Verlegekabel oder Patchkabel?

Falc410

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Ich bin in eine neue Mietwohnung gezogen und überlege gerade wie ich die Verkabelung machen soll. Vorhanden sind schon eine FRITZ!Box, zwei Switche und ein WLAN AP (da die 7530 AX nicht so gute Leistung hat).
Die FRITZ!Box kommt im Schlafzimmer / Büro rechts unten an die Wand unter den Schreibtisch mit Desktop. Die Abstellkammer möchte ich gerne als Serverraum nutzen (NAS, Server, Pi, Hue, etc) und im Wohnzimmer soll dann noch TV und diverse Konsolen, Shield etc angeschlossen werden. Der AP kommt entweder in die Kammer oder ins Wohnzimmer- je nachdem wie stark das Signal gedämpft wird. Aber Abstellkammer wäre am besten.

Also muss ein Kabel von der FRITZ!Box zur Kammer rein und dort wieder eins raus ins Wohnzimmer. Jetzt habe ich gelesen, dass Verlegekabel steifer sind und nicht zu kleine Biegeradien haben dürfen. Ich würde das Kabel gerne in einem Kabelschachg über der Sockelleiste bzw an der Decke verlegen und würde dann neben oder über dem Rahmen der Türen entsprechende Löcher bohren. Aber hier sind halt teilweise fast 90 Grad Winkel. Sollte ich stattdessen lieber einfach Patchkabel verwenden? Der einzige Nachteil ist doch, dass ich breitere Löcher bohren muss aber dafür spare ich mir die Aufputzdosen, korrekt?

Bei der FRITZ!Box war sogar ein Flachbandkabel dabei. Das passt zwar unter die Tür aber ich könnte das nicht richtig befestigen und wenn es direkt nach der Tür um die Ecke muss, wird es immer im Rahmen eingeklemmt. Man sieht zwar optisch keine Spuren am Kabel aber besonders schön scheint mir die Lösung nicht.

Was würdet ihr mir empfehlen? Es handelt sich um ca 15-16 Meter Kabel insgesamt. Ich hatte bei einem Handwerker im Ort angefragt und er hat grob 600 Euro geschätzt. Da muss ich das doch lieber selber machen.

Das zweite Bild zeigt Blick vom Schlafzimmer in den Flur und die hintere Tür ist die Abstellkammer.
 

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Ich wuerde zwei DoDo mit Duplex Cat7 Verlegekabel legen. Zu mindestens wenn du das Wissen hast wie man die Kabel patcht, ansonsten normales Patchkabel nutzen.
 
Ich würde normales Patchkabel in passender Länge kaufen. Einfach Plug & Play und sich freuen. 😊
 
PERKELE schrieb:
Ich wuerde zwei DoDo mit Duplex Cat7 Verlegekabe
Was sind DoDo? Ich hab keine Ahnung vom Patchen aber traue mir zu die einzelnen Drähte in einer Dose in die Litzen zu schieben 😅
Aber Patchkabel ist wahrscheinlich einfacher und günstiger. Spricht was dagegen ?
 
Wie groß die Löcher sein müssen hängt vom Leitungsdurchmesser, und dadurch mehr von der Schirmung ab, als davon, ob es Verlege- oder Patchkabel ist. Und der Winkel ist beiden auch egal, der erlaubte Biegeradius ist entscheidend. Den erfährt man über die technischen Daten der zu kaufenden Leitung. Dann ist es natürlich noch so, dass Verlegekabel stabiler ist, wenn es darum geht durch Löcher geschoben oder gezogen zu werden.

Von der Stabilität und Zuverlässigkeit her, wären daher Verlegekabel und mehrere Dosen, bzw. ein kleines Patchfeld in der Kammer zu bevorzugen.

Funktioneren wird es aber auch mit Patchleitung, wenn man etwas Übung im Aufcrimpen der Stecker hat oder durch mehrfaches Probieren erlangt ;).
 
Patchkabel nehmen, einen Stecker abzwicken und nacher neu Crimpen oder nen Pfuscherstecker (Amazon Suche: rj45 stecker werkzeuglos) nehmen. Wenn der selten ein- und ausgesteckt wird passt das schon. So sparst du dir die Crimperei und das Werkzeug.
Hinter der Sockelleiste ist kein Platz? Dann könntest du dir den Kanal ggf. auch sparen.
 
