call of Duty WW2
Die ersten beiden Spiele haben einen Benchmark integriert und diesen habe ich auch genommen aber mit CapFrameX aufgezeichnet. Bei allen 3 Spielen habe ich 20 Minuten Ingame mitgeschnitten. Dazu bin ich in den ersten beiden Spielen immer die gleiche Strecke zur selben Anfangszeit in den gelaufen. Bei Call of Duty WW2 habe ich als Benchmark die Mission mit der Brücke von Remagen genommen. Da ich jeden Benchmark 5 mal gemacht habe kommt schon einiges zusammen, von den 5 Datensätzen habe ich dann jeweils den genommen der am nächsten am Durchschnitt dieser 5 war.
Ein großes Problem war die Übertaktung vom RAM, es gibt so gut wie keine Anhaltspunkte welche Timings man zu nehmen hat um das beste Ergebnis zu erhalten. Mit diesen RAM wurde ich buchstäblich ins kalte Wasser geworfen. Darum habe ich ihn erst mal so übertaktet das man das als stabil bezeichnen kann, es wird ziemlich sicher noch 2 Updates geben. Zum einem habe ich hier den normalen Spiele Alltag wiedergegeben, ohne auf das GPU Limit das ja mit Sicherheit vorlag, einzugehen. Da wird mit Sicherheit noch ein Update erfolgen mit einem 720p Test und zum anderen fehlt auch noch ein Test wenn man das beste aus dem RAM rausholt, also OC bis der Arzt kommt. Diese beiden könnte ich zusammenlegen aber so würde man keine Vergleichsmöglichkeit über die Steigerung der Leistung zum ersten Test sehen.
Bei den Benchmarks kann man gut sehen das die Spiele auf die verschiedene Übertaktungen unterschiedlich reagieren. Wie sich das bei besserer Übertaktung mit „schärferen“ Timings bestätigt oder ob ein anderes Spiel dann vorne liegt muss sich erst mit dem Update herausstellen.
Fazit
Wo soll man Anfangen?
Über die RAM Chips des Herstellers Nanya gibt es sehr spärliche Informationen, nicht von Hersteller selber (da gibt es eine sehr detaillierte Dokumentation über die Chips, der PDF Datasheet befindet sich als Anhang unten) aber in Internet was OC Verhalten oder Chipgüte betrifft. Da wurde der Yeti ja schon öfter gesehen.
Mich hat das neue gereizt, mal abseits von den eingelaufenen Wegen gehen.
Da der Hersteller LC – Power, was DDR4 RAM betrifft, neu auf dem Markt ist, war nicht ganz klar welcher Chiptyp verbaut ist. Das konnte ich erst durch den Thaiphoon Burner ermitteln.
Die Riegel wurden nach Einbau sofort erkannt und was mir gefallen hat, es bedarf keiner extra Software vom RAM Hersteller zur Steuerung der RGB Beleuchtung. Auch das XMP Profil wurde ohne Probleme genommen. Hier ist mir aufgefallen das es 2 Profile gibt, die sich nur in einem Punkt unterscheiden. Das ist der tRFC Wert, bei XMP Profil 1 ist er bei 560 und XMP Profil 2 nur bei 312 und kommt damit schon in die Gefilde von Samsung B – Die. Diesen Wert konnte ich sogar auf tRFC 240 drücken und es hat funktioniert. Aber gegen die Samsung sprechen eigentlich die anderen Timings.
In der QVL Liste meines MB sind auch ein paar RAM mit Nanya Chips gelistet.
Eine sehr große Schwierigkeit war erst mal entsprechende Haupttimings zu bekommen für die einzelnen Speichergeschwindigkeiten. Der sonst so viel beschworene DRAM Calculator war dieses Mal eine Sackgasse, es gibt leider keine Nanya Chips zum auswählen, da in ein paar der spärlichen Berichten stand das man Micron ( vielen Dank an @cm87 für den Hinweis) ähnliche Haupttimings verwenden kann habe ich dort angesetzt. Leider wieder eine Sackgasse, aber im nachhinein war das schon der richtige Weg . Dann habe ich die Haupttimings des XMP Profil 2 so weit reduziert wie er noch ohne Probleme starten konnte, die Spannungen habe ich alle Automatik gelassen. Nach Abschluss der Tests und Benchmarks werde ich jetzt versuchen das Optimum an Timings zu erreichen, jetzt habe ich Ergebnisse wo ich ansetzen kann.
Ich habe leider keine anderen 32 GB Kits zur Verfügung um einen direkten Vergleich durchzuführen aber wie man sieht scheinen die Riegel doch einiges an Potenzial zu haben. Mal sehen wie sich die „RAM OC Gurus“ zu diesen Riegeln äußern. Für mich hat es sich gelohnt auf ein No Name Produkt zu setzen, da konnte ich einiges lernen. Ich würde diesen Speicher wieder kaufen, aber eine Empfehlung die Teile zu erwerben gebe ich nur für die Leute die Spaß am RAM OC und auch starke Nerven haben.
Beim OC muss man bei diesem RAM besonders auf die Spannungen achten, er ist sehr launisch was die SOC, VDDP und VDDG Spannungen betrifft. Einen kleiner Fehler ist mir auch unterlaufen, mit den vorher verbauten TeamGroup Speicher brauchte ich keine besondere Beachtung der Einstellung von RTT_NOM und RTT_PARK legen, da diese beiden Einstellungen „disabled“ wurden. Das die Werte für tRCDWR und tRCDRD gegenüber meinem BIOS verdreht sind das habe ich immer berücksichtigt. Das die Werte für diese beiden RTT Einstellungen es aber auch sind ist mir erst später aufgefallen. Hatte schon gedacht der Speicher mag keine fest eingestellten Werte in diesem Bereich.
Mit den OC Ergebnissen für 3800 MHz gibt es leider noch ein kleines Problem, der DRAM Calculator RAM Test brachte keine Fehler aber der TestMem5 hatte 5 Fehler beim Durchlauf gefunden. Hier muss ich wohl noch weiter probieren, ich will diese 3800 MHz stabil bekommen. Irgend wann ist man von solchen Dingen dann richtig angefressen und aufgeben, nein kommt nicht in Frage.
Wie dem auch sei, diese Speicher scheinen ein großes Potenzial zu haben, bedürfen aber sehr viel sehr genaue Tests und viel Zeit um erst mal Anhaltspunkte für Leute zu liefern die sich diesen Speicher holen und OC betreiben wollen.. Wie es mit der Serienstreuung aussieht kann man noch nicht genau sagen. Sollte dieser RAM wirklich so gut sein wie es sich scheinbar andeutet, ist er aber sehr gut wirklich tief unter dem Radar der Profis geflogen. Da scheint sich der Blick abseits der bekannten Verdächtigen doch gelohnt haben.
Falls Fragen da sind, nur zu, ich versuche sie so gut wie möglich zu beantworten.
Mein Besonderer Dank gilt @SV3N, @cm87, @ZeroCoolRiddler und die anderen Leute die mich bisher mit Rat und Hinweisen weitergeholfen haben. Mit Ihrer Hilfe werde ich den RAM noch ein bisschen weiter foltern!
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