Verschlüsselte SSD nimmt Kennwort nicht mehr an

AIMP

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Hallo zusammen,
ich fürchte mein Fall ist aussichtslos, dennoch frage ich zur Sicherheit hier mal nach.

Mitte der Woche meldete sich S.M.A.R.T. und teilte mir mit, dass "End-to-End Error Detection" einen kritischen Wert erreicht hatte. In dem Moment ging noch alles, doch danach ging es dann ziemlich schnell. BlueScreen und nach Reboot akzeptiert die SSD (Intel 320 Series 160GB) das Kennwort für die Plattenverschlüsselung nicht mehr. Ich habe die Vermutung, dass ausgerechnet ein Sektor hinüber ist, wo kritische Informationen zur Entschlüsselung drin standen.

Das alles wäre kein Drama (eine neue SSD ist bereits verbaut und Backup wiederhergestellt), wären da nicht blöderweise die Urlaubsfotos auf der Platte, die ich erst am WE davor auf die Platte gezogen hatte. Die waren leider noch nicht im Backup enthalten und sind jetzt scheinbar verloren. Daher meine Frage an euch, besteht 'ne Chance, die alte SSD noch einmal irgendwie zu entschlüsseln und ein Backup zu ziehen, oder ist das Thema durch?

Danke und Gruß
 
Dann sind die Daten wohl verloren, wenn das Passwort nicht mehr angenommen wird. Solange die Daten verschlüsselt bleiben, kommst auch nicht an die Bilder ran.
 
@eigs,
*plong* Ja natürlich - die Speicherkarte! Manchmal muss man Probleme einfach aus 'nem anderen Winkel betrachten. Hast du 'nen Vorschlag mit welcher Software Datenrückstände auf Speicherkarten am besten wiedergefunden werden können?
 
wer nicht sichert zur rechten zeit muss wissen das manchmal von daten nichts überbleibt.
 
@rebe60 Danke für diesen ach so weisen Rat - den du dir in diesem Fall durchaus auch hättest für dich behalten können.
 
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Das ist auch genau der Grund, weshalb ich möglichst nie Verschlüsselung verwende. Die Wahrscheinlichkeit, dass durch die Encryption Schaden entsteht, ist einfach zu hoch.
 
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nicht zwangsläufig. Man sollte hier auch sehen wie alt die SSD/HDD ist und wie viele Schreibzyclen sie bereits weg hat. Sicher, die Verschlüsselung und Entschlüsselung birgt auch ihre Schreibcyclen. Aber man entschlüsselt die Daten ja nicht, wenn man nur drauf zugreifen will bzw. neue hinzufügt. Für den Zugriff gibts dann ja das gesetzte Passwort ansich. Nur wenn man dann Daten kopieren will, werden sie entschlüsselt beim kopieren auf ein anderes Medium. So zumindest mein Wissensstand.
 
d3vilsadvocate schrieb:
Das ist auch genau der Grund, weshalb ich möglichst nie Verschlüsselung verwende.
Darauf hast du bei Hardware-verschlüsselnden SSDs eigentlich garkeinen Einfluss mehr, denn die Verschlüsseln immer. Letztendlich sichert ein SATA PW dann nur den Schlüssel.
 
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Hier ist es ggf. nicht aufgefallen da die Funktion aktiv genutzt wird. Ich sehe es aber sehr oft das defekte/fehlerhafte selbstverschlüsselnde SSDs, obwohl vorher nie definiert, plötzlich ein Passwort wollen. In der Regel sind das Firmwareroutinen, kann ich den Sektor X mit AES Schlüssel nicht lesen frag nach SATA-Passwort. Die Daten kann man maximal noch ein Labor mit viel Aufwand retten.
 
Im BIOS

S.M.A.R.T Status Check o.ä. VORÜBERGEHEND "disabled" (deaktivieren) - DATEN RETTEN !

TESTEN
 
AIMP schrieb:
@rebe60 Danke für diesen ach so weisen Rat - den du dir in diesem Fall durchaus auch hättest für dich behalten können.
Will man in der Situation natürlich nicht hören, aber es ist zumindest mit vergleichsweise viel Niveau (und sehr Themenbezogen) geschrieben.
Immerhin hattest du das Glück(!) eine SMART-Warnung einige Tage vor dem Ausfall zu bekommen. Spätestens dann ist zu Handeln - es kann ja wieder passieren oder mal andere Treffen - dann gibt es keinen Stress, die Stimmung bleibt gut und es gibt keinen Thread in den Sprüche können :).
d3vilsadvocate schrieb:
Das ist auch genau der Grund, weshalb ich möglichst nie Verschlüsselung verwende.
Ob du verschlüsselte oder unverschlüsselte Daten nicht mehr von der SSD lesen kannst ist für den Enduser praktisch egal. Nur wenn es wirklich zum Datenretter gehen soll sind verschlüsselte Daten ein richtiges Problem. Allerdings verschlüsseln viele SSDs intern immer...
d3vilsadvocate schrieb:
Die Wahrscheinlichkeit, dass durch die Encryption Schaden entsteht, ist einfach zu hoch.
Nein. Denn wenn ein einzelner Block defekt ist kannst du mit oder ohne Verschlüsselung keine sinnvollen Daten lesen. Alle anderen Blöcke können weiterhin gelesen werden.
Der Key für die Verschlüsselung ist im Regelfall auch nicht auf dem Flash sondern in einem speziellen Bereich des Controllers untergebracht der von außen auch nicht gelesen werden kann.
Nero FX schrieb:
Die Daten kann man maximal noch ein Labor mit viel Aufwand retten.
Bei verschlüsselten SSDs extrem schwierig, ohne Weg den Schlüssel auzulesen sogar nahezu unmöglich.