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Ich würde Verlegekabel nehmen, wenns in einer festen Dose enden soll und unterputz gelegt ist. Für normale, fliegende Verlegung in einem Kabelkanal tut es auch ein ganz normales Patchkabel, welches du einfach an beiden Enden einsteckst.
 
Installationskabel + Dosen (Keystones) und gut. Fürs Pfuschen mit abgezwickten Patchkabeln, Feldsteckern und Gedöns ist die Wohnung noch zu neu.
 
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t-6 schrieb:
Installationskabel + Dosen (Keystones) und gut. Fürs Pfuschen mit abgezwickten Patchkabeln, Feldsteckern und Gedöns ist die Wohnung noch zu neu.
Bei ner Mietwohnung wäre mir das Alter der Wohnung recht egal. Wichtig ist, dass man den Pfusch nicht sieht und einfach rückgängig machen kann. Und wenn er so harte Biegeradien hat, wird es halt mit dem Installationskabel unschön, da die für solchen Pfusch einfach nicht gemacht sind.
Wäre ich Vermieter würde ich mich "bedanken", wenn jemand in meine Wohnung Dosen setzt. Abgesehen davon: Wieso sollte man sich die Mühe machen, wenn man eh nach einigen Jahren wieder auszieht?
 
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Ich peröhnlich würde bei fester Verlegung immer Verlegekabel und Dosen anbringen. Patchkabel mag funktionieren, aber es ist immer nur eine Frage der Zeit, wann es einen Defekt entwickelt. Und beim Verlegen musst du super aufpassen, da Patchkabel weit weniger Zug verträgt als Verlegekabel.
Wenn das Verlegekabel einmal drin/dran ist, die Verbindung technisch einwandfrei und das Kabel nirgendwo frei hängt (Bewegung ist der Tod des Verlegkabels), wird es quasi fast ewig halten.
 
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foo_1337 schrieb:
Hinter der Sockelleiste ist kein Platz? Dann könntest du dir den Kanal ggf. auch sparen.
Die ist genagelt und sieht nicht so aus als ob ich die leicht wegbekomme (und später dann auch wieder dran). Wäre natürlich die schönste Methode, aber sieht hier schlecht aus.

Unterputzdosen schließe ich aus. Wie gesagt, ich muss beim Auszug ja alles wieder rückgängig machen und möchte nicht noch mehr Unkosten haben.
Danke für den Tipp mit der rj45 stecker werkzeuglos Suche - schaue ich mir gleich an.
 
Wieso sollte man sich die Mühe machen, wenn man eh nach einigen Jahren wieder auszieht?
Das ist irgendwie ein Nullargument ^^ Warum überhaupt was vernünftig machen wenn das Universum irgendwann den Hitzetod stirbt? Life is meaningless.

Ganz praktisch: Eine gesetzte Dose ist flexibler als ein Patchkabel das wie ein Lurch aus der Wand guckt.
Kabel an der Dose zu kurz? --> Längere Patchkabel und gut.
Kabel aus der Wand ist zu kurz? Erstmal Kupplung beschaffen. Oder neu crimpen/belegen.

Unterputzdosen schließe ich aus.
Aufputzdosen dann halt. Die zwei Löcher um die Dose zu halten sind schnell wieder verspachtelt. Sofern der Vermieter das nicht sogar übernimmt. Strukturierte Verkabelung ist heutzutage kein Spleen.​
 
Samurai76 schrieb:
Patchkabel mag funktionieren, aber es ist immer nur eine Frage der Zeit, wann es einen defekt entwickelt.
Was soll an einem Patchkabel im festen Kabelkanal kaputt gehen? Ich habe bei mir sogar 2x 20m Patchkabel im Außenbereich liegen, die seit ca 10 Jahren funktionieren wir am ersten Tag. Warum Patchkabel? Es ging nicht anders, miese Leerrohre mit fiesen Radien.
t-6 schrieb:
Das ist irgendwie ein Nullargument ^^ Warum überhaupt was vernünftig machen wenn das Universum irgendwann den Hitzetod stirbt?
Wenn man nur das eine oder andere extrem nennt, ist es ein Nullargument, ja. Wenn man realistisch bleibt, ist es ein valides Argument. Aber gut, nachdem hier ja die Patchkabel ganz böse sind und nach kurzer Zeit ausfallen bin ich raus aus dem Thread. Warum? Weil es nicht der Realität entspricht.
t-6 schrieb:
Aufputzdosen dann halt.​
Ja, das sieht dann richtig geil aus.. Auf oder über/unter den eh schon gewöhnungsbedürftigen Kanal noch ne Aufputzdose.. Ne danke, da pfusch ich mir dann lieber das Patchkabel einigermaßen unsichtbar raus. Und auch wenn jetzt wieder einiger Schnappatmungen bekommen werden: Hier kann man dann mit nem Flachbandkabel weiter machen. Ja, es ist alles pfusch, aber es funktioniert und man bekommts einigermaßen gut versteckt hin. Also: Why not?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Kompromisse gäbe es auch noch, wenn die Biegeradien kritisch sind:
-Patchkabel verlegen & mit Keystones/Modulen abschließen die für Litze geeignet sind; dann Dosen
-schmales Installationskabel in AWG26/27 (gibts auch) + Keystones
 
