Verlegekabel und Biegeradien

Bob.Dig

Commodore
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4.122
Ich möchte/muss nun auch Kabel verlegen.

Beim CAT7 Kabel, welches ich gekauft habe, gibt es folgende Angaben:
Biegeradien
  • ohne Zugbelastung 4xD
  • mit Zugbelastung 8xD
LeiterCu-Draht, blank Ø 0.42 mm (AWG26)

IsolierungFoam-Skin Polyethylen, Ø 1.0 mm (+/- 0,05)
Der Durchmesser des Kabels beträgt ungefähr 7mm.

Nehmen wir an, ich muss z.B. um einen Vorsprung herum legen, was würde das faktisch bedeuten?
 
Einfach bissi tieferen Schlitz. Dann hast du auch keine Arbeit oder musst in eine Grenzeblastung ;)
 
Ist ein Kamin bzw. noch zahlreiche Raumecken, rein kann man da nirgends. Das Ganze soll auch Aufputz.

Die knapp 3 cm sind also der Biegeradius.
Leider kann ich mir immer noch nicht wirklich was darunter vorstellen.
Bezogen auf den Kamin würde das was bedeuten?
 
Screenshot 2020-11-20 131321.jpg


So verständlicher?
 
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@Humptidumpti
Ok, deins ist auch gut. Aber guck mal was ich in der Zwischenzeit geiles hingekriegt habe:
1605874732776.png

:D
Vielleicht ist Paint doch nicht das richtige Tool für alles...
 
Wenn du mit dem Kabel einen Kreis machst, darf der Radius 28mm nicht unterschreiten. Sonst fliegen die Datenpakete aus der Kurve (Spass).
 
FreedomOfSpeech schrieb:
Sonst fliegen die Datenpakete aus der Kurve
Ich habe häufig Packet Losts, da ruf ich gleich mal bei der Telekom an, die sollen mal endlich ihre Kabel gerade ziehen :D
 
Ich lehne mich mal aus den Fenster und behaupte, dass du mal eine Dose Pringles und eine Dose Axe in der Hand hattest?

Die Pringlesdose hat 8cm Durchmesser, also 4cm Radius. Dein Kabel um die Pringles gewickelt = ok, weil 4cm > 2,8cm.

Eine Dose Axe Deo hat 5cm Durchmesser, 2,5cm Radius. Um die Axe Dose gewickelt würdest du den Biegeradius von 2,8cm unterschreiten. So kannst du dir vorstellen wie stark du das Kabel um die Ecke biegen darfst.
 
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Raijin schrieb:
Ich lehne mich mal aus den Fenster und behaupte, dass du mal eine Dose Pringles und eine Dose Axe in der Hand hattest?
Ich geh jetzt mal ins Bad und suche was passendes... Danke! 😁

Edit: Hab eine Dose Backofenspray gefunden. Durchmesser 6,5 cm, dann hätte ich noch etwas Reserve.
Aber schon heftig. Schön wäre anders.
 
Zuletzt bearbeitet:
Für Cat7 ist das aber gar nicht schlecht. 4cm Biegeradius sind da nicht so ungewöhnlich...
 
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Bob.Dig schrieb:
Schön wäre anders.
Man kann ja auch die Spezifikationen des Herstellers missachten. :mussweg:

Ich gehe davon aus das ein Kabel erst nach "mehrmaligen Knicken" irgendwann kaputt geht. Garantieren kann dir das natürlich niemand. Vor dem verputzen also doch mal die Leistung zu 100 % Auslasten. Einfach mal ein großes File über Netzwerk zwischen zwei Rechner von SSD zu SSD kopieren.

Aber ich möchte jetzt auch nicht zum Pfuschen anregen. Aber für manchen ist das wohl eine akzeptable Lösung.
 
Borderland555 schrieb:
um einen Vorsprung.
Nicht in einen Vorsprung.

Zuerst in die eine Richtung einlenken, dann in die andere.
Man kann aber auch die Drehung in mehrere (nach oben) verlagern. Senkrecht in die Ecke nach oben drehen um 90°, dann 180° (nach unten auf der anderen Wand), dann nochmals um 90° parallel zum Boden um wieder in der Waagerechten zu sein.
 
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Gut man kann ja mal einen Test machen und ein Stück um die Ecke ziehen und dann noch mit Hammer drauf klopfen.
Dann hängt man Kabeltester dran und sieht was rauskommt.
Meistens geht Alu-Folien Schirmung kaputt. Die Adern sind in der Regel o.K.
Gilt natürlich nur für cu-Adern, nicht für cca.
Die Hersteller geben natürlich Biegeradien an. Innerhalb dieser dann die Spezifikationen eingehalten werden.
Das dann gar nix mehr funktioniert, ist eher unwarscheinlich.
Kurzschlüsse entstehen eher durch eingeschlagene Nägel usw. bzw unsorgfältiges Auflegen auf LSA.
Allerdings gibt es auch Kabel, die schon schlecht aus der Produktion kommen.
Vor 30 Jahren haben wir im Kabelwerk mal Telefon-Kabel aus Griechenland bekommen. Das hatte Löcher drin.
 
CCA ist noch ein ganz anderes Thema. Der Biegeradius ist da das kleinste Problem ;)
 
SpamBot schrieb:
Aber ich möchte jetzt auch nicht zum Pfuschen anregen. Aber für manchen ist das wohl eine akzeptable Lösung.

Es kommt ja auch drauf an, wie "sorgsam" man biegt, und was man für Ansprüche hat. Wenn man eine einzelne Kurve mit einem etwas engeren Biegeradius hat, wird das Kabel davon nicht kaputt gehen. Klar, offiziell sollte man es nicht machen, aber inoffiziell... Ich hab hier ein CAT7 Kabel im Haus, das mehrfach deutlich den Radius unterschreitet, bei 1Gbit/s Full-Duplex-Belastung sehe ich keinen einzelnen Fehler auf den Interfaces. Kann sich bei 10GB zwar ändern, prinzipiell halten die Kabel aber was aus.
Die Kabel hören ja nicht plötzlich auf zu funktionieren, man hat ggf. nur im höheren Transfer/Frequenzbereich, d.h. bei 10Gbit, eventuell Probleme am oberen Limit.
Aber da kann man nur testen.
 
Gut wenn man bei Cat7 den Biegeradius nicht einhält, würde ich das verlegen, dann Dosen ran. Dosen noch raus hängen lassen und testen. Dann Dosen in UP-Dosen schauben und noch mal Testen. Mit LAN -Tester und Lappi via iperf an Fritze.
Wenn alles läuft würde ich die Fußleisten anbringen Staubsaugen und die Möbel wieder ran rücken.
Aber so ähnlich mache ich das meistens.
 
So, hat alles geklappt, 10Gbit laufen ohne Probleme.
Was ich mir allerdings wünschen würde, dass man die Keystonemodule irgendwie wieder aus der Dose rausbekommen könnte bei Bedarf, ohne wieder alles abzutrennen, aber das geht nicht. Ich meine daher, dass eine Installation direkt an einer Dose nicht schwieriger gewesen wäre, eher leichter?
 
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