Gaugaumera
Lt. Commander
- Registriert
- Okt. 2016
- Beiträge
- 1.725
Usertest Erfahrung Polaris vs. Navi , Sapphire RX480 Nitro+ vs. XFX RX5700 DD Ultra
Mit den Karten Radeon RX 5700 und RX 5700XT hat AMD den Anschluss an die Grafikkartenanforderungen der gehobenen Mittelklasse gefunden. Lange hatte die Mittelklasse auf sich warten lassen und haben nun die alten Polaris Karten hinter sich lassen können. Neben einer neuen Architektur welche sich RDNA tauft, kommen auch noch weitere Unterschiede auf. Der Wechsel des Grafikspeichers von GDDR5 auf GDDR6, die stark erhöhte Shaderleistung pro Takt sowie eine weitaus bessere Taktbarkeit des Chips.
In meinem Review möchte ich die Entwicklung der letzten 3 Jahre in Bezug auf die Mittelklasse der Grafikkarten aufzeigen. Denn preislich geben sich die Karten fast nichts. Ende 2016 habe ich für die RX480 270€ gezahlt und jetzt Ende 2019 habe ich für die RX5700 299€ gezahlt, dafür inkl. Borderlands 3.
Da es bisher kaum Reviews zur XFX RX5700 DD Ultra gibt werde ich stark auf diese Karte eingehen. Da mir leider nur Hobbymesswerkzeug zur Verfügung steht bitte ich zu Verzeihen wenn die Ergebnisse oft Subjektiv und auch recht ungenau sind.
Testsystem:
CPU: Ryzen 7 1700 @3,6GHz
Ram: 16GB @3000MHz 16-16-16-36 (Hynix CJR Chips)
Netzteil: Superflower Platinium King 450W
SSD: 2TB Intel 660p
Grafikkarte 1: RX480 Nitro+ von Sapphire @1366MHz /1,155V
Grafikkarte 2: RX5700 DD Ultra von XFX @Stock
Case: Coolermaster Silencio 452m mit 3 Low Speed Noctua Lüftern
Bildschirm: Philips 241B6Q (Full HD)
Unboxing:
Die Verpackung der XFX kommt klassisch und ohne besondere Gestaltung daher, weiß aber trotzdem zu gefallen. Der erste Eindruck nach dem öffnen: Die Karte ist wirklich schwer und fühlt sich trotz Kunststoff hochwertig an. Der zweite Eindruck ist dann nicht ganz so toll, denn die Schutzfolie auf der Karte lässt sich nur sehr schwer ablösen. Kein großer Minuspunkt, aber Nachbessern könnte man hier durchaus. Ansonsten ist noch eine Garantiekarte und ein paar Netzteiladapter vorhanden. Nicht gerade üppig aber mehr wäre auch nicht nötig gewesen.
Im Gegensatz zu der bisherigen RX480 Nitro+ ist die XFX RX5700 ein ganzes Stück länger, wobei die 293mm selbst für mein (unaufgeräumtes) µATX Case kein Problem sind. Alte Gehäuse welche den Festplattenkäfig noch benötigen könnten hier aber bereits Probleme bekommen.
Die Karte kommt außerdem komplett ohne eine LED Beleuchtung daher. Mir gefällt das, wer es aber gerne bunt leuchten sieht, muss zu einer anderen Karte greifen.
Einbau:
Der Einbau ging schnell von der Hand. Alte Karte raus, neue rein und fertig. Der Adrenalin Treiber erkennt automatisch die neue Karte und aktualisiert seine Einstellungen direkt. Hier ein dickes Lob von mir. Das passt soweit.
Benchmark und Spieletests:
Vergleich in 3DMark
https://www.3dmark.com/3dm/41634652
Im 3D Mark Grafiktest berechnet die RX5700 mehr als doppelt so viele Bilder pro Sekunde und bleibt dabei erstaunlich leise. Es gibt auch bei maximaler Belastung keine Probleme, die Karte ist absolut stabil. Sobald ich dazu komme die Navi Grafikkarte noch zu Undervolten/Overclocken werde ich den Vergleich erweitern.
Im Vergleich der beiden Karten ist immer wieder eines aufgefallen. Mit meinem Ryzen 1700 und meinen FullHD Bildschirm ist die RX5700 zumeist unterfordert und muss für viele Aufgaben nicht mal voll hoch Takten. In Spielen habe ich anstatt eines GPU Limits jetzt ein sattes und durchgehendes CPU Limit. In Spielen in FHD konnte ich die Karte selbst mit Ultra Details nicht komplett ausreizen.
Vergleich in Rise of the Tomb Raider Benchmark:
RX480: Min: 38,09 / Max:89,02 / FPS: 59,02
RX5700: Min 50,34 / Max:254,07 / FPS: 144,01
In Rise of the Tomb Raider konnte zwar eine Verbesserung erzielt werden, welche aber durch immer wiederkehrende CPU Limits nicht voll zur Geltung kommt. Erkennen kann man dies an kurzen Einbrüchen beim Energieverbrauch des Wattmeters, sowie dem herunter takten der Grafikkarte.
Spielvergleich: Kindom Come Deliverance
Dieses Spiel war mein vorgeschobener Grund mir endlich die RX5700 zu kaufen. Gerade in Städten sind die Ruckler mit der Polaris Grafikkarte durchgehend spürbar gewesen und dem wollte ich mit meinem Neukauf begegnen. Auch wenn mir durch die hohe CPU Auslastung bewusst war, dass die Framerate nicht dreistellig wird, wollte ich durchgehende 60FPS erreichen.
RX480:
RX5700:
Wie wir sehen, sind die Anforderungen innerhalb der Stadt um einiges größer als außerhalb, wobei dies sowohl für die GPU und noch stärker für die CPU gilt. Mit Ach und Krach konnten die 60FPS in Sasau gehalten werden, wobei die FPS allgemein nicht mehr so tief fallen wie es vor dem Tausch der Karten der Fall war. Das Spiel ist um einiges gleichmäßiger und gerade in der Stadt viel flüssiger. Mit 3,6GHz auf dem Ryzen 1700 läuft es gerade so stabil wobei hier forderndere Städte, wie Rattay wieder unter 60FPS dippen könnten. Die Grafikkarte wird in diesen Einstellungen nie voll ausgelastet.
Lautstärke:
Die Lautstärkemessungen wurden bei ca. 19°C durchgeführt und können somit im Sommer und bei höherer Raumtemperatur durchaus von diesen Messergebnissen abweichen. Die Messung wurde mittels Smartphone App "Schallmessung" vorgenommen und bei ca. 50cm Abstand zum Tower gemacht.
RX480:
3D Mark: 41dB
Rise of the Tomb Raider: 39dB
Kingdom Come Deliverance: 40dB
RX5700:
3D Mark: 39dB
Rise of the Tomb Raider: 34dB
Kingdom Come Deliverance: 31dB
Die RX5700 DD Ultra ist definitiv keine Karte für Silent Enthusiasten, kommt aber voll ausgelastet in 3D Mark nicht über 39dB hinweg, was hörbar aber nicht störend ist. In Kingdom Come sowie Rise of the Tomb Raider in FullHD bei 60FPS ist die Karte nicht hörbar und dreht kaum auf. Wer die Karte voll ausreizt muss aber damit rechnen ein durchgehendes Lüftergeräusch zu hören.
Von der Lautstärke her ist die Karte für den aufgerufenen Preis gut. Das wuchtige Kühlsystem scheint sich auszuzahlen wobei man hier gegenüber einer Premiumkarte trotzdem Abstriche machen muss.
Energieverbrauch:
Um meinen Energieverbrauch zu messen, habe ich ein Brennenstuhl Wattmeter verwendet. Erst nachdem ich die RX480 durchgebencht hatte, ist mir aufgefallen, dass auch mein Soundsystem und der Bildschirm mit an dem Gerät hängt. Da die Szenen aber dieselben sind und bis auf die Grafikkarte nichts getauscht wurde, lassen sich die Zahlen dennoch vergleichen.
RX480:
PC Idle: 33W
PC Prime95: 100W
Benchmark RoTR: 215W-250W
3DMark: 253W
RX5700:
PC Idle: 31W
Benchmark RoTR: 115W-230W
3D Mark: 215W – 257W (230W gemittelt)
Bei doppelter Grafikleistung verbraucht die RX5700 sogar etwas weniger als die RX480. Sobald bei mir ein CPU Limit vorliegt oder die FPS begrenzt sind, sinkt der Verbrauch des Gesamtsystems im Vergleich der Grafikkartengenerationen von 215W auf 115W.
Hier merkt man, wie groß die Effizienz der Navi Karte im Gegensatz zur Polaris Karte ist.
Overclocking/Untervolting:
Als Overclockingtool wurde der integrierte Wattman verwendet, sowie als Testprogramm 3DMark mit einem Testlauf.
Die Stockeinstellungen der Karte sehen wie folgt aus:
1960MHz bei 1,105V
Mit dieser Einstellung schafft die Karte es im 3D Mark auf bis zu 1911MHz zu takten, muss aber ab und an den Boost nach unten Korregieren. Dies macht sie konstant, wenn die Hotspot-Temperatur die 94°C erreicht. Die Lüfter drehen hier auf etwa 1986RPM auf was zu den oben erwähnten 39dB führt.
Die UV/OV Einstellungen welche stabil gelaufen sind sehen wie folgt aus.
2000MHz bei 1,01V. Der Vram konnte stabil auf 910MHz getaktet werden. Jede höhere Einstellung führte zeitnah zu einem Crash des Treibers.
Mit dieser Einstellung schafft die Karte es im 3D Mark auf bis zu 1948MHz zu takten, und muss soweit ersichtlich den Boost nicht mehr nach unten korregieren. Die Hotspottemperatur erreicht keine 94°C mehr, was aber trotzdem nicht dazu führt, dass die Karte noch höher taktet. Hier schätze ich lässt der Treiber nicht mehr zu. Die Lüfter drehen hier auf etwa 1741RPM auf was zu den oben erwähnten 38dB führt.
Durch diese Maßnahme konnten die Grafikpunkte in 3D Mark von 8536 auf 8737 Punkte gesteigert werden. Dies entspricht (bei geringerer Lautstärke) einer Leistungssteigerung von ca. 2,5%. Nicht viel, aber kostet nichtmal mehr Energie.
Automatik OC und UV sowie RAM-OC
Auf Wunsch der User habe ich noch die Funktion des Automatischen OC/UV sowie des RAM-OC ausprobiert.
Automatik OC: Hier führt er einfach die Stock Kurve bis weiter nach oben. Das heißt, dass auf 2000MHz taktet, dabei aber 1,15V anlegt. Dies ist abseits jedes sinnvollen OCs.
Automatik OC ist somit nutzlos da die Karte durch die Hotspottemperatur sowieso herunter takten würde.
Automatik UV: Hier stellt der Treiber sogar eine eingermaßen sinnvolle Kurve ein. Das heißt, dass der Takt auf 1960MHz bleibt, dabei aber die Spannung von 1,105V auf 1,055V abgesenkt wird.
Automatik UV ist somit garnicht wirklich schlecht, aber trotzdem noch relativ weit vom optimalen Punkt der Karte entfernt. Wer sich nicht mit Overclocking auseinander setzten will kann die Funktion aber nutzen, denn besser als Stock ist sie allemal.
Automatik Ram- OC: Hier stellt der Treiber sofort das Maximum im Treiber ein, auch wenn dies nicht stabil ist. Das heißt, dass der Ram auf 930MHz getaktet wird. Meine vorherigen Versuche haben festgestellt, dass mein Ram aber nur bis 910MHz stabil arbeitet. Die Karte wird so definitiv nicht sauber laufen.
Automatik Ram-OC ist somit absolut nicht zu empfehlen. Die Karte wird so regelmäßig aussteigen.
Auto-OC und Ram-OC sollte man nicht verwenden, da sie die Karte entweder in ein Temperaturlimit treibt, oder den Ram auf unstabile Taktwerte einstellt.
Alles in allem lässt sich nur die Auto UV Funktion sinnvoll nutzen. Diese bringt für ungeübte einen Mehrwert, wobei händisches Austesten trotz allem um einiges besser ist.
Fazit:
Die XFX RX5700 DD Ultra kann überzeugen, denn sie liefert viele FPS zu einem im Vergleich zur Konkurrenz günstigem Preis. Ruckler aufgrund der Grafikkarte sind nun nicht mehr vorhanden. Die Energieeffizienz ist wie auch in anderen Tests dargestellt überzeugend und auch von der Geräuschkulisse schneidet die Karte nicht schlecht ab. Leider kann sie gepaart mit einem Zen1 in FullHD ihr volles Potential nicht ausschöpfen.
Update:
Das Review wurde an den Stellen Tomb Raider, Unboxing und Overclocking überarbeitet.
Update2:
Das Review wurde um die Auto OC/UV Tests erweitert.
-Konstruktive Kritik ist immer gern gesehen.
Mit den Karten Radeon RX 5700 und RX 5700XT hat AMD den Anschluss an die Grafikkartenanforderungen der gehobenen Mittelklasse gefunden. Lange hatte die Mittelklasse auf sich warten lassen und haben nun die alten Polaris Karten hinter sich lassen können. Neben einer neuen Architektur welche sich RDNA tauft, kommen auch noch weitere Unterschiede auf. Der Wechsel des Grafikspeichers von GDDR5 auf GDDR6, die stark erhöhte Shaderleistung pro Takt sowie eine weitaus bessere Taktbarkeit des Chips.
In meinem Review möchte ich die Entwicklung der letzten 3 Jahre in Bezug auf die Mittelklasse der Grafikkarten aufzeigen. Denn preislich geben sich die Karten fast nichts. Ende 2016 habe ich für die RX480 270€ gezahlt und jetzt Ende 2019 habe ich für die RX5700 299€ gezahlt, dafür inkl. Borderlands 3.
Da es bisher kaum Reviews zur XFX RX5700 DD Ultra gibt werde ich stark auf diese Karte eingehen. Da mir leider nur Hobbymesswerkzeug zur Verfügung steht bitte ich zu Verzeihen wenn die Ergebnisse oft Subjektiv und auch recht ungenau sind.
Testsystem:
CPU: Ryzen 7 1700 @3,6GHz
Ram: 16GB @3000MHz 16-16-16-36 (Hynix CJR Chips)
Netzteil: Superflower Platinium King 450W
SSD: 2TB Intel 660p
Grafikkarte 1: RX480 Nitro+ von Sapphire @1366MHz /1,155V
Grafikkarte 2: RX5700 DD Ultra von XFX @Stock
Case: Coolermaster Silencio 452m mit 3 Low Speed Noctua Lüftern
Bildschirm: Philips 241B6Q (Full HD)
Unboxing:
Die Verpackung der XFX kommt klassisch und ohne besondere Gestaltung daher, weiß aber trotzdem zu gefallen. Der erste Eindruck nach dem öffnen: Die Karte ist wirklich schwer und fühlt sich trotz Kunststoff hochwertig an. Der zweite Eindruck ist dann nicht ganz so toll, denn die Schutzfolie auf der Karte lässt sich nur sehr schwer ablösen. Kein großer Minuspunkt, aber Nachbessern könnte man hier durchaus. Ansonsten ist noch eine Garantiekarte und ein paar Netzteiladapter vorhanden. Nicht gerade üppig aber mehr wäre auch nicht nötig gewesen.
Im Gegensatz zu der bisherigen RX480 Nitro+ ist die XFX RX5700 ein ganzes Stück länger, wobei die 293mm selbst für mein (unaufgeräumtes) µATX Case kein Problem sind. Alte Gehäuse welche den Festplattenkäfig noch benötigen könnten hier aber bereits Probleme bekommen.
Die Karte kommt außerdem komplett ohne eine LED Beleuchtung daher. Mir gefällt das, wer es aber gerne bunt leuchten sieht, muss zu einer anderen Karte greifen.
Einbau:
Der Einbau ging schnell von der Hand. Alte Karte raus, neue rein und fertig. Der Adrenalin Treiber erkennt automatisch die neue Karte und aktualisiert seine Einstellungen direkt. Hier ein dickes Lob von mir. Das passt soweit.
Benchmark und Spieletests:
Vergleich in 3DMark
https://www.3dmark.com/3dm/41634652
Karte | Einstellung | Grafikpunkte | Lautstärke |
RX480 | 1250MHz / 1,06V | 4078 | Ca. 34dB |
RX480 | 1366MHz / 1,155V | 4216 | Ca. 41dB |
RX5700 | Stock | 8542 | Ca. 39dB |
RX5700 | 2000MHz/ 1,01V | 8764 | Ca. 38dB |
Im Vergleich der beiden Karten ist immer wieder eines aufgefallen. Mit meinem Ryzen 1700 und meinen FullHD Bildschirm ist die RX5700 zumeist unterfordert und muss für viele Aufgaben nicht mal voll hoch Takten. In Spielen habe ich anstatt eines GPU Limits jetzt ein sattes und durchgehendes CPU Limit. In Spielen in FHD konnte ich die Karte selbst mit Ultra Details nicht komplett ausreizen.
Vergleich in Rise of the Tomb Raider Benchmark:
RX480: Min: 38,09 / Max:89,02 / FPS: 59,02
RX5700: Min 50,34 / Max:254,07 / FPS: 144,01
In Rise of the Tomb Raider konnte zwar eine Verbesserung erzielt werden, welche aber durch immer wiederkehrende CPU Limits nicht voll zur Geltung kommt. Erkennen kann man dies an kurzen Einbrüchen beim Energieverbrauch des Wattmeters, sowie dem herunter takten der Grafikkarte.
Spielvergleich: Kindom Come Deliverance
Dieses Spiel war mein vorgeschobener Grund mir endlich die RX5700 zu kaufen. Gerade in Städten sind die Ruckler mit der Polaris Grafikkarte durchgehend spürbar gewesen und dem wollte ich mit meinem Neukauf begegnen. Auch wenn mir durch die hohe CPU Auslastung bewusst war, dass die Framerate nicht dreistellig wird, wollte ich durchgehende 60FPS erreichen.
RX480:
Szene | FPS | CPU-Auslastung | GPU-Auslastung |
Ritt durch Sasau | 48 | 85% | 98% |
Stehen in Sasau | 65 | 65% | 100% |
Stehen auf Wiese | 82 | 54% | 100% |
Ritt auf Wiese | 68 | 59% | 100% |
Kampf in Sasau | 62 | 76% | 98% |
Szene | FPS | CPU-Auslastung | GPU-Auslastung |
Ritt durch Sasau | 61 | Up to 98% | 80% |
Stehen in Sasau | 99 | Up to 98% | 81% |
Stehen auf Wiese | 130 | Up to 98% | 96% |
Ritt auf Wiese | 107 | Up to 98% | 91% |
Kampf in Sasau | 82 | Up to 98% | 79% |
Lautstärke:
Die Lautstärkemessungen wurden bei ca. 19°C durchgeführt und können somit im Sommer und bei höherer Raumtemperatur durchaus von diesen Messergebnissen abweichen. Die Messung wurde mittels Smartphone App "Schallmessung" vorgenommen und bei ca. 50cm Abstand zum Tower gemacht.
RX480:
3D Mark: 41dB
Rise of the Tomb Raider: 39dB
Kingdom Come Deliverance: 40dB
RX5700:
3D Mark: 39dB
Rise of the Tomb Raider: 34dB
Kingdom Come Deliverance: 31dB
Die RX5700 DD Ultra ist definitiv keine Karte für Silent Enthusiasten, kommt aber voll ausgelastet in 3D Mark nicht über 39dB hinweg, was hörbar aber nicht störend ist. In Kingdom Come sowie Rise of the Tomb Raider in FullHD bei 60FPS ist die Karte nicht hörbar und dreht kaum auf. Wer die Karte voll ausreizt muss aber damit rechnen ein durchgehendes Lüftergeräusch zu hören.
Von der Lautstärke her ist die Karte für den aufgerufenen Preis gut. Das wuchtige Kühlsystem scheint sich auszuzahlen wobei man hier gegenüber einer Premiumkarte trotzdem Abstriche machen muss.
Energieverbrauch:
Um meinen Energieverbrauch zu messen, habe ich ein Brennenstuhl Wattmeter verwendet. Erst nachdem ich die RX480 durchgebencht hatte, ist mir aufgefallen, dass auch mein Soundsystem und der Bildschirm mit an dem Gerät hängt. Da die Szenen aber dieselben sind und bis auf die Grafikkarte nichts getauscht wurde, lassen sich die Zahlen dennoch vergleichen.
RX480:
PC Idle: 33W
PC Prime95: 100W
Benchmark RoTR: 215W-250W
3DMark: 253W
RX5700:
PC Idle: 31W
Benchmark RoTR: 115W-230W
3D Mark: 215W – 257W (230W gemittelt)
Bei doppelter Grafikleistung verbraucht die RX5700 sogar etwas weniger als die RX480. Sobald bei mir ein CPU Limit vorliegt oder die FPS begrenzt sind, sinkt der Verbrauch des Gesamtsystems im Vergleich der Grafikkartengenerationen von 215W auf 115W.
Hier merkt man, wie groß die Effizienz der Navi Karte im Gegensatz zur Polaris Karte ist.
Overclocking/Untervolting:
Als Overclockingtool wurde der integrierte Wattman verwendet, sowie als Testprogramm 3DMark mit einem Testlauf.
Die Stockeinstellungen der Karte sehen wie folgt aus:
1960MHz bei 1,105V
Mit dieser Einstellung schafft die Karte es im 3D Mark auf bis zu 1911MHz zu takten, muss aber ab und an den Boost nach unten Korregieren. Dies macht sie konstant, wenn die Hotspot-Temperatur die 94°C erreicht. Die Lüfter drehen hier auf etwa 1986RPM auf was zu den oben erwähnten 39dB führt.
Die UV/OV Einstellungen welche stabil gelaufen sind sehen wie folgt aus.
2000MHz bei 1,01V. Der Vram konnte stabil auf 910MHz getaktet werden. Jede höhere Einstellung führte zeitnah zu einem Crash des Treibers.
Mit dieser Einstellung schafft die Karte es im 3D Mark auf bis zu 1948MHz zu takten, und muss soweit ersichtlich den Boost nicht mehr nach unten korregieren. Die Hotspottemperatur erreicht keine 94°C mehr, was aber trotzdem nicht dazu führt, dass die Karte noch höher taktet. Hier schätze ich lässt der Treiber nicht mehr zu. Die Lüfter drehen hier auf etwa 1741RPM auf was zu den oben erwähnten 38dB führt.
Durch diese Maßnahme konnten die Grafikpunkte in 3D Mark von 8536 auf 8737 Punkte gesteigert werden. Dies entspricht (bei geringerer Lautstärke) einer Leistungssteigerung von ca. 2,5%. Nicht viel, aber kostet nichtmal mehr Energie.
Automatik OC und UV sowie RAM-OC
Auf Wunsch der User habe ich noch die Funktion des Automatischen OC/UV sowie des RAM-OC ausprobiert.
Automatik OC: Hier führt er einfach die Stock Kurve bis weiter nach oben. Das heißt, dass auf 2000MHz taktet, dabei aber 1,15V anlegt. Dies ist abseits jedes sinnvollen OCs.
Automatik OC ist somit nutzlos da die Karte durch die Hotspottemperatur sowieso herunter takten würde.
Automatik UV: Hier stellt der Treiber sogar eine eingermaßen sinnvolle Kurve ein. Das heißt, dass der Takt auf 1960MHz bleibt, dabei aber die Spannung von 1,105V auf 1,055V abgesenkt wird.
Automatik UV ist somit garnicht wirklich schlecht, aber trotzdem noch relativ weit vom optimalen Punkt der Karte entfernt. Wer sich nicht mit Overclocking auseinander setzten will kann die Funktion aber nutzen, denn besser als Stock ist sie allemal.
Automatik Ram- OC: Hier stellt der Treiber sofort das Maximum im Treiber ein, auch wenn dies nicht stabil ist. Das heißt, dass der Ram auf 930MHz getaktet wird. Meine vorherigen Versuche haben festgestellt, dass mein Ram aber nur bis 910MHz stabil arbeitet. Die Karte wird so definitiv nicht sauber laufen.
Automatik Ram-OC ist somit absolut nicht zu empfehlen. Die Karte wird so regelmäßig aussteigen.
Auto-OC und Ram-OC sollte man nicht verwenden, da sie die Karte entweder in ein Temperaturlimit treibt, oder den Ram auf unstabile Taktwerte einstellt.
Alles in allem lässt sich nur die Auto UV Funktion sinnvoll nutzen. Diese bringt für ungeübte einen Mehrwert, wobei händisches Austesten trotz allem um einiges besser ist.
Fazit:
Die XFX RX5700 DD Ultra kann überzeugen, denn sie liefert viele FPS zu einem im Vergleich zur Konkurrenz günstigem Preis. Ruckler aufgrund der Grafikkarte sind nun nicht mehr vorhanden. Die Energieeffizienz ist wie auch in anderen Tests dargestellt überzeugend und auch von der Geräuschkulisse schneidet die Karte nicht schlecht ab. Leider kann sie gepaart mit einem Zen1 in FullHD ihr volles Potential nicht ausschöpfen.
Update:
Das Review wurde an den Stellen Tomb Raider, Unboxing und Overclocking überarbeitet.
Update2:
Das Review wurde um die Auto OC/UV Tests erweitert.
-Konstruktive Kritik ist immer gern gesehen.
Zuletzt bearbeitet: