Verkäufer stellt defekten Artikel nach 2 Monaten in Rechnung

Bogeyman

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Hallo, ich habe aktuell ein Problem mit einem OnlineShop.
Ich habe vor etwa 2-3 Monaten 4 Ram Module gekauft bei einem OnlineShop. Habe ein Modul testweise mal eingebaut, die Lieferung von allen 4 Modulen dann aber Widerrufen da ich sie doch nicht mehr benötigt habe.
Jetzt bekomme ich eine Mail von dem Händler dass eine Überprüfung ergeben hätte dass eine der Module defekt sei. Ich hätte auch nicht erwähnt dass ich die Ware in Betrieb genommen habe, und dies sei ein versteckter Mängel, und daher müsse ich zahlen weil ich zu unrecht das Geld wiederbekommen habe. So die Ansicht des Shops.

Mal ehrlich: Ist das nicht kompletter Nonsens? Seit wann muss man angeben ob man den Artikel in Betrieb genommen hat?
Außerdem steht doch gar nicht fest dass der Artikel nicht vielleicht schon defekt bei mir ankam. Habe nur 1 von 4 getestet.
Der Artikel den ich gestestet habe funktionierte natürlich, sonst hätte ich das ja wohl erwähnt.

Ich habe mich dazu noch net geäußert, weiß aber auch nicht ob und wie ich das machen sollte.
Die Ware war nicht versiegelt falls das eine Rolle spielt.

Bin etwas verwundert weil ich schon über 2000euro im letzten Jahr bei diesem Shop gelassen habe und der Support eigentlich immer vorbildlich war.
Ist das so eine Masche bei OnlineShops generell wenn etwas defekt ist es dem Kunden erstmal in die Schuhe zu schieben?
 
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In deinem Fall würde ich es zuerst mal auf die freundliche "Da liegt sicher ein Missverständnis vor"-Schiene probieren, mit dezentem Hinweis auf dein Kaufvolumen.
Stumpf abblocken kann man bei Misserfolg anschließend immer noch.
 
Ohne den genauen Wortlaut der Mail lässt sich dazu nichts genaues sagen. ALso was genau will oder behauptet der Händler?

Grundsätzlich berechtigt die bestimmungsgemäße Ungebrauchnahme der Ware den Händler zu einem Wertersatz, falls es dadurch zu einer Verschlechterung des Zustandes der Ware kam.

Defekte sind hiervon ausgenommen, sofern nicht durch den Kunden verursacht (Beweislast für Ablehnung der Gewährleistung liegt hier aber beim Händler innerhalb der ersten 6 Monate).
 
Wenn sowas über 2 Monate nach der Rücksendung kommt, ist dies sehr seltsam und wer weiß was in der Zwischenzeit mit den RAMs passiert ist. Außerdem gilt wie kisser geschrieben hat die Vermutung, dass die Ware bei Erhalt fehlerhaft war und damit wäre der Händler in dem Fall Ersatzpflichtig, dass Du die RAMs behalten und den Fehler selbst gefunden hättest (sofern es vorhanden ist, was man natürlich nur glauben kann oder auch nicht).
 
Also wäre es ratsam dem Shop zu schreiben, ihm mitzuteilen dass lediglich ein Modul von mir in Betrieb genommen wurde und mir bei diesem kein Defekt ausgefallen war.

Sollte man dort in Zukunft weiter bestellen oder könnte eine eventuelle Zahlung für eine Bestellung zweckentfremdet werden in dem die das Geld einfach für die Begleichung ihres Schadens benutzen?

ALso was genau will oder behauptet der Händler?
Wie geschrieben:

Das die Überprüfung des Artikels ergeben hat dass dieser defekt sei und weil ich beim der Retoure nicht angegeben habe dass ich den Artikel in Betrieb genommen habe sei dies damit ein versteckter Mängel.

Der Händler will dass ich für das Bauteil aufkomme. Hat mir also den Kaufpreis eines Moduls in Rechnung gestellt und ich solle bis Datum xy bezahlen.
Denke mal juristisch hat er kaum Chancen? Zumal ich mich auch nicht in der Schuld sehe, weil ich nicht denke dass ich die komplette Lieferung auf Funktion überprüfen muss vor Widerruf.

Finde die Formulierung auch merkwürdig der Verkäufer schrieb:

"Einer dieser Module wurde nun überprüft und es stellte sich heraus, dass dieser defekt von ihnen retouriert wurde"
Wieso überprüfen die nur einen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Wieso überprüfen die nur einen?
Weil der evtl wieder verkauft wurde und der Käufer den als defekt reklamiert hat?
 
und damit ist erwiesen dass ich den wissend defekt retouriert habe oder selber geschrottet haben muss:D
 
es ist völlig egal wie viele Module du in betrieb genommen hast.
Du darfst die Ware bei dir Testen dazu gehört auch die Funktionskontrolle.
Selbst wenn der Riegel defekt war darfst du ohne Angabe von gründen Widerrufen.
Der Händler muss die Ware anschließend Überprüfen, tut er das nicht, hat er Pech gehabt.

Stellt er bei der Überprüfung dann einen Defekt fest, dann kann er den nicht einfach so dem Kunden zuschieben.
das geht nur, wenn er nachweißen kann, dass der Kunde das Teil zerstört hat.
Da wünsch ich ihm viel glück, das ist für den Händler fast unmöglich.
(geht z.b. bei verbogenen Mainboard Sockel Pins)


Hat der Händler frische Praktikanten im Service Bereich eingestellt?
 
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Versteckter Mangel? Das ist ja eine sehr individuelle Argumentation.

Ist dir der Shop wichtig? Je nachdem kann man da natürlich diplomatischer bzw. weniger diplomatisch vorgehen. Generell dürfte eine Erklärung darüber, dass dir der Defekt nicht bekannt war, kaum schaden. Und der Shop kann ja mal gerne seine Anspruchsgrundlage(n) nennen, nach denen er meint, er könne von dir Geld verlangen.

Gleichwohl würde ich persönlich einer solchen Aufforderung auch sofort widersprechen. Wahrscheinlich ohne Erklärungen - soll doch erstmal der Händler mir gegenüber sein Blatt ausspielen.
 
Wie langweilig.

Nun gut, dann halt die Situation erklären und auf keinen Fall einschüchtern lassen.
 
werkam schrieb:
Weil der evtl wieder verkauft wurde und der Käufer den als defekt reklamiert hat?
Das wäre auch meine Vermutung, zumal die Rücksendung ja schon eine Weile her ist.

Bogeyman schrieb:
und damit ist erwiesen dass ich den wissend defekt retouriert habe oder selber geschrottet haben muss:D
Eben gerade nicht, aber der Händler versucht es halt. Ich sehe eigentlich wenig Chancen auf seiner Seite, er wird nicht beweisen können, dass Du den RAM Riegel kaputt gemacht hast. Da der Laden Dir wichtig ist, würde ich mal fragen wieso es so lange gedauert hat und ob die Ware nicht ggf. zwischenzeitlich bei einem anderen Kunden war. Wenn das bejaht wird, bist Du raus, denn er wird kaum erklären können wieso Du und nicht der andere Kunde schuld sein sollen, was er dann hoffentlich auch selbst einsieht. Wenn alle Stricke reizen und Du es Dir mit dem Händler nicht verderben willst, wäre eine Möglichkeit die RAMs doch anzunehmen, wenn Du sie schon bezahlen musst, beim Hersteller einen Garantiefall zu eröffnen (oder eben beim Händler einen Gewährleistungsfall, daran könnte man ihn bei der Gelegenheit auch erinnern) und die RAMs dazu zu verkaufen, da die RAM Preise in der Zwischenzeit ja gestiegen sind, sollte das ja gut möglich sein.
 
Habe nochmal nachgeschaut jetzt in den emails. Die Gutschrift für die zurückgeschickte Ware hat er mir vor über 11 Wochen erstellt. Er hat die Ware also seit gut 3 Monaten schon wieder bei sich gehabt.
Habe nunmal gefragt wieso er sich erst nach solange Zeit meldet hat und wieso nur ein Modul überprüft wurde und nicht alle 4.
Eine Überprüfung dauert ja keine 3 Monate.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich du wäre würde ich das Telefon in die Hand nehmen und da mal dezent aggresiv nen Mitarbeiter in der Luft zerreisen... das ist ja mal ne riesen Unverschämtheit. Allein dass du drauf hinweisen sollst dass die Sachen in Betrieb waren :D
 
Also auf die Frage hin wieso nur ein Modul überprüft wurde und wieso das solange gedauert hat alles hat man sich für die ungenaue Formulierung entschuldigt, es seien alle Module überprüft worden und eines sei defekt.

Auszug aus dem Schreiben:

Wir können Anhang der Mengen die wir an Rücksendungen erhalten nicht alle Waren direkt nach Eingang prüfen. Oftmals erfolgt die Prüfung erst vorm Widerverkauf.

Dies hat aber keinen Einfluss auf die Situation und die daraus entstandenen Forderungen.

wenn Du sie schon bezahlen musst, beim Hersteller einen Garantiefall zu eröffnen (oder eben beim Händler einen Gewährleistungsfall, daran könnte man ihn bei der Gelegenheit auch erinnern) und die RAMs dazu zu verkaufen, da die RAM Preise in der Zwischenzeit ja gestiegen sind, sollte das ja gut möglich sein.
Das wird nicht klappen vermute ich weil Händler das sicherlich dann als Verkauf von Defekter Ware hinstellen wird.

Ist mir letztendlich aber auch zu blöd da ich mit absoluter Gewissheit sagen kann dass das Modul welches ich getestet hatte nicht defekt war und über die anderen Module einfach nix sagen kann.
 
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Musst du denn überhaupt etwas dazu sagen können?

Hast du den Händler gefragt, welche Anspruchsgrundlage er da konkret sieht?

Du als Kunde magst den Händler ja halten wollen, der Händler behandelt dich hier aber weder zuvorkommend, noch - sofern man das aus deinen Informationen sagen kann - innerhalb seines klaren Rechts.
 
Nach meiner letzten Mail er möge mir doch bitte Belege dafür vorlegen dass ich den Defekt verursacht haben muss hat die Geschäftsleitung auf die Forderung verzichtet. Als Grund wurde genannt dass die Gutschrift schon letztens Jahr erfolgt ist und die Prüfung solange gedauert hat

danke an alle

:)
Allerdings was macht man wenn man unwissentlich defekte Ware zurückschickt weil diese schon defekt ankam?
Das Problem wäre doch das gleiche der Händler sagt einfach er testet immer alles vorm loschicken und ich muss es dann ja kaputt gemacht haben. Bei so einem Ärger kann ich ja auch fast schon direkt bei Privaten Verkäufern einkaufen..

Kapier auch nicht wieso ein Händler nicht alles versiegelt, so wäre zumindest nachvollziehbar ob der Kunde den Karton überhaupt geöffnet hat. Nach 3 Monaten die Ware mal testen und dann vom Kunden Geld zu wollen ist schon sehr seltsam.
 
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Sehr schön das es funktioniert hat, anders auch nicht zu erwarten gewesen. Der Laden wäre mit der Masche allerdings bei mir unten durch.
 
Auf eine Forderung verzichten, die sowieso nicht durchsetzbar ist, ist natürlich ein gigantisches Entgegenkommen.

Was man macht, wenn man unwissentlich defekte Ware über den Widerruf zurückgibt? Ja, nix. Macht man ja nicht bewusst. Und ich bezweifle, dass irgendein Händler alles vor dem Versand testet. Erstens gibt's dann massig Beschwerden wegen offener Ware und zweitens würde das erheblichste finanzielle Aufwendungen bedeuten.


Ich schließe mich da einer anderen Einschätzung an:
Warum auch immer wurde das Zeug erst jetzt weiterverkauft und der neue Käufer hat den Defekt festgestellt und reklamiert. Vielleicht ging es in den 3 Monaten bereits durch 10 Hände, die alles vom Widerruf Gebrauch gemacht haben und keiner hat gesagt, dass das Ding defekt ist. Wer weiß. Ist aber letztlich alles das Problem des Händlers.
 
Bogeyman schrieb:
Allerdings was macht man wenn man unwissentlich defekte Ware zurückschickt weil diese schon defekt ankam?
Du darfst auch Defekte Ware ohne Angabe von gründen Widerrufen. (ich geb meistens dennoch einen Grund an, schadet ja nicht) oftmals besser, so umgeht man nervige Wartezeit, muss aber jeh nach Händler dann 2x Versandkosten bezahlen.

Der Händler trägt hier das volle Risiko.
(es sei denn, er kann dir nachweißen, dass du den schaden verursacht haben musst)
 
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