@AIMP Da die Speichkarte wohl intakt ist kannst du fast jede Software nehmen die mit gelöschten Dateien zurecht kommt. Solange du keine neuen Fotos (oder andere Daten) auf die Karte gespeichert hast solltest du auch alles wieder bekommen. Photorec hat sich speziell auf deinen Anwendungsfall spezialisiert, aber auch Recuva, GetDataBack, EaseUS, Z-A-Recovery, etc. sollten einfach funktionieren. Nur nichts auf die Karte schreiben bis die Daten wieder da sind!

Fürs nächste mal kannst du die Bilder auch einfach auf der Karte lassen bis das Backup am PC wieder durch ist, dann sparst du dir auch den Stress auch noch!
 
Ein großes Danke! Es hat geklappt, einen guten Teil der Bilder und Videos ließ sich von der SD-Karte wieder herstellen. (Ich war zwei Wochen in Kroatien segeln - während die WM lief. Das waren so viele tolle Erlebnisse und Eindrücke, die zu verlieren hat mich unter der Woche ziemlich mitgenommen.) Umso mehr fällt mir gerade 'nen Stein vom Herzen 'nen Teil gerettet zu haben - die sofort gesichert abgelegt wurden. Nicht alles, aber immerhin einen Großteil. Wie vorhin schon geschrieben. Manchmal braucht man nur 'nen anderen Blickwinkel. Das man ja auch die SD-Karte wiederherstellen könnte, darüber hatte ich bislang gar nicht nachgedacht. Ich habe die ganze Zeit erfolglos versucht irgendwie die SSD wieder zu beleben und war schon ziemlich resigniert ...

Auch wenn ich diese Woche schon mehrfach auf die Plattenverschlüsselung geflucht habe, ist es das einzig richtige, wenn man das Gerät so wie ich regelmäßig mit auf Tour nimmt. Ich finde, da muss man das so machen. Und wie man sieht ist das auch sehr effektiv. Ohne Passwort kommt man nicht mehr dran :rolleyes:

Immerhin, die ganze Aktion hat auch eine gute Seite. Ich habe notgedrungen diese Woche gleich zwei ToDo's erledigen können, die ich schon lange vor mir her geschoben habe. Die Platte aufräumen und das Notebook mal komplett reinigen und neue Wärmeleitpaste auftragen. Das konnte ich nun angehen. Und 'ne neue und deutlich größere SSD hab ich nun auch noch. So kann ich dem ganzen Mist jetzt, nachdem ich meine Bilder wieder habe, doch noch was Gutes abgewinnen.
 
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Nachtrag @iamunknown :
iamunknown schrieb:
Immerhin hattest du das Glück(!) eine SMART-Warnung einige Tage vor dem Ausfall zu bekommen.
Öhm nein, zwischen der SMART-Warnung und dem BlueScreen of Death lagen wenigen Minuten.

iamunknown schrieb:
Fürs nächste mal kannst du die Bilder auch einfach auf der Karte lassen bis das Backup am PC wieder durch ist, dann sparst du dir auch den Stress auch noch!
Im Nachhinein wäre das besser gewesen, aber ich hatte meine Gründe, warum ich die SD-Karte leer geräumt hatte - ich brauchte sie am vergangenen WE. Deshalb alle Bilder runter auf den Rechner und SD leer.

Wie heißt es so schön, unverhofft kommt oft. Man rechnet nicht damit das ausgerechnet in dieser Situation was passiert. Hätte ich es geahnt, wäre das alles viel problemloser gewesen, aber so ist das nunmal.

Ich bin dieses Mal mit einem blauen Auge davon gekommen.
 
AIMP schrieb:
Öhm nein, zwischen der SMART-Warnung und dem BlueScreen of Death lagen wenigen Minuten.
Gut, da hast du dann tatsächlich verloren.
AIMP schrieb:
Im Nachhinein wäre das besser gewesen, aber ich hatte meine Gründe, warum ich die SD-Karte leer geräumt hatte - ich brauchte sie am vergangenen WE. Deshalb alle Bilder runter auf den Rechner und SD leer.
Wenn du den Platz brauchtest und teilweise neue Fotos aufgenommen hast ist das auch der Grund warum du nicht alle Bilder wiederbekommen hattest. Eine weitere Suche mit anderen Tools kannst du dir somit auch sparen, der Rest wird überschrieben sein.
AIMP schrieb:
Ich bin dieses Mal mit einem blauen Auge davon gekommen.
Was das wichtigste ist. Welche SSD hast du dir als Ersatz beschafft?
 
Samsung 860 EVO mit 500GB - bei Amazon für 100€. Eine im grunde blinde Entscheidung ohne mich vorher in Pros und Contras einzulesen. Ob das 'ne gute Wahl ist, wird erst die Zukunft zeigen. Ich brauchte adhoc 'ne neue Platte und habe einfach die gekauft, die mir Amazon vorgeschlagen hat.
 
Sollte passen. Die 850 Evo ist nach meinen Erfahrung ein sehr guter Dauerläufer und Samsung hat bei der 860 die Garantiezeit fast verdoppelt und die TBW ist deutlich höher. Daher eine vermutlich gute Entscheidung.

Außer es kommt in ein paar Jahren wieder ein Thread von dir :mussweg:. Bitte nicht ernst nehmen, mit HW kann man leider immer Pech oder Glück haben. Manchmal sogar beides :D.
 
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