JackA
Fleet Admiral
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Mit der Drakonia II bringt Sharkoon den Nachfolger einer der beliebtesten und meist gekauften Mäuse auf dem Markt, die zwar technisch nicht die Speerspitze war, dafür aber preislich punkten konnte. Ob die Schwächen des Vorgängers der Nachfolger nun besser macht, will Ich in diesem Review veranschaulichen.
Nebenbei sei gesagt, dass mir von Sharkoon kein Geld zugeschoben, weder noch die Maus für ein Review kostenlos zur Verfügung gestellt wurde, soll heißen, hier handelt es sich rein um meine subjektive und ungeschönte Meinung (wobei das so oder so der Fall gewesen wäre ).
Lieferumfang
Der Lieferumfang fällt normal für die Preisklasse aus, neben der Maus liegen noch ein Satz Ersatzmausfüße bei, eine Tasche, um die Maus mal sicher verstauen zu können und die Bedienungsanleitung. Die Software-CD sucht man vergebens, was für mich kein Nachteil ist, da man immer weniger Laufwerke in PCs findet und man die aktuelle Version sowieso über die Homepage runter laden sollte, so tut man auch was für die Umwelt, indem man weniger Plastik produziert, was sowieso weggeschmissen wird, da sehr schnell veraltet.
Technische Daten
- Sensor: PixArt 3360 (nicht zentrisch)
- Max. CPI/DPI: 15000
- Min. CPI/DPI: 100
- Einstellbar in 100er Schritten über die Software
- Max. Polling-Rate: 1000Hz
- FPS: 12000
- Inch pro Sekunde: 250
- Max. Beschleunigung: 50G
- LOD: 2mm
- Mit Onboard-Speicher
- Größe: 127 x 83 x 42 mm
- Gewicht (ohne Kabel): 104g ohne Gewichte, 133g mit Gewichte (5 Stück)
- Tastenanzahl: 12 (alle programmierbar)
- Micro-Schalter: Omron mit 10 Millionen Betätigungen
- Kabellänge: 180cm (textilummantelt)
- Beleuchtung: RGB
- Betriebssystem: Windows 7/8/10
Auf den ersten Blick richtet sich die neue Drakonia II an MMO-Spieler, was an den 6 Daumentasten erkennbar ist, ob damit aber andere Genres unspielbar werden, kann Ich eindeutig verneinen. Man kennt es bei den Massen an Daumentasten von MMO Mäusen, die man wild klickt, wenn man in hektische Situationen z.B. in einem FPS kommt, da man dort dann gerne die Maus auch mal fester packt und man keine anderen Haltepunkte hat. Das passiert einem nicht mit der Drakonia II, da bei dieser die Tasten weiter oben platziert sind und man so immer noch genug Platz in der Daumenmulde hat. Personen mit dickeren Daumen werden hier aber auch Probleme haben und ggf. die nächst gelegenen beiden Daumentasten in der Software deaktivieren müssen, womit man aber immer noch 4 übrige Tasten zur freien Verfügung hat.
Weiter bei den Tasten kommt dann auf der Oberseite leider ein 2-Wege Mausrad zum Einsatz. „Leider“ deswegen weil bei Sharkoon die 4-Wege Mausräder eigentlich immer sehr gut gelöst waren und mir ein versehentliches Kippen auf die linke oder rechte Seite so gut wie nie passierte. Leider fehlen mir so zwei programmierbare Tasten, die ich immer leicht erreicht habe und gerne nutzte. Ansonsten ist die Rasterung gut definiert und kaum hörbar. Hinter dem Mausrad kommen dann drei frei programmierbare Tasten, die für DPI-Stufen, Profilumschaltung, Makros und co. verwendet werden können (frei programmierbar, wie jede Taste an der Maus).
Generell haben die Tasten einen sehr guten Druckpunkt, nichts hat Spiel oder klappert. Die Lautstärke der Haupttasten ist normal, womit Leute, die eine besonders leise Maus suchen, eher enttäuscht werden.
An den Seiten/Haltepunkten kommt strukturiertes Kunststoff zum Einsatz, keine Gummierung, was die Maus etwas rutschiger macht, aber dadurch auch kein Gummi speckig, dreckig oder klebrig wird. Nach etwas Eingewöhnung habe Ich mit ihr aber trotzdem genug Halt, um sie sicher führen zu können. Bei der Oberschale wurde auf eine Glanzoberfläche gesetzt, was Geschmackssache ist, ob das ein Vor- oder Nachteil ist. Viele mögen es, Andere bevorzugen lieber Gummierung oder Soft-Touch.
Die Maus gleitet auf mittelgroßen Teflon/PTFE Mausfüßen, was sich bei mir auf einem Stoff- und Aluminium-Mauspad sehr gut anfühlt und nirgends kratzt oder unnötig bremst.