Ich habe gerade testweise mein altes Kabel verlegt und es geht sich genau aus von der Länge.
Dann wär schon mal Schlafzimmer him Serverraum abgedeckt. Müsste halt nur die Löcher bohren. Der Stecker sieht sehr dick aus, da könnte ich dann den Tipp versuchen mit den werkzeuglosen RJ45 Steckern und vielleicht nur einen 8mm Loch, oder Stecker dran lassen aber dann brauch ich vermutlich 14-16mm.

Danke nochmal. Ich Versuch es mit dem Kabel. Das hatte ich in der alten Wohnung einfach nur an der Holzdecke mit Schellen befestigt. Da musste ich nichts bohren.
 

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Kurz dazwischen gefragt:
sofern die Wohnung recht neu ist: gibt es keine vorhandene Verkabelung ?
Dachte das wäre mittlerweile quasi Standard.
 
Nein gibt es nicht. Auch keine Leerrohre. Ist in Bayern wohl nicht üblich
 
foo_1337 schrieb:
Ja, das sieht dann richtig geil aus.. Auf oder über/unter den eh schon gewöhnungsbedürftigen Kanal noch ne Aufputzdose.. Ne danke, da pfusch ich mir dann lieber das Patchkabel einigermaßen unsichtbar raus. Und auch wenn jetzt wieder einiger Schnappatmungen bekommen werden: Hier kann man dann mit nem Flachbandkabel weiter machen. Ja, es ist alles pfusch, aber es funktioniert und man bekommts einigermaßen gut versteckt hin. Also: Why not?
Ack. Ich installiere schon seit Jahren in diversen Häusern Netzwerk nachträglich. Richtige Kabel bekommt man fast nie ohne großen Schaden rein und den versuche ich zu vermeiden. Ich wäre in dem Punkt sogar noch schmerzfreier. Wenn so ein Flachbandkabel herumliegt, bei so kurzen Längen wie 15m könnte das klappen, die gesamte Länge damit zu machen. Würde vorne und hinten einen Stecker draufcrimpen und es vor dem Verlegen einfach probieren.

Manche hier im Forum tun immer so, als wäre Gigabit-Ethernet sowas wie Raketenwissenschaft. Dabei hält das Zeug echt viel aus, wenn man nicht grad die volle spezifizierte Länge von 100m braucht. Schon oft genug habe ich einfach billigen YV-Draht hinter Randleisten geworfen und vorne und hinten etwas Kabelisolierung draufgesteckt und einen Stecker gecrimpt. Schon kommt ein "Patchkabel" aus der Randleiste. Laut vielen Leuten im Forum dürfte das nicht funktionieren. Tut es aber bei allen, wo ich das so gemacht habe, bis heute.

Oder die Ethernet-Verbindung über 180m Telefonkabel. Zwei Doppeladern vorne und hinten parallel geschaltet um den Widerstand zu verringern und die hohe Dämpfung in den Griff zu bekommen. Funktioniert mit 10MBit/s Ethernet, obwohl es ungefähr gar nichts mehr mit dem Standard zu tun hat.


Dass all das natürlich Pfusch übelster Art ist, darüber brauchen wir nicht reden. :D

Falc410 schrieb:
Nein gibt es nicht. Auch keine Leerrohre. Ist in Bayern wohl nicht üblich
Eigentlich ja schon. Nur es gibt so Leute, die noch im letzten Jahrtausend leben und da brauchte es sowas noch nicht. Oder die tollen Elektriker die einem DLAN als bessere Alternative zu Kabeln verkaufen.
 
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thom53281 schrieb:
Schon oft genug habe ich einfach billigen YV-Draht hinter Randleisten geworfen und vorne und hinten etwas Kabelisolierung draufgesteckt und einen Stecker gecrimpt.
Du bringst mich noch auf Ideen. 😄
 
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