Wenn man sich unbedingt einen Internetanschluss teilen will, was hier im Forum regelmäßig angefragt wird, dann sollte man sich das sehr gut überlegen. Das Teilen des Internetzugangs ist das eine, das Aufteilen der Nummern auf die 3 Haushalte das andere, aber was ist mit dem Netzwerk als solchem? Ergreift man keine entsprechenden Maßnahmen, hat man ein großes gemeinsames Netzwerk und jeder kann das NAS des anderen sehen, irgendwelche Videos auf den Nachbar-TV streamen oder auf dem Drucker des Nachbarn drucken und so weiter.
Gibt NachbarX das WLAN-Passwort des Haupt-WLANs statt des Gast-WLANs an einen Besucher weiter - warum auch immer - , kann dieser eben auch auf die anderen beiden Wohnungen und die dortigen Geräte zugreifen. Fängt NachbarY sich Malware auf seinem PC ein, kann sie sich auch zu den Nachbarn ausbreiten. Hat NachbarZ eine Spielkonsole, kann es zu Problemen mit der Spielkonsole von NachbarX/Y kommen. Man kann sich beliebig viele ähnliche Situationen denken.
Das kann man zwar als halb so wild abtun, aber man muss sich darüber im Klaren sein, dass solche Probleme auftreten können. Darüber hinaus mag der status quo so sein, dass sich alle 3 Parteien super lieb haben oder gar Familie sind, aber auch da kann es zu Spannungen kommen und da kann es der Anschlussinhaber im worst case auch eskalieren lassen und den anderen Internet und Telefon abdrehen.
Wenn es tatsächlich so ist wie es nun aussieht, dass die Fritzboxxen VoIP nur noch "verteilen" können, wenn sie in einem Mesh zusammenhängen, dann erübrigt sich auch der Anschluss via WAN-Port und somit eine Trennung der Netze (zumindest in eine Richtung). In dem Fall müsste man dann alle Fritzen ins Mesh packen und dann hinter der Fritzbox jeweils noch einen weiteren Router, der dann ein Wohnungs-Netzwerk zur Verfügung stellt, auf welches die Nachbarn keinen Zugriff haben. Ob man diesen Schritt gehen möchte oder die potentiellen Probleme nicht als solche sieht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Dann sollten aber alle 3 Parteien darüber informiert sein.