Vater verstorben, Postbank weigert sich das Konto zu übertragen, rechtens?

BloodGod

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Hallo zusammen,

Mein Vater ist letztes Jahr im August verstorben und das Konto wie sich nun herausgestellt hat ist kein Gemeinschaftskonto, sondern eins mit einer Vollmacht für meine Mutter.

Die Postbank weigert sich nun vehement das Konto zu übertragen mit der Begründung: „das wird bei der Postbank grundsätzlich nicht gemacht“ und will uns nun das Konto zum Ende des Jahres kündigen.

Wir möchten aufgrund des Hauses, Versicherungen, Witwenrente etc natürlich unbedingt die alte Kontonummer beibehalten!

Bewegt sich hier die Postbank im rechtlichen Rahmen? Kann man einfach so eine Übertragung ablehnen?
(Verstehe die Postbank auch absolut nicht, warum sie eine simple Übertragung ablehnen… why?).
 
Man kann bei keiner Bank ein Konto auf den Namen eines Toten führen. Die Übernahme der Konto-Nr. ist wohl auch problematisch, da die Nr. noch einige Zeit blockiert bleibt.
Völlig normal und auch bei anderen Banken so.
 
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In der IT müsste doch lediglich das Geburtsdatum und der Vorname geändert werden (alles andere bleibt gleich), verstehe nicht warum das nicht geht?
Kann mir da keinen Reim darauf machen…
 
Steuerliche Vorgaben, rechtliche Vorgaben.
 
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Kontoumschreibung geht grundsätzlich nur an den/die Erben laut Erbschein und wenn die Bank es selber möchte. Gibt Banken die das machen und viele, die das nicht machen.
Wenn die Postbank dies grundsätzlich nicht macht, müsstet Ihr schon Großkunde sein, um eine Ausnahme zu bewirken.

Steuerliche Restriktionen in dieser Hinsicht gibt es keine.
 
Nur weil es geht, heißt es noch lange nicht, dass es erlaubt ist. Dahinter stehen bankrechtliche Vorgaben. Ein Nutzer muss sich authentifiziert haben, es wird ein Bonitätscheck gemacht und die Verträge laufen auf deinem Vater und nicht auf deine Mutter. Aus Sicht der Bank ist deine Mutter in diesem Fall ein ganz neuer Kunde und muss so behandelt werden. Und das bedeutet nun mal auch eine neue Kontonummer.

In der IT müssen auch nur ein paar 0er hinten dran gehängt werden, damit man keine finanziellen Problem mehr hat.
 
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Thorle schrieb:
Steuerliche Vorgaben, rechtliche Vorgaben.
Ne, kann es nicht sein, da es bei manchen anderen Banken ja geht, haben sie selber zugegeben. Mein Coisen hatte fast den gleichen Fall vor 4 Jahren, da ging die Übertragung ohne Probleme bei der ING.
 
Also ich finde den Teil hier sehr aufschlussreich:

Ausnahmen können in AGBs geregelt sein​

Trotzdem kann es Ausnahmen bei der Laufzeit der Konten geben, denn in der Regel gelten die vertraglich vereinbarten Allgemeinen Geschäftsbedingungen des betroffenen Kontovertrages. Ist in diesen also eindeutig vermerkt, dass das Girokonto im Todesfall aufgelöst wird, ist das rechtskräftig. Denn laut Roth gelten die Geschäftsbedingungen auch für den erbenden Hinterbliebenen: "So wie die Kontobedingungen abgeschlossen sind, gehen sie auf die Erben über", erklärt der Fachanwalt gegenüber ntv. Ist in diesen jedoch nirgendwo von einer vorzeitigen Auflösung die Rede, muss sich auch die Bank daran halten. Das heißt: Das Konto bleibt solange bestehen, bis sich der Erbende eigenständig dazu entschließt, das Konto aufzulösen.

Auch hat die Bank nach dem Tod des Kontoinhabers laut dem Erbrecht-Ratgeber alle Vollmachten zu respektieren, die der Verstorbene vor seinem Tod an Dritte mit Gültigkeit über den Tod hinaus erteilt hat.
Klickmich

Falls noch vorhanden, würde ich mal in die Unterlagen schauen. Aber die Postbank is eh nich so die kundenorientierteste Bank, daher würde ich nicht allzu viel erhoffen.
Ansonsten einfach schauen was regelmäßig weg geht und bei den entsprechenden Stellen die Kontodaten aktualisieren…in den nächsten Monaten prüfen, dass alles richtig ankommt, und dann kann das Ding auch ruhigen Gewissens stillgelegt werden. Is auch kein Weltuntergang. Kontowechsel gibt’s ja immer mal.
 
Bestimmt seit über 30 Jahren waren sie dort Kunden… ist heute echt nichts mehr Wert so etwas.
 
Gibt es fuer Banken nicht inzwischen die Verpflichtung, bei einem Kontenwechsel den Kunden zu unterstuetzen?
Dann werden die Kontakte entsprechend von der Bank informiert das der Kunde die Bank gewechselt hat, und was die neuen Bankdaten sind.

Das wuerde zumindest einiges der eigenen Arbeit ersparen, wenn dieser Service auch hier in Anspruch genommen werden kann. Also nochmal bei der Postbank anfragen ob die das in diesem Fall machen koennen.
 
also ich würde der Postbank generell erstmal jede finanzielle Grundlage mit einer Kündigung vom Konto entziehen und dabei auf ein Konto einer seriösen Bank verweisen. Den Rest dann rechtlich abklären. Postbank war nie dafür bekannt, wie schon ein User schrieb - besonders kundenfreundlich zu sein. Dreh denen den Geldhahn zu.
Es gibt für nicht sehr viel Geld pro Stunde auch Menschen, die sich sehr gut damit auskennen und dabei gerne Hilfe leisten. Postbank ist imo ein komplettes NoGo.
 
@Pyroplast
Welche Bank empfiehlt sich den als Nachfolger für eine Witwenrente?
Am besten mit Filialnetz, meine Mutter will/muss noch mit Menschen vor Ort reden können.
 
kommt wohl auf den Wohnort an und wie es dort mit Bankfilialen aussieht. Wie wärs mit der Sparkasse? Ansonsten musst Du halt die Finanzen regeln. :p So lief das jedenfalls bei mir damals. Transparent ohne Ende aber eben keine Postbank, die bei großen beträgen, die Überweisungsdauer um Zinsen zu kassieren mal eben auf 10 Tage verlängert.. usw.
 
BloodGod schrieb:
Am besten mit Filialnetz, meine Mutter will/muss noch mit Menschen vor Ort reden können.
Ich würde dennoch auf eine Bank mit nicht zu hohen Kontoführungsgebühren achten.

Banken mit Filialen vor Ort gibt es neben der Sparkasse auch noch bei diesen:
 
Ich würde auch die Bank wechseln. Das ist heute mit Kontowechselservice sehr einfach und unkompliziert. Hier wird ein Vor-Ort-Bankberater der neuen Bank auch mit Sicherheit helfen.
 
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Kontoinhaberdaten sind in der Regel festgenagelt und können nicht geändert werden. Das ist vollkommen normal um z.B. Geldwäsche zu verhindern. Eine neue Kontonummer ist nun aber wirklich nicht so schwer zu handhaben. Frag nach deren Service, damit die alles regeln.
 
Erstmal mein Beileid für den Verlust. Gerade wenn das frisch passiert ist, ist es natürlich sehr belastend sich um das Thema zu kümmern. Wenn ich das richtig sehe, habt ihr ja noch genug Zeit alles umzuziehen. Macht das einfach und ihr habt weniger Stress. Ich Stelle es mir generell problematisch vor Konten einfach umzuschreiben, da hängt ja noch mehr dran, als nur die Daten bei der Bank selber (Schufa und co).
 
Scythe1988 schrieb:
Ich Stelle es mir generell problematisch vor Konten einfach umzuschreiben, da hängt ja noch mehr dran, als nur die Daten bei der Bank selber (Schufa und co).
Was soll daran schwieriger sein wie ein Gemeinschaftskonto in ein Einzelkonto umzuwandeln? Da ich leider keine Auszüge mehr von vor 20 Jahren habe, weiss ich nicht, wie das bei meinen Eltern damals gelaufen ist. Jedenfalls ist das Konto (bei der angeblich so unfähigen Postbank) damals auf meine Mutter geändert worden (und jahrzehnte vorher entweder von meinem Vater in ein Gemeinschaftskonto, oder auch nicht).

BloodGod schrieb:
Welche Bank empfiehlt sich den als Nachfolger für eine Witwenrente?
Die, welche Deine Mutter gerne hätte. Oder, wenn Du Dich (online und/oder offline) um ihr Finanzen kümmern musst bzw. das in absehbarer Zeit zu befürchten ist, welche auch für Dich eine akzeptabele Lösung dazu bietet.

Will sie eine Filiale vor Ort, will sie eine echte Girocard, eine Kreditkarte, eine (abartige) Debit-Kreditkarte oder was auch immer. Nur weil hier jemand eine Sparkase direkt vor Ort hat muss das bei Deiner Mutter nicht der Fall sein. U.U. will sie sogar noch Überweisungen als Papierüberweisungen (möglichst günstig) ausführen oder was einem da noch einfällt und auf das die junge Internet-Generatiomn nicht kommt.

Persönlich werde ich nie wieder ein Girokonto bie der Sparkasse eröffnen, seitdem ich vor knapp 20 Jahren lernen durfte, dass es selbstverständlich die Sparkasse nicht gibt. Bei der Postbank konnte ich damals problemlos meine Kontosuszüge in NRW oder Bayern ziehen und wurde in den Bayerischen Filiale als Postbank-Kunde bedient.

Bei der SPK war sowas noch nicht einmal in den Nachbarstadt denkbar und man wurde in der "ausländischen" Filiale quasi als Fremdkunde behandelt.

.one schrieb:
Eine neue Kontonummer ist nun aber wirklich nicht so schwer zu handhaben.
Was, genauso wie die Präferenz für eine bestimmte Bank, höchst individuell ist. Nicht jeder erhält nur exakt einmal im Monat von der Rentenkasse Geld und zahlt sonst alles per Dauerauftrag. Vermutlich darf man dann, je nach "Händler", wieder neue SEPA-Lastschriftmandate erteilen und muss sowieso alle informieren, die einem nur unregelmäßig Geld überweisen.
 
gymfan schrieb:
Was soll daran schwieriger sein wie ein Gemeinschaftskonto in ein Einzelkonto umzuwandeln?
Das schwierige ist, dass das in beide Richtungen nicht funktioniert.
 
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