Und dann hat die Maus noch unten im hinteren Drittel das Gewichtsfach, womit die Maus um 5 Gewichte mit je ~5,6g beschwert werden kann. Ohne die Gewichte kommt die Maus (ohne Kabel) auf ~104g, was schon sehr gering ist für eine Maus mit dem Funktionsumfang und mit Gewichte kommt sie auf ~133g, was sie aber beim Anheben, dadurch dass die Gewichte im hinteren Teil der Maus platziert werden, sehr hecklastig macht.
Das Mauskabel ist farblich passend zur Maus entweder in Schwarz/Weiß oder Schwarz/Grün textilummantelt und mittelhart, d.h. nicht so weich, dass man es willkürlich verbiegen kann und nicht so hart, dass sich die Maus auf dem Mauspad selbstständig macht. Der USB Stecker ist vergoldet und mit Ferrit-Kern versehen.
Performance
Die technischen Daten mit dem PixArt 3360 Sensor versprechen viel, ob sich das auch in der Praxis zeigt, habe Ich ausführlich getestet und kann keine Einschränkungen feststellen.
Als Vergleich dient mir hier eine Logitech G502 Maus, die einen ähnliche Sensor verbaut hat, der den Namen PixArt 3366 trägt.
Generell arbeitet die Drakonia II sehr präzise und für den Sensor typisch bei 500Hz mit weniger Smoothing als mit 1000Hz, was man auch beim 3366 sieht.
Was mir aber auch sehr gefällt ist die Positionierung des Sensors, dieser ist nicht, wie heute fast typisch, in der Mitte von der Maus, sondern leicht in Richtung Daumen/Zeigefinger verschoben (siehe Bild), was für mich beim Aiming ein großer Vorteil ist und weil Ich es bisher auch so gewohnt war (G5 Refresh), sehr liegt.
Und stark verwundert hat mich, dass die Maus mit den vollen 15000CPI und 1000Hz die besten Ergebnisse erzielt hat, obwohl die Geschwindigkeit interpoliert sein sollte, da normal maximal 12000CPI mit dem 3360 möglich wären. Stellt man die CPI auf 12000 erzielt sie deutlich schlechtere Ergebnisse bei 1000Hz, wie auch bei den niedrigeren CPI-Werten.
Enotus Tests mit der Drakonia II:
Software
Die Software ist sehr schlicht und übersichtlich gehalten und bietet nur die absoluten Grundeinstellungen. Spielereien wie verschiedene LOD-Werte, Mauspadanpassung, Spielerkennung, komplexe Beleuchtungseffekte und sonstiges, sucht man vergebens. Das hat den Vorteil, dass man nicht viel überlegen muss, aber auch den Nachteil für diejenige, die gerne solche Spielereien haben wollen.
Die erste Seite „Haupteinstellungen“ bietet die Programmierung der 12 Maustasten, die Mauseinstellungen, die auch unter den Windows Mauseinstellungen zu finden sind und die Polling-Rate.
Pro (+), Neutral (0) und Kontra (-)
+ Gute Performance bis in die höchsten CPI-Werte
+ Sensor und dessen Position
+ Sehr fein einstellbare CPI
+ Angemessener Preis
+ Gute Haptik
+ Gute Palm-Grip-Größe
+ Durchdacht positionierte Tasten
+ Mausrad mit deutlicher Rasterung ohne zu Rattern
+ Keine Gummierungen
+ Onboard Speicher
+ Gutes und optisch passendes Kabel
+ Gute Gleitfüße
+ Geringes Gewicht, was erhöht werden kann
0 Die Optik wird nicht jeden Geschmack treffen
0 Sehr schlichte Software nur für das Nötigste, komplexere Spielereien (außer den Makro-Manager) gibt es nicht
0 Sehr schlichtes „RGB“
0 Kein 4-Wege-Mausrad, obwohl man es von den besseren Sharkoon Mäusen gewohnt ist
- Die RGB-Beleuchtung ist nicht stimmig, bedeutet, dass das Logo und die Seitentasten in einem anderen Farbton leuchten, als das Mausrad
- Gewichtsmagazin im hinteren Drittel der Maus
Fazit
Für eine UVP von knapp 40€ bietet die neue Drakonia II viel mehr als ihr Vorgänger, für den 35€ auf dem Preisschild stand. Die Performance ist nun in der höchsten Maus-Klasse angesiedelt und erlaubt sich kaum Schnitzer. Die Ausstattung ist löblich und zeigt durchdacht gesetzte Maustasten, auch wenn die Eine oder Andere für meinen Geschmack fehlt. Generell ist die Haptik hervorragend, nichts klappert, alles sitzt stramm und die Drakonia II liegt mir viel besser in der Hand als deren Vorgänger. Die Software ist klein gehalten und bietet alles, was für den Gaming-Betrieb der Maus notwendig ist, dabei muss auf komplexere Spielereien verzichtet werden. Gespeichert wird im Onboard-Speicher, somit ist nach einer einmaligen Programmierung die Software nicht mehr notwendig.
Ich bin beeindruckt von der Maus und Ich kann sie nur jedem empfehlen, der mal nach mehr Tasten sucht, ohne preislich in Ungnade zu fallen und dem die Optik nichts ausmacht.
Und noch ein paar Vergleichsbilder zur G